Hund trotz Beruf - ist mein Zeitmodell tragbar?

  • Hundegröße ist einfach ganz persönlicher Geschmack. Ich mag wirklich am liebsten Kompakthunde. Irgendwas zwischen 45 und 55cm ungefähr. Klein genug, dass man sie immer noch irgendwo unterbringt, kann man mal auf den Arm nehmen, niedlich genug, dass ein Auge zugedrückt wird, wo Hunde eigentlich nicht so gern gesehen sind und groß genug, dass sie wahrgenommen und ernst genommen werden, dass man nicht jeden Keks einzeln abzählen muss, dass ein versehentliches auf die Pfote treten kein Drama ist, usw.

    Da gibt es kein besser oder schlechter. Einfach nur, mag man lieber als und lebt deshalb mit den negativen Seiten.

  • Ich lasse übrigens je nach Situation ganz gerne den Maulkorb drauf in öffentlichen Verkehrsmitteln. Mein Hund ist hell, freundlich und plüschig. Mit Maulkorb sind die Chancen etwas höher, dass er in Ruhe gelassen und nicht gelockt wird. Wenn der Maulkorb sitzt und der Hund das Tragen kennt, dann stört er sich da nicht dran.

    Diese Erfahrung habe ich auch gemacht.
    Und bin immer wieder amüsiert darüber, denn theoretisch ist ein Hund mit Maulkorb ja viel ungefährlicher als ein Hund ohne MK :ka: :lol:

  • Ich habe immer ein bisschen ein Störgefühl, wenn sich normale Berufstätigkeit - und hier haben wir ja mit drei Tagen Home Office schon extrem günstige Gegebenheiten - und Hundehaltung komplett ausschließen sollen. Dürfen nur Rentner usw Hunde halten? Und wie wird dann Hundehaltung finanzierbar, das finde ich einen extrem wichtigen Punkt, Hunde sind extrem teuer!

    Wir haben ab dem Tag des Einzugs Alleinbleiben trainiert, nutzen Gassi Service bzw mittlerweile eine Huta und verbringen im Gegenzug die komplette Freizeit mit dem Hund. Wir betreuen allerdings auch zu dritt - Eltern plus fast erwachsenes Kind- das gibt Flexibilität falls mal der Hund krank ist usw. Das finde ich auch viel schwerer zu planen als die geregelten Abläufe.

  • Ich habe immer ein bisschen ein Störgefühl, .... - und Hundehaltung komplett ausschließen sollen

    Nun, das hat hier nun niemand gesagt!

    Thema ist, wie schnell kann ein Hund das Alleinebleiben lernen.

    Wenn man sich da eine Art Terminplan bastelt, daß der Hund bis Zeitpunkt X für, sagen wir mal, 6 Stunden ohne Probleme alleine bleiben können muß, also entsprechend somit auch Druck aufbaut, dann geht das meistes hinten los.

    Es kann niemand sagen, wie lange der zukünftige Welpe tatsächlich brauchen wird, bis er entspannt alleine bleiben kann!

    Es gibt Hunde, da kann man jahrelang üben, und die können es trotzdem nicht und werden auch nie dazu in der Lage sein, und welche, die können schon direkt nach der Ankunft im neuen Zuhause problemlos alleine bleiben.

  • Perspektivisch sehe ich grundsätzlich kein Problem darin, einen erwachsenen Hund zwei Tage in der Woche mit kurzer Unterbrechung allein zu lassen. Ich würde mich aber für den Übergang schon im Vorwege mindestens um eine Lösung bemühen, dass der Hund zumindest halbtags betreut wird. Da findet sich aber bestimmt etwas, wenn man offensiv sucht. Dass man keine Rasse wählt, die dazu neigt, Probleme mit dem Alleinsein zu haben, sollte natürlich klar sein!

    Wegen der Zugfahrten und auch wegen der Mitnahme an den Arbeitsplatz würde ich auf jeden Fall eine Rasse wählen, die gegenüber Menschen aufgeschlossen ist. Die Größe halte ich da für absolut sekundär, aber wenn man vor hat, den Hund regelmäßig unter vielen Menschen zu führen, dann sollte der das nicht als unangenehm empfinden.

  • Noch eine Rückmeldung zum Thema ICE für dich:

    Das wäre für meinen Hund absolut gar kein Problem. Ich würde allerdings ein wenig auf die Größe achten. Ist schon praktischer, wenn er zumindest irgendwie unter den Sitz passt oder wenigstens neben deine Beine auf einem Einzelplatz.

    Kleine Hunde sind auch günstiger, die eigene Fahrkarte für größere Hunde kann auf Dauer ins Geld gehen (wann kommt eigentlich endlich die BahnCard für Hunde, die Schweiz hat das meines Wissens längst?).

    Das würde ich auch gern nochmal hervorheben. Ein Hund, der nicht in einer Box transportiert werden kann, kostet grundsätzlich 50% des Ticketpreises, das leppert sich ziemlich. Würde mein AG die Kosten nicht übernehmen, würde ich definitiv Auto fahren |)

  • Ich habe auch das Gefühl, dass eben gerade die Dinge, die bis Zeitpunkt XY gelernt sein MÜSSEN, erstmal eine oft viel schlechtere Gelingenschance haben als die Dinge, wo man sagt. "Ja, ist mir wichtig, hat aber Zeit."

    Man bekommt bei allen Vorüberlegungen halt ein Individuum und kann nicht alles vorher abschätzen.

    Czarek Du hattest meiner Meinung nach auch noch was Wichtiges erwähnt... nicht jeder Hund kann dieses Alleinebleiben mit Pausen gut ab. Wir haben unter den vier Hunden solche und solche, muss man ehrlich sagen, was dem einen nichts ausmacht, ist für den anderen dann schon unnötiger Stress.

    Mich würde das stressen und meine unbeschwerte Zeit mit dem eigenen Tier beeinträchtigen, wenn ich diesen Druck im Hinterkopf hätte und würde deshalb gern nochmal anregen, für diese Tage doch noch eine zuverlässige und professionelle Hundebetreuung zu besorgen. Ja, regional schwierig (bei uns nicht anders), aber vielleicht wirklich nochmal schauen, dass man da etwas findet, was einem den Rücken freihält.

  • Oder man nimmt einen kleineren Grauen, der sich auf dem Teppichen der ICEs 'auflöst' - dann übersieht ihn jeder.

    Ich jedenfalls hab noch keine*n Schaffner*in getroffen, die sich den Extrastress angetan hätte, sich mit mir wegen eines unauffälligen Hundes anzulegen, der immer jede Zugfahrt unterm Sitz verpennt (vermutlich nicht wegen mir, sondern um sich selber den eh schon stressigen Alltag nicht unnötig zu beladen). Und meiner passt in keine korrekte Tasche mehr.

    Einmal hatte eine Schaffnerin einen unter den Sitz neben mir gerollten Schnuller gesehen, aber 'sah' nicht meinen, direkt daneben liegenden Hund :upside_down_face:

  • Hundesitter, die das nicht gewerblich machen, neigen ganz gerne mal dazu situativ plötzlich auszufallen (bspw. Kind krank, eigener Termin, Freundin hat ein wichtiges Anliegen etc.) oder es sich komplett anders zu überlegen oder ihr Leben ändert sich so, dass sie kein Gassigänger mehr sein wollen...

    Das stimmt absolut. Habe einen sehr zuverlässigen „Erstsitter“, muss mir aber gerade das Backup-Netzwerk neu aufbauen. Mühsam, mühsam… Und ohne geht es nicht, allein um den Urlaub des Stammsitters auszugleichen, also auch ohne situative Ausfälle.

    Man lernt zwar, wenn der Hund erst mal da ist, einen ganzen neuen Gassifreundschaftskreis kennen, die auch immer gern einspringen, aber die haben ihre Bürotage ganz oft an den gleichen Tagen wie ich, sodass das allein zumindest bei mir nicht genügt.

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