Wo zieht ihr die Grenze bei dementem Hund?
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Hallo! Ich bin ehrlich gesagt gerade echt Verzweifelt und würde mich über eure Meinungen zu dem Thema freuen.
Kurz zu unserer Situation:
Mein Mann, unsere 7 Monate alte Tochter, unsere 3 Chihuahuas und ich leben in einem kleinen Haus mit Garten.
Natürlich haben wir uns während der Schwangerschaft damit auseinander gesetzt wie wir die ‚Familienzusammenführung‘ zwischen unserem Menschenbaby und den Fellbabies gestalten um möglichst keine Eifersucht seitens der Hunde zu erzeugen - das hat auch sehr gut geklappt.
Nun zu unserem Problem: Unser Hundeopi Muffin wird bald 17 Jahre, wir haben ihn vor 2 Jahren aus dem Tierheim geholt & haben schnell gemerkt dass er nie wirklich Erziehung genossen hat, wir haben versucht das Beste daraus zu machen und ihn in seinem hohen Alter zu akzeptieren so wie er ist. Er war noch nie ein Kuschler und hat streicheln nur bedingt akzeptiert bevor er geschnappt hat (nebenbei: er hat nur noch 2 Zähne).
Nun hat sich sein Zustand im letzten Jahr verschlechtert, er zeigt immer mehr Zeichen von Demenz, ist völlig unruhig, rastlos, verwirrt und wird immer aggressiver wenn man ihm zu nahe kommt. Wir lassen ihn regelmäßig beim Tierarzt durchchecken um sicher zu gehen dass sein Verhalten nicht von irgendwelchen Schmerzen kommt - und er ist für sein Alter körperlich topfit!
Seit neuestem kann er sein Pipi nicht mehr halten und versteht auch nicht mehr ganz wo er Pipi macht, ich lasse die Hunde z.B. raus, er schaut sich im Garten um, läuft rein und lässt in der Küche laufen. Daher trägt er jetzt eine Windel und hat sich damit gut abgefunden.
Aaaber.. Vor 2 Wochen kam er zu meiner Tochter und mir und hat sich auf den Spielteppich zu uns gesetzt, die Kleine hat eine Bewegung nach vorne gemacht und ehe ich reagieren konnte ist er auf sie los und hat sie ins Gesicht geschnappt - ein totales No-Go! Wir haben natürlich gehandelt und folgendes getestet..
- z.B. haben wir eine Hundebox besorgt und sein Bett reingetan, dort haben wir ihn immer gefüttert und Leckerlis gegeben. Wenn ich mit meiner Tochter am Boden gespielt habe, haben wir die Box zugemacht - natürlich konnte er alles beobachten - wir haben gehofft er kommt da drinnen zur Ruhe und kann gleichzeitig nicht mehr nach unserer Tochter schnappen. Hat auch gut funktioniert für einige Tage, seit gestern aber dreht er da drinnen komplett durch, jault, bellt und knurrt, als würde er die Box nicht mehr erkennen..
- Hausleine; wir haben es auch damit versucht, das funktioniert aber überhaupt garnicht, egal wo wir die Leine platzieren dreht er vollkommen durch.
- Räumliche Trennung funktioniert auch nicht weil er dann nur bellt und ich will ihn auch nicht vom Familienleben ausschließen..
Ich weiß nicht mehr weiter, meine Nerven liegen blank, die Situation ist unerträglich zu Hause, mein Mann und ich streiten nur noch weil er auch mit seinem Latein am Ende ist und sich natürlich Sorgen macht… Ich will natürlich auch nicht dass unsere Tochter Angst vor Hunden bekommt weil sie gebissen wird, ich kann aber auch nicht einen körperlich gesunden Hund über die Regenbogenbrücke schicken.. oder?
Unser Tierarzt hat dazu geraten Muffin einzuschläfern weil es seiner Meinung nach nicht tragbar ist wenn er gegenüber unserer Tochter Aggressionen zeigt und ins Gesicht schnappt, auch würde man in diesem Zustand und Alter mit Hundetrainer nicht viel erreichen.. Seit gestern bekommt er Medikamte um ihn etwas zu beruhigen in der Hoffnung dass er nicht mehr so Aggro ist.
Was sagt ihr, wo zieht ihr die Grenze bei sowas?
Körperlich fit, aber Dement und aggressiv eurem Kind gegenüber - wäre das für euch ein Grund zum einschläfern?
Danke fürs lesen!
Liebe Grüße
Sophie
- Vor einem Moment
- Neu
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Ich finde das nicht wirklich vertretbar. Ich meine, ihr habt bewusst einen sehr alten Hund aufgenommen. Hat er denn wenigstens mal probehalber Schmerzmittel bekommen? Finde es immer super schwierig, wenn es heißt, dass der Hund ganz ganz sicher keine Schmerzen hat. Das Verhalten beim TA ist ja oft nicht repräsentativ, mein Hund ist dort dermaßen gestresst und verhält sich komplett anders als Zuhause, dass man auf der Basis nicht wirklich eine Aussage treffen kann. Das wäre also persönlich mein erster Ansatzpunkt.
Dann - wenn eine Box nicht gut klappt, wie wäre es stattdessen mit einem Welpenauslauf? Da könnt ihr euch daneben setzen, aber der Hund hat ebenfalls genug Raum, sich zu bewegen.
Ich meine - der Hund wird doch ziemlich sicher keine Jahre mehr Leben. Solange er wirklich (!) Schmerzfrei ist und noch Lebensfreude hat, würde ich ihn so gut es geht auf diesen doch absehbar letzten Metern begleiten.
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das dein Tierarzt einen körperlich fitten Hund einschläfern würde, nur weil ihr nicht in der Lage seit den mit nem Gitter oder Laufstall von eurer Tochter zu trennen finde ich krass.
Ich würde einen Hundelaufstall holen, den alten chihuahua opa da rein und die Sache wäre doch damit dann erledigt? -
Hast du das Gefühl dass Muffin generell noch Freude am Leben hat? Ich finde der Zustand liest sich schon recht drastisch, unabhängig vom Beißvorfall.
Eine Freundin musste vor kurzem auch eine ähnlich Entscheidung treffen, zwar ohne die Aggression usw. aber ihr 16 Jahre alter Hund war dement, aber körperlich noch recht fit. Aber sie konnte Nachts nie mehr durchschlafen weil der Hund Nachts mehrmals die Orientierung verlor und zu heulen begann, bis sie ihn wieder zu seinem Schlafplatz brachten oder streichelten usw. Es war auf Dauer so anstrengend dass sie dann entschieden hat es zu beenden. Sie konnte einfach nicht mehr. Da es für den Hund auch keinerlei Aussicht auf Besserung gab und sein Leben auch nicht mehr viel lebenswertes hatte, fand ich dieses Entscheidung völlig in Ordnung.
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Stress ist für demente Hunde wie ein Brandbeschleuniger. Die Frage ist, wie schnell und gut ist die Situation so zu ändern, dass der Hund wieder aus diesem Kreislauf herauskommen kann? Ich sehe hier als großen Knackpunkt die Lebensqualität. Demenz ist eine Erkrankung. Das Aggressionsverhalten ein Symptom dafür.
Gewohnheiten und Routinen sind für demente Hunde das A und O. Je später man etwas verändern will, desto weniger gut klappt das oder gar nicht mehr. Ihr hättet daher im Vorfeld solche Routinen mit Abtrennung etc. etablieren müssen.
Nun ist das Kind im Brunnen und ich würde realistisch drauf schauen wie viel Lebensqualität der Hund tatsächlich noch hat.
Natürlich muss auch Dein Kind unversehrt bleiben in dem ganzen Szenario.
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flying-paws
9. September 2025 um 09:25 Hat den Titel des Themas von „Wo zieht ihr die Grenze?“ zu „Wo zieht ihr die Grenze bei dementem Hund?“ geändert. -
das dein Tierarzt einen körperlich fitten Hund einschläfern würde, nur weil ihr nicht in der Lage seit den mit nem Gitter oder Laufstall von eurer Tochter zu trennen finde ich krass.
Ich würde einen Hundelaufstall holen, den alten chihuahua opa da rein und die Sache wäre doch damit dann erledigt?So wie du im ersten Absatz würde ich das nicht sehen. Ich finde, dass der Zustand so klingt, als wäre ein Einschläfern ganz unabhängig von der Kinderaggression gerechtfertigt. Ob es gerechtfertigt ist, muss am Ende natürlich jeder für sich allein entscheiden und via Internetdiagnose geht das schon gar nicht ... aber für mich liest es sich so, als wäre es in Ordnung. Ich zumindest finde nicht, dass ein Lebewesen körperlich völlig am Ende sein muss, bevor es gehen darf. Demenz ist schon happig, und ich denke nicht, dass die Aggression zum Beispiel auch ein Zeugnis von Lebensfreude ist.
Also ich wäre hier echt vorsichtig, einem TA zu unterstellen, dass er einen "körperlich fitten" Hund einschläfern würde. Und genauso vorsichtig wäre ich mit Vorwürfen an die TE. Das ist gerade eine extrem belastende Situation plus sie schreibt doch, dass sie schon Lösungen ausprobiert haben. Warum muss man da so einen vorwurfsvollen Ton anschlagen? Ist mir echt schleierhaft.
Die Idee mit dem Hundeauslauf wollte ich aber auch anstoßen, vielleicht findet er sich darin besser zurecht. Alles, alles Gute euch!
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das dein Tierarzt einen körperlich fitten Hund einschläfern würde, nur weil ihr nicht in der Lage seit den mit nem Gitter oder Laufstall von eurer Tochter zu trennen finde ich krass.
Ich würde einen Hundelaufstall holen, den alten chihuahua opa da rein und die Sache wäre doch damit dann erledigt?So wie du im ersten Absatz würde ich das nicht sehen. Ich finde, dass der Zustand so klingt, als wäre ein Einschläfern ganz unabhängig von der Kinderaggression gerechtfertigt. Ob es gerechtfertigt ist, muss am Ende natürlich jeder für sich allein entscheiden und via Internetdiagnose geht das schon gar nicht ... aber für mich liest es sich so, als wäre es in Ordnung. Ich zumindest finde nicht, dass ein Lebewesen körperlich völlig am Ende sein muss, bevor es gehen darf. Demenz ist schon happig, und ich denke nicht, dass die Aggression zum Beispiel auch ein Zeugnis von Lebensfreude ist.
Also ich wäre hier echt vorsichtig, einem TA zu unterstellen, dass er einen "körperlich fitten" Hund einschläfern würde. Und genauso vorsichtig wäre ich mit Vorwürfen an die TE. Das ist gerade eine extrem belastende Situation plus sie schreibt doch, dass sie schon Lösungen ausprobiert haben. Warum muss man da so einen vorwurfsvollen Ton anschlagen? Ist mir echt schleierhaft.
Die Idee mit dem Hundeauslauf wollte ich aber auch anstoßen, vielleicht findet er sich darin besser zurecht. Alles, alles Gute euch!
und mir ist schleierhaft wieso man extra erwähnt das der Hund fit ist nur um sich dann in einem Forum die Absolution zum einschläfern zu holen.
So verschieden ist das eben manchmal -
das dein Tierarzt einen körperlich fitten Hund einschläfern würde, nur weil ihr nicht in der Lage seit den mit nem Gitter oder Laufstall von eurer Tochter zu trennen finde ich krass.
Ich würde einen Hundelaufstall holen, den alten chihuahua opa da rein und die Sache wäre doch damit dannnaja wir sind sehr wohl in der lage dazu und haben das mit dem laufstall auch schon ausprobiert aber da *du* die wohnsituation nicht kennst kannst du dir darüber auch kein urteil erlauben, wenns so einfach wäre hätten wir das natürlich gemacht! leider ist das durch den schnitt vom haus nicht möglich da man sich dann garnicht mehr bewegen kann weil jeder raum so kacke geschnitten ist und ohnehin nur das nötigste platz hat.
das mit dem gitter (also räumlicher trennung) funktioniert auch nicht, wie oben erwähnt, da er dann davor steht und bellt und die ganze zeit nur noch mehr gestresst ist.
aber danke für deine antwort
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So wie du im ersten Absatz würde ich das nicht sehen. Ich finde, dass der Zustand so klingt, als wäre ein Einschläfern ganz unabhängig von der Kinderaggression gerechtfertigt. Ob es gerechtfertigt ist, muss am Ende natürlich jeder für sich allein entscheiden und via Internetdiagnose geht das schon gar nicht ... aber für mich liest es sich so, als wäre es in Ordnung. Ich zumindest finde nicht, dass ein Lebewesen körperlich völlig am Ende sein muss, bevor es gehen darf. Demenz ist schon happig, und ich denke nicht, dass die Aggression zum Beispiel auch ein Zeugnis von Lebensfreude ist.
Also ich wäre hier echt vorsichtig, einem TA zu unterstellen, dass er einen "körperlich fitten" Hund einschläfern würde. Und genauso vorsichtig wäre ich mit Vorwürfen an die TE. Das ist gerade eine extrem belastende Situation plus sie schreibt doch, dass sie schon Lösungen ausprobiert haben. Warum muss man da so einen vorwurfsvollen Ton anschlagen? Ist mir echt schleierhaft.
Die Idee mit dem Hundeauslauf wollte ich aber auch anstoßen, vielleicht findet er sich darin besser zurecht. Alles, alles Gute euch!
und mir ist schleierhaft wieso man extra erwähnt das der Hund fit ist nur um sich dann in einem Forum die Absolution zum einschläfern zu holen.
So verschieden ist das eben manchmalich will mir bestimmt keine absolution zum einschläfern von fremden im internet holen! ich will einfach meinungen von anderen menschen zu der situation hören.
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auch würde man in diesem Zustand und Alter mit Hundetrainer nicht viel erreichen..
Das verstehe ich nicht. Bevor ich auch nur überlege, meinen Hund einzuschläfern, Würde ich vorher erst alles andere ausschöpfen und versuchen. Ihr alleine kommt nicht weiter, ok ist erstmal normal aber dann lieber auf den „Erziehungsrat“ eines Tierarztes zu hören, der sich sehr suspekt für mich anhört, statt es wenigstens mal zu versuchen, das verstehe ich nicht.
Auch verstehe ich nicht, wieso ihr einen Hund, von dem ihr wisst, dass der aggressiver reagiert, so nah an das Kind lasst. Und dann stellst du es hin, als sei der Hund schuld an der Situation. Ne sorry.
Unsere Nicky hatte zum Ende hin auch Demenz und schlechtere Augen. Sie hat sich dadurch schnell mal erschreckt und hatte hier und da dann auch Ansätze zum Schnappen. Hätte ich ein Säugling zu der Zeit gehabt, wäre Nicky garantiert nicht auf die Decke gekommen.
Was genau ist deine Intention? Du willst Meinungen aber die, die du bekommst, gefallen dir nicht oder du sagst ihr habt ja gar nicht die nötigen Informationen, um es bewerten zu können. Macht keinen Sinn. - Vor einem Moment
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