Haben Hundetrainer ein anderes Verständnis von Beschäftigung?

  • Der Zweck ist ja erstmal zweitranging. Ich brauche einen kompetenten Trainer ob für eine Hundeschule oder einen Hundeverein und die muss man halt erstmal finden.

    In vielen guten Vereinen trainiert man recht eigenständig und man hat doch eher eine Gemeinschaft als ein Oberhaupt heutzutage.

    Ansonsten monetarisiert sich das Sportumfeld ja ebenfalls.

    Problematisch finde ich, dass man Hundeschultrainer werden kann ohne großartig Erfahrung zu haben, das in Vereinen zwar auch möglich, aber durch den Sportartenschwerpunkt zumindest doch etwas gedämpft. Außerdem ist es doch ein Unterschied, ob ich anderen Leuten die Fußarbeit versaue oder einen HSH mit Beißvorfall einschätzen muss.

    Das ist auch das was hier in den Schulen echt ein Problem ist, da toben sich Trainer für viel Geld an Problemhunden aus, verschlimmbessern ohne Ende weil ihre Theorien nicht aufgehen und es endet für Hund und Halter in vermeidbaren Abgaben.

  • Ich frage mich schon länger, wo all die guten Trainer herkommen sollen. Hundetrainer gibt es inzwischen wie Sand am Meer, Methoden ebenfalls, jeder vertritt und rät was anderes, und dem ratlosen oder nicht mehr weiterwissenden Hundebesitzer bleibt dann nur, alle erreichbaren selbsternannten Hundetrainer durchzuprobieren oder zu losen, ob xy oder yz. Der Hund hat dann den Schaden zu ertragen, wenn eine Reihe von Trainern, Hundeschulen und Methoden an ihm ausprobiert und wieder verworfen werden.

    Nachweisbare und überprüfbare Qualifikationen bei Hundetrainern gibt es auch nicht viele. Im Grunde kann jeder behaupten, von Kindesbeinen an mit Hunden aufgewachsen zu sein. Weiss ich, ob das stimmt? Ob das automatisch auch qualifiziert? Hundetrainer ist inzwischen sowas Ähnliches wie Influencer. Wer sich am besten vermarkten kann ( Rütter und Co.), hat den meisten Zulauf.

    Ich denke, es gibt gute Hundetrainer - aber nicht an jeder Ecke. Irgendjemand, ich glaube Patricia Cornwell, hat mal gesagt, die besten Hundetrainer sind diejenigen, die mit dem Menschen arbeiten, denn sehr oft ist der Mensch am anderen Ende der Leine die Baustelle und das Problem, nicht der Hund.

    Das trifft meines Erachtens exakt das, worum es geht.

  • Ist das nicht Jacke wie Hose ob Verein oder Schule, ich muss nur das Glück haben an einen guten Trainer zu kommen?

    Sicher gibt es auch gute Hundeschulen und schlechte Sportvereine.
    Die Wahrscheinlichkeit, in einem Verein mit bestimmten Schwerpunkten an Trainer zu geraten, die mit meinem Hundetyp X gut können, scheint aber höher zu sein als bei Hundeschulen, die ihre Angebote verkaufen möchten.

  • Wir arbeiten mit eine Trainerin zusammen wo wir die Fälle hinschicken die zu uns nicht passen. Vor allem alles in Richtung Tierschutz und Gefährlich. Wir sind ja eben keine Hundeschule. Und so handhaben das einige Vereine.

  • Das Hundetrainer Bashing ist in Facebook und Co. momentan ja total in. Jeder gegen jeden. Je lauter desto besser. Ich hab da so meine Mühe mit.

    Es gibt gute Köche und schlechte Köche, gute Buchhalter und schlechte Buchhalter, es gibt gute Maler und schlechte. Und so auch bei den Hundetrainern. Einfach generell jeden Trainer mal per se als "ist ein Hundetrainer, die taugen heute nichts mehr" zu betiteln, finde ich daneben.

    Ich kenne viele gute Trainer, mit klaren, sinnvollen Linien. Die aber in keinen Extremen unterwegs sind, Hunde als Individuen betrachten und Lösungen suchen, keine Methoden überstülpen. Und die ihre Grenzen kennen.

    Und ich kenne sehr viele Hundehalter, die ihren Hintern nicht hochbekommen und nichts umsetzen, was ihnen beigebracht wird. Die keine Mühe und keine Zeit investieren wollen sondern schnelle Lösungen gezaubert haben wollen. Und die halt nicht durchbeissen, dranbleiben, lernen und den ganzen manchmal verflixt anstrengenden Prozess der Erziehung durchkauen. Die aber ganz viele "aber..." kennen.

    Nicht immer ist nur der Sender das Problem. Sehr oft auch der Empfänger. Und manchmal passt es auch einfach nicht zusammen.

    Ich sage bei weitem nicht, dass alle Trainer gut sind. Dem ist überhaupt nicht so.

  • Ich sehe es wie wildsurf . Ich hab auch damit ein Problem.

    Zusätzlich noch:

    Hundetrainer bekommen oft auch Hundehalter teams zu sehen, bei denen die rassenwahl schon völlig ungeeignet ist oder aber auch von Anfang an viele Fehler gemacht wurden. Und die müssen es richten und das möglichst schnell und wehe sie machen nur eine Fehleinschätzung.

  • Hundetrainer bekommen oft auch Hundehalter teams zu sehen, bei denen die rassenwahl schon völlig ungeeignet ist oder aber auch von Anfang an viele Fehler gemacht wurden. Und die müssen es richten und das möglichst schnell und wehe sie machen nur eine Fehleinschätzung.

    Naja, das bedingt dieser Beruf nun mal. Geht anderen Berufsgruppen doch nicht anders, deshalb schimpft man sich Profi und nimmt Geld für seine Dienstleistung.

    Es ist doch auch als Dienstleister nichts dabei sich auf das zu konzentrieren was man gut kann und unpassende Fälle abzulehnen. Natürlich ist das traurig für einen Kunden, aber es bringt doch nichts Fälle zu bearbeiten die über den eigenen Fähigkeiten stehen und sich für alles verantwortlich zu machen.

    Manchmal ist es einfach angebracht zu sagen "tut mir leid, da kann ich nicht helfen, da müssen sie sich an einen Kollegen wenden". Machen wir auch so, wir nehmen keine gefährlichen Hunde in die Kurse, die verweisen wir an unsere Hundetrainerin des Vertrauens.

  • Nachweisbare und überprüfbare Qualifikationen bei Hundetrainern gibt es auch nicht viele.

    Grundsätzlich darf man in D nur als Hundetrainer arbeiten, wenn man seine Sachkunde nachgewiesen hat. Du kannst dich bei deinem örtlichen Vet-Amt informieren, welche Kriterien die anlegen - das ist nämlich nicht einheitlich.

    Aber den 11er müssen die Trainer haben, wenn sie sich drumrummogeln (z.B. als Angestellter bei jemandem) kannst du ja nachfragen, warum

    Ansonsten ist es wirklich wie bei allem anderen auch - man muss halt suchen und schauen, was zu einem passt.

  • Und ich kenne sehr viele Hundehalter, die ihren Hintern nicht hochbekommen und nichts umsetzen, was ihnen beigebracht wird. Die keine Mühe und keine Zeit investieren wollen sondern schnelle Lösungen gezaubert haben wollen. Und die halt nicht durchbeissen, dranbleiben, lernen und den ganzen manchmal verflixt anstrengenden Prozess der Erziehung durchkauen. Die aber ganz viele "aber..." kennen.

    Ja, wobei das halt auch ein hausgemachtes Problem der Hundetrainer ist. Nicht die Hundehalter haben sich ausgedacht, dass Leinenführigkeit mit geheimen Tricks funktioniert, die man für 199 Euro kaufen kann. Natürlich kann der einzelne Hundetrainer nichts dafür, wenn andere solche Versprechungen machen. Aber ich habe schon den Eindruck, dass wenige Hundetrainer gut darin sind, sich als Experte und Coach zu vermarkten, ohne dabei immer wieder auf andere zu zeigen.

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