Welpe entspannt nicht richtig in unserer Nähe

  • Ich habe mal eine ganz sachliche Frage: Was war Eure Motivation Euch einen Hund zuzulegen? Wie habt Ihr Euch das vorgestellt? Also, was soll der in Eurem Leben für eine Rolle haben? Wie soll er sich verhalten?

    Und wie kam es dann zu der Entscheidung sich einen Labrador Retriever zuzulegen?

    Die Motivation war, das meine Frau schon immer gerne einen Hund haben wollte. Wir möchten mit dem Hund etwas erleben, mit ihm spielen, Toben. Allerdings muss er eben auch in unseren Alltag passen. D.h. wir beide sind Vollzeit beschäftigt. (Dass das nicht die beste Voraussetzung für einen Hund ist, ist uns klar, der Wunsch meiner Frau überwiegte aber)

    Wenn wir mit dem Hund irgendwas machen, macht uns dies ja auch Spaß und es funktioniert.

    Sie kennt von ihren Eltern einen Pudel. Auch als Welpen. Das war komplett easy going. Der war nach wenigen Tagen so, dass er angezeigt hat, wann er muss. und Auch nicht so häufig wie unser.

    Daher war unsere Erwartung, dass es ähnlich "easy" wird und er gerne mitläuft.

    Warum Labrador: Weil die ganze Welt sagt, Familienhund und einfach.


    PS: Wir haben heute eh einen Impftermin beim Tierarzt. da sprechen wir das Thema Bauchschmerzen an und schauen mal, was er dazu sagt.

    PPS: ich besorge heut Abend noch einen zweiten kleineren Laufstall, und schauen, ob wir diesen dann im Büro aufstellen, dass er bei uns ist, aber keinen Zugriff auf uns hat.

  • Wir möchten mit dem Hund etwas erleben, mit ihm spielen, Toben.

    Das ist halt im Zweifel 1 Stunde am Tag. Den Rest der Zeit ist der Hund aber nun mal auch da und hat seine Bedürfnisse. Diese zu bedienen, dafür muss Bereitschaft da sein. Cherry-picking ist da weder möglich noch fair.
    Für Spiel und Toben hätte ein Gassi-Hund gereicht. Oder ab und zu den Hund von Freunden sitten etc. Für einen eigenen Hund braucht es mehr als:

    schon immer gerne einen Hund haben wollte

  • dass er bei uns ist, aber keinen Zugriff auf uns hat.

    Ist das wirklich so, dass ihr euch einen 15 Wochen alten Welpen nicht vom Hals halten könnt?

    Akzeptiert er keine Grenzen, die ihr ihm setzt?


    Da würde ich mal überlegen, ob ihr klar genug kommuniziert. Mit klar meine ich nicht grob oder laut, sondern, ich vermute, dass es an Konsequenz, Klarheit und Verlässlichkeit fehlt, so dass der Welpe einfach nicht kapiert, was ihr von ihm wollt und ihr es auch nicht oft genug durchsetzt. Ein Hund braucht viele Wiederholungen, bis sich etwas als Struktur und Routine durchsetzt. Ich vermute, ihr springt von einem Tipp zum nächsten, weil nichts sofort wirkt.

    Da durch wird ein Welpe ratlos und hört nicht mehr zu, wenn ihr etwas sagt, weil er eh nicht durchblickt in dem Wust an Anweisungen und widersprüchlichen Signalen.

  • Und genau das meine ich. Das Verständnis.

    Hunde sind Individuen. Genauso wie Menschenkinder ja auch nicht alle gleich sind. Dazu kommen ja auch die Umstände. Wie sich ein Hund entwickelt hängt vom Charakter, der Rasse, wie er aufgewachsen ist, was für Erfahrungen er macht und was für Menschen ihn anleiten ab. Ihr erwartet von einem Baby, dass es sich "easy going" verhält und so sind Lebewesen nun mal nicht. Meine Hündin wäre zB in einer Familie mit Kindern eine komplett andere Hündin und würde da gar nicht reinpassen.

    Das klingt für mich wie ein Kind kommt mit ner 3 nach Hause und Papa sagt aber Karl-Otto hat ne 1 bekommen. Dem Kind aber helfen, um die Note zu verbessern und ihm den Stoff zu erklären, macht er nicht. Das mit dem Anzeigen, dass der Hund muss, ist halt auch was, was der MENSCH, dem Hund beibringen muss. Das ist nicht vorinstalliert.

    Übrigens: ich muss meinem Partner auch zwischendurch mal Nachhilfe geben, obwohl er mit Hunden aufgewachsen ist. Durch Daisy hat er erst richtig angefangen, sich mit Körpersprache zu beschäftigen. Erst dadurch hat er gemerkt, dass der Familiencocker doch einen recht starken Jagdtrieb hat, weil er vieles aus Unwissenheit nicht für Jagdtrieb gehalten hat.

  • Man braucht Zeit, Geduld, starke Nerven, Humor, langen Atmen und Ausdauer. Die Junghundezeit wird anstrengender als die Welpenzeit.

    Wie ist es denn im Haus mittlerweile? WIrd er da immer noch die meiste Zeit ( klingt so beim lesen) in den Auslauf im geschlossenen Gästezimmer weggesperrt?

    Wird ihm im Haus mittlerweile beigebracht was er darf und was er nicht darf? Wenn er das nicht so langsam vernünftig lernt, wird es in der Junghundezeit und Pubertät erst richtig "lustig". Ja, das ist anstrengend, dauert und man kommt sich vor wie ein Roboter oder eine kaputte Schallplatte.

    Eine der Hundefreundinnen von unserer Hündin konnte man keine Minute alleine lassen. Die hat alles im Haus umdekoriert und/oder kaputt gemacht. Die kam nur kurz in die, positiv aufgebaute, Box, wenn kein anderer außer einem selber da war und man z.B. kurz duschen wollte. Es hat sehr sehr lange gedauert bis sie nichts mehr oder kaum etwas anstellt.

    Wie sieht es mit Sozialkontakten und spielen mit gleichaltrigen/ungefähr gleichaltrigen aus?

    Lg
    Sacco

  • Ah, okay. Dann habt Ihr gedacht Hund ist halt Hund? Labrador Retriever sind sehr lange sehr quirlige und aufdringliche Hunde. Das Problem, dass Ihr mit dem Verbieten habt, ist eigentlich auch total typisch. Habt Ihr da einen Trainer an der Hand, der wirklich mit so einem Hundetyp kann? Also mit Labrador Retrievern, die sehr flattrige Nerven haben. Das ist vom Training schon etwas frickeliger, als ein cooler, gelassener Hund.

    Ich verstehe, dass Ihr verzweifelt seid. Und ich lese auch heraus, dass Ihr sehr bemüht seid es gut zu machen. Die Idee mit dem zweiten Bereich, wo er lernen kann in Eurer Nähe zu sein, ohne, dass Aktionen stattfinden, halte ich für sehr gut. Aber denkt bitte auch daran, dass es ein junger Hund ist, der eben viele Stunden am Tag aktiv ist und vor sich hinspielen darf und soll. Streicht bitte die abstruse Zahl der Schlafenszeit aus dem Kopf, die Ihr bisher verfolgt habt.

  • Ich glaube, hier fehlt einfach das grundlegende Verständnis zum Thema Hund, die Erziehung im allgemeinen und dann eben, was jede einzelne - überwiegend die eigene - Rasse ausmacht.

    Dort muß man als erstes ansetzen!

    Die Motivation war, das meine Frau schon immer gerne einen Hund haben wollte. Wir möchten mit dem Hund etwas erleben, mit ihm spielen, Toben.

    Nun, das klappt doch schon. Der Hund erlebt was, ihr spielt mit ihm, toben - genau das klappt prima. Und auch das Einfordern des Hundes.

    Allerdings muss er eben auch in unseren Alltag passen.

    Nun, die Wirklichkeit sieht total anders aus. Das wird jetzt so ziemlich deutlich klar gemacht!

    Ich kann nur raten, lernt selbst zum Thema Hund.

    Andere Tipps werde ich nicht machen, da ich mit Entsetzen nachlesen muß, WAS alles an tollen Tipps hier bisher falsch verstanden und somit auch umgesetzt wurde. Das Ergebnis davon fliegt Euch nun um die Ohren. Und das Schlimme daran ist, daß die Pubertät erst noch kommen wird! Wie wollt Ihr da noch gegenarbeiten?

  • Und das Schlimme daran ist, daß die Pubertät erst noch kommen wird! Wie wollt Ihr da noch gegenarbeiten?

    exakt davor haben wir schon Sorge und versuchen ja gerade es in den Griff zu bekommen.

    Es gibt einzelne Personen hier, wo wir gute, sachliche und konstruktive Kritik bekommen. Die nehmen wir gerne an. Wenn ich aber an die Aussage denke "Die wilden 5 Minuten sind normal, wenn sie auch mal ne Stunde dauern" und das ist falsch. Jedenfalls bei unserem Hund. Hier lag es am Futter. Und ähnliche Aussagen bekomme ich gerade hier wieder. Es gibt hier unzählige "Experten" und sicher meint es auch jeder nur gut hier, aber manche Aussagen sind so nicht in Ordnung und führen zu nichts. Zudem kann ich gar nicht jeden Kontext liefern, den jeder hier gerne hätte, das funktioniert beim Schreiben nicht. Woraus immer wieder Annahmen entstehen die vermutlich meist falsch sind.

    Ich behaupte und dazu stehe ich, wir sperren den Hund nicht weg. Wir geben ihm den Raum, spielen zu können und sich auszutoben. Abseits dessen machen wir viel mit dem Hund. Wissen aber mittlerweile auch, wann wir zu viel mit ihm machen / gemacht haben und das vermeiden wir logischerweise.

  • was ich noch ergänzen möchte, er bekommt bei uns Handtücher, Jeans, Karton, Schnüffelteppich, Kong, Leckmatte. Ach was wir noch alles haben :D um sich auszutoben und ihn von Möbeln und ko abzulenken.

    Das sind aber Informationen die man nicht selbstverständlich hier erwähnt. Außerdem liest ja nicht jeder den ganzen Thread und solche Informationen fallen hinten rüber.

    Wir haben das absolut größte Wohl im Kopf für den kleinen. Uns sind auch keine Kosten zu viel, das geben wir gerne aus.

    PS: Zum Hundetrainer hatten wir jetzt 3 verschiedene von 3 Hundeschulen. Bei der jetzigen fühlen wir uns am besten aufgehoben und all ihre Tipps waren bis jetzt am Besten.

  • Nur mal so zum Vergleich: ich bin heute um acht Uhr mit meinem Welpen aufgestanden (um 5 waren wir schon mal Pipi, danach hat er im Bett weitergeschlafen), waren nach dem Frühstück eine Stunde Gassi und seitdem springt er mit meinem anderen Hund durch die Wohnung und tobt ausgelassen. Schlafen wird der nicht vor 13/14 Uhr. Es gibt ruhigere Hunde, aber meiner ist halt ne kleine Rakete. Da braucht man einfach ein bisschen Gelassenheit.

    Das reguliert sich iwann von selbst, aber in dem Alter ist Entdecken und Spielen einfach vorrangig.

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