Paradoxe Reaktion auf Tryptophan möglich?

  • Es wäre schön, wenn Tierärzte den Hund ankucken können und Tata, DAS hilft.

    Das ist immer ein Experiment, dass auf Wirkweisen und Erfahrung beruht.

    Bei meiner Hündin hat Gabapentin Auswirkungen gehabt, als wäre sie auf einem Trip mit schlechten Partydrogen. Könnte das die Tierärztin voraussehen, nein. Leider nicht.

    Tryptophan das selbe, bei meiner Rumänin hats geholfen. Fertig.

    Viele Hütehundbesitzer berichten, so aus meiner Erinnerung, eher schlechte Erfahrungen.


    Du hast nun ein Medikament, dass dir große Erfolge beschert seit ... eher kurzem und es wurde schon halbiert. Bleib doch erstmal dabei. Mach Blutbilder, ich hab nun nicht im Kopf auf was Gaba geht. aber dann muss sich das erstmal festigen, länger als nur ein paar Monate.

    Und viele Menschen haben immer OMG Medikamente, Gift in den Hund im Kopf. Sie scheint vorher sehr viel Stress gehabt zu haben, jetzt nicht mehr. Wenn sie das Mittel gut verträgt, ist das eben das Mittel der Wahl. Es hilft. Vielleicht gibts deshalb nur ein Rezept. Das festigen von Sicherheit und ausbilden von sozialen Fähigkeiten braucht Zeit!

    Also bleib einfach mal dabei und geb ihr das.

    Ich muss meine Hündin wegen Epileptischer Anfälle Medikamente geben. Würde ich auch gerne drauf verzichten. Psychisch so zu leiden, dass alles attackiert wird was sich bewegt, das sind auch eine Art ... Schmerzen, wenn sie vorher nicht durch Training deutlich besser wurden.

    Und bis das dann so sitzt, das man weiter reduziert ... muss man dann halt dann sehen.

    Es sei den schlimme Nebenwirkungen treten auf, dann ist eher zugzwang.

    Aber aus Erfahrung kann ich dir sagen, sei einfach froh, dass es überhaupt etwas gibt, dass ihr so hilft und experimentiere daran nicht rum, sondern nutze das!


    Weiter Viel Erfolg beim Leben erobern!

  • Du schreibst, sie macht Trainingsfortschritte. Führst Du das auf die Medikation zurück, auf Übungen/Training mit ihr (und welche Übungen bzw. welcher Ansatz), oder die Kombi.

    Mein Eindruck ist, dass es die Kombination ist. Sie hat ganz klar eine unterstützende Medikation gebraucht, um draußen ansprechbar genug zu sein, damit Training und Lernen überhaupt möglich war.


    Ich war dann etwa 3 Monate lang bei einer Hundeschule im Einzeltraining, wo wir gute Fortschritte gemacht haben. Zum Beispiel wurde Kayla abrufbar, auch nachdem sie einen Hund gesehen hat. Ich hatte dann wegen weiteren Stunden gefragt und sie meinten, dass ich Mitte Mai nochmal nachfragen sollte. Weil eigentlich geplant war, dass wir kontrollierte Spaziergänge mit einzelnen Hunden anfangen, also außerhalb vom Platz, um Kayla an reale Situationen zu gewöhnen. Seit meiner erneuten Anfrage Mitte Mai blieben meine Anfragen nach weiteren Terminen unbeantwortet, weshalb ich überhaupt erst weiter gesucht hatte.


    Zwischenzeitlich war ich dann noch bei 2 Social Walks, was auch gut funktionierte aber zu selten stattfand. Weil die kontrollierten Hunde-Situationen in der og Hundeschule, wo man steuern kann welcher Hund kommt und aus welcher Richtung, welcher Abstand, usw. die waren für Kayla quasi der gamechanger, wodurch sie stückweise lernen konnte dass nichts passiert.


    Wir haben in der og Hundeschule auch aufgebaut, dass Kayla durch Nasenarbeit und Kekse suchen abgelenkt wird, also zum Einen was besseres zu tun hat als sich aufzuregen, und damit auch wegschaut. Weil es bei ihr nicht funktioniert hatte, sie mit Futter in der Hand im Fuß zu führen, weil dann ihr Kopf oben war und der Blick ging wieder zum anderen Hund. Das Thema Social Walk hatte mich auch zu der jetzigen Hundeschule geführt, weil ich mich eigentlich nur deswegen gemeldet hatte.


    Was konkret erhoffst Du Dir von den Social Walks und denkst Du, dass Dein Hund ohne zusätzliche Medikation nicht hinreichend dafür gewappnet ist?

    Nein ist sie noch nicht, ich hatte es nach den positiven Social Walks nochmal versucht weiter zu reduzieren, aber dann kippte es bei ihr wieder vom Verhalten draußen. Es wurde ja schonmal reduziert aufgrund ihrer Fortschritte und das war auch gut. Aber ein weiterer Reduktionsversuch hat gezeigt, dass die aktuelle Dosis noch nötig ist. Bei den Social Walks lernt sie in kontrollierten Situationen unter Trainerbegleitung die Anwesenheit anderer Hunde zu tolerieren.

  • Nono

    zu deinem letzten beitrag...

    so eine hundeschule wäre bei mir sofort raus.


    wir haben eine wirklich gute hundeschule/trainer.... seit fast 9 jahren sind wir dort....

    dort war der trainer bei tamilo sehr ehrlich..... er hat uns damals gesagt das er an seine grenzen kommt und das grad nicht leisten konnte.... wir wurden gebeten zu pausieren bis unser kleiner stabiler sei....


    die trainerin ,bei der wir dann aus verzweiflung und weil wir nicht NICHTS tun wollten,einzelstunden genommen haben hat uns vorgeworfen wir würden tierschutzwidrig handeln wenn der kleine zu einem facharzt kommt und medikamente bekommt... er sei halt ein ahh und die sind eben so...wir würden ja nichts richtig umsetzen....


    auch sie kennen wir schon viele jahre(unser verstorbener hund hat bei ihr mantrailing gemacht)...


    sie hat auf strafe gesetzt wenn er sich nicht so verhält wie mensch das wünscht....gleiche ausbildung wie der trainer der hundeschule....die hat garnicht erkannt das der kleine wirklich gesundheitliche probleme hat und garnicht so kann wie mensch es wünscht.... da hat kein "training" geholfen... er konnte einfach nicht .

    immer wieder wurde die rasse vorgeschoben... dabei kann das jeden hund treffen,das ist keine eigenschaft von ahh.


    wir haben den kontakt abgebrochen....


    soviel mal dazu; das trainer ja fachleute sind....


    die trainerin die das selgian begleitet ist fachlich für solche hunde geschult.


    inzwischen nehmen wir auch wieder std bei der hundeschule .der trainer ist nach wie vor ehrlich und würde uns nicht betreuen wenn er zweifel hätte.

    er hat den kompletten bericht der fachärztin bekommen und auch durchgelesen.... und hält sich an die vorgaben.


    lg

  • Dass Kayla Gabapentin bekommt wussten sie, da ich denen vorab ein paar Infos zukommen lassen sollte. Das Gabapentin habe ich ja nicht abgesetzt, aber ich hätte ein frei verkäufliches Produkt aus dem Zooladen, dass man ganz easy als Leckerlies zufüttert, auch nicht für ein Problem gehalten. Ich dachte eher, schlimmstenfalls wirkt es nicht. Wobei ich bei so etwas eher mit keiner/kaum Wirkung rechnen würde, bestenfalls vielleicht ein Bisschen.

    Da möchte ich nur nochmal betonen, dass das ein Fehler ist, den vielen Menschen machen (auch in Bezug auf sich selbst), dass etwas, nur weil es frei verkäuflich (oder zB pflanzlich) ist, harmlos sei.

    Stimmt nicht. Gerade, wenn man schon andere Substanzen verabreicht/nimmt, und ganz besonders im Bereich Hirnchemie, kann das ganz schnell nicht nur nach hinten losgehen, sondern wirklich gefährlich werden.

    Als Beispiel: nimmt man als Mensch Medikamente, die den Serotoninspiegel beeinflussen, sollte man zB auf Grapefruit verzichten. Grapefruitsaft gibt's in jedem Supermarkt, kann trotzdem gefährliche Wechselwirkungen haben (gilt mWn auch bei Herzmedikamenten und einigen anderen). Ist jetzt wahrscheinlich nicht unbedingt etwas, das man einem Hund füttert, aber so als Beispiel, wie scheinbar harmlose Dinge in die Körperchemie eingreifen können. Niemals (!) ohne Rücksprache mit einem dahingehend geschulten TA Sachen kombinieren. Das kann im allerschlimmsten Fall tödlich enden.

  • Gerade, wenn man schon andere Substanzen verabreicht/nimmt, und ganz besonders im Bereich Hirnchemie, kann das ganz schnell nicht nur nach hinten losgehen, sondern wirklich gefährlich werden.

    Gehört dann auf so ein L-Tryptophan Produkt für Hunde nicht zumindest ein Warnhinweis oder ein Beipackzettel mit möglichen Wechselwirkungen dazu? Oder eher gar nicht frei verkäuftlich sowas?

  • Rechtlich betrachtet nicht, nein. Auf einer Flasche Grapefruitsaft würdest Du auch keinen Warnhinweis erwarten :smile:


    Das Gabapentin soll also bei Deinem Hund in seinem Verhalten soweit dämpfen, dass er auf Reize (nur frustrierende, oder auch andere?) weniger überschießend reagiert und für strukturiertes Training ansprechbar bleibt, aber esgibt keinen spezialisierten Trainingsplan, der mit der Medikamentengabe abgestimmt ist.


    Hast Du die Seite der GTVTM schon einmal durchsucht? Ich würde hier an Deiner Stelle wirklich genau suchen, entweder einen Tierarzt mit entsprechendem Schwerpunkt (und dabei die mit ausgeprägt homöopathischen Ansätzen ausfiltern), oder einen Trainer, der sich mit strukturiertem Training unter Medikamentengabe auskennt.

  • Es wäre schön, wenn Tierärzte den Hund ankucken können und Tata, DAS hilft.

    Die Realität scheint zu sein, dass das Thema Psychopharmaka bei Hunden oder Tieren generell nichts ist, wo sich Tierärzte überhaupt (ausreichend) mit auskennen. Ich hatte mir eine Liste gemacht mit allen Praxen im Umkreis, darunter auch Tierkliniken, und alle haben mich abgewiesen überhaupt etwas zu verschreiben, mangels Ahnung von dem Thema.


    Ich bin froh, dass die Neurologin das überhaupt erstverordnet hatte. Selbst der Verhaltenstierarzt, der es jetzt nur weiter verordnet, meinte damals beim Ersttermin "Probieren Sie erstmal noch Training" (das war übrigens der, von dem ich damals erzählte, dass er Kayla mit der Leine "gemaßregelt" hatte...) Und bei dem "Probieren Sie erstmal noch Training" hatten wir auch schon ein paar erfolgose Trainer hinter uns. Mir kam es da ehrlich gesagt vor, als würde ich meinen Hund quälen, wenn ich weiter Dinge von ihr abverlange zu denen sie offnebar kognitiv und emotional gar nicht fähig zu sein scheint, das umsetzen zu können.


    Eigentlich brauche ich keinen Tierarzt, der zwingend erfahren mit Psychopharmaka sein muss, sondern überhaupt einen Tierarzt der offen und bereit dafür wäre, sich auf das Thema einzulassen. Man kann ja heutzutage recht einfach alles nachlesen, auch Indikationen und Dosierungen. Dass ich nur das Rezept bekomme und nicht begleitet werde hat für mich auch nichts damit zu tun, dass dieser Verhaltenstierarzt offen und bereit wäre, sich darauf einzulassen.

  • Das Gabapentin soll also bei Deinem Hund in seinem Verhalten soweit dämpfen, dass er auf Reize (nur frustrierende, oder auch andere?) weniger überschießend reagiert

    Das Gabapentin dämpft nicht einfach nur wie ein Beruhigungsmittel, sondern hilft ihr dabei, denken zu können bevor sie reagiert, wodurch es ihr überhaupt möglich wird Situationen umzulernen.


    Es könnte z.B. auch sein, dass sie aufgrund des hohen Stresses im Tierheim ein Ungleichgewicht von Gaba und Glutamat entwickelt hatte, wenn der Körper dann den Dauerstress nicht mehr ausgleichen kann. Wodurch ihr Impulskontrolle und Stress-Toleranz nicht irgendwann gar nicht mehr möglich war anzuwenden und sich das im Kreis drehte. Ich weiß aber nicht, ob man solche Neutrotransmitter wegen der Blut-Hirn Schranke überhaupt hätte messen können.

  • Die Realität scheint zu sein, dass das Thema Psychopharmaka bei Hunden oder Tieren generell nichts ist, wo sich Tierärzte überhaupt (ausreichend) mit auskennen. Ich hatte mir eine Liste gemacht mit allen Praxen im Umkreis, darunter auch Tierkliniken, und alle haben mich abgewiesen überhaupt etwas zu verschreiben, mangels Ahnung von dem Thema.

    Deswegen der mehrfache Hinweis bzgl. Fach-TA.

    Wenn mein Hund ein kaputtes Auge hat, gehe ich auch nicht zu einem meiner 2 Repro-TAe.

    Neurologen sind schwer zu finden, Verhaltens-TAe eben auch.. Da bringt es nix sich alle TAe in der Gegend rauszuschreiben. Du brauchst einen Fachmann/eine Fachfrau

  • Mir fällt es immer noch sehr schwer, mir das Verhalten eures Hundes vorzustellen. Magst du da ein paar mehr Infos geben? Dein Leidensdruck scheint ja sehr hoch zu sein, andererseits deuten deine geschilderten Situationen für mich keine krassen Probleme an. Zumindest nicht so, wie du sie beschreibst oder ich sie verstehe.

    Zum Beispiel wurde Kayla abrufbar, auch nachdem sie einen Hund gesehen hat.

    Rückruftraining auch bei interessanten Reizen ist ja erstmal absolutes Basistraining, womit sich wohl 75% der Hundehaltenden ein wenig beschäftigen müssen.

    Zwischenzeitlich war ich dann noch bei 2 Social Walks, was auch gut funktionierte

    Ist doch super!

    Wir haben in der og Hundeschule auch aufgebaut, dass Kayla durch Nasenarbeit und Kekse suchen abgelenkt wird, also zum Einen was besseres zu tun hat als sich aufzuregen, und damit auch wegschaut. Weil es bei ihr nicht funktioniert hatte, sie mit Futter in der Hand im Fuß zu führen, weil dann ihr Kopf oben war und der Blick ging wieder zum anderen Hund.

    Das ist für mich auch eine mögliche absolut grundlegende Strategie. Wenn das bei deinem Hund schon „reicht“, um Situationen zu managen, dann habt ihr doch ein gutes Werkzeug.


    Ich bin gar nicht gegen Psychopharmakaeinsatz bei Hunden, nicht falsch verstehen. Ich tu mir nur gerade schwer, mir anhand deiner Beispiele einen Hund vorzustellen, der hochgradig verhaltensgestört ist.


    Und ich bin auch immer skeptisch, wenn man laut eigener Aussage scheinbar mehrere Fachpersonen konsultiert hat, die sich alle als unqualifiziert herausgestellt haben sollten.

    Selbst der Verhaltenstierarzt, der es jetzt nur weiter verordnet, meinte damals beim Ersttermin "Probieren Sie erstmal noch Training"

    Was denkst du über die Aussage? Kann es für Dich sein, dass es wirklich „nur“ mehr oder fachlich besser passendes Training braucht?

    Und bei dem "Probieren Sie erstmal noch Training" hatten wir auch schon ein paar erfolgose Trainer hinter uns. Mir kam es da ehrlich gesagt vor, als würde ich meinen Hund quälen, wenn ich weiter Dinge von ihr abverlange zu denen sie offnebar kognitiv und emotional gar nicht fähig zu sein scheint, das umsetzen zu können.

    Bevor ich mich frage, ob mein Hund etwas kognitiv so wenig leisten kann, dass ich in die Medikamemtenkiste greife, würde ich überlegen, ob ich vielleicht nicht ganz die richtigen Töne treffe.


    Vielleicht tust du das auch, das mag ich ja gar nicht bezweifeln. Ist der Leidensdruck denn objektiv auch so groß, wie du ihn subjektiv vielleicht empfindest?


    Ganz davon ab, vielleicht ist es nicht hilfreich, so viele verschiedene Ansätze in kurzer Zeit durchzuprobieren? Beim stinknormalen Hundetraining mit Hunden ohne spezielle Bedürfnisse sagt man ja schon, dass das eine Fleißaufgabe sein kann, die Geduld und Konsequenz über einen langen langen Zeitraum erfordern kann. Je nach Thema. Bei Hunden mit speziellen Bedürfnissen würde ich denken, dass das noch viel mehr ebenfalls zutrifft.

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