Reitsport - zwischen lieben und quälen
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Nein aber ein Pferd das keine Lust hat wird schlechtere Leistung zeigen

Es ist der Job seines Menschen, das Tier so gut zu kennen, dass er das sogar vorher einschätzen kann. Dann spart er sich das frühe Aufstehen!
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Du glaubst also, wenn das Pferd Samstagmorgen keine Lust auf Turnier hat, reißt es sich los und springt über den Koppelzaun, um zu grasen?
Ne, wir sind ja nicht bei Wendy.
Wenn dein Arbeitsfreudiges Pferd verstimmt ist dann merkst du das doch als Besitzer das etwas anders ist.
Hattest du schon mal arbeitsfreudige Tiere?Ja, zum Glück. Hund und Pferd.
Aber würdest du davon ausgehen, dass darauf wirklich eingegangen wird?
Ich habe das schon mitbekommen, wie das Pferd auf den Hänger geprügelt wird oder sediert wird, um vom Turnier zurück zu kommen.
Das ist das, was für mich schwierig ist - da haben Pferde keinen Spaß dran.
Wenn sie laufen dürfen, von mir aus auch hart körperlich arbeiten und da vernünftig dran geführt werden- alles gut. Aber … hm. Turniere sind für mich schwierig.
Wobei ich auf Pferden reiten gelernt habe, die Distanzen geritten wurden. Die wurden mit 5 eingeritten und sind mit über 20 noch 120km gelaufen und die hatten körperlich nichts und ich hatte nie das Gefühl, dass die das nicht gerne machen.
Die Art und Weise, wie mit Pferden heute umgegangen wird ist einfach schlimm. -
Also den Hänger nun als Argument zu nehmen ist aber auch fragwürdig.
Oh dein Hund steigt nicht gern ins Auto. Dann fahr jeden Tag zu einer tollen Gassirunde, damit es positiv verknüpft wird.
Oh das Pferd geht nicht auf den Anhänger? Ja ne, dann hat es keine Lust und sollte zu Hause bleiben...
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Warum sind Sporen bei Turnieren erlaubt? Darf man überhaupt sein Pferd über Hürden treiben?
In der Natur würde kein Pferd über hohe Hindernisse springen, da die Verletzungsgefahr viel zu groß ist.
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Edit: und ist das wirklich realistisch, dass jemand, der eine Meldegebühr und Hotel bezahlt, Freunde als Mitfahrer rangeholt und nen Hänger geliehen hat, dann morgens sagt „ich fahre nicht, Prinz ist eher in Kuschelstimmung“
Oder fallt das dann unter „Stress gehört zum Leben dazu“?
Deine beschriebene Situation ist so der typische „Freizeit-Turnierreiter“, wie ich es auch bin. Und da ist es auch schon rein finanziell natürlich gar keine Frage, dass man bei irgendwelchen Zweifeln lieber mal 30€ Meldegebühr und 60€ Hängermiete in den Sand setzt, als mindestens vierstellige Tierarztkosten zu riskieren oder die Zukunft mit dem eigenen Pferd als Reitpferd aufs Spiel zu setzen.
Pläne notfalls anzupassen und etwas abzusagen gehört zum Pferdesport zwingend dazu, das ist man als Reiter sowieso gewohnt. (Deswegen muss man beispielsweise bei FN-Turnieren nach dem Nennen nochmal separat bis 90 Min vor der Prüfung Startbereitschaft erklären, weil es völlig normal ist, dass man trotz Anmeldung eben doch nicht starten kann oder will.)
Wobei natürlich auch die ganze Turniervorbereitung schon darauf zielt, sein Pferd motiviert zu bekommen - meist ist „Pferd hat heute keine Lust“ ja gar kein Problem des Pferdes, sondern das des Reiters, der eben seine Hilfen nicht so klar und koordiniert gibt, dass das Pferd darauf eben auch prompt und willig reagieren könnte. Kaum macht der Mensch es richtig, ist das Pferd dann normalerweise auch eifrig dabei.
Anders sieht es halt aus, wenn am Turniererfolg so richtig viel Geld hängt. Berufsreiter, die Erfolge brauchen, Verkaufspferde, deren Wert sich mit den richtigen Platzierungen vervielfacht. Um in so einem Setting noch konsequent das Tierwohl durchzusetzen, bräuchte es einen Verband, der strikte Regeln auch wirklich implementiert. Die Regeln wären ja sogar da, nur an der Umsetzung scheitert es. -
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Die Tiere können halt nicht sagen, worauf sie Lust haben, und sie können es auch nicht immer zeigen, weil sie keine Plane machen/verstehen können. Evtl können die Reiter eine bestimmte Laune erkennen, aber gerade Termin- und Veranstaltungsplanung, da ist das Tier halt komplett abhängig
Ja ne schwierig, weil wenn Pferd auf irgendwas keine Lust hat, kann man ja auch nicht jedesmal sagen, okay, dann musst du natürlich nicht

Also kann man schon, dann hat man aber das was wir gerade am Stall haben, einen Kaltblüter, der sich nicht von der Koppel holen lässt, nicht führen lässt und nicht aufsteigen lässt. Die sind ja nicht blöd, und da erzähl ich auch niemandem was Neues, wenn ich behaupte, dass man so auf dem sichersten Weg ist, sein Pferd zu versauen. Der Gute bei uns wird dann nämlich jedesmal schön in Ruhe gelassen, weil man dem Dickkopf nicht gewachsen ist, Freude auf Seiten des Pferdes

Ein Friese, der nicht mehr hier steht, hat "keinen Druck vertragen", also wurde mit dem kaum noch was gemacht. Der war ein solcher Drache, dass jeder, der aus der Gruppe sein Pferd holen wollte, mit Gerte bewaffnet reingehen musste, weil er sofort angegriffen wurde, während seine Besitzerin liebevoll lächelnd auf der Bank davor saß und häkelte.
Aber so grundsätzlich die Bedürfnisse vom Pferd im Auge zu haben, ist sicher nicht verkehrt. Was ich schon Beschimpfungen von Pferden gehört hab und dass die bockig sind, ihr Verhalten ja absichtlich zeigen um zu ärgern und dem Reiter einfach nur das Leben schwer machen wollen, während nicht hintergefragt wird, ob vielleicht der Sattel nicht passt oder vielleicht die Art des Umgangs oder zu viele Reize etc pp. Wie Pferde angeschrien oder hungern gelassen als "Strafe" oder ins Gesicht geschlagen. Und statt eines gescheiten Sattels bekam das Pferd so ne Zorromaske spendiert um ruhiger zu werden (was nicht passiert ist). Und das waren "nur" Hobbyturnierreiter und Freizeitreiter.
Zuviel zu schnell zu wollen ist mMn ein großes Problem, aber auch als Nichtprofi zu wenig und im falschen Moment nachzugeben und aufzuhören. Eine Binsenweisheit eigentlich, aber allgegenwärtig

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Warum sind Sporen bei Turnieren erlaubt? Darf man überhaupt sein Pferd über Hürden treiben?
In der Natur würde kein Pferd über hohe Hindernisse springen, da die Verletzungsgefahr viel zu groß ist.
Ich kannte ein Pferd, dass immer fröhlich über Zäune sprang, wenn es meinte das Gras auf der anderen Weide sei besser.
Das Pferd, welches gerade noch in der Tierklinik in Gießen steht, sprang einfach just for fun über Zäune, wie ein Flummi, immer hin und her.
Die Stute die ich mal hatte, sprang über Hindernisse, die noch auf dem Reitplatz standen obwohl sie nicht musste. Da war auch niemand in der Nähe, der sie hätte zwingen können und ich selber war gerade auf dem Weg ins Reiterstübchen um mir einen Kaffee zu holen.
Es gibt sie, die Pferde die wirklich gern springen und da dürfen die Hindernisse auch gern über 1,50 m hoch sein.
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Das stimmt so nicht. Diese Behauptung widerlegen tausende springfreudige Pferde. Die freiwillig ! und mit sehr viel Spass an dem Ganzen über jedes Teil springen was auf dem Platz steht.
Korrekt ausgebildete Springpferde, die mit Spass an die Sache gehen dürfen, sind richtig heiss aufs springen.
Übrigens finden auch bereits Fohlen grossen Spass daran , über Zeug zu springen. Warum? Weil sie es können.
Siehe all die kleinen Biester, die fröhlich abhauen indem sie irgendwo drüber hüpfen. -
Die Tiere können halt nicht sagen, worauf sie Lust haben, und sie können es auch nicht immer zeigen
Man / Pferd / Hund kann halt nicht immer nur das machen, worauf man gerade am meisten Bock hat - dann würde Moro gerne über die Straße rennen und einen Kumpel begrüßen - und ich würde mit absoluter Sicherheit nicht arbeiten gehen!
Darf man überhaupt sein Pferd über Hürden treiben?
In der Natur würde kein Pferd über hohe Hindernisse springen, da die Verletzungsgefahr viel zu groß ist.
Ein Pferd, was nicht möchte, bekommst du im Leben nicht durch einen Parcours gedückt - man könnte höchstens neues Brennholz produzieren!
Anders sieht es halt aus, wenn am Turniererfolg so richtig viel Geld hängt. Berufsreiter, die Erfolge brauchen, Verkaufspferde, deren Wert sich mit den richtigen Platzierungen vervielfacht.
Auch und gerade dann lässt man einen zuhause, der morgens sparsam aus der Wäsche guckt - die Erfahrung lehrt einen nämlich, dass wenn man das Bauchgefühl ignoriert, dass einen überkommt wenn der Zossen einen mit dem Arsch nicht anguckt, wenn man fröhlich in der Boxentüre steht - und man darüber hinwegreitet, man am nächsten Tag ein Pferd zB mit einem dicken Bein vorfindet, für das mit Pech die Saison gelaufen ist! Und sowas ist halt auf mehreren Ebenen total unsinnig!
Verkaufspferde, deren Wert sich mit den richtigen Platzierungen vervielfacht
Aber auch genausoschnell verringert - im Sport kennt jeder jeden und alles spricht sich rum - und eine beschissene Runde noch wesentlich schneller, als ne Gute!
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Nein aber ein Pferd das keine Lust hat wird schlechtere Leistung zeigen

Das glaube ich nicht.
Du kannst ja auch nem Hund mit Strom beibringen, gut zu apportieren, gab hier doch mal die Geschichte, dass die im Dummysport auch trainiert werden können, indem sie so lange unangenehme Stromreize bekommen, bis der Dummy zurück gebracht wurde. Sie arbeiten dann sehr freudig mit. Ob sie Spass haben… fraglich.
Beim Pferd bewirkt das Reiten hinter der Senkrechten, dass das Gleichgewichtsorgan durcheinander kommt. Rollkur wird absichtlich dazu genutzt, die Pferde in die erlernte Hilflosigkeit zu bringen. Ob das Spaß macht?
Wenn deine Theorie stimmen würde, wäre ich extrem gespannt, was die hohen Dressur und Springpferde alles leisten könnten, wenn sie Spass an ihrer Arbeit hätten. - Vor einem Moment
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