Ich habe meinen Sohn mit 3 Jahren in den Kindergarten gegeben. Halbtags. Das war gleich nach dem Abflauen der Corona Epidemie. Wir wohnen sehr ländlich, sind aber verkehrstechnisch gut angebunden, dadurch ist der Kindergarten recht groß. Meine Eltern sind in Pension und waren davor Landwirte bzw sind es tlw immer noch, wir wohnen im selben Gebäude, sie sind zuhause, fit und man kann ihnen das Kind gerne anvertrauen.
Mein Freund ist Vollzeit ich Teilzeit außer Haus berufstätig.
Durch die Pandemie hatten wir auch weniger soziale Kontakte mit unbekannten bzw wenig bekannten Kindern. Wir hatten aber regelmäßige Verabredungen mit Freunden, die Kinder in seinem Alter hatten.
Aber das übliche Freizeitangebot gab es damals ja nicht und durch Beruf und Bauernhof tue ich mir ohnehin schwer, dieses überhaupt in dem Umfang anzubieten.
Unser Sohn hat sich bei Kindergarteneintritt sehr schwer mit neuen Situationen getan, mochte keine Veränderungen, wollte keinen Kontakt mit unbekannten Menschen eingehen, geriet schnell in Wut usw.
Deshalb habe ich ihn auch mit 3 Jahren in den Kindergarten gegeben, obwohl die ganztägige Betreuung eigentlich innerfamiliär gesichert wäre.
Ich hatte mir für die Eingewöhnung 2 Wochen frei genommen, sie war aber tatsächlich nach wenigen Tagen erledigt.
Wir haben als Familie unglaublich vom Kindergarten profitiert. Wir hatten natürlich auch großes Glück mit den Pädagoginnen. Unser Sohn hat wirklich große, soziale Entwicklungen geschafft. Er lernt seine Emotionen immer besser zu regulieren. Er probiert im Kindergarten unbekanntes Essen. Er hielt es durch, als der Kindergarten 4 Wochen in anderen Räumlichkeiten stattfand. Er hat gute Freunde gefunden, die sich gegenseitig besuchen. Er lernt auf Spielplätzen mühelos fremde Kinder kennen, mit denen er über mehrere Stunden spielt. (Er ist inzwischen 5)
Ich bin mir nicht sicher, dass wir all diese Entwicklungen ohne die Hilfe des Kindergartens so gut hinbekommen hätten. Er bekommt viel Input durch den Kindergartenalltag, die Rituale dort und vor allem durch die anderen Kinder. Und meine Eltern haben die Vormittage frei für ihre Arbeit und Erledigungen.
Ich war auch sehr unsicher, wie es mit meinem Kind im Kindergarten funktionieren wird und muss sagen, dass es uns schlussendlich sehr unterstützt und entlastet hat.