Erfahrungen mit Akitas

  • Was man ja auch grds -mal unabhängig von Rasse- Bedenken muss ist ja auch die Arbeit dahinter.
    Wenn man einen gut im Alltag laufenden Hund sieht, sieht man ja nicht unbedingt die Arbeit mit dem Hund, die dahinter steckt. Oder man neigt auch gerne dazu, die Arbeit zu unterschätzen.
    Fängt ja schon bei so Sachen wie fellpflege an. Die Pflege von Daisys Langhaarfell, ist für mich gar nicht aufwendig, während das für andere extrem aufwendig empfunden werden kann. Manchmal merkt man das auch erst, wenn schon in der Situation ist.
    Deswegen glaube ich, kann man die Arbeit mit einem solchen Hund, damit dieser im Alltag gut „funktioniert“, auch schnell unterschätzen kann, wenn man Positivbeispiele vor sich sieht.

  • Bei eigenständigen Hunde läuft das meiste über Beziehung, es ist viel mehr auf Augenhöhe. Der Hund macht halt nicht "automatisch" was man gern hätte, aber wurde man für gut befunden, läßt er sich durchaus gern drauf ein.

    Erstmal klingt das vielleicht schön, aber wäre man ernsthaft mit den eigenen Hunden auf Augenhöhe, fände ich das mehr als fahrlässig und auch, je nach Hund mehr oder weniger, gefährlich. Sicherlich funktioniert das Zusammenleben mit unterschiedlichen Hunden immer anders und man muss auf das Individuum eingehen. Und sicherlich gibt es Hunde, die kann man eher mit stumpfer Einschüchterung führen als andere (wobei es auch für die, bei denen das 'klappt', sehr unschön ist). Aber Augenhöhe? Nein. Niemand braucht einen Akita, der gerne andere Hunde angreifen würde, bei dem die Halter auf Augenhöhe nur Wünsche an sein Verhalten äußern, die der Hund dann je nach Laune umsetzt oder nicht. Bzw sich "drauf einlässt", wenn ihm gerade danach ist. Zumindest nicht in unserer Gesellschaft, im engen Zusammenleben mit anderen Menschen und Tieren.

  • Hier lebte zehn Jahre ein Akita (japanisch) Weibchen zwei Häuser weiter. Artgenossen-Kontakt ging absolut nicht. Sie hätte meine zwei damals gerne zerlegt. Nach anfänglichen Problemen (mit Hund und Haltern), mussten wir aber klar kommen.
    Der Akita wurde nach anfänglichen großen Problemen aber dann sicher geführt. Sie sind jedem Hund aus dem Weg gegangen, sie konnte sich da auch gut benehmen. Sie hat zwar stark fixiert, aber sonst keine Faxen gemacht. Die Führung war aber streng. Der Familie und Besuch gegenüber gab es keine Probleme. Da war sie friedlich. Einzig und alleine andere Hunde brauchte sie nicht. Sie kam damals allerdings als Welpe in die Familie.

  • Bei eigenständigen Hunde läuft das meiste über Beziehung, es ist viel mehr auf Augenhöhe. Der Hund macht halt nicht "automatisch" was man gern hätte,

    Den Hund, der automatisch macht was man möchte, würde ich gerne mal kennenlernen.. Das wird ja gerne mal als "langweilig" gesehen, man möchte keinen "Kadavergehorsam" und so. Als ob Hunde, die gerne zusammenarbeiten, keinen eigenen Willen mehr hätten.

    Das klingt alles immer so wildromantisch mit den eigenständigen Hunden. Klar, wenn man das mag und so will, steht ja jedem frei - aber bei Unverträglichkeit, starkem Jagdtrieb und der Größe bedeutet es dann doch potentiell eine Gefahr für andere, eine große Einschränkung für den Halter und auch kein schönes Leben für den Hund.

    Deswegen steht das "automatisch" auch in Anführungszeichen. Mit einem eigenständigen Hund muß man erst einmal dahin kommen, daß der sich für menschliche Wünsche interessiert. Das war bei uns Dinge, die der Hund eh mag, gemeinsam machen und ihn in dem, was er macht bestätigen. Etwa selbst womöglich interessante Stellen zeigen oder wenn der Hund was geortet hat loben "Ah, hast ein Eichhörnchen entdeckt, super. Bist du ein toller Spürhund!" Oder auch mal Futtersuche, mein Hund interessiert sich für Futter. In den meisten Fällen funktioniert bis heute "Guck mal", und Hund schaut mal rüber, es könnte ja ein Leckerli geben. Im Idealfall läßt man sich wohl von Anfang erstmal komplett darauf ein, was der Hund gern machen würde, sofern es die Situation zuläßt, was ja selten nicht der Fall ist, zumindest nicht da, wo wir gehen. Ich denke schon, daß der Umgang miteinander ziemlich anders sein muß als mit vielen anderen Hunden. Ich mag das. Einen Aktita sehe ich in dem Setting auch nicht, dann eher noch einen Shiba, wenn es unbedingt ein eigenständiger Hund sein muß. Die sind zwar auch gern territorial und brauchen nicht unbedingt andere Hunde, gehen aber nicht unbedingt direkt nach vorne und sind leichter händelbar, grad in Hinblick auf Bergtouren. Aber auch dann sollte man genau wissen, worauf man sich mit so einem Hund einläßt, das ist schon sehr anders als das, was man allgemein von Hunden kennt. Und sich sicher sein, daß man das auch wirklich möchte.

  • Mit einem eigenständigen Hund muß man erst einmal dahin kommen, daß der sich für menschliche Wünsche interessiert. Das war bei uns Dinge, die der Hund eh mag, gemeinsam machen und ihn in dem, was er macht bestätigen. Etwa selbst womöglich interessante Stellen zeigen oder wenn der Hund was geortet hat loben "Ah, hast ein Eichhörnchen entdeckt, super. Bist du ein toller Spürhund!"

    Das hat doch nichts mit Eigenständigkeit zu tun, es ist ganz normal dass es grade bei Arbeitsrassen über die Zusammenarbeit zur Bindung kommt. Da braucht es den Part in der normalen Erziehung schlicht nicht, weil Jagderfolg und das gemeinsame verfolgen von Zielen während der Ausbildung von ganz alleine kommt, das muss man im Alltag einfach Nicht forcieren. Und dort gibt es auch echte Erfolge und keine kastrierten, weshalb die viel höhere Bindung und Erfolge als „Kadavergehorsam“ wirken mögen.

    Dieses falsche Verständnis von Eigenständigkeit entsteht ganz fix, wenn man sich die falsche Rasse kauft und niemals in den Genuss von gemeinsamen Erfolgen kommt für die die Rasse gemacht wurde. Es ist das Ergebnis davon auf biegen und brechen etwas passend machen zu wollen was nicht passt.

    In einer anderen Gesellschaft sind Akitas schlicht passend. Da sollen sie unbestechlich Haus und Hof verteidigen, vor fremden Menschen und auch fremden Artgenossen. Mit auf Jagd kommen, bei einem anderen Jagdverständnis und niemand erwartet dass der Hund für ein Bröckchen Futter „Sitz“ macht, weil das niemand braucht.

  • WorkingDogs Du schreibst völlig am Punkt vorbei. Bei Arbeitrassen kommt es über Zusammenarbeit zur Bindung, schön.

    Bei einem eigenständigen Hund muß man sich erst einmal das Interesse an einer Kooperation verdienen, das läuft in erster Linie über eine gute Beziehung miteinander, was auch Beschäftigung mit dem Hund erfordert und sich auf seine Bedürfnisse einlassen.

    Das eine ist weder besser oder schlechter als das andere, es ist aber komplett anders.

    Warum du den Akita unter meinem Zitat ins Spiel bringst, weiß ich ehrlich nicht, ich hatte bereits geschrieben, daß ich in dem Setting keinen Akita sehe.

  • Davon abgesehen würde ich nen Malamuten nicht unbedingt mit nem Akita in einen Topf schmeißen wollen. Da liegen doch noch mal nen paar Unterschiede...

    Habe ich auch nicht gemacht, ich habe nur auf den Punkt Eigenständigkeit geantwortet. Es hat seine Gründe, weshalb ich auch keine Akita brauche, siehe weiter oben.

  • Davon abgesehen würde ich nen Malamuten nicht unbedingt mit nem Akita in einen Topf schmeißen wollen. Da liegen doch noch mal nen paar Unterschiede...

    Habe ich auch nicht gemacht, ich habe nur auf den Punkt Eigenständigkeit geantwortet. Es hat seine Gründe, weshalb ich auch keine Akita brauche, siehe weiter oben.

    Selbst die Eigenständigkeit würd ich nicht vergleichen wollen.

    :ka:

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