Essentielle Fettsäuren beim Selberkochen, wenn Öl nicht vertragen wird?

  • Mein Hund bekommt selbst gekochtes Futter, weil er Probleme mit Reflux / Sodbrennen hat (leer Schlucken und Schlecken, Unruhe, schlecht schlafen). Bei Fleisch, Kohlenhydraten und Mineralpulver haben wir mittlerweile eine Kombi, mit der er gut klar kommt. Allerdings fehlen ihm die essentiellen Fettsäuren. Aktuell hat er leider nach einer OP Nierenprobleme und da wären die wohl noch wichtiger. Die Schwierigkeit ist, sobald ich ein Öl hinzufüge, ist das Sodbrennen wieder da. Wir haben Ölmischungen probiert, Fischöl, Distelöl, Hanföl, Algenöl,... Ich denke eigentlich nicht, dass er eine Unverträglichkeit hat, sondern dass der Magen das Öl/Fett nicht verträgt. Mit der Verdauung hat er keine Probleme (also kein Durchfäll o.ä., Output ist gut).

    Daher meine Frage: kennt jemand eine andere Möglichkeit, wie man die essentiellen Fettsäuren zuführen kann als über Öl? Vielleicht etwas aus der Humanmedizin, oder ihr habt andere Ideen?

  • flying-paws 8. August 2025 um 09:27

    Hat den Titel des Themas von „Essentielle Fettsäuren wenn Öl nicht vertragen wird? (beim selber kochen)“ zu „Essentielle Fettsäuren beim Selberkochen, wenn Öl nicht vertragen wird?“ geändert.
  • Hey,

    hier gibt es dasselbe Problem (wegen Pankreasproblemen). Ich tropfe das Öl. 3 Tropfen pro Portionen (hier gibt es 4 am Tag) funktionieren aktuell. Hab wirklich einzeln über Tage aufgebaut und an kritischen Tagen mache ich mal Pause. Dazu führe ich auch gerade etwas des DHA Pulvers von Napfcheck ein (Achtung auch fettig).

    Ich hatte zwischenzeitlich auch probiert durch Pankreatin zu testen, ob das was an der Fettaufnahme ändert, aber am Sodbrennen hat es nix geändert. (Kot wurde dagegen steinhart.)

    Ulmenrinde und Co wurden wahrscheinlich auch schon getestet?

    (Ansonsten versuche ich nun den 1000. Versuch eines Fertigfutter und da funktionieren 15g, aber das könnt hier die Grenze sein.)


    Edit. Nachts eine Fütterung bleibt hier wichtig, sonst kann Hund auch nicht durchschlafen.

  • Danke euch. Ich fürchte dann geht es echt nur über Menge gaaaanz langsam steigern. Ich muss die Tierärztin dazu nochmal fragen, weil sie betont hat, wie wichtig die essentiellen Fettsäuren gerade jetzt für ihn wären. Zusätzliche Schwierigkeit ist, dass er für die Nieren noch Pronefra bekommen soll. Das ist auch ölbasiert und verträgt er natürlich genauso wenig. Ich muss sie nochmal fragen, wie ich das alles priorisieren soll. Aber wenn er die ganze Zeit Sodbrennen hat und nachts nicht mehr schlafen kann, kann das doch auch nicht gut sein.

    Ulmenrinde und Co wurden wahrscheinlich auch schon getestet?

    (Ansonsten versuche ich nun den 1000. Versuch eines Fertigfutter und da funktionieren 15g, aber das könnt hier die Grenze sein.)

    Edit. Nachts eine Fütterung bleibt hier wichtig, sonst kann Hund auch nicht durchschlafen.

    Ja, Hausmittel wie Ulmenrinde haben wir alle durch. Ich gebe es gerade auch wieder, bringt aber nichts leider.

    Nachts füttern hilft hier auch nicht so richtig. Wie sind denn die Symptome bei euch, kommen die gleich nach dem Essen? Oder erst wenn der Magen leer wird? Hier ist es beides, schmatzen fängt spätestens eine Stunde nach dem Essen an, da ist der Magen ja noch nicht leer. Nachts ist er dann aber auch mindestens stündlich wach zwischen 1 und 5 Uhr, egal ob ich was füttere oder nicht.

  • Wie sind denn die Symptome bei euch, kommen die gleich nach dem Essen? Oder erst wenn der Magen leer wird?

    Bei Betti ist es nur, wenn der Magen leer ist. Da sie kaum Fett/Öle bekommt und sehr gut verdauliches, sind wir bei so 5h Abständen. Betti fängt erst an mit einmal Husten (da weis ich OHA-Alarm), Bauchschmerzen, Leerschlucken, in die Luft schnappen, Niesen, dann würgt es und würde Galle/Säure kotzen.

    Aber natürlich auch nur, weil ich reduziert Öl gebe. Bei zu viel Öl, würde sie auch vorher Probleme bekommen. Merke ich Aggressionen bei ihr oder Grasfressgier muss ich ggf. eine Öl-Pause einlegen.

    Und dann gibt es bei Bett natürlich die Gefahr eines Pankreatitis Schub. Fischöle sind eine Garantie.

    Wenn ich regelmäßig füttere und Öl niedrig halte, dann kommen wir klar. Mittlerweile hat auch sie kapiert, daß sie schnell einen Löffel Suppe braucht. Ihr Futter beruhigt und klebt den Magen zu. Sofort alle Symptome vorbei bei ihr.

    Nachts ist ihre Problematik auch schlimmer, da scheint der Magen anders zu arbeiten. Vorm Schlafen nicht zu viel Eiweiße und keine Öle.

    Es tut mir mega leid für euch, ich kann diesen Stress sehr nachvollziehen. Was mich das fertig gemacht hat, aber ich habe den Widerstand etwas aufgegeben. Wenn beim Öl nicht mehr, dann ist es so.

    (Und schwupps bestelle ich das nächste neue andere Öl, vielleicht ändert es alles...:woozy_face:)

  • kennt jemand eine andere Möglichkeit, wie man die essentiellen Fettsäuren zuführen kann als über Öl?

    Klar geht das:smile:

    Für den Hund sind 2 FS essentiell: Alpha-Linolensäure (Omega-3) und Linolsäure (Omega-6). EPA/DHA kann der Hund aus der Alpha-Linolensäure zwar selber synthetisieren, aber nicht ausreichend.

    Diese FS müssen wir über die Ernährung liefern und die stecken in vielen tierischen wie pflanzlichen Nahrungsmitteln. Wenn du für deinen Hund kochst, kannst du von der Vielfalt profitieren.

    Rationen mit viel Fleisch enthalten eher ein ungünstiges Verhältnis der essentiellen FS zueinander. Besser wäre eine abwechslungsreiche Frischfütterung mit einem ausgewogenen Fleisch/Fischanteil, KH ( z.B. Haferflocken), Gemüse ( z.B. Brokkoli, Grünkohl, Feldsalat), aber auch Beeren ( Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren) oder Nüsse ( vorzugsweise Walnüsse, auch als Mus).

    Besonders Fisch wie Lachs, Hering, Makrele oder Forelle decken den Bedarf an EPA/DHA ausreichend, wenn man 1-2x pro Woche eine Fischmahlzeit füttert.

    Eine Optimierung erreicht man dann ggf. mit einem Anteil Leinöl oder Leinsamen. Man muss auch nicht täglich löffelweise Öl in den Hund schütten.

    1 TL Leinöl deckt den Bedarf an Alpha-Linolensäure bei einem 10kg Hund für 5 Tage! Insofern kann man die Menge an Öl sehr gut in den selbstgekochten Menüs über einen Zeitraum von Tagen ganz gut steuern, ohne das überdosiert wird oder die Verträglichkeit drunter leidet.

    Im Prinzip richtet sich die Menge an Nahrungsfetten nach dem Energiebedarf des jeweiligen Hundes. Durch eine Erkrankung besteht unter Umständen ein entsprechend höherer Bedarf.

    Es gibt gute Fachliteratur über die verschiedenen Nahrungsmittel und welche Nährstoffe ( wie eben essentielle FS) in ihnen enthalten sind:smile:

  • 1 TL Leinöl deckt den Bedarf an Alpha-Linolensäure bei einem 10kg Hund für 5 Tage!

    Mit dem Hinweis, dass eigentlich nur 10% ALA vom Hund genutzt werden kann und man besser DHA nutzen sollte. (Deshalb gibt es hier jetzt das Algenpulver)

    Wenn Hund Fisch verträgt wäre das ja super. Ich dachte aber beim Lesen des Ausgangsbeitrag das Vielfalt und Abwechslung aktuell eben nicht möglich sind.

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