Wo zieht ihr die Grenze bei dementem Hund?
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Aber anstatt einschläfern gibt es auch Möglichkeiten, z.B. einen Platz in einem Hundehospiz zu suchen.
Würde ich bei dieser Erkrankung dringend von abraten. Das wäre in meinem Augen tatsächlich Tierquälerei.
Hast Du schon Mal mit einem dementen Hund gelebt?
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Hallo,
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Hast Du schon Mal mit einem dementen Hund gelebt?
Ja mein letzer, aber das ist wahrscheinlich nicht vergleichbar, ich bin total der Hundesenioren-Typ und hätte selbst gerne 1-2 Hospizplätze angeboten wenn sich die Möglichkeit gefunden hätte.
Ich weiß nicht, ob ich es zwischenzeitlich überlesen habe, aber scheinbar wurde bisher ja auch nicht versucht z.B. mit Selgian und Karsivan und anderen Behandlungsmöglichkeiten die Symptome der Demenz zu bessern. Einschläfern sollte wenn, dann das letze Mittel der Wahl sein, aber doch nicht, wenn man gar nicht alle Behandlungsmöglichkeiten versucht hat.
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Mit meinem Hundeopi aus dem Tierschutz hatte ich es ähnlich. War aber kein kleiner Hund, mit nur 2 Zähnen. Hatte lange in der Wohnung alle Räume komplett mit Gittern zwei geteilt. Auch Medikamente haben wir versucht. Irgendwann Funktionierte Fremdbetreuung gar nicht mehr. Hat sich erst beruhigen können, wenn ich bei dem war und ne Hand an dem hatte. Bekam zunehmend öfter komische Anfälle, so Schreck Momente. Vielleicht wars auch Epilepsie.
Also den Hund einfach hinter Gittern schicken wurde immer weniger Möglich. Gleichzeitig wurde das Kind immer Mobiler.
Der Hund brauchte immer mehr 24/7 Betreuung und im Prinzip hätte ich die ganze Zeit ne Hand am Hund haben müssen.
Ohne Kind hätte ich das sicher noch ne ganze Weile länger versucht. Aber mit Kind muss man auch realistisch bleiben.
Ich hatte Jahre danach aber ziemlich mit der Entscheidung gehadert. Der war ja Körperlich nicht Todkrank oder so, sondern ging durchaus noch tatterig froh draußen Gassi.
Bis ich dann vor einigen Jahren Fotos von damals ansah. Auf einem zog sich mein Kind in der nähe vom Hund an einem Möbelstück hoch, während der Hund von seinem platz aus Ordentlich Richtung Kind drohte.
Es ist auch irgendwann kein Hunde Würdiges Leben mehr, wenn man den Hund nur noch hinter Gittern verräumt und vielleicht noch im selben Zimmer hat, aber der Hund eigentlich gar nicht mehr richtig am gemeinsamen Leben Teilnehmen kann.
Ein Hundehospiz, oder Gnadenhof kann man natürlich abwägen, ob das noch Sinn macht für den Hund.
Bei meinem war dafür vermutlich der Zug abgefahren, als seine Bekannte Fremdbetreuung ihn nicht mehr schaffte aus seinem Verhalten zu holen und der erst wieder klarer reagierte, wenn ich wieder da war. -
Der allererste Familienhund wurde in hohem Alter dement.
Wir haben eingeschläfert (mit 17 Jahren) als er neben der Orientierungslosigkeit angefangen hat, Ängste zu entwickeln und das Wandern (noch) zwanghafter, getriebener wurde. Zunächst stand er einfach häufiger freundlich-entspannt wedelnd vor einer Wand und war nach Ansprache/Berührung dann wieder "da". Als das nicht mehr zuverlässig funktionierte, wurde er zusehends gestresst.
Würde ich jederzeit wieder so machen. Obwohl man oft im Nachhinein hyperkritisch ist - das war für mich der richtige Moment.
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Ein Hundehospiz, oder Gnadenhof kann man natürlich abwägen, ob das noch Sinn macht für den Hund.
Ich kann verstehen, dass man selbst für das eigene Tier ein möglichst langes Leben möchte. Und dass der Gedanke, es in andere gute Hände zu geben vllt. tröstlicher ist, als es einschläfern zu lassen. Allerdings bin ich in solchen Fällen auch sehr zwiegespalten. Es ist ja nicht so, dass es Hospizplätze zuhauf gibt, dass diese staatlich gefördert werden, dass es kommunale Pauschalen für die aufgenommenen Tiere gibt etc. Letztlich sind das alles Vereine oder Privatinitiativen, die sich komplett selbst finanzieren müssen. Miete, Personal, Futter, Verbrauchsmaterial, Tierarztkosten, ... Die eben keinerlei staatliche Unterstützung bekommen, sondern von Spenden, Patenschaften, Mitgliedsbeiträgen leben müssen. Und die eben auch irgendwann an ihre Grenzen kommen (Zeit, Platz, Energie, Finanzen) und viel zu oft auch darüber hinaus gehen.
Als Vergleichsbeispiel: Ich habe eine Freundin, die betreibt privat einen kleinen Verein und eine Eichhörnchenpflegestelle. Neben einem Vollzeitjob. Die durchlebt genau die o.g. aufgezählten Dinge Tag für Tag. Die während der Eichhörnchensaison regelmäßig angerufen wird, weil hilfsbedürftige Tiere gefunden werden. Aber irgendwann geht es einfach nicht mehr.
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Einen so krassen Wechsel würde ich einem dementen Hund wirklich niemals zumuten.
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Einen so krassen Wechsel würde ich einem dementen Hund wirklich niemals zumuten.
Dem schließe ich mich an. Ich habe das letzte Jahr bei meiner Hündin alles auf sie ausgerichtet. Meinen Tagesablauf, alles. Anfangs konnte meine Mutter mich noch ersetzen, das ging aber recht bald nicht mehr.
Wir mussten einen immergleichen Tagesablauf haben und sie benötigte jederzeit Zugriff auf mich, sonst stand sie komplett neben sich. Einen Tag-Nacht-Rhythmus gab es irgendwann auch nicht mehr.
Ein Umzug in ein anderes Zuhause? Das wäre für sie die absolute Quälerei gewesen. Niemals hätte ich ihr so etwas angetan.
Ja, ich habe das durchgezogen. Weil ich es organisieren konnte. Ob sie diese Lebensphase gebraucht hat? Ich weiß es nicht. Ich habe das wohl eher für mich gemacht, wenn ich ehrlich bin. Sie war nicht mehr der Hund, der sie Mal war.
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Ich finde nicht, dass man die Pflege eines gesichert schwer! Kranken Tieres bis zur Selbstaufgabe betreiben muss.
Ich habe meinen inkontinenten Collie auch sehr lange "gepflegt".
Ich würde es auch wieder tun, aber es war eine unglaubliche Belastung.
Mein Mann würde es bei aller Liebe nicht noch einmal tun.
Wenn der Hund sicher dement ist, dann ist das auch für den Hund irgendwann nicht mehr schön.
Hier würde ich eben gucken, wann der Zeitpunkt gekommen ist.Aber bitte nur, wenn du auch hinterher damit umgehen kannst und ganz im Reinen mit dir bist!
Das ist eine sehr private und sehr schwere Entscheidung. Und ich respektiere sowohl als auch.
Alles Gute. Kannst du die Verantwortung teilen? Mit dem Ta und einem Partner/:in-Freund/in?
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Ich könnte es in meiner derzeitigen Lebenssituation auch nicht mehr. Und im Nachgang würde ich sagen, es wäre in Ordnung gewesen sie früher gehen zu lassen. Was aber nicht in Ordnung gewesen wäre: Sie woanders hinzugeben, damit ich "das Problem" vom Hals habe. Ja, irgendwie hätte sie dort gelebt. Sie wusste ja nicht mehr wo vorne und hinten war. Aber wie? Nein, das wäre einfach nur mies gewesen.
Auch bei den liebevollst betriebenen Hospizeinrichtungen kommen zwangsweise Faktoren zusammen, die für alte Hunde ein Problem sind, für demente schon überhaupt: Wechselende Bedingungen. Viele, verschiedene unbekannte Personen. Viele, auch immer wieder fremde Hunde. Viel Gewusel. Nein, ich würde das sogar meinen im Kopf noch klaren, alten Hunden nicht zumuten.
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Bei Hunden dessen Vergangenheit man kennt, kann ich mir auch gut Vorstellen, dass es auch für den Hund noch eine akzeptable Zeit mit Demenz ist. Bei meinem Ts-Opi kamen immer mehr Verhaltensstörungen zurück, die er aus seinem früheren Leben mitbrachte. Und das muss kein schönes Leben gewesen sein. Da sah er Menschliche nähe als Gefahr an.
Wir hatten da lange für Trainiert, das er sich anfassen lies und er schlief Jahre unter meiner Bettdecke und genoss die Kopf Massagen. Liebte die nähe und brauchte sie auch.
Und dann fängt der Hund wieder an, sich wie früher ohne das ganze Training zu benehmen. Da wusst ich auch manchmal nicht, ist der mit dem Verstand noch hier mit der Gewissheit in Sicherheit zu sein, oder in der Vorstellung bei den Vorbesitzern, wo er Menschen wegbeißen musste, wo es dem nicht gut ging. Durch die Demenz wird es unberechenbar. Vor der Demenz kannte ich jeden Auslöser und konnt mich zu 100% auf den Hund verlassen. Aber mit der Demenz brauchts dann rund um die Uhr eigentlich nen Maulkorb am alten Hund, wenn die zwischendurch mal angreifen.
Sie können ja nicht sprechen und erzählen, was in ihnen vorgeht.
Wir Wissens als Menschen ja auch nicht, ob es bei Hunden ähnlich ist wie bei Menschen, oder Hunde auch Dement immer im hier und jetzt Leben.
Hab auch oft dran gedacht, was wäre wenn der bei mir aufgewachsen wäre. Wäre es auch mit Demenz noch weiter gegangen? Hätte der dann einfach nen Tüddeligen Tagesablauf gehabt. Etwas verpeilt, aber eben nicht gefangen in Verhaltensstörungen. Nicht mit Erinnerungen an Gewalt durch Menschenhand. Vielleicht hät der dann auch weniger Stress mit dem Baby gehabt. Man weiß es nicht. Aber ändern kann mans eben nicht und das Leben des Hundes kann man ja auch nicht zurück drehen. - Vor einem Moment
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