Für die Leseratten - Der Bücherthread - Band 3
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Gast41354 -
9. April 2025 um 10:57
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Uhi, ok, dass ist ja dann doch der überwiegende Teil, der auf englisch liest.
Irgendwie sehr schade, dass die eigene Sprache so wenig wertgeschätzt wird und oftmals als nicht ausreichend empfunden wird.LG
Franziska mit Till
Das hat niemand mit einem Wort gesagt. Der einheitliche Wortlaut war: die Übersetzungen sind meistens einfach mangelhaft, und das hat wenig mit der Sprache zu tun, oder dass sie wenig wertgeschätzt wird. Das hat in erster Linie leider mit der oftmals wirklich schlechten Übersetzung zu tun, ich kenne mich aber in der Branche zu wenig aus, um zu mutmaßen, wieso das so ist, da wir ja zB was deutsche Synchro in Filmen und Serien angeht, ziemlich weit vorne mit dabei sind.
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Ich habe das auch nicht raus gelesen, dass die deutsche Sprache nicht wert geschätzt wird.
Es liegt eher daran, dass die Übersetzungen nicht dem Original gerecht wird. Dann ist es doch legitim zu sagen, man liest in der originalen Sprache.
Andernfalls kann man ja nur noch deutsche Autoren lesen.
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Uhi, ok, dass ist ja dann doch der überwiegende Teil, der auf englisch liest.
Irgendwie sehr schade, dass die eigene Sprache so wenig wertgeschätzt wird und oftmals als nicht ausreichend empfunden wird.LG
Franziska mit Till
Huch... so würd ich das nicht pauschalisieren.
Die Argumente waren ja hpts die mangelnden guten Übersetzungen.
Ich bin zweisprachig aufgewachsen, Deutsch und Italienisch. Englisch ist Drittsprache.
Wenn ich zwischen einer deutschen und italienischen Übersetzung wählen muss, nehm ich die deutsche, weil ich persönlich die italienischen Übersetzungen oft schlechter finde. Allerdings sind die italienischen Bücher oft viel billiger, daher oft eine Zwickmühle.
Uns wurde auf der Uni gesagt, dass es vorzuziehen ist, das Original zu lesen, wenn möglich. (Machen hier viele, Respekt).
Dem stimme ich zu, denn so kann man den Autor ungeschminkt lesen.
Allerdings ist das bei wenig Übung oder wenn man so schon müde ist nicht leicht. Da braucht man teils drei Anläufe für eine Seite

Ich les viel auf Deutsch, viel Italienisch, und Englisch Fachliteratur (weil alternativlos) und einfache Romane, wo's nicht so schlimm ist wenn ich ein Wort nicht ganz verstehe. Aber da merk ich oft, dass ich etwa humorvolle Passagen nicht ganz verstanden habe, weil mir das so nicht geläufig ist.
Und: ich bevorzuge Bücher. Mit ebooks kann ich mich nicht anfreunden

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Ich finde es auch völlig verständlich, Bücher im Original zu lesen, wenn man das Gefühl hat, bei den Übersetzungen geht was verloren.
Mir ist auf Englisch lesen meist zu anstrengend. Wohlwissend, dass es einfach Übungssache wäre, und ich habe mal Englisch studiert 🫣 haha.Und Deutsch hab ich übrigens auch studiert und finde, es kann eine richtig tolle und kreative Sprache sein.
Mir ist übrigens eben direkt eine Sache aufgefallen Maevan hast du Gott des Waldes auf Englisch gelesen? Das würde "Wenn du dich verloren fühlst, setz dich hin und schrei“ erklären - wenn es im Original heißt „If you get lost…“? Ich meine nämlich, in der deutschen Übersetzung stünde „wenn du dich verirrst…“ Das wäre ja schon ein interessantes Beispiel, wie eine Übersetzung den Inhalt leicht verändert.
„Long Bright River“ von Liz Moore fand ich übrigens auch sehr gut.
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Mir ist übrigens eben direkt eine Sache aufgefallen Maevan hast du Gott des Waldes auf Englisch gelesen? Das würde "Wenn du dich verloren fühlst, setz dich hin und schrei“ erklären - wenn es im Original heißt „If you get lost…“? Ich meine nämlich, in der deutschen Übersetzung stünde „wenn du dich verirrst…“ Das wäre ja schon ein interessantes Beispiel, wie eine Übersetzung den Inhalt leicht verändert.
Ich habs tatsächlich auf Deutsch gelesen und insgesamt fand ich die Übersetzung auch recht anständig. Das Zitat war, weil ich das Buch schon eine Weile beendet habe, auch im Kopf, daher kann ich mich tatsächlich auch falsch erinnert haben
Ich kann jetzt nicht mehr beschwören, ob es "Wenn du dich verloren fühlst" oder "Wenn du dich verirrst" hieß... das sagt eine Menge über mich aus, wenn ich mich mal im Wald verlaufen sollte. Das schreien, das konnte ich mir wenigstens merken 
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Uhi, ok, dass ist ja dann doch der überwiegende Teil, der auf englisch liest.
Irgendwie sehr schade, dass die eigene Sprache so wenig wertgeschätzt wird und oftmals als nicht ausreichend empfunden wird.LG
Franziska mit Till
Was hat das mit Wertschätzung der eigenen Sprache zu tun?
Eine Übersetzung nimmt einem Text IMMER etwas, egal von welcher Sprache in welche und sollte daher mMn wenn möglich immer in der Originalsprache gelesen werden.Ich würde nie ein Buch eines deutschen Autors lesen, das ins Englische übersetzt wurde. Wieso auch?
Dass deutsche Autoren mein Genre nicht ausreichend bedienen (oder nur on Subgenres die lir nicht zusagen) ist ein anderes Thema.
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Das stimmt so auch nicht. Übersetzungen - wenn sie gut gemacht sind - können einem Text auch etwas geben (vergl. hierzu Walter Benjamin: „Die Aufgabe des Übersetzers“)
Aber wohl eher nicht im Bereich der Mainstream Belletristik.Ich bin nichtsdestotrotz schlicht zu faul, um zur Entspannung englisch zu lesen, wenn es anders auch geht. Und wenn ich nicht zur Entspannung lese, dann sind es Autoren überall aus der Welt, da kann ich die Sprache schlicht nicht.
Daraus jetzt einen ideologischen Gehalt stricken zu wollen: Den Ansatz verstehe ich nicht. Auch nicht, wie man aus einer Handvoll Kommentare den Schluss ziehen kann, dass die „Mehrheit englisch liest.“
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wieso das so ist, da wir ja zB was deutsche Synchro in Filmen und Serien angeht, ziemlich weit vorne mit dabei sind
Muss ich leider widersprechen.
Wir Deutschen synchronisieren viel, aber selbst bei großen Produktionen oftmals wirklich grottenschlecht.
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Das stimmt so auch nicht. Übersetzungen - wenn sie gut gemacht sind - können einem Text auch etwas geben (vergl. hierzu Walter Benjamin: „Die Aufgabe des Übersetzers“)

So ist es:
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Gerade weil ich die deutsche Sprache wertschätze, ärgere ich mich über plumpe und fehlerhafte Übersetzungen und lese Bücher englischsprachiger AutorInnen im Zweifelsfall lieber im Orginal.
Paradebeispiel ist ein kürzlich erschienes Buch, "Herz des Imperiums" / "Winter's Orbit" dessen deutsche Leseprobe so ärgerlich schlecht war, daß ich lieber die englischsprachige Orginalausgabe bestellt habe.
Wenn ich buchstäblich auf jeder zweiten Seite aus dem Lesefluss gerissen werde und in Versuchung bin, mit dem Rotstift durch den Text zu gehen, dann schränkt das den Lesegenuss ein. Und nein, die Stolpersteine waren im Orginaltext nicht enthalten, das lag nur an der Übersetzung. Beispiele hinter dem Spoiler:
Spoiler anzeigen
Wenn die galaktische Kaiserin, Herrscherin über sieben Planeten in ihrem Thronsaal ihren nichtsnutzigen Playboy-Enkel zu sich einbestellt, dann wirkt sie auf diesen bestimmt nicht ehrerbietig, sondern wenn, dann ehrfurchgebietend. (Forbidding)
"Wie die meisten Iskaner hatte er die ein Jahr währende Reise zum nächsten galaktischen Link - dem Tor zu den entlegeneren Teilen der Galaxie noch nicht gemacht."
Wieso noch nicht? Steht sie ihm noch bevor? Ist eine solche Reise für alle oder die meisten Iskaner Pflicht oder kulturell stark impliziert, so wie die Pilgerreise nach Mekka für Muslime?
Da wir uns in einem SF Szenario befinden, haben wir als LeserInnen kein Vorwissen über die Welt und greifen gierig nach jedem Hinweis, wie diese Welt funktioniert. Dieser scheinbare Hinweis ist aber eine Sackgasse, denn er kommt im Orginal gar nicht vor:
"Like most Iskaners, he'd never made the year-long journey to the far-off galactic link - the gateway to the wider galaxy..."
Ach so. Also bleiben die Leute auch hier normalerweise lebenslang auf ihrem eigenen Planeten und opfern nicht mindesten zwei Jahre ihres Lebens für eine Reise wohin auch immer hin und zurück durchs Wurmloch. Gleich ein ganz anderes Bild als im ersten Satz.
Ja, ÜbersetzerInnen werden leider schlecht bezahlt, zumindest in der Unterhaltungsliteratur. Und das merkt man dann auch an der Qualität der Arbeit. Ich frage mich aber schon, warum der deutsche Verlag das Buch sogar mit einer "limitierten Collector's Edition mit Farbschnitt und Miniprint" neben der normalen Ausgabe hypt, dann aber offensichtlich an Basics wie einem vernünftigen Lektorat spart.
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