Paradoxe Reaktion auf Tryptophan möglich?
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Guten Abend, auf Anraten einer Trainerin habe ich Kayla ein L-Tryptophan Produkt für Hunde zum Gaba dazu gegeben (Inhaltsstoffe: Vitamin C 5000 mg, L-Tryptophan 7000 mg, Vitamin B1 10 mg, Vitamin B2 30 mg, Niacinamid 100 mg, Calcium-D-Phantothenat 60 mg, Vitamin B6 35 mg, Folsäure 15 mg.) Die empfohlene Tagesdosis bei ihrem Gewicht wären 3 von den Leckerchen pro Tag.
Beim ersten Leckerchen hatte ich den Eindruck das es positiv wirkte. Beim Gassi im Wald ohne Stressfaktor lief sie entspannter als sonst die ganze Strecke an der lockeren Leine. Ich hatte aber auch direkt den Eindruck, dass ihr maximal 2 von den Leckerchen über den Tag ausreichen. Also vom Zeitpunkt der Einnahme bis zu dem Eindruck, dass die Wirkung wieder nachlässt.
Ich gebe ihr das aktuell seit 1 Woche und habe aber immer mehr den Eindruck, dass sie gestresster ist, als vorher wo sie das Tryptophan noch nicht bekommen hatte. Zum Beispiel reagiert sie nun draußen wieder gestresst auf Menschen und Autos, was davor kein Thema mehr war.
Meint ihr, das kann von dem L-Tryptophan kommen, kann das auch paradox wirken? Oder von anderen Inhaltsstoffen kommen? Obwohl das Tryptophan ja entspannend wirken soll, und Ängste und Aggressionen reduzieren soll. Es war eben nur der 1. Tag damit besser und seitdem kommt es mir vor, als ob es von Tag zu Tag eher wieder schlechter wird ihr Verhalten. Die Gaba Dosis habe ich nicht geändert, nur das Tryptophan ist dazu gekommen.
LG Noel.
Ergänzung: Könnte es sein, dass vielleicht die entspannende Wirkung des Tryptophan ihr Angst macht? Im Wald war ja nichts los, aber wenn sie das Tryptophan entspannen sollte, dann kann man sich in entspanntem Zustand ja nicht mehr so gut verteidigen. Man ist weniger aufmerkam, kann weniger schnell reagieren, etc. Könnte es sein, dass sie das stresst?
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Hi
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Zu Hause finde ich schon, dass man sich eine positive Wirkung einbilden könnte, aber das ist auch wieder eine Situation ohne Stressfaktoren. Ich finde, dass sie mehr herum blödelt und allgemein etwas gelassener wirkt, und sie geht nicht mehr auf ihren "Aussichtsposten" im Wohnzimmer, sondern ihr scheint es egal zu sein, wo sie sich hinlegt.
Aber das bringt mir/ihr draußen nichts, wenn wir da trainingstechnisch wieder Rückschritte machen, weil sie wieder mehr auf alles reagiert als vorher. Oder sollte ich es noch länger versuchen, bis sie sich evtl. daran gewöhnt?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich es weiter geben soll, erhöhen, reduzieren oder weglassen.
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Eine mögliche Nebenwirkung bei Tryptophaneinnahme ist Kopfschmerz. Das kann dann auch für allgemeine Gereiztheit sorgen.
Wäre eine Erklärung.
Wenn es die Probleme verstärkt, würde ich es wohl wieder absetzen. Tryptophan extra hilft nicht immer.
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Zumindest als ich das letzte Mal geschaut habe, gab es noch keine hinreichende Evidenz für die positive Wirkung von
L-Tryptophan zur Stressreduzierung bei Hunden. Bei einer geringen Gabe über einen kurzen Zeitraum hinweg würde ich nicht mit einer deutlich beobachtbaren Verhaltensänderung rechnen, die auf den Serotoninspiegel zurück zu führen wäre, sondern andere Einflussfaktoren für wahrscheinlicher halten.
Unabhängig davon: Ich kenne jetzt Deine anderen Threads nicht, habe aber meine ich schon mehr Fragen zum Thema Stress/Verhalten gesehen. Ich würde daher an Deiner Stelle nicht auf Verdacht mit irgendwelchen NEM experimentieren, sondern schauen, ob ich einen Tierarzt mit diesem Schwerpunkt finde und eine etwaige Medikation mit ihm abklären. Auch, ob sie möglicherweise unverträglich auf das NEM reagiert.
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Ja, Thryptopphan kann auch das Gegenteil bewirken. Ob wissenschaftlich belegt oder nicht weiß ich nicht. hab ich hier im Forum aber schon öfters gelesen. War dann auch jeweils ganz klar damit in Verbindung zu bringen.
Ich selbst reagiere mit absolut wilden Träumen auf L-Thryptophan und kann es daher nicht nehmen.
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ob ich einen Tierarzt mit diesem Schwerpunkt finde und eine etwaige Medikation mit ihm abklären.
Kayla bekommt schon Gabapentin (zur besseren Impulskontrolle und besserem Umgang mit Stress)
Mit Tierärzten ist das leider schwierig, wirklich auskennen mit so etwas tut sich scheinbar keiner und nahezu alle durchtelefonierten in größerem Umkreis wollten auch nichts verschreiben. Dass ich das Gaba bekommen habe lag auch eher daran, dass ich in der Tierklinik gefragt habe und es (von einer Neurologin) verschrieben bekam, aber ohne weitere Begleitung.
Die Situation ist nicht optimal und ich bin so auch nicht zufrieden, hätte eher (oder alternativ) den Wirkstoff Selegelin versucht (bei
Verhaltensstörungen emotionaler Natur, wie Angst, pathologische Stimmungsschwankungen, Depressionen, antisozialem Verhalten) Das hatte mein letzer Hund aufgrund von negativen Verhaltensänderungen bei Demenz bekommen und es soll, im Vergleich zu den meisten andern Mitteln, auch sehr gut verträglich sein.
Selegilin
- Trennungsangst (Horwitz 2002b)
- Angstaggression (Seksel 2002a; Jöchle 1998a)
- Angstprobleme bis hin zu Phobien und Panikattacken (Schöning 2002a).
- Angstprobleme, die sich äussern in Erbrechen, Durchfall, Salivation oder Leckdermatitis (Seksel 2002a)
- Stereotypien, wie Schwanzjagen (Seksel 2002a)
- Psychisch bedingte Tachykardie, nervöses Hecheln und Urinieren (Kraft 1999a; Jöchle 1998a).
Es gibt auch Studien zum positiven Einsatz von Phenobarbital bei aggressiven Hunden, bei denen die Angriffslust und Kampfbereitschaft deutlich reduziert werden konnte.
Habe mir da eine schöne Liste von Vetpharm zusammen gestellt mit allen Mitteln, Indikationen und Dosierungen und soweit vom Verständnis her möglich Studien und Fachberichte durchgelesen. Aber es findet sich bisher kein Tierarzt, der überhaupt bereit wäre sich mit der Thematik zu befassen. Etwas anderes als das Gaba bekomme ich auch nicht, mein Tierarzt übernimmt einfach nur die weitere Rezeptausstellung und darüber hinaus muss ich selbst gucken.
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Wenn Du einen sehr sensiblen und reizoffenen Hund hast, kann im Grunde jedes Nahrungsergänzugsmittel zuviel für diesen Hund sein.
Aus diesem Grund wäre ich da immer sehr vorsichtig und würde (wenn überhaupt) nur mit ganz geringen Dosierungen ausprobieren.
Ob das L-Tryptophan die Verschlechterung bewirkt ist schwer zu beurteilen, mir fallen aber auch die relativ hochdosierten B-Vitamine auf. Von mir persönlich kenne ich es, dass mich B-Vitamine total hochpushen und damit auch ängstlicher machen.
Wenn sich Kaylas Zustand eher verschlechtert hat, würde ich die Gabe der Wirkstoffe auf jeden Fall beenden.
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Meint ihr, das kann von dem L-Tryptophan kommen, kann das auch paradox wirken?
Theoretisch überlegt: Da man das idR gibt, ohne zu wissen, ob es dem Hund überhaupt an Serotonin mangelt, kann man vermutlich ein eventuell anders gelagertes Ungleichgewicht der Neurotransmitter durchaus verstärken oder überhaupt erst erzeugen. Wenn dieses andere Ungleichgewicht auch zu vermehrtem Stress führt...
Oder ganz praktisch: ich habe den Selbstversuch gemacht. Eine Tablette Tryptophan hat bewirkt, das ich fürchterlich geräuschempfindlich und schreckhaft wurde.
An deiner Stelle würde ich Tagebuch führen, alle Beobachtungen notieren, eventuelle Muster suchen und das zeitnah mit der Trainerin besprechen.
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ich weiß nicht wo die herkommst.... wenn du interesse hast gebe ich dir gerne die kontaktdaten zu der fachärztin wo uns die neurologin der klinik hin überwiesen hat.
ich habe eine zeit auch tryptophan tabletten gegeben ...er ist davon weder ruhiger noch unruhiger geworden,die extreme anfälligkeit für stress bestand nach wie vor.
mein hund kann so gut wie keine reize verabeiten und ist extrem stressanfällig.nach der genauen anamese beim facharzt bekam er dann selgian verordnet und aufgrund einer sdu fothyron.
nachdem der erfolg anfangs nur mäßig war ,hat und die selgian begleitende (ist vorschrift) trainerin in die klinik zur neurologin geschickt ... diese hat und dann zu einer fachärztin nach hamburg überwiesen.
die diagnose ist sehr umfangreich und nicht mit ein paar worten zu benennen..... differenzial diagnostisch liegt ein neuropathologisches geschehen vor(bericht der ärztin)
von der fachärztin wurde darauf hingewiesen das zu dem selgian auf keinen fall tryptophan zu gegeben werden darf.
ihre prognose das es langfristig ohne weitere medikamente , "nur " mit selgian,forthyron und speziellem training geht,war/ist schlecht.
er sollte zusätzlich melatonin,beim autofahren sileo und gegebenenfalls propanolol bekommen
bisher kommen wir ohne diese medikamente aus.
melatonin hatte mir viel zuviel inhalts/hilfs/trägerstoffe ,aber nicht den vorgesehenen melatoningehalt.
nach langen suchen hab ich dann eine weile den besser einschlaf tee von teekanne mit melatoningranulat probiert.
inzwischen sind die nächte auch nach aufregenden,stressigen tagen ruhiger... kein erbrechen und schreien im schlaf mehr.
lg
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Bei Donna ( sensible und reizoffene BC Hündin) hat die Gabe von Thrytophan sogar dazu geführt, dass sie noch nervöser wurde, es hatte also genau einen gegenteiligen, paradoxen Effekt.
Besser ist für sie die gelegentliche Fütterung von Kartoffeln ( so etwas einmal bis zweimal wchtl).
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