Brainstorming: Erbrechen und dann hohes Fieber
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Hallo! Der Verlauf erinnert mich an die Erkrankung unserer Nellie im letzten Jahr. Einmal Erbrechen und dann hohes Fieber, das nicht runterging und sehr hohe Entzündungswerte.
Sie bekam zunächst Clavaseptin, Novalgin und Canikur von Montag bis Freitag. Dann wurde sie umgestellt auf Doxybactin. Das Novalgin bekam sie weiter. Nach einer Woche wurde sie für drei Tage stationär aufgenommen, da das Fieber nicht runtergegangen ist und sie nicht fraß.
Untersucht wurde Folgendes:
- Leptospirose
- Zeckenerkrankungen
- Ultraschall der Bauchorgane
- Herzultraschall
- Gebärmutterultraschall
- Röntgen der Lunge
- Punktion der Blase
- immer wieder Blutabnahme wegen der Entzündungswerte
Es konnte nicht ermittelt werden, was Nellie hatte. Die Ärzte sprachen immer von einer Infektion.
Aber welche?
Nellie bekam Infusionen und das Futter mit Spritze in die Schnauze. Das Fieber ging mit Doxy und weiter Novalgin runter. Nach drei Tagen wurde sie entlassen. Das Doxy nahm sie insgesamt über vier Wochen. Das Blut besserte sich schrittweise.
Nellie hat nie wieder Fieber gehabt und sich gut erholt. Ich drücke euch die Daumen!
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- Vor einem Moment
- Neu
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Ich würde wohl auch zum Ultraschall der Bauchorgane raten und einen Thorax Röntgen in zwei Ebenen, um Tumor auszuschließen.
Und wenn zeckenkrankheiten negativ sind, einfach noch mal ein Profil für Reisekrankheiten hinterher machen und ggf. auch zur Sicherheit noch mal die spezifische Pancreaslipase, auch wenn da soweit nicht unbedingt etwas dafür spricht.
Alles Gute für Euch und das Hundchen.
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Danke euch für die weiteren Ideen. Heute macht sie bisher einen deutlich besseren Eindruck. Zur Temperatur kann ich noch nicht viel sagen. Musste ihr gestern Abend noch ne Novalgin geben und bisher ist sie bei 38,2. Mal abwarten wie es sich heute Vormittag entwickelt.
Ich würde wohl auch zum Ultraschall der Bauchorgane raten und einen Thorax Röntgen in zwei Ebenen, um Tumor auszuschließen.
Das steht auf jeden Fall auch auf der Liste der nächsten Diagnostik.
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Hey hallo,
erstmal tut’s mir total leid zu lesen, dass es deinem Hund gerade so schlecht geht – Erbrechen und Fieber ist schon für sich echt heftig, und ich kann mir gut vorstellen, wie beunruhigend das alles ist. Ich hab mir die Blutwerte mal angeschaut (ohne Anspruch auf Vollständigkeit natürlich, bin kein Tierarzt, aber ein bisschen was versteh ich aus dem humanmedizinischen Bereich) – vielleicht hilft dir das ein bisschen beim Sortieren.
Was mir gleich aufgefallen ist: Die Entzündungswerte sind echt hoch. Die weißen Blutkörperchen (v. a. die Neutrophilen) sind deutlich erhöht, das heißt, der Körper ist gerade voll im „Abwehrmodus“. Sowas sieht man z. B. bei bakteriellen Infekten, Entzündungen im Bauchraum oder auch, wenn irgendwo Gewebe kaputtgeht. Lepto wurde ja zum Glück schon per PCR ausgeschlossen – das ist super, weil das auch eine typische Verdachtsdiagnose bei Fieber und Erbrechen ist.
Auch die Leberwerte sind ein bisschen aus dem Ruder – nicht total krass, aber leicht erhöht. Da sind z. B. AP, GGT und GLDH betroffen. Das kann heißen, dass die Leber mit irgendwas zu kämpfen hat – vielleicht wegen der Entzündung, vielleicht weil Medikamente gegeben wurden oder (was man auch mal im Hinterkopf behalten muss) weil sie auf irgendwas Giftiges reagiert. Hatte sie vielleicht Zugang zu Müll, Gartenpflanzen, Tabletten oder Ähnlichem?
Dann ist da noch das Thema Eisen – das ist sehr niedrig, gleichzeitig ist die Zahl der jungen roten Blutkörperchen (Retikulozyten) hoch. Das heißt, der Körper versucht, viel neues Blut zu bilden. Könnte auf einen inneren Blutverlust hindeuten, oder dass irgendwo ständig Blut abgebaut wird. Auch chronische Entzündungen können so ein Muster machen.
Sehr auffällig fand ich auch die sehr hohen Thrombozyten. Das sind die Blutplättchen, die für die Gerinnung zuständig sind. Die steigen oft bei Entzündungen, manchmal auch bei Tumoren oder bei bestimmten Reaktionen im Knochenmark. Oder: ganz banaler Laborfehler – das kann auch mal passieren. Vielleicht lasst ihr das zur Sicherheit nochmal gegenchecken?
Was man vielleicht noch machen könnte: einen guten Ultraschall vom Bauch (wegen Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse etc.), eventuell einen Pankreaswert (cPLI), um zu schauen, ob eine Pankreatitis infrage kommt. Auch toxische Ursachen sollte man je nach Vorgeschichte mal durchdenken – manchmal sind’s echt die blödesten Zufälle.
Ich drück euch auf jeden Fall die Daumen, dass ihr bald rausfindet, was los ist – solche Blutwerte zeigen auf jeden Fall, dass da im Körper gerade ordentlich was tobt. Aber oft hat man mit der richtigen Behandlung auch schnell eine Wende. Wenn du magst, berichte gern mal, wie’s weitergeht!
Alles Gute für euch!
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Ich weiß nicht, was ich da gerade gesehen habe - Thrombozyten sind gar nicht erhöht. Die Zeit zum Bearbeiten ist vorbei. Tut mir sehr leid. Den Absatz kannst du streichen. 🙈
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Zeckenprofil (PCR) war negativ. Wenn das ganze akut von einer Zeckenerkrankung kommt müsste PCR ja positiv sein oder? Oder braucht man da zwingend noch die AK?
Ergebnis Urinprobe ist noch nicht da. Bauchultraschall steht für morgen auf dem Plan. Ggf. dann auch nochmal Blutkontrolle.
Novalgin hat sie heute noch nicht bekommen. Temperatur bleibt so bei 38,4-38,6. Futter hat sie heute morgen erbrochen. Heute Abend gibts nochmal Maropitantum und dann schauen wir morgen mal weiter.
Hatte sie vielleicht Zugang zu Müll, Gartenpflanzen, Tabletten oder Ähnlichem?
Kann zumindest für den Donnerstag ab 9 Uhr morgens ausgeschlossen werden.
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Zeckenprofil (PCR) war negativ. Wenn das ganze akut von einer Zeckenerkrankung kommt müsste PCR ja positiv sein oder? Oder braucht man da zwingend noch die AK?
PCR ist, so viel ich weiß, gerade am Anfang einer Infektion aussagekräftiger.
Gut, dass MMK ausgeschlossen sind
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Ich wollte hier mal updaten für die die es interessiert. Amy ist vom Verhalten her mittlerweile wieder ganz die Alte.
Urin war nix besonders auffälliges festzustellen.
Bauchultraschall hatten wir gemacht. Sah soweit alles relativ unauffällig aus, allerdings konnten wir die Galle mit dem Normalen Schallkopf nicht sehen. Nach längerem schallen hat man dann hinten, so in der Nierengegend, Flüssigkeit gesehen. Lies sich mit dem Gerät aber nicht so gut darstellen. Somit hatte ich 1 oder 2 Tage später Termin bei einer Kardiologin die auch generell auf Ultraschall spezialisiert ist und ein sehr gutes Gerät hat.
Bericht hiervon:
ZitatSono Abdomen: Harnblase ist gut gefüllt (Doppellamelle vorh., keine Konkremente, keine Neoplasie), beide Nieren obB, Milz zeigt homogenes Parenchym, keine nodulären Veränderungen, retroperitoneal befindet sich eine größere Menge Flüssigkeit (verdichtet, chron. Erguss?) Leber zeigt physiologische Echogenität und Morphologie, soweit einsehbar keine nodulären Veränderungen (hgr. gasgefüllter Magen – und Darmtrakt!) und zeigt ggr. dilatierte Gallengänge, mäßig gefüllte Gallenblase mit deutlich verdickter Gallenblasenwand, MaDa Trakt hgr. Gas gefüllt, es befindet sich wenig freie Flüssigkeit im Abdomen.
Im Abdomen zeigt sich eine Flüssigkeitsansammlung unklarer Ätiologie. Die Konsistenz der Flüssigkeit spricht für einen chronischen Prozess.
Der Ablauf der Symptomatik und der Verlauf der Laborwerte, sprechen für eine akute Hepatitis mit sekundärer Cholangitis und Proteinverlust / Aszites
Meine TÄin war beim Ultraschall dabei und hat dann punktiert. Die Probe ging für Zytologie und BU ins Labor.
ZitatZytologische Untersuchung
Befund:
Entnahmelokalisation (laut Vorbericht): Retroperitoneale Flüssigkeit
Eingesandt wurde(n): 2x Objektträger ungefärbt
Durchgeführt wurde eine Diff-Quik-Färbung gemäß Standardarbeitsanweisung.
.
In den zellreichen Präparaten finden sich hochgradig intakte neutrophile Granulozyten und wenige mit Zerfallserscheinungen. Zudem liegen geringgradig Makrophagen und einzelne Lymphozyten vor.
Intrazytoplasmatisch können keine Bakterien in den neutrophilen Granulozyten oder den Makrophagen beobachtet werden. Auch freie Bakterien oder Pilzelemente liegen nicht vor. Zellen mit Malignitätskriterien sind in den Präparaten nicht zu finden.
Bewertung:
Es zeigt sich eine purulente Entzündung. Zytologisch gelang der Nachweis phagozytierter Bakterien nicht. Die Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchung sind zu berücksichtigen.
Untersuchung auf Anaerobier (kulturell):
Die Untersuchung auf Anaerobier ist bislang negativ. Sollte noch ein positiver Nachweis erbracht werden, erfolgt eine erneute Benachrichtigung (Untersuchungsdauer in der Regel 10 Tage).
Bakteriologische Untersuchung (kulturell):
Auch nach Anreicherung wurde kein bakterielles Wachstum festgestellt, deswegen wurde kein Antibiogramm angefertigt.
Am gleichen Tag haben wir die neuen Blutwerte bekommen. Leberwerte katastrophal. Es stand mal wieder im Raum das wir in die Klinik müssen. Meine TÄin hat nochmal mit dem Labor telefoniert und die meinten die Leberwerte "hängen vermutlich einfach noch nach". Amy hat wieder nen Zugang bekommen und war von Donnerstag bis Sonntag ständig an der Infusion zuhause (nur Nachts nicht). Leider hatte sie beim Zugang legen so blöd gemacht das es kurz vor schluss schief ging und wir nur einen dünneren weiter oben legen konnten. Der war dann natürlich Samstag schon dicht und wir mussten nen neuen legen. Dieses mal blieb nur das Hinterbein, fand sie natürlich gar nicht lustig. Ich auch nicht weils dort schlechter lief aber ging halt nicht anders.
So hangelten wir uns dann von Tag zu Tag und von Blutabnahme zu Blutabnahme. Es ging stetig bergauf, wenn auch nur in kleinen Schritten. Leptospirose AK haben wir noch hinterher geschoben, waren aber auch negativ.
Sie hat nach dem Ultraschallergebnis Doppelantibiose mit Metronidazol und Amoxi bekommen. Das hatte tatsächlich nochmal ne deutliche Besserung vom Allgemeinbefinden gebracht (oder es war Zufall). Da die Entzündungswerte nun besser wind setzen wir es ab Freitag ab.
Weiterhin bekommt sie noch Legavit Komplex, Vitamin B Komplex, Hepax Forte und Ursochol.
Hier noch die Zusammenfassung der Blutwerte wenn es jemand interessiert:
Kostenpunkt für 11 Tage: knappe 2600 Euro. Bin mal wieder sehr froh darüber das ich 2023 von der OP in die Vollversicherung gewechselt habe.
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Danke für das Update. Ich drück die Daumen, dass es sich weiter stabilisiert und das Leberthema sich dann für alle Zeiten erledigt hat!
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Ich wollte hier mal updaten für die die es interessiert. Amy ist vom Verhalten her mittlerweile wieder ganz die Alte.
Urin war nix besonders auffälliges festzustellen.
Bauchultraschall hatten wir gemacht. Sah soweit alles relativ unauffällig aus, allerdings konnten wir die Galle mit dem Normalen Schallkopf nicht sehen. Nach längerem schallen hat man dann hinten, so in der Nierengegend, Flüssigkeit gesehen. Lies sich mit dem Gerät aber nicht so gut darstellen. Somit hatte ich 1 oder 2 Tage später Termin bei einer Kardiologin die auch generell auf Ultraschall spezialisiert ist und ein sehr gutes Gerät hat.
Bericht hiervon:
ZitatSono Abdomen: Harnblase ist gut gefüllt (Doppellamelle vorh., keine Konkremente, keine Neoplasie), beide Nieren obB, Milz zeigt homogenes Parenchym, keine nodulären Veränderungen, retroperitoneal befindet sich eine größere Menge Flüssigkeit (verdichtet, chron. Erguss?) Leber zeigt physiologische Echogenität und Morphologie, soweit einsehbar keine nodulären Veränderungen (hgr. gasgefüllter Magen – und Darmtrakt!) und zeigt ggr. dilatierte Gallengänge, mäßig gefüllte Gallenblase mit deutlich verdickter Gallenblasenwand, MaDa Trakt hgr. Gas gefüllt, es befindet sich wenig freie Flüssigkeit im Abdomen.
Im Abdomen zeigt sich eine Flüssigkeitsansammlung unklarer Ätiologie. Die Konsistenz der Flüssigkeit spricht für einen chronischen Prozess.
Der Ablauf der Symptomatik und der Verlauf der Laborwerte, sprechen für eine akute Hepatitis mit sekundärer Cholangitis und Proteinverlust / Aszites
Meine TÄin war beim Ultraschall dabei und hat dann punktiert. Die Probe ging für Zytologie und BU ins Labor.
ZitatZytologische Untersuchung
Befund:
Entnahmelokalisation (laut Vorbericht): Retroperitoneale Flüssigkeit
Eingesandt wurde(n): 2x Objektträger ungefärbt
Durchgeführt wurde eine Diff-Quik-Färbung gemäß Standardarbeitsanweisung.
.
In den zellreichen Präparaten finden sich hochgradig intakte neutrophile Granulozyten und wenige mit Zerfallserscheinungen. Zudem liegen geringgradig Makrophagen und einzelne Lymphozyten vor.
Intrazytoplasmatisch können keine Bakterien in den neutrophilen Granulozyten oder den Makrophagen beobachtet werden. Auch freie Bakterien oder Pilzelemente liegen nicht vor. Zellen mit Malignitätskriterien sind in den Präparaten nicht zu finden.
Bewertung:
Es zeigt sich eine purulente Entzündung. Zytologisch gelang der Nachweis phagozytierter Bakterien nicht. Die Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchung sind zu berücksichtigen.
Untersuchung auf Anaerobier (kulturell):
Die Untersuchung auf Anaerobier ist bislang negativ. Sollte noch ein positiver Nachweis erbracht werden, erfolgt eine erneute Benachrichtigung (Untersuchungsdauer in der Regel 10 Tage).
Bakteriologische Untersuchung (kulturell):
Auch nach Anreicherung wurde kein bakterielles Wachstum festgestellt, deswegen wurde kein Antibiogramm angefertigt.
Am gleichen Tag haben wir die neuen Blutwerte bekommen. Leberwerte katastrophal. Es stand mal wieder im Raum das wir in die Klinik müssen. Meine TÄin hat nochmal mit dem Labor telefoniert und die meinten die Leberwerte "hängen vermutlich einfach noch nach". Amy hat wieder nen Zugang bekommen und war von Donnerstag bis Sonntag ständig an der Infusion zuhause (nur Nachts nicht). Leider hatte sie beim Zugang legen so blöd gemacht das es kurz vor schluss schief ging und wir nur einen dünneren weiter oben legen konnten. Der war dann natürlich Samstag schon dicht und wir mussten nen neuen legen. Dieses mal blieb nur das Hinterbein, fand sie natürlich gar nicht lustig. Ich auch nicht weils dort schlechter lief aber ging halt nicht anders.
So hangelten wir uns dann von Tag zu Tag und von Blutabnahme zu Blutabnahme. Es ging stetig bergauf, wenn auch nur in kleinen Schritten. Leptospirose AK haben wir noch hinterher geschoben, waren aber auch negativ.
Sie hat nach dem Ultraschallergebnis Doppelantibiose mit Metronidazol und Amoxi bekommen. Das hatte tatsächlich nochmal ne deutliche Besserung vom Allgemeinbefinden gebracht (oder es war Zufall). Da die Entzündungswerte nun besser wind setzen wir es ab Freitag ab.
Weiterhin bekommt sie noch Legavit Komplex, Vitamin B Komplex, Hepax Forte und Ursochol.
Hier noch die Zusammenfassung der Blutwerte wenn es jemand interessiert:
Kostenpunkt für 11 Tage: knappe 2600 Euro. Bin mal wieder sehr froh darüber das ich 2023 von der OP in die Vollversicherung gewechselt habe.
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