Viel zu früh gegangen - mein Brummbär

  • Mein Bär.

    Mein geliebter Schatz.

    Wie könnte ich nur annähernd in Worte fassen, was du mir bedeutest? Wie könnte ich nur annähernd unseren über 10 gemeinsamen Jahren gerecht werden?

    Ich kann nicht glauben, dass du nicht mehr bei mir bist. Ich kann es kaum ertragen, dass du so plötzlich krank geworden bist und ich nach einer so kostbaren Abschiedszeit voller Hoffnung letztendlich doch die Entscheidung treffen musste, meinen Seelenhund und besten Freund gehen zu lassen.

    Du bist der beste Hund der Welt.

    Was habe ich für ein Glück gehabt, als wir dich bei deiner Züchterin ausgesucht haben? Sie wollte uns einen anderen Rüden geben, aber der war es einfach nicht. Du warst es, mein Schatz, der bezauberndste kleine Goldball, den ich je gesehen habe.

    Alle, die dich kennengelernt haben, haben es auch sofort gesehen: du warst etwas ganz Besonderes. Du hast jedem ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und genau das hat es dir die ersten Jahre so schwer gemacht. Denn ein normaler Golden Retriever wolltest du nie sein.

    Du hast mich gefordert, du hast mir alles beigebracht, was ich als Balouhalterin, als deine beste Freundin, wissen musste. Wir sind durch dick und dünn gegangen, durch so viel Krankheit und durch wunderschöne Zeiten, an die ich immer gerne denken werde.

    Ich habe mein Leben um dich herum gebaut, meine Arbeit, Freunde verloren, ein Haus mit großem Garten gekauft - für dich. Und nun bist du fort und ich lebe unser Leben ohne dich weiter. Ich würde es wieder genauso machen.

    Ich kenne keinen Hund, der so viele Wörter und Sätze versteht wie du. Als hättest du alles versucht, ein Mensch zu sein. So sanft und einfühlsam, so aufmerksam und sensibel, so körperlich und laut, mein Brummbär. Du hast mir nie etwas geschenkt, auch deine Zuneigung musste ich mir lange erkämpfen. Ich musste dir erst beweisen, dass ich der richtige Mensch für dich und du der richtige Hund für mich bist. Und weil wir genau das waren, war unsere Bindung so besonders.

    Vor vier Wochen wurdest du ganz plötzlich krank. Du musstest mit einem Perikarderguss in der Klinik in Hannover bleiben, wurdest mir aus den Händen gerissen und die schlimmsten Tage meines Lebens begannen. Das Hoffen und Bangen, ob du es schaffst. Aber du hast gekämpft, wie du es immer getan hast. Nachts kam ein Anruf und ich musste sofort entscheiden, ob ich dich gehen lasse, denn dein Herzbeutel war wieder vollgelaufen. Wie hätte ich dich auf dem OP-Tisch ohne mich bei dir gehen lassen können?

    Du wurdest also erneut punktiert und darauf folgte das Warten. Denn du erholtest dich nicht so schnell wie nach der ersten Punktion. Deine Blutwerte waren schlecht und als wir dich einen Tag vor Karfreitag holen durften, war immer noch nicht klar, ob du es schaffen würdest. Aber du wolltest in der Klinik nicht fressen und warst völlig traumatisiert. Zuhause ging es dir besser. Ich habe dich gepflegt, mit all den Medikamenten gequält, dich zu Kontrollen gefahren und die Zeit mit dir genossen. Wir waren spazieren, haben gekuschelt und in der Sonne gelegen und zunächst ging es dir besser. Bis du das Fressen gänzlich eingestellt hast. Ab dem Zeitpunkt wusste ich es: du wolltest nicht mehr. Die letzte gemeinsame Woche bin ich mit dir die meisten deiner Lieblingsstrecken, die du gehen konntest, gegangen. Ich habe dich gebürstet und wusste, dass es das letzte Mal sein würde. Wir haben gespielt, 1,5 Tage vor deinem Tod. Du hast auf einmal gemäuselt, mit mir gespielt und sogar ein wenig gebrummt und gewuhuhut. Noch einmal gezeigt, wer du bist und was du liebst.

    Doch dann ging es dir von Donnerstag auf Freitag schlecht. Wieder ganz plötzlich. Und nachts war klar: ich muss dich gehen lassen.

    Immer wieder waren wir im Garten und du verlorst Blut und erbrachst dich gegen Ende nur noch schwallartig.

    Dein Herz hat im Garten unter unseren Bäumen im Sonnenschein zum letzten Mal geschlagen.

    Du hinterlässt große Pfotenabdrücke, mein Schatz, im Leben und in meinem Herzen. Für Nelli sind deine Fußstapfen zu groß, sie geht daneben mit mir weiter.

    Ich liebe dich, Balou.

    Du fehlst.

    Du bleibst unvergessen.








    Ein paar Tage, bevor du mich verlassen hast.


    Bald spendet dir ein Holunder Schatten und erinnert mich im Frühling durch seine Blüten an dich. Ich werde mich auf einer Bank zu dir setzen und deinen Öhrchengeruch vermissen.


    Balou, der beste Hund der Welt.

    25.10.2014-09.05.2025

  • Aus jeder Zeile lese ich unendlich viel Liebe und Zuneigung für Balou. Danke, daß du das mit uns teilst.


    Run free Balou und grüße die Vorangegangenen von uns.

  • Was für eine wunderschöne Liebeserklärung für einen großartigen Hund! Ich kann deinen Schmerz nachempfinden.


    Mein herzliches Beileid. 😢

    Run free, Balou. 🌈❤️

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