Brainstorming: Erbrechen und dann hohes Fieber
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Guten Abend,
ich stelle jetzt hier einfach mal die Blutwerte ein, vielleicht hat ja jemand ne Idee in welche Richtung wir als nächstes schauen können.
Vorbericht: Amy hat in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ab 1:30 Nachts mehrfach erbrochen. Im Erbrochenen war kein Blut oder sonstige Fremdkörper. Nur Futterbrei. Morgens dann noch ein paar mal Galle und dann war Ruhe. Abends war sie noch völlig normal drauf. Sie hat nichts anderes zu fressen bekommen und kann zumindest seit Donnerstag Vormittag draußen auch nichts aufgenommen haben.
Freitag morgen hatte sie 39,2 Grad und war eher schlapp. Kein wunder nach so einer Nacht. Ich hatte trotzdem meiner TÄin geschrieben weil es mir komisch vor kam und wir haben für 14 Uhr einen Termin vereinbart. Ich war dann arbeiten und als ich um 12:30 etwa zuhause war kam mir ein häuflein Elend entgegen. Sie war mega schlapp, hatte 40 Grad Fieber und sah echt schlecht aus. Das Fieber stieg bis zum Termin auf 40,5. Wir haben direkt Blut genommen, Novalgin, Antibiotikum (Amoxiclav) und ein Mittel gegen Übelkeit (vermutlich Vetemex, könnte aber auch ein anderes Mittel mit dem Wirkstoff sein. Weiß nicht was wir grad in der Praxis haben) gespritzt. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und es bestand der Verdacht auf Leptospirose.
Abends ging es ihr etwas besser. Blutwerte sollten Samstag da sein. Samstag morgen war sie dann wieder echt schlecht beisammen. Nicht so schlimm wie Freitag Mittag aber doch sehr schwach. Aus diversen Gründen haben wir das Blutbild am Samstag nicht bekommen. Da es ihr schlecht ging und sie auch wirklich viel getrunken hat haben wir noch ein in House Blut gemacht.
Wir haben am Samstag nen Venenzugang gelegt für den Fall der Fälle. Seit dem bekommt sie darüber auch Infusionen. Es geht ihr grundsätzlich gesehen besser aber weit entfernt von gut. Von Samstag Abend bis Sonntag Abend blieb die Temperatur normal. Seit dem steigt sie wieder wenn sie kein Novalgin bekommt.
Grad hängt sie nochmal an der Infusion. Danach muss der Venenzugang erst mal raus.
Heute haben wir das vollständige Blutbild bekommen (ein Teil kam doch noch am Samstag). PCR auf Lepto war negativ. Wir haben jetzt erst mal noch ein Zeckenprofil nachgefordert. Irgendwo sitzt ne fette Entzündung, nur wo? Sie ist kastriert.
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Noch als Zusatzinfo: sie hat seit einer Weile eine SDU und bekommt Forthyron und Thybon.
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Ich drücke ganz fest die Daumen für Amy!
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Ich lasse auch ein paar Daumen für Amy da 🍀🍀🍀
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Du willst ein Brainstorming, also hier mal ein paar bunt zusammengewürfelte Gedanken:
Fieber kann einfach durch einen banalen viralen Infekt so hoch sein, geht dann in der Regel aber nach spätestens 5-6 Tagen wieder runter. Habt ihr ein CRP bestimmt?
Was mich stutzig macht sind das erhöhte Billirubin, der niedriger Eisenwert und der niedrige (noch nicht zu niedrige) Hämatokrit.
Sieht etwas nach einem Problem der Erys aus.
Billirubin kann prähepatische, hepatische oder posthepatische Ursachen haben. Da kommt vieles in Frage. Ich würde ganz klar auch nach Erregern suchen, die Erys kaputt machen und da stehen die durch Zecken übertragenen Krankheiten ganz oben auf der Hitliste. Sowas kann aber auch tumorös oder autoimmun bedingt sein. Die Diagnostik ist da nicht immer leicht.
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Ach ja, ich würde vermutlich auch ohne eine Diagnose schonmal von Amoxicillin auf Doxycyclin umstellen.
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Danke dir schon mal :)
Habt ihr ein CRP bestimmt?
Nein bisher noch nicht.
Ich würde ganz klar auch nach Erregern suchen, die Erys kaputt machen und da stehen die durch Zecken übertragenen Krankheiten ganz oben auf der Hitliste.
Das ist jetzt auch erst mal unser nächster Schritt.
Sowas kann aber auch tumorös oder autoimmun bedingt sein.
Irgend eine Idee in welche Richtung autoimmun bedingt das sein kann? Also nach was man suchen könnte wenn wir jetzt nicht weiter kommen?
Ach ja, ich würde vermutlich auch ohne eine Diagnose schonmal von Amoxicillin auf Doxycyclin umstellen.
Warum würdest du direkt umstellen? Wg. einer eventuellen Zeckenkrankheit? Oder hat es noch andere Gründe?
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Wenn ich mit den ersten naheliegenden Ideen bei Fieberhunden nicht weiterkommen, schicke ich sie in der Regel recht schnell weiter in ne gute Klinik. Bei autoimmunen Anämien ist es nicht selten, dass auch dort dem Ganzen kein genauer Name gegeben werden kann, die Hunde aber unter immunsupressiver Therapie schnell besser werden.
Noch ist sie nicht wirklich anämisch, drum erstmal ruhig Blut bewahren.
Solange eine Infektion nicht ausgeschlossen werden kann, würde ich mit Doxy behandeln, da das das Mittel der Wahl bei Anaplasmose und Ehrlichiose ist und auch, weil es eine immunmodulierende Wirkung hat.
Kann sein es ändert gar nichts, kann aber auch sein, dass ihr so ein paar Tage Vorsprung habt.
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Bei meinem Border Collie war Doxy wie ein Zaubermittel in seinen Anaplasmoseschüben. Leo hat jeweils plötzlich und heftig angefangen zu fiebern, war teils so apathisch, dass er nicht wirklich aufstehen konnte und einmal auch im eigenen Urin lag, dann wurde ihm immer schlecht. Doxy intus, und der Hund war ein paar Stunden später völlig wiederhergestellt, als hätte er nie was gehabt. (Doxy gabs natürlich dann trotzdem immer über die vollen drei Wochen.)
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Zeckenprofil läuft ja bereits ich würde da auch ab Anaplasmose, Babesiose denken.
Parallel würde ich Schallen & ggf ein Übersichtsröntgenbild machen
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