Für die Leseratten - Der Bücherthread - Band 3
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Ok, sehe ich anders.
Ein Autor hat sich über die Wortwahl Gedanken gemacht, um etwas bestimmtes auszudrücken. Da in der Übersetzung eine weitere "tiefere" Bedeutung hinzufügen halte ich für ebenso negativ, wie etwas weglassen.
Auch das fällt für mich persönlich einfach unter, der Text verliert etwas. Die ursprüngliche Intention des Autors wird verwaschen.
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Hi,
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Ich glaube, eine 1:1-Übersetzung kann es ohnehin nicht geben, und insofern ist sie auch immer einer gewissen Interpretation der Übersetzer*in unterworfen und das muss in meinen Augen nichts Schlechtes sein, denn gerade darin kann ja auch eine Spannung liegen, nämlich wie man einen Gedanken, den Ausdruck eines Gefühls, einer Atmosphäre in eine andere Sprache überträgt.
Aber vielleicht ist es wirklich auch ein wenig genreabhängig und dann kommt ja noch hinzu, was ich als Leserin erwarte.
So viele Titel der Weltliteratur wären mir nicht zugänglich, wenn es keine deutschen Übersetzungen gäbe. Und ich kann mich tatsächlich auch an Übersetzungen erfreuen (hier sei noch mal Harry Rowohlt erwähnt, oder nehmen wir Ulrich Blumenbach). Ich finde es auch interessant, wie Übersetzungen sich verändern, manche ältere Titel wurden neu übersetzt und klingen dadurch ganz anders... Die Übersetzung von großen Werken ist eine ganz besondere Herausforderung und fast ein eigenes Werk.
Dass es auch schlechte Übersetzungen gibt, weil eilig fertig gestellt oder einfach qualitativ nicht gut, weil Übersetzer*innen manchmal zu schlecht bezahlt werden, will ich deswegen nicht in Abrede stellen.
Also ich gehöre zu denen, die gerne deutsche Übersetzungen lesen, auch wenn ich durchaus Englischsprachiges im Original gelesen habe, aber dafür fehlt mir inzwischen die Geduld, so gut ist mein Wortschatz dann doch nicht und da ich Papier lese, mag ich nicht immer mit Leo.org auf dem Telefon nebenher hantieren, das stört dann doch den Lesefluss. Die ersten 5 Bände Harry Potter zB hatte ich auf englisch gelesen und das war sprachlich so das Niveau, bei dem ich gut mitkam

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Grundsätzlich ist es doch naheliegend, dass man das Original liesst, wenn das möglich ist.
Ich bin froh, dass ich englische Bücher auf Englisch lesen kann. In anderen Sprachen kann ich das nicht. Da lese ich idR die deutsche Übersetzung. Wenn es keine gibt (was oft vorkommt), dann halt die englische. Französisch, Spanisch, Japanisch etc. lese ich selbstverständlich in der dt. Übersetzung, mit wenigen Ausnahmen.
Die Bücher von Liu Cixin - z.B. Three Body Problem - habe ich auf englisch gelesen, weil von Ken Liu aus dem chinesischen übersetzt, der selbst ein großartiger Autor ist. Als ich gelesen habe, war die dt. Übersetzung auch noch gar nicht draussen.
Das hat alles aber nichts damit zu tun, dass ich meine Sprache nicht wertschätze. Ich kann mit der Aussage in Bezug auf Sprache gar nicht nachvollziehen. Ist ja nicht so, als würde ich Deutsch vermeiden wollen oder so. Warum auch?
Ich lese selbstverständlich auch viel auf deutsch.
Rund ums Thema Übersetzung empfehle ich The Extinction of Irena Rey von Jennifer Croft (Übersetzerin von Olga Tokarczuk).
In dem Roman treffen sich eine Gruppe Übersetzer, um das neueste Werk "ihrer" Autorin in ihre jeweiligen Sprachen zu übersetzen... und dann geschehen merkwürdige Dinge.
Leider, wie so oft, nicht auf deutsch übersetzt.
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Ich habe heute morgen Alchemised beendet. Es war ein auf und ab. Ich höre die Bücher ja immer nur und lese kaum mehr. Das Glossar hat am Anfang definitiv gefehlt. Die ersten 5 Stunden hatte ich das Gefühl mir fehlt eine wichtige Vorgeschichte. Ich hab echt gar nichts geblickt. Dann wurde es langsam besser. In Teil 2 gibts ne krasse Wendung die ich so nicht erwartet habe. Teil 3 wurde dann irgendwie recht schnell abgehandelt. War aber vielleicht auch nur mein empfinden.
Alles in allem aber ein absolut empfehlenswertes Buch :) Mit Harry Potter hat das nichts zu tun.
Ich hatte früher ein Abo bei BookBeat, mittlerweile bin ich bei Storytel gelandet. BookBeat nehme ich aber immer mal wieder für 1 Euro mit wenns grad ein Angebot gibt.
Insgesamt habe ich dieses Jahr 74 Bücher gehört. Mal schauen was noch dazu kommt. Auf dem Kindle habe ich auch noch ein paar offene Bücher rum liegen, ich komme aber einfach nicht mehr zum lesen bzw. bin ich nicht bereit die Zeit zu investieren. Hörbücher sind für mich mittlerweile wirklich sehr viel praktischer.
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Ein Aspekt zum Thema „im Original lesen“: Auch wenn ich eine Sprache sehr gut beherrsche, wird es ein anderes Leseerlebnis sein als das ein Muttersprachlers. Die Intention des Autors wird ja immer durch das individuelle Leseerlebnis verwaschen; bei einer Fremdsprache kommt das immer als weiterer Wahrnehmungsfilter hinzu.
Ein Beispiel, weil es hier schon genannt wurde: Ich spreche und lese wirklich sehr gut und problemlos Englisch; Harry Potter habe ich auf Englisch gelesen (wie die meiste englische Literatur). Auf Deutsch finde ich das ganz furchtbar, nicht weil die Übersetzung so schlecht ist, sondern weil es auf Deutsch genau wie das Kinder/Jugendbuch wirkt, das es ist. Auf Englisch wirkt es auf mich durch die fehlende frühe Sozialisation mit englischem Kinder/Jugendbuch-Vokabular im Allgemeinen und dem Zaubervokabular im Besonderen viel magischer und erwachsener. Ebenso Games of Thrones - die deutschen Eigennamen kommen mir so lächerlich und kindlich vor, die englischen erwachsen und passend. Kommt einem englischen Leser Theon Greyjoy so simpel und doof vor wie mir Theon Graufreund? Vielleicht, ich kann es nicht nachfühlen.
Spreche ich die Sprache nicht fließend, sondern nur solide, ahne ich stets, wie viel Nuancen mir verloren gehen. Dann lieber die Übersetzung, wenn ich näher an das Werk heran will. Und mehr als eine Näherung kann es auch nicht sein, wenn eine Nichtmuttersprache ins Spiel kommt. Es gibt immer einen weiteren Filter, durch den ich das Werk erlebe. Und manchmal macht der Filter das Werk für mich tatsächlich besser.
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Ich lebe bilingual (deutsch/englisch). Mehrheitlich konsumiere ich english-sprachige Inhalte, ich habe einen britischen Ehemann, ich habe ein gutes Verständnis der englischen Sprache, es ist für mich einfach nicht notwendig, auf eine deutsche Übersetzung zu warten oder diese vorzuziehen. Benutzen (= "wertschätzen") tue ich "meine" deutsche Sprache im Alltag trotzdem genug.
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Ich schätze die deutsche Sprache auch und lese gelegentlich auch deutschsprachige Bücher von österreichischen/deutschen Autor:innen. Ab und zu lese ich auch Übersetzungen.
Aber für mich ergibt es meist einfach mehr Sinn, im englischsprachigen Original zu lesen. Hab mein Anglistikstudium zwar abgebrochen, aber schon als Jugendliche einfach sehr gerne englischsprachig gelesen, dadurch auch wahnsinnig viele Nuancen der englischen Sprache kennen- und liebengelernt.
Ich mag es halt einfach, Bücher genau so zu lesen, wie sie von der Autorin/dem Autor auch verfasst worden sind. Ich kenne manche Bücher sowohl im Original als auch in der Überstzung, und mir persönlich gefällt da ausmahmslos das Original besser.
Trotzdem mag ich die deutsche Sprache durchaus! Verstehe gar nicht, warum man da so was Negatives mit reininterpretiert.
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Rund ums Thema Übersetzung empfehle ich The Extinction of Irena Rey von Jennifer Croft (Übersetzerin von Olga Tokarczuk).
Danke für den Tipp.
Ich mag Bücher, die einen Einblick hinter die Kulissen von Autoren, Bücher, Verlagswesen und in diesem Fall Übersetzern geben.
Das gibt einen anderen Blickwinkel zur Arbeit, die da gemacht wird. Und man liest nachher manch ein Buch "anders" mit diesen Hintergrundinformationen im Kopf.
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Bei mir hängt sehr viel am Lesefluss. Ich lese blockweise (damit meine ich nicht querlesen). Das kann ich trotz recht anständiger Sprachkenntnisse nicht in englisch, da muss ich jeden Satz in Reihenfolge lesen. Und das ist anstrengender für mich als mein übliches Lesen und trübt dadurch tatsächlich auch den Lesegenuss bei „Konsumliteratur.“
Bei Fachbüchern aus meinem Bereich lese ich wiederum tatsächlich meistens Satz für Satz (außer ich kenne den Autor richtig, richtig gut). Da ist es für mich trotz fachenglisch tatsächlich nicht so problematisch, auf englisch zurück zugreifen. Aber da lese ich wenig angloamerikanische Autoren, die haben meist andere theoretische Ansätze.
Englische Gedichte lese ich tatsächlich lieber im englischen Original.
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Ich lese nur auf Deutsch...mein Englisch ist grottig, ich bin zu faul und zu ausgelaugt um jetzt nochmal in einer Fremdsprache zu lesen. Habs ein, zweimal versucht und nein...ich bleibe bei meiner Muttersprache

Alchemised ist hier nach knapp 3 Tagen lesen beendet und für mich ist es so fantastisch, dass ich mir sogar ne schriftliche Rezension dazu für Reado rausgequetscht habe...mach ich sonst auch nie

Ich habe die Fanfiction nicht gelesen, mag sowas auch überhaupt nicht und sehe auch ehrlich gesagt garkeine Parallelen zu HP in Alchemised. Jetzt hab ich ne Leseflaute, das war mir allerdings schon klar...muss die nächsten Tage mal überlegen was ich anfange, immerhin habe ich nächste Woche Urlaub...
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