Tipps zur Angstbewältigung

  • Wie konditionierst du das?

    Immer wenn entspannt wird (zb abends auf dem Sofa oder tagsüber wenn eh gechillt wird) lasse ich das Hörbuch laufen . Ich finde es abends aber einfacherer weil ich da eher sicher sein kann dass nicht plötzlich was super aufregendes passiert (falls ich merke dass nicht entspannt wird schalte ich das in der Konditionierungsphase sofort wieder aus). Hab mit 5 Minuten angefangen und dann die Länge gesteigert.

  • Körperbandagen nach LTJ sind sehr gut, müssen aber auch schon vorher in entspannten Trainingssituationen vom Hund getragen werden. Und nicht einfach drumwickeln, sondern mit dem Hund was tun
    Thundershirt wäre auch eine Option.
    Da mein Hund sehr gerne für Futter arbeitet (Tricks, Übungen aus dem Bereich Physio, Fitnessloops etc.) kann ich ihn bis zu einem gewissen Punkt ablenken, ihn schneller wieder aus der Panik herausholen.
    Das "Braune Rauschen" (

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    ) hilft meinem Hund bei leichtem Gewitter/vor Sylvester super.
    Wenn es zu heftig wird, kommt mein Rüde ins Auto , zusammen mit einem entspannten Hund, Motor laufenlassen, laute Musik, Gebläse auf Maximum. Hilft deutlich besser als meine Bemühungen dann im Haus (mit Kamera kontrolliert.....bevor hier einer meckert...).
    Hundegehörschutz gibt es mittelweile auch zu kaufen.
  • Braunes Rauschen hat bei Dina ein wenig geholfen. Noch besser war aber: Proclaimers. Ziemlich laut. Ich kann mir vorstellen, dass die Nachbarn das Rauschen besser gefunden hätten... :pfeif:

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    Ich hätte es besser gefunden, obwohl ich die Proclaimers manchmal gern höre. Nur nicht so laut und nicht so lange. :muede: Aber andere Musik hat nicht funktioniert. :ka:


    Außerdem: alles zu, Rollos runter. Die schalldämmend gepolsterte Gitterbox konnte Dina leider in den Situationen nicht annehmen.

  • Hi, ich kenne das von meinem schon verstorbenen Border Collie Rüden.

    Angst wenn ich Kerzen ausblies, wenn der Toaster hoch hopste, Gewitter, Feuerwerk und wenn wer "TOR" rief ( weil das bei einer Fußballmeisterschaft immer das Signal er, dass gleich Böller krachten).

    Der selbe Hund auf der Schafweide bei Gewitter=völlig angstfrei.

    Er war im Alltag völlig normal und konnte angstfrei leben, wenn er regelmäßig hüten konnte (da hat 1 mal die Woche gereicht, aber das war schon wichtig).

  • Bei meiner Hündin ist richtiges, regelmäßiges Arbeiten ein ganz wichtiger Faktor

    Du hast doch auch einen Spitz, oder? Was arbeitest du mit dem?


    Ich glaube, wir sind insgesamt zu sehr beim Thema Gewitter gelandet. Es ist nicht nur Gewitter. Balu ist allgemein empfindlich bei bestimmten Geräuschen. Also nicht Geräusche im Allgemeinen. Baulärm ist ihm z.B. egal. Die ganze Hütte wackelt, weil nebenan planiert wird? Egal, Hund schläft.

    Er hat auch mit Silvesterknallerei nicht so ein Thema, wir können da ganz normal Gassi gehen. Ihn triggern da aber die Lichter sehr. Sobald er eins sieht, hat er Angst.


    Aktuell hört er irgendetwas hier Zuhause und steigert sich da teils krass rein. Ich war heute wirklich lange mit ihm direkt im Umfeld spazieren, davor einige Stunden im Garten und es war überhaupt nichts. Wir sind kaum Zuhause drin, da bellt er plötzlich auf, rennt aufgeregt herum, hechelt und fiept wie blöd, zittert. Gestern hat er den ganzen Abend ruhig hier geschlafen... Ich verstehe es nicht. Weiß nicht, was ihn überhaupt stört, ich höre nichts, weiß auch nicht wie ich ihn dann beruhigen soll.

  • Du hast doch auch einen Spitz, oder? Was arbeitest du mit dem?

    Der darf mehrmals die Woche über mehrere Stunden auf meinen großen Weideflächen Spitz sein. Er patrouilliert dort, hat jahrelang die Mäuse in Schach gehalten, gemeldet, wenn wer Fremdes kam etc ... Ich gebe Hütetraining, da läuft er stundenlang komplett frei herum und macht "was er will". Also Spitzdinge. Er empfängt meine Schüler am Auto und begleitet sie zu mir. Er kann übrigens auch Neulinge erkennen. Er beobachtet, was die für einen Hund auspacken und macht daran fest, ob die auf die Fläche dürfen oder nicht.

    Außerdem habe ich mit ihm früher Agility und Dummytraining gemacht, dann jahrelang nur noch Dummytraining und jetzt macht er zwei Mal die Woche Mantrailing. Achja, und früher war er zum Radfahren und Joggen mit, jetzt nur noch joggen, weil Radfahren zu schnell ist. Das schafft er nicht mehr.

    Er ist jetzt 16,5 Jahre alt.

  • Vielen Hunden hilft es, wenn sie selbst aktiv Geräusche auslösen können. Zum Beispiel durch einen Kong Wobbler, Mehrwegflaschen mit Leckerchen gefüllt, tiefes Backbleck mit Löffeln drin usw.
    Natürlich nicht ausprobieren, wenn er sowieso schon Schiss hat, sondern dann, wenn eigentlich entspannt ist. Dann mal gucken, ob er da Spaß dran hat oder es ihn zu sehr stresst und anschließend mal in einer stressigen Situation anbieten.

  • Meine Gewitterschisser erkannten/erkennen schon einige Zeit vorher den Tiefdruck. Selbst wenn das Gewitter weiterzieht, bleibt die Angst, bis sich auch das Tief halbwegs verzogen hat.

    Ich finde Gewitterangst per se nicht so schlimm, weil es ja schon sinnvoll ist, sich vor einem Gewitter in Sicherheit zu bringen, und angesichts der immer schneller heranziehenden Unwetter ist so ein vierbeiniges Warnsystem ganz praktisch, wenn man sich länger draußen aufhält.

    Ich verziehe mich z. B. viel früher als andere vom Badesee, wenn ein Gewitterschisserhund unruhig wird, oft noch bevor der Himmel sich dunkel verfärbt.

    Bei aufkommender Panik geht es auch schnurstracks nach Hause. Kommandos müssen nur dann befolgt werden, wenn es ansonsten gefährlich wäre, z. B. ohne Stopp eine befahrene Straße überqueren. Ich schaffe es nämlich nicht immer, gleich die Leine dranzukriegen.

    Ich biete im Haus die Möglichkeit zum Verstecken in fensterlosen Innenräumen oder in Ecken unter Möbeln. Manche Hunde verkriechen sich zitternd, andere nahmen/nehmen es nicht an, sondern geistern unruhig umher.

    Außer Körperkontakt und beruhigende Worte anbieten, tue ich nichts weiter.

    Silvester ist ein anderes Thema, da viel schlechter einschätzbar für die Hunde - vermute ich zumindest.

    Sie dürfen bestimmen, wann, wie lange und wohin sie draußen sein wollen.

  • Aktuell hört er irgendetwas hier Zuhause und steigert sich da teils krass rein. Ich war heute wirklich lange mit ihm direkt im Umfeld spazieren, davor einige Stunden im Garten und es war überhaupt nichts. Wir sind kaum Zuhause drin, da bellt er plötzlich auf, rennt aufgeregt herum, hechelt und fiept wie blöd, zittert. Gestern hat er den ganzen Abend ruhig hier geschlafen... Ich verstehe es nicht. Weiß nicht, was ihn überhaupt stört, ich höre nichts, weiß auch nicht wie ich ihn dann beruhigen soll.

    Ich sammel mal, was meiner Dina Sorgen gemacht hat:

    • Wettergeräusche: Regen am Fenster, Wind, usw.
    • Hausgeräusche: das Holzfenster knackt in der Wärme/Kälte, irgendwo knirscht es im Gebälk, der Rolladen klingt anders als normal (das hat mir den Rolladen gerettet, da war nämlich was kaputt und ich hätte es zu spät gemerkt)
    • Nachbarn, die sich in ihren Wohnungen bewegen
    • Draußen -Geräusche, die bis in die Wohnung dringen: Autos, Irgendwo rumpelt eine Baustelle und ganz schlimm: der Schießplatz am Waldrand.


    Wirklich jedes Geräusch, dessen Ursprung sie nicht zuordnen konnte, war blöd. Iiiirgendwann hat sie die meisten dieser Geräusche ignorieren können, aber das hat gedauert. Dafür war die bereits erwähnte schallisolierte Box hilfreich (und der Corona-Lockdown hat geholfen, weil da z.B. der Schießplatz monatelang still war und das gab ihr genug Ruhe, um den Rest zu verarbeiten). Wenn es also so vielfältig und andauernd ist, wäre es wahrscheinlich auch nützlich, echte Ruheorte zu finden. Auch wenn das irre schwer ist.

  • Er kann übrigens auch Neulinge erkennen. Er beobachtet, was die für einen Hund auspacken und macht daran fest, ob die auf die Fläche dürfen oder nicht.

    Jaaa das kenne ich 🥰

    Die Spitze haben eine gute Beobachtungsgabe. Auch das Gehör wird genutzt. Wenn Balu meinen Arbeitskollegen mit seinem Auto kommen hört, meldet er nicht. Der ist schließlich willkommen.

    Außerdem habe ich mit ihm früher Agility und Dummytraining gemacht, dann jahrelang nur noch Dummytraining und jetzt macht er zwei Mal die Woche Mantrailing. Achja, und früher war er zum Radfahren und Joggen mit, jetzt nur noch joggen, weil Radfahren zu schnell ist. Das schafft er nicht mehr.

    Er ist jetzt 16,5 Jahre alt.

    Ein stolzes Alter und noch so fit!

    Mantrailing klingt nach ner Idee... 🤔

    Vielen Hunden hilft es, wenn sie selbst aktiv Geräusche auslösen können.

    Stimmt! Das könnte dabei helfen ihn zu desensibilisieren.

    Bei aufkommender Panik geht es auch schnurstracks nach Hause.

    Wie geschrieben ist es bei uns eher das Gegenteil. Balu will sich dann am liebsten draußen bewegen.

    Wenn es also so vielfältig und andauernd ist, wäre es wahrscheinlich auch nützlich, echte Ruheorte zu finden.

    Mega schwierig. Boxen oder ähnliches findet er total doof. Schon immer. Bin froh, dass er inzwischen einigermaßen zufrieden im Auto in seiner Box hockt... Das höchste aller Gefühle ist, dass er sich unter einen Tisch legt.


    Kennt sich hier Jemand mit irgendwelchen Beruhigungs-Massagen oder dergleichen aus? Vielleicht hilft sowas...? Streicheln mag er jedenfalls.

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