• Aber kann mir bitte mal Jemand erklären: Warum variieren denn Preise nur wegen dem Geschlecht oder der Farbe? Sowas gab es bei uns in der Zucht nie und kenne ich auch zb bei den Border Terriern so gar nicht.

    Bei den Pudelzüchtern wurde mir erklärt, dass die beliebteren Farben teurer sind, damit Käufer, denen die Farbe egal ist, eher die unbeliebteren Farben wählen. Man kann natürlich auch sagen "der Markt regelt".

    Das scheint auch sehr rassespezifisch zu sein. Uns hat mal ein Lagotto-Züchter gesagt, er erklärt den Welpeninteressenten einmal. dass es keine Farbwahl und nur begründete Auswahl des Geschlechts gibt. Wenn sie dann weiter darauf bestehen, bekommen sie keinen Welpen.

  • Ich finde die Preise, die manche Züchter für ihre Welpen haben wollen auch exorbitant groß.

    Und ich ganz persönlich, ziehe bei 2000€ einfach meine Grenze. Da bin ich nicht bereit, mehr zu bezahlen.


    Ich war damals auch total überrascht, wie günstig mo 2022 war.

    Eine Rasse, die zum ersten Mal in Deutschland geboren wird, bisher nur ein einziges Mal außerhalb des Ursprungslandes gezüchtet wurde, Wurfgröße 3-4 Welpen ....

    Die Züchterin, obwohl ich weiß, was sie alles an Ausgaben hatte und sie nur 2 Welpen verkaufen konnte (die Hündin blieb bei ihr + eine Totgeburt) war absolut human mit den Preisen und hat, trotz Not Kaiserschnitt und sehr vielen anderen medizinischen Komplikationen, nicht mehr für die Welpen verlangt, wie vorher gesagt. Und dadurch enorm drauf gelegt, aber sie meinte, es ist ihr Risiko und das kann immer passieren, wenn es natürlich auch sehr schmerzhaft bei dem ersten Wurf ist.


    Sie hat für ihre Welpen genau so viel verlangt, wie ein whippet Züchter, dessen Preise ich damals kannte. Und den Preis finde ich noch immer sehr fair.

    1.400€ finde ich immer noch günstig, aber ich hätte bei über 2000€ definitiv vom Kauf abgesehen. Das ist für mich einfach überzogen

  • Kommt drauf an was du willst ? SL ? AL ? Aus welchem Land ?

    Beides im Vergleich.

    Deutschland, Holland, schweiz, Frankreich

    Schweiz ist mEn am teuersten. So um die 2500 Schweizer Franken (etwas mehr als 2600 Euro) rum (+/-, je nach Zwinger und Verpaarung). In DE (gibts mAn kaum gute Arbeitsterv (oder Zuechter), geschweige denn Groenis) duerfte so bei +/- 1800 Euro liegen und Frankreich/Holland 1200 (+/-).

  • Der perfeke Thread, für meinen ersten Beitrag hier (bin schon seit Jahren stille Mitleserin)

    Ich hatte diesen Sommer meinen A-Wurf (Zwergpudel, VDH) und das hat meine Sicht auf die Züchterpreise sehr verändert.

    Zu den Kosten wurde ja schon einiges gesagt, ich habe ca. 2000 EUR ausgegeben bis überhaupt ein Welpe geboren wurde. Dazu gehört alles vereinsmäßige wie Zuchtzulassung, Zwingerabnahme, Züchterseminare und laufend Weiterbildungen sowie 2 x Decktaxe (wir hatten einen erfolglosen Deckversuch und dann den Rüden gewechselt), Ultraschall, Röntgen, Herpesimpfungen, Progesterontests usw.

    Nach der Geburt mussten wir notfallmäßig in die Tierklinik am WE mit der Mutterhündin, das hat auch nochmal 600 EUR gekostet. Mit einem der Welpen mussten wir dann nochmal in die TK und auch wieder 300 EUR. Dazu kommen die ganzen Standardkosten wie Entwurmungen, Impfungen, Futter, Ausstattung wie Wurfkiste, Gehege im Garten usw.. Vor Abgabe dann die Wurfabnahme und Kosten für Ahnentafel.

    Was aber für mich der eigentliche Werttreiber ist, sind die nicht-materiellen Kosten. Meine Welpen waren 10 Wochen bei mir. Ich habe mich fast alleine um sie gekümmert. Ich habe mir noch nie im Leben so viele Sorgen gemacht und so wenig geschlafen. Die ersten 3 Wochen habe ich neben der Wurfkiste geschlafen um mitzubekommen, wenn es Probleme gibt. Die ersten Nächte waren anstrengend da die Mutterhündin Nachwehen hatte und selbst sehr unruhig war und öfter in den Garten musste. Danach haben die Kleinen alleine geschlafen, aber dennoch waren die Nächte nicht viel länger da die Kleinen noch keine 8h durchgeschlafen haben und ich sehr oft mitten in der Nacht zu ihnen bin. Viel Zeit geht für die Sozialisierung drauf, Ausflüge nach der Impfung, Gewöhnung an Leine, Bürsten, Kämmen...

    Dazu die Zeit, die man für die Interessenten aufbringt. Viele wollen ja ihren Welpen öfter vorab besuchen. Dazu die vielen Anfragen von Leuten die gar kein großes Interesse haben, aber dennoch Zeit fressen.

    Freizeit gab es kaum. Ich habe in der Zeit die Stadtgrenzen nicht verlassen und war allgemein fast nie aus dem Haus, außer um mal ein paar Stunden ins Büro zu gehen (wenn mein Mann zuhause war) oder zum einkaufen.

    Ich hatte 3 Welpen und in Summe 7000 EUR eingenommen (2 x 2500 EUR, 1 x 2000 EUR). Ich weiß nicht, welchen Preis ich verlangen würde, wenn es mehr Welpen wären, aber allein aufgrund des persönlichen Aufwands, kann ich mir nicht vorstellen, sehr viel niedriger zu gehen. Ich habe so viel Herzblut und Aufwand reingesteckt, damit die Kleinen perfekt auf ihre Leben vorbereitet sind, da finde ich meine Preise gerechtfertigt. Und es gibt genug Auswahl bei Zwergpudeln, da ist niemand gezwungen teuer zu kaufen.

  • Wie definierst du denn realistisch? Mindestlohn? Dein Stundenlohn? Mein Stundenlohn? :winking_face:

    Ich bin kein Züchter. Was hältst du denn für realistisch?

    Finde ich total schwierig. Geht ja schon mit der Frage los, ob die Zucht "Hauptberuflich" gemacht wird oder nicht. Sind dann halt unterschiedliche Ansätze für die Kalkulation, ob ich jetzt einen Verdienstausfall habe oder mein gesamtes Leben mit dem Welpenverdienst bestreiten muss... Dann auch noch geprägt von den eigenen Wertvorstellungen. Ich bin ja auch kein Züchter. Wenn man so will, würde ich schon sagen, dass der gesamte Zeitaufwand für die Welpen mindestens mit Mindestlohn bemessen werden sollte. Damit meine ich aber die gesamte Arbeit für die Welpen (von Wurfplanung über aktive Arbeit mit Welpen sowie das drumherum wie putzen, Kontakt zu Welpeninteressenten, Infos und Videos versenden etc.). Dann noch sämtliche Ausgaben (TA/Futter/Spielzeug/Welpenpaket) die für den Wurf angefallen sind. Plus keine Ahnung 1/3 der Kosten um überhaupt den Hund zuchttauglich zu bekommen (wenn man davon ausgeht, dass eine Hündin halt auch maximal 3 Würfe im Leben hat). Dann noch Möglicherweise Verdienstausfall, weil man im Hauptjob kürzer tritt oder frei nimmt. Plus natürlich die Kosten, die später das Finanzamt will. Wäre für mich die normale kaufmännische Rechnung zu dem Thema.

  • Ich kann nicht unterschreiben, dass grundsätzlich Begleithunde teurer sind. Bei meiner Rasse (Papillon) liegen die Welpenpreise derzeit im VDH zwischen 1300€ und 1800€. Ich habe für meine Hündin Mitte 2023 1700€ gezahlt.

    Kann ich so nicht bestätigen :grinning_squinting_face: Die Preise, die ich von Pap-Züchtern kenne, sind auf alle Fälle höher und liegen bei rund 2500€. Und da untersucht man DEUTLICH weniger, als bei vielen Sport- bzw. Arbeitshunden der Fall ist.

    Hier sitzt auch ein VDH Paapi für den 2000.- bezahlt wurde, deutlich über dem damals üblichen Preis der Züchter weil ich ihn vier Wochen nach Abgabetermin erst abgeholt habe. Da hatten die dann wirklich alles mögliche schon gemacht, von extra Wildpark Besuch und Tierarzt zu Leinegehen und auch schonmal kurz alleinebleiben. War für mich total selbstverständlich, dass das nicht umsonst ist. Für mich hat einfach der Abgabetermin nicht gepasst und so war es für alle okay und fair mMn.

    Der Preis darf für mich kein verschämtes Geheimnis sein. Wenn der Züchter mir auf Fragen zb zu den Untersuchungen der Eltern nicht antworten mag oder versuchen würde, mir ein schlechtes Gewissen zu machen à la „wir armen Züchter zahlen eh nur drauf“ OHNE sachlich erklären zu können wieso, bin ich persönlich raus.

    Der Züchter darf mir alle Fragen stellen, die für ihn wichtig sind und umgekehrt erwarte ich das selbe. Wenn da rumgeschwurbelt wird, das wäre schon alles prima und ordentlich und man hätte auch schon Jahrzehnte Erfahrung ohne echte Antworten zu geben, ist das für mich ein Alarmsignal. Ebenso wäre für mich ein allzu perfekter Social Media Auftritt tatsächlich ein No-Go. Damit wird mEn heutzutage vieles übertüncht. Aber vielleicht bin ich für sowas auch einfach zu alt/zu kritisch.

    Insgesamt kommt es mir als Hunde Anfänger und welpenkäufer darauf an ob ich das Gefühl habe, wir liegen auf einer Wellenlänge, der Züchter versteht wie ich ticke und kann danach meinen Welpe aussuchen, er ist ehrlich und erträgt auch meine ehrlichen Fragen ohne sich angegriffen zu fühlen.

    Dann würde ich für meine Rasse jederzeit wieder soviel zahlen. Mein Welpe hat sich super entwickelt, auch im Hinblick darauf was ich von anderen Papillons so höre an Verhaltenskreativitäten. Unsere Krankenversicherung lacht sich seit drei Jahren ins Fäustchen weil außer impfen und „einfach mal so Untersuchung“ noch gar nix angefallen ist.
    Bei den Paapis fallen ja öfter mal auch 0 bis 4 Welpen, das heißt die „Ratio“ ist eine ganz andere als bei vielen größeren Rassen, die Kosten für zuchtzulassung, Untersuchungen und Decken inkl. Reise- und Übernachtungskosten jeweils und dergleichen fallen aber trotzdem an.

    Und meine Züchter sind auch immer noch mit Rat und Tat für mich da, wenn ich eine Pflegefrage hab oder ein Verhalten nicht einordnen kann. Von den ganzen Welpen-Interessenten-Erstgesprächen ganz abgesehen - wenn du da mehrere solche Vögel hast wie mich, gehen da direkt mehrere Nachmittage drauf, von der Energie die das kostet ganz zu schweigen.

    Bevor ich mir den Rassehund geholt hab, wollte ich eigentlich einen aus dem Tierschutz. Allerdings wurde da auch schnell klar, dass da nicht alles zum Schutz der Hunde passiert und mittlerweile ein riesiger Markt herrscht über den viel Geld gemacht wird. Und weil ich persönlich nicht einordnen kann ob der kleinhund aus dem Ausland TATSÄCHLICH ein Fundhund ist oder nicht doch ein vermehrer dahinter steckthab ich mich dann entschieden, regional „einzukaufen“.

  • Was nichts kostet ist nichts wert.

    Alter 🤣 Das ist ja Mal eine Aussage!

    Ich bin froh, dass ich nix koste, wertvoll fühle ich mich trotzdem. Auch meine kostenlosen Seminare bekommen genügend positives Feedback, welches mir ihren Wert beweist. Ich tue das was ich tue nicht um ein Preisschild drauf zu klatschen, auch, wenn man gänzlich ohne nur schwer voran kommt.

    Meine Katze hat 0€ gekostet. Sie hat trotzdem Wert. Puh... Deine Aussage empört mich total! Da hast du mich jetzt aber echt getroffen:applaus:

    Finde ich total schön, dass du das so siehst, echt. Und natürlich ist jedes Tier und Mensch gleich viel Wert.
    Ich vermittle ja immer mal wieder wildgeborene Kätzchen und habe auch das Gefühl, dass Menschen etwas mehr schätzen, wenn sie Geld dafür bezahlt haben.

  • Vorweg: Ich habe keine Ahnung vom züchten und ebensowenig über die dadurch anfallenden Kosten für die adäquate Versorgung von Hündin und Welpen.

    Da aber so allerhand teurer geworden ist, insbesondere Tierärzte, finde ich es schon nachvollziehbar dass auch der Welpenpreis steigt. Wir hatten und haben immer TS Hunde und auch da steigt die „Schutzgebühr“ stetig.

    Aber (ausgehend von der Natur des Menschen): wo es viel Geld zu verdienen gibt, ist besondere Vorsicht geboten. Deshalb glaube ich dass die Anzahl von günstig produzierten Vermehrerwelpen wohl eher ansteigen wird.

    Vielleicht auch die Geschicklichkeit sich dementsprechend zu tarnen. Genau hinsehen, hinterfragen, recherchieren um sich nicht für dumm verkaufen zu lassen würde ich da jedem empfehlen.
    Selbiges gilt natürlich auch für TS Orgas, da gibts auch solche und solche.

    Für einen wirklichen Züchter, der seine Hunde liebt und den Nachwuchs gut sozialisiert, finde ich einen Welpenpreis von bis zu 2000 € schon in Ordnung.

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