Welpen abgeben, wie verkraften?
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Hallo zusammen,
Ich hatte vor 10 Tagen einen Welpen abgeholt vom Züchter und muss ihn leider nun schweren Herzens an die Züchterin zurückgeben.
Deshalb richte ich mich an diejenigen, die selber bereits solche Erfahrungen machen mussten...
Was hat euch geholfen darüber weg zu kommen. Wie habt ihr verkraftet, dass ihr den Hund/Welpen" im Stich lässt?" ( es fühlt sich zumindest so an)
Ich wäre über jede Antwort dankbar. Sie wird gleich abgeholt und ich bin so unendlich traurig und enttäuscht von mir.
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Ich war nie in deiner Situation, da ich immer das Glück hatte, dass Alles passte.
Ich würde mich sehr wahrscheinlich auf meine Couch setzen, in eine Decke kuscheln und ne Runde Heulen. Vielleicht hast du aber auch eine Freundin die bei dir sein kann und dich ein wenig tröstet.
Ich wünsche dir auf jeden Fall Kraft für die kommenden Tage. Denk immer daran, du gibst deine Hündin ab, damit sie ein gutes Leben hat, vielleicht tröstet dich das ja auch ein wenig.
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Vielleicht hilft es, wenn du dir klarmachst, dass du dein Bestes für den Welpen getan hast und damit, dass du früh und ehrlich die Reißleine ziehst, noch einmal das Beste tust?
So mußt du zwar selbst mit einem geplatzten Traum klarkommen, und das ist immer bitter, hast aber doch wenigstens sichergestellt, dass der kleine Hund keinen Schaden nimmt. Was anders ausgesehen hätte, wenn du das Ganze noch monatelang hingeschleppt hättest ,um dann zum selben Ergebnis zu kommen. So jung wird sich der Zwerg einfach wieder zuhause einfügen, als wäre er nie weggewesen und schadlos auf neue Besitzer einstellen können.
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Wie habt ihr verkraftet, dass ihr den Hund/Welpen" im Stich lässt?" ( es fühlt sich zumindest so an)
Muss es nicht... Hunde sind sehr bindungsflexibel.
Für sie ist es idR nicht ansatzweise so schlimm das Zuhause zu wechseln, wie für den Menschen.
Wie Du mit Trauer klar kommst... Das wird Dir hier keiner sagen können. Schau, was Dir gut tut. Unabhängig von dem, was hier geschrieben wird. Fühl in Dich rein und tu das, was dein Körper und Geist brauchen. -
Ich kann 100% nachvollziehen, daß du sehr traurig bist.
Ich weiß nicht, was dich zu diesem Entschluß bewogen hat, aber du hast sicher gute Gründe dafür.
Vielleicht hilft es dir, das Ganze aus Hundesicht zu sehen.
Du lässt den Welpen nicht im Stich, sondern gibst in in eine vertraute Umgebung zurück, in der er alles und jedes kennt. Das verkraftet ein junger Hund ohne weiteres. So eng ist die Bindung zum Halter nach 10 Tagen noch nicht. Die kurze Zeit bei dir war dann eben ein Intermezzo in seinem Leben.
Bei der Züchterin bekommt er dann eine neue Chance auf ein endgültiges Zuhause, und zwar, das ist nicht unwichtig, solange er noch im Welpenalter ist. Pubertäre Jungrüpel, bei denen wegen Überforderung der Halter schon einiges falsch gelaufen ist, finden weitaus schwerer ein neues Zuhause.
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Ich hatte einen erwachsenen Hund bei mir zum Probe wohnen und es hat leider nicht gepasst.
Das waren nur 2 Tage, aber es war wahnsinnig schwer das zuzugegeben.
Letztlich hat es mir geholfen mir immer wieder zu sagen: es ist das Beste für den Hund. Ich darf jetzt nicht egoistisch sein und mir selbst etwas beweisen wollen auf dem Rücken des Hundes. Das wäre nicht fair ihm gegenüber.
Ich wünsche dir alles Gute!
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Auch ich habe einen Hund nach 24 Std. wieder zurück gebracht, obwohl mir das seeeeehr schwer fiel, denn er war charakterlich ein Traumhund. Was besonders hart war, meine Smilla war bereits total in ihn verliebt.
Er war bereits 6 Jahre alt, ein strammer Chihuahua-Rüde, der als neuer Gefährte für meine "verwitwete" Smilla einziehen sollte. Sie war hell begeistert und hin und weg von ihm.
Das grosse Aber dabei war jedoch, dass er aus einer russischen Zucht stammte (es war eine Privat-Abgabe), welche enorm auf Kurzköpfigkeit auch bei Chihuahuas züchten.
Der Rüde hatte kaum Näschen und sah von der Seite eher wie ein Frenchie aus als wie ein Chihuahua. Erst als ich ihn bei mir hatte, merkte ich, dass er echt Mühe hatte mit dem Atmen und nachts im Schlaf kaum Luft bekam. Ich hätte ihn operieren lassen müssen wie ein Bulldöggli... ich lag die halbe Nacht wach und überlegte mir, ob ich solch einen "Brachy-Hund" für den Rest seines Lebens ertragen könnte mit seiner Atemnot und evtl. weiteren Einschränkungen und OPs.
Da ich wusste, dass die Besitzerin mehrere Anfragen für ihn gehabt hatte und er sehr schnell einen neuen Platz finden würde, brachte ich ihn am nächsten Morgen zuerst zur TÄ, welche meine Einschätzung bestätigte und anschliessend zur Besitzerin zurück. Ich wusste genau, wenn ich ihn schon nur ein paar Tage länger behaltaen hätte, so hätte ich ihn nicht mehr hergeben können. Somit war er nach 24 Std. schon wieder zurück bei seiner Besitzerin (welche meine Entscheidung natürlich nicht verstand, für sie war diese Atemnot "normal").
Aber die Vernunft siegte, obwohl mir das Herz blutete... manchmal muss man halt über seinen Schatten springen, um sich selber zu schützen.
Das hast Du jetzt auch getan... ich wünsche Dir eine gute Verarbeitung dieses Erlebnisses. Für Deinen Welpen ist es das Beste, sie wird das locker wegstecken in diesem jungen Alter.
Alles Gute!
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So wir mir scheint, hast du ja gut den Hund entschieden, also um ihm ein möglichst gutes Leben zu ermöglichen. Das ist unglaublich selbstlos und tapfer.
Mir und meiner Familie sind in meinem Leben schon viele Tiere zugelaufen. Keine Ahnung, weshalb, als Kind hoffte ich, dass mir irgendwann ein Pferd zuläuft.
Bei den Hunden konnten wir immer die Besitzer finden, ich hätte aber tatsächlich kaum einen behalten, weil die meisten gar nicht mein Hundetyp waren. Was meine Familie sehr erstaunlich fand.
Den Pfau und einige andere Tierarten haben wir behalten. Ebenso viele Katzen.
Und dennoch habe ich einmal einen Kater, der mir in der Arbeit zugelaufen ist (ziemlich sicher ausgesetzt), ins Tierheim gebracht.
Was Leute in meiner Umgebung damals teilweise richtig schockiert hat. Ich hab auch heute, einige Jahre später, manchmal einen kurzen Flashback mit schlechtem Gewissen. Aber das Tier war hübsch, jung und sehr zahm. Er hat sicher ein schönes Zuhause gefunden.
Aber ich hatte damals auch einen sehr alten, kranken Kater, dem ich einen Neuzugang und die dazugehörige Aufregung einfach nicht zumuten wollte. Ich hatte die Verantwortung dafür, dass er sich möglichst wohl fühlt, ohne zusätzlichen Stress.
Es gibt immer wieder vernünftige Gründe, ein Tier abzugeben, auch wenn man selbst dadurch schlechte Gefühle hat. Quasi Ratio vor Emotion.
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Ich denke, nach einer Woche wird die Erleichterung überwiegen. Wobei ich glaube, dass der Welpenblues irgendwann verschwunden wäre. Aber 4. Etage und großer Welpe ist auch nicht ganz optimal.
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Nach der Abgabe meiner geliebten Hunde half mir zu wissen, dass sie nun an einem Platz sind, wo ihnen alles geboten werden kann, was sie bei mir nicht hatten.
Ich wünsche dir viel Kraft.
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