Zu den Pflichten eines Hundehalters beim Gassi -> Hundeführerschein?

  • Ich kann da nur zustimmen.

    Wenn jeder Hundehalter von sich aus respektvoll mit seinen Mitmenschen/Tieren umginge bräuchte es keine Regeln.

    Ich befürchte, dass man die Menschen denen alles egal ist und die auf ihrem eigenen Egotrip sind, gar nicht erreichen wird. Das sieht man doch in vielen anderen Bereichen auch.

    Von daher wäre ein Sachkundenachweis vor der geplanten Hundeanschaffung schon eher die geeignete Möglichkeit Menschen in ihrem Bewusstsein zu erreichen.

    Ich persönlich sehe eine Aufklärung (Umgang mit einem Tier) bereits ab Kindergartenzeit bis in die Schulzeit für sehr förderlich. Da lassen sich Charaktere noch formen!

    Wir sehen es doch im Ausland: dort wo sich bereits in jungen Jahren für den Tierschutz eingesetzt wird, Aufklärung betrieben wird, dort wächst auch das Verständnis für Haltung, Pflege und Umgang mit dem Tier. Natürlich ist das ein langdauernder Prozeß.

  • Von daher wäre ein Sachkundenachweis vor der geplanten Hundeanschaffung schon eher die geeignete Möglichkeit Menschen in ihrem Bewusstsein zu erreichen.

    Nein. Er macht keinen Unterschied. Ich lebe in NRW - hier muss man den für Hunde ab 20kg oder 40cm SH machen. Das Ding existiert nur, damit man sagen kann, der und der ist "fähig" ohne wirklich sicher zu stellen, dass dies auch stimmt. Ich bin mir jetzt, wo ich genauer drüber nachdenke, gar nicht im Klaren darüber wieso der überhaupt eingeführt wurde...

    Ist eigentlich auch egal, denn das Ergebnis ist ja klar.

  • Von daher wäre ein Sachkundenachweis vor der geplanten Hundeanschaffung schon eher die geeignete Möglichkeit Menschen in ihrem Bewusstsein zu erreichen.

    Im Bewusstsein erreicht man damit sicher nur sehr wenige.

    Durch den Hundeführerschein bekommt jeder zumindest ein Mindestmaß an Informationen (und sei es nur, wo Hunde anzuleinen sind), auch die, die komplett naiv und ahnungslos an Hundehaltung herangehen und sich nicht aktiv selbst informieren. Mir persönlich reicht das schon.

  • Ich finde den Hundeführerschein in NRW auch ziemlich sinnfrei. Wir brauchten den nicht, weil unsere Hündin 38 und keine 40 cm groß ist. Als ob ein 40 cm größer Hund eine größere Gefahr darstellen würde, als unsere...

    Was ich viel sinnvoller fände, wäre eine verpflichtende Beratung für unerfahrene Halter vor der Anschaffung. Die sollte dann auch den dringenden Ratschlag enthalten, eine Hundeschule aufzusuchen, egal, wie groß der Hund ist.

    Mein Eindruck ist hier nicht, dass viele Halter durch Social Media irgendwelche merkwürdigen Ideen haben, sondern, dass die Leute schlicht und ergreifend keine Ahnung haben, wie Hunde ticken, weil sie sich nie damit beschäftigt haben. Die glauben, alle Hunde sind automatisch Freunde und bellen und schwanzwedeln tun die nur, weil sie spielen wollen etc. Bei manchen weiß ich sogar, dass die davor schon Hunden hatten.

    Früher fand ich das nicht besser. Ohne Hund komme ich heute an den meisten Hunden problemlos vorbei, sogar, wenn ich jogge oder Fahrrad fahre. Als Kind und Jugendliche in den 80ern hatte ich ständig irgendwelche Yorkshireterrier oder andere giftige Kleinhunde auf öffentlichen Bürgersteigen fast an der Wade hängen.

    Zu Sommerferienbeginn wurden reihenweise Hunde ausgesetzt. Die Ansprache zu Weihnachten, dass Hundewelpen nicht unter den Weihnachtsbaum gehören, kenne ich, seit ich Radio hören kann.

  • Wenn man ne Beratung fordert, muss diese doch auch nachgewiesen werden, wo wir wieder beim "Hundeführerschein" wären. Den sollten dann auch alle machen, egal wie gross der Hund ist.

    Für die Theorie sollte man sich jedenfalls vorher mal mit dem Thema beschäftigen und keiner kann sich rausreden, es nicht besser zu wissen.

  • Ich bin mir jetzt, wo ich genauer drüber nachdenke, gar nicht im Klaren darüber wieso der überhaupt eingeführt wurde...

    Das ist halt nur das Ergebnix von der schlimmen Sache, die 2000 in Hamburg passiert ist.
    Und die 20/40 Sachkunde ist noch die etwas harmlosere Sachkunde, und übrigens genau die gleiche, die man auch braucht, will man die BH Prüfung laufen.
    Hat man einen SoKa, dann muß man die "große Sachkunde" machen, die haben noch ein paar Fragen mehr, vor allem spezielle Fragen zum Thema Listenhunde.

    Ich finde den Hundeführerschein in NRW auch ziemlich sinnfrei.

    Nun, diese 20/40er Sachkunde ist kein "Hundeführerschein" :ka:
    Das ist noch einmal eine ganz andere Geschichte.

  • Die Umsetzung wird halt grundsätzlich das größte Problem.

    Das der Test in NRW einfach nicht das gelbe vom Ei ist unterschreib ich auch. Ich persönlich würde mir gerade für Anfänger sowas wie welche Hundetypen gibt es. Was für Beschäftigungen können sinnvoll sein. Auch meinetwegen mal was in Richtung - ein Hund muss nicht immer und überall mitgeschleppt werden. Qualzuchten wäre auch noch so ein Punkt der für mich da reingehören würde. Auch das Hundeerziehung individuell ist und Schema F nicht immer hilft. So viele banale Dinge, die für mich ins kleine Hunde 1x1 für Zweibeiner gehört. Das rechtliche, Anatomie, Körpersprache, Hundekontakt etc. Wirklich mal die Basics. Und dieser Test muss vorliegen, um einen Hund erwerben zu können. Kein Test = kein Hund.

    Für diese ganzen Praxisdinger würde ich mir persönlich viel eher etwas Individualität wünschen. Die Leben mit Hunden und Anforderungen sind so unterschiedlich. Ob da ein Sitz/Platz/Bleib so angebracht ist, wenn man es nie im Leben braucht. Mein Hund beispielsweise muss nicht durch die Stadt laufen. :ka: Und nie allein irgendwo angebunden rumliegen. Brauchen wir einfach nicht. Ich hab meinen Rückruf vergessen, weil ich ihn nie brauche. Weil der Hund hier einfach unfassbar orientiert ist. Die Kritik da etwas zu erarbeiten, was für einen absolut realitätsfern ist kann ich nachvollziehen. Wenn sowas gemacht wird, fände ich es persönlich eher sinnvoll mit einer Art Abfrage zu starten, die zeigt wie gut man seinen Hund einschätzen kann. Da kann die Antwort vom HH durchaus auch lauten "mein Hund könnte in Situation XY da mit Übersprung/Laut/Unsicher reagieren, weil diese Situation ihn überfordert, da es für uns nicht in den Alltag gehört.". Oder nach Lebensumfeld halt auch unterschiedliche inhaltliche Anforderungen.

  • Meine praktische Prüfung bestand darin, das ich mit Wilma an ner Strasse und kurz durch nen Park gegangen bin, einmal Hundebegegnung mit der anderen HH , die auch zur Prüfung da war und dann sollte Wilma noch 2 Kommandos meiner Wahl ausführen , also sitz und Platz oder so. Weiss nciht mehr genau was ich da gemacht hab, Sitz bestimmt und was anderes wo ich sicher war, das sie das macht.

  • Das war zum Beispiel bei uns in Niedersachsen ganz anders. Die praktische Prüfung war sehr umfangreich. 1 Teil fand auf dem Hundeplatz statt, der zweite an der Straße, in der Fußgängerzone und im Park. Da war vom Rückruf, schnelles passieren ohne Leine. Chip ablesen durch Fremde, Ablage usw. Tatsächlich alles dabei.

    Ich fand ihn auch sehr praxisorientiert. Mir wäre nur seh wichtig, dass so ein Führerschein dann bundeseinheitlich wäre, damit es, beispielsweise bei Ümzügen und Hundeschulen in Grenzgebiete keine Probleme gibt.

    LG

    Franziska mit Till

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