Ablegen bei Hundebegegnungen

  • Ich finde das Verhalten Hinlegen recht normal, machen viele Hunde, das Lospreschen muss man jedoch in den Griff bekommen.

    Leider wird das Hinlegen meist mit drohendem Starren kombiniert, würde der Hund da entspannt liegen (das Lospreschen zeigt ja, der Hund ist da alles andere nur nicht entspannt), wäre das natürlich ok.

    Mein Hund findet aufgrund eines Labradors in der Nachbarschaft, der irgendwann bei Hundebegegnungen mit hinlegen und lospreschen angefangen hat, später nur noch geifernd in der Leine hing und inzwischen nach 2 Jahren Training sitzen bleibt, immernoch starrt und aber nur noch kurz auslöst, Labradore nicht mehr so richtig klasse.

    Leider scheinen doch so einige Hunde nicht immer so freundlich in Hundebegegnungen zu gehen wie ihre Besitzer meinen, hab einen Hund an dem ich sehr gut Hundesprache lernen konnte, da er mir sofort anzeigt (er wird dann selbst sehr angespannt, bei nicht so netten Hunden denen wir begegnen) ob ein entgegenkommender Hund neutral oder freundlich ist. Auch wenn wir in den allermeisten Fällen an unfreundlichen Hunden gut vorbeilaufen können, muss er sich nach solchen Begegnungen immer erstmal "den Stress abschütteln".

  • Ich finde so ein Verhalten bei Fremdhunden auch absolut unangenehm. Vor allem in Verbindung mit: schießt dann nach vorne, wenn man auf einer Höhe ist. Das lernen die eigenen Hunde (meine z.B.) ja recht fix, dass das nicht gerade auf einfach nur entspannt einander passieren hinausläuft.


    Ich selbst würde das bei meinen Hunden ganz sicher nicht tolerieren. So ein Labbi wiegt ja nun auch keinen Zentner, den bekommst du ja hoffentlich auch sonst gehalten und geführt, oder?
    Der Hund hätte bei mir mitzukommen und fertig. Nach Möglichkeit in einem Bogen/Wohlfühldistanz, aber hinlegen und fixieren dürfte er bei mir nicht! Alternative: mit dem Rücken zum anderen Hund hinsetzen und selbst Kekse reinstopfen, wenn weitergehen so gar nicht funktioniert. Aber daran würde ich unbedingt arbeiten, also am weitergehen.

    Ich finde es ja immer wieder interessant, wenn Menschen das so als Ding der Unmöglichkeit präsentieren.

  • weder lasse ich hinlegen bei meinen Hunden zu, noch finden meine es toll, von anderen Hunden liegend angestarrt zu werden.


    Nur leider kapieren die Leute das nicht, die das bei ihren Hunden tolerieren.

    Ist ja nicht so schlimm, er tut ja nichts. jaja

    Aus Menschensicht nicht.

    Aus Hundesicht ist es nicht okay, und wenn man die Mimik der Hunde GENAU anschaut, zeigen alle dass sie das nicht toll finden.


    Ich hab noch nie einen Hund gesehen, der auf einen liegend starrenden Hund nicht reagiert hat mit Mimik und Körpersprache. Kein Hund mag es, als Jagdobjekt angestarrt zu werden.

  • Er ist sehr friedlich, versteht sich mit jedem Hund, für ihn ist das also nur eine Spielaufforderung, kein aggressives Verhalten.

    Nicht böse sein, aber du interpretierst das Hundeverhalten falsch.

    Ich versuche mal mal in wenigen Worten zu erklären was da los ist.


    Dein Hund ist rassebedingt darauf gezüchtet und selektiert, kein bis wenig Aggressionsverhalten zu zeigen.

    Dein Hund ist ein Jagdhund (ursprünglich).

    Das, was er tud ist Jagdverhalten.

    Dein Hund zeigt an anderen Hunden eine Sequenz des Jagens. Mehr kann er nicht, weil er gar nicht weiß, was er da macht. Das Verhalten wird ritualisiert sein und lässt deinen Hund jedesmal in einem Konflikt mit sich selbst stehen.

    Von dir kommt keine Hilfe und jeder entgegenkommende Hund gibt deinem Hund eine Antwort auf sein unangenehmes Verhalten.


    Dein Hund wird wahrscheinlich fast immer Ablehnung vom Gegenüber erfahren. Und du bist sauer und die Menschen der anderen Hunde auch.


    Dein Hund ist in einem Teufelskreis von unguten Gefühlen gefangen. Immer und immer wieder.


    Sein Ausweg ist nicht die Aggression, weil ihm die abgezüchtet wurde.

    Er fidelt, lenkt also sein Jagdtverhalten um und möchte die Situationen durch "Spielen" entschärfen.


    Aber auch das funktioniert nicht, weil er dann "in die Leine kracht".


    Wäre es mein Hund, würde ich ihm helfen!


    Und nun deine Frage: Wie?

    Beobachte die Situation und bewerte diese neu!

    Und beobachte deinen Hund VORHER genau.

    Und dann benötigst du meiner Meinung nach jemanden vom Fach, der mal raufschaut und ein Training vorschlägt, dass zu dir und dem Hund passt.

  • vielleicht kannst du versuchen deine Umgebung erstmal noch besser im Auge zu behalten, so dass die Chance das du Hunde vor deinem Hund siehst und noch reagieren kannst größer wird.
    Ansonsten würde ich dir raten einen Trainer zu suchen der dir direkt vor Ort zeigen kann wie du am besten reagieren solltest auf deinen Hund, bzw. was du tun kannst um dieses Verhalten komplett zu behandeln so dass er sich gar nicht mehr lauernd hin legt.

  • Unsere Pudelhündin guckt viele Hunde ganz genau an, die uns entgegen kommen, dann geht sie in Spielhaltung und wenn der Hund mitspielen möchte, springt sie nach vorne und stupst ihn an.


    Das ist das, was viele Hundehalter denken.


    In Wirklichkeit fixiert unsere Hündin andere Hunde. Das heißt, bleib mir bloß von der Pelle, sonst knallt es!

    Kommt der Hund zu nahe, fiddelt sie. Das ist eine der drei Möglichkeiten, die Hunde haben, um mit unangenehmen Situationen umzugehen. Fight, Flight oder Fiddle.

    Reicht das immer noch nicht, fährt sie Scheinangriffe und schnappt.


    Erst als sie mit den Scheinangriffen anfing, haben wir wirklich verstanden, dass unser Hund nicht spielen will. Sie ist ein unsicherer Hund und hat schlicht keinen Bock auf die meisten Hunde.


    Das "Problem" bei den netten Rassen, wozu ja auch der Labrador gehört, ist, dass die, zumindest anfangs, eher fiddeln, als nach ernsthaft nach vorne zu gehen, was viele Leute als Spielen wollen deuten. Aber das Verhalten kann auf Dauer da hin kippen, dass die Hunde sofort aggressiv nach vorne gehen, weil das andere Verhalten sich als nutzlos erwiesen hat.


    Unsere Hündin nehmen wir an die abgewandte Seite, um an anderen Hunden vorbei zu gehen. Wenn die Besitzer Anstalten machen, ihren Hund zu ihr zu lassen, sage ich, dass unsere beißt. Unsere Tochter sagt dann, unser Hund hätte Flöhe. ;)


    Das mit dem Hinlegen ist natürlich nochmal eine andere Hausnummer bei einem großen schweren Hund. Den zieht man ja nicht einfach weiter. Vielleicht wäre da wirklich ein Trainer am sinnvollsten.

  • Klugscheiss-OT, aber ich hatte nach lesen des Titels ein komplett falsches Bild im Kopf, ergo auch falsche Hoffnungen und eine verkehrte Erwartungshaltung, sorry


    "Ablegen bei Hundebegegnungen" = HH sichtet Fremdhund und verlangt daraufhin vom eigenen Hund, dass sich dieser hinlegt (eigentlich wäre es "Abliegen bei Hundebegegnungen)

    Aber hier entscheidet sich der eigene Hund selbstständig dazu, sich hinzulegen. Was dann folgt ist eigentlich eine klassische Tut-Nix-der-will-nur-spielen-Situation mit dem Unterschied, dass sich diese nicht zu 100 % entfalten kann, weil der Hund an der Leine ist


    nicht dass ich sowas mit meinen Dreien im Griff hätte...

  • Dass es eine Sequenz von Jagen ist, ist mir klar, ist halt ein Hund. Solange er nich auslöst, finde ich es harmlos.


    Aber der Hund hier löst doch aus..


    Er legt sich hin, lässt den anderen Hund ran kommen und läuft dann drauf los.


    Würde er auf ein Wildtier zulaufen würde man, zurecht, von hetzen sprechen.


    Genau das macht der Hund hier mit anderen Hunden.


    Und ganz wichtig: das ist keine hündische Kommunikation, das ist keine Spielaufforderung, der Hund behandelt andere Hunde nicht wie Artgenossen, sondern wie Beutetiere.


    Meine Hunde mögen sowas auch gar nicht, die lassen sich nicht gerne als Beute behandeln und anhetzen.


    Ich laufe an solchen Hunden auch nicht mehr auf einem engen Weg vorbei. Entweder der andere bekommt seinen Hund unter Kontrolle oder ich weiche großräumig aus.

  • nicht dass ich sowas mit meinen Dreien im Griff hätte...

    das finde ich super wichtig zu schreiben!


    Als mein erster Hund genau das Verhalten zeigte, habe ich mir gar nichts gedacht.

    Das ist genau 26 Jahre her🤣

    Wie soll man das auch alles sofort erkennen?

    Erkannt habe ich es erst, als der Mudi nachdem er mir sehr lange gezeigt hat, was er will, dass man die Dinge auch aggressiv alleine regeln kann und voila mein erster Leinenpöbler war geboren.


    Denn dieser Hund hat nicht gefidelt, sondern gekämpft.


    Is viel unangenehmer finde ich, aber brachte mich sehr schnell ins Handeln.

    Nach vielen Umwegen und blödem rumgedockter an Symptomen hab ich letztlich meinen Weg gefunden und konnte den Hund führen.

  • Den zieht man ja nicht einfach weiter.


    Als Halterin eines großen Hundes mit knapp 30 kg: denen sollte man schlicht beibringen, dass sie sich führen lassen.


    Klar, mit nem Geschirr kann ich bei Ares rein über Kraft auch wenig ausrichten. Aber dann halt über Gehorsam.


    Braucht man ja auch in anderen Situationen.

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