Wirklich THC-Vergiftung?

  • Hallo zusammen,

    wir haben momentan ein Problem, dass uns wirklich ratlos macht.

    Kurze Erläuterung der Situation:

    Unser Deutsch Drahthaar Quattro, 3 Jahre, eigentlich sehr fit, war gestern ab dem frühen Mittag etwas charmegebremst und hat viel geschlafen. Ich bin Mittag los, weil ich gerade unseren Senior, der bei meinen Eltern lebt, in deren Urlaub betreue. Als mein Freund gegen 16:00 Uhr nach Hause kam, war der Hund etwas schlapp, aber ist noch normal seine Runde gegangen. Als er um 18:00 Uhr füttern wollte, hat Quattro das Futter verweigert (hat er leider nicht gleich mitbekommen). Danach wirkte er zunehmend lethargisch und jaulte auch mal auf. Gegen 21:00 Uhr fing er dann an jeden und alles massiv anzuknurren. Mein Freund hat mich dann angerufen und wir sind zusammen in die Notfallambulanz gefahren, weil kein TA mehr zu erreichen war. Dort zeigte er teilweise etwas schwankendes und fast apathisches Verhalten und dann wieder eher aufgedreht sowie massives Knurren, dass dann in jammerndes Jaulen überging. Abhören war normal und kein Fieber. Weil seine Pupillen nur langsam auf Licht reagierten und er so wechselhaftes Verhalten zeigte, schlug die TÄ neben einer Blutabnahme einen Drogenschnelltest vor. Die Blutwerte kamen normal zurück, aber der Schnelltest schlug positiv auf THC an :face_screaming_in_fear:. Nach einer Infusion und einem Mittel gegen Übelkeit ging’s erstmal nach Hause. Quattro ist noch schlapp, wirkt auch noch etwas neben sich, frisst aber wieder. Die TÄ vermutet, dass er irgendwo auf einem Spaziergang was gefressen hat (Reste, Kot), aber wir leben hier auf dem Dorf mit mehrheitlich älteren Leuten. Die Wahrscheinlichkeit halte ich für sehr gering.

    Allerdings ist vor 6 Wochen die DD-Hündin unseres Pächters gestorben. Der TA vermutete stark eine Vergiftung und am Ende haben die Nieren versagt. Da sich der Besitzer aber gegen ein Einschicken in die Pathologie entschied, weil er sowas keinem Nachbarn zutraut, haben wir hier keine Gewissheit.

    Ich bin gerade vorsichtshalber dabei alles zu besorgen, um den kompletten Vorgarten zum Gehweg hin für die Hunde abzusperren und den kompletten Garten zu überwachen. Wir haben einen großen Garten und können daher trotz sicherer Umzäunung (Stabmatte 1,80m, teilweise doppelt) nicht alles immer im Blick behalten.

    Können auch andere Präparate/Medikamente einen positiven Schnelltest auslösen? Sprechen die guten Blutwerte tatsächlich eher für THC? Kann man das ggf. in einer Tierklinik noch genauer feststellen lassen?

    Ich bin hier gerade total verunsichert und vermute hinter jeder Ecke einen (Jagdhunde)Hasser.

  • Die TÄ vermutet, dass er irgendwo auf einem Spaziergang was gefressen hat (Reste, Kot), aber wir leben hier auf dem Dorf mit mehrheitlich älteren Leuten. Die Wahrscheinlichkeit halte ich für sehr gering.

    Durchaus möglich … und auch auf dem Dorf gibt es junge Leute, die sowas konsumieren oder selbst anbauen, jetzt wo das legal möglich ist (haben hier im Dorf auch welche, bei denen man das jeden Abend durchs Fenster riecht).

  • Ich würde das auch in Betracht ziehen. Ich wohne am Stadtrand und seitdem das legalisiert ist rieche ich das so oft. Selbst wenn ich hier durch das Wohngebiet gehe, wo hauptsächlich Familien mit Kindern leben riecht man es meilenweit gegen den Wind. Am Alter etc… der Bewohner kannst du das nicht fest machen.
    Ich würde auf euren Gassirunden erstmal anleinen, mich genau umschauen ob nicht irgendwer eine kleine Outdoor-Plantage gebaut hat. Das kann dann auch durch andere Tiere verschleppt worden sein, liegt rum und dein Hund erwischt es.
    Die Tante meines Mannes hat bei sich (wohnt neben Wald), kürzlich so etwas entdeckt und alles gerupft und in Säcken weggeschmissen.
    Soll jeder machen was er will, aber wenn andere dadurch gefährdet werden hört der Spaß auf.
    Ich hoffe so etwas passiert euch nicht wieder, das tut mir so leid für deinen Hund. Ich hoffe er erholt sich bald gänzlich davon.

  • Mal abgesehen davon gibt's auch medizinisches Cannabis, das durchaus auch bei älteren Leuten eingesetzt wird. Das gibt's auch als Kapseln oder Tropfen.

    Verrückter, als dass jemand auf dem Dorf irgendwo cannabis konsumiert finde ich, wo der Hund das her haben soll. Bzw wer sein kostbares Cannabis benutzt um damit Hunde zu vergiften. Da bieten sich andere Dinge doch deutlich besser an.

    Ich habe Mal, im beruflichen Kontext, gehört, dass die Schnelltests ganz selten auch auf Schmerzmittel reagieren können. Ich meine aber, das war Ibuprofen, was Hunde ja eh nicht bekommen dürfen.

  • Ich habe Mal, im beruflichen Kontext, gehört, dass die Schnelltests ganz selten auch auf Schmerzmittel reagieren können. Ich meine aber, das war Ibuprofen, was Hunde ja eh nicht bekommen dürfen.

    Das hab ich auch so im Kopf. Waren aber mehrere Medis, weiss ich nicht mehr, müsste ich googeln. Aber NSAIDs sind mir im Gedächtnis geblieben.

  • Vorweg, ich bin Schmerzpatientin, baue Cannabis, im erlaubten Rahmen, an und konsumiere es logischerweise auch.

    Das THC wird erst durch Erhitzung freigesetzt. Das heißt, ich kann die Blüten essen, ohne dass die eine Wirkung haben. Wenn ich möchte, dass THC freigesetzt wird, muss ich es entweder rauchen, verdampfen oder erhitzen und dann erst verbacken oder es im Joghurt verrühren.

    Was Anderes ist es mit Medikamenten in denen das THC bereits aktiviert wurde, die wirken ohne irgendwelche besondere Vorbereitung.

    Es ist also nicht möglich, dass sich der Hund an irgendeiner Pflanze vergiftet hat. Der muss irgendwie an bereits aktiviertes THC gekommen sein. Sonst wären so manche Wildtiere des öfteren ordentlich high, wenn sie sich bei den Outdoorplantagen bedienen und bisjetzt habe ich noch keine Jägergeschichten von bekifften Rehen und Hirschen gehört.

  • Nennt mich naiv, aber wir sind ein 150-Einwohner-Dorf im tiefsten Osten mit einem Altersdurchschnitt Ü60. Da ist sowas nicht unbedingt naheliegend. Hier bekommt man schon fast eine Anzeige, wenn man im Frühjahr nur unter Kunstlicht Gemüsepflanzen vorzieht.

    Unsere Spaziergänge finden auch immer im Revier statt. Man müsste also davon ausgehen, dass die Leute erst 3km in den Wald fahren, um da nach dem entsprechenden Konsum was liegen zu lassen. Daher meine Sorge, dass eher etwas über den Gartenzaun geworfen wurde. Und deshalb meine Frage, ob der Schnelltest auch bei anderen Präparaten auslöst. Bei der verstorbenen DD-Hündin wurden wohl auch Futterbrocken im Garten entdeckt. Man kann nichts nachweisen und es wurde nichts untersucht, aber das ungute Gefühl bleibt.

    Sowas wie Ibuprofen hab ich auch schon gelesen, aber da hätten doch die Blutwerte irgendwas zeigen müssen (Nierenwerte), wenn schon neurologische Symptome auftreten.

  • nur weil man Ü60 ist und auf dem Dorf lebt, heißt das doch nicht das man kein THC Konsumiert. Also ich halte es für absolut möglich das bei dir im Dorf jemand THC nimmt, wird ja auch bei Krankheiten eingesetzt.
    Wie es sich jetzt aber damit verhält was dein Hund exakt aufgenommen haben muss weiß ich nicht, hoffe aber das es ihm schnell besser geht.

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