Für die Leseratten - Der Bücherthread - Band 3
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Meine Infos sind auch, dass es von der Fanfic nochmal deutlich abweicht, aber eben im Kern darauf basiert. Habe die Fanfic nicht gelesen (Manacled hieß die), aber die war ja wohl ein riesiger Hype.
Eine Freundin hat Alchemised bereits durch und ist total begeistert. Das Ganze Magiesystem, die Alchemie ... das ist alles wahnsinnig krass ausgearbeitet, sodass man für die ersten 100 Seiten wohl teilweise auch ein Glossar braucht

Ich freue mich sehr drauf!
Will mich auch gar nicht zu viel spoilern

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- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Vor den ersten 100 Seiten habe ich auch schon etwas Angst.

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Ich lese wenig auf Englisch, dafür bin ich nicht genug in der Sprache drin. So vor 25 Jahren war das anders, mittlerweile finde ich es aber zu anstrengend für einfach mal abschalten und in andere Welten eintauchen
Bei Terry Prattchett habe ich Bücher in beiden Sprachen, und obwohl Pratchetts Wortwitz natürlich im englischen Orginal am allerbesten rüberkommt, sind auch die deutschen Übersetzungen sehr gut.
Prattchett und auch Aaronovitch lese ich durchaus auch auf englisch. Der Vorteil: man kennt die Welt und die Figuren und so ist es nicht schlimm, man versteht nicht absolut jedes Wort. Zumal beide auch nicht "schwierig" schreiben. Wenn man das Genre mag und ein wenig der jeweiligen Welten kennt, finde ich das als Einstieg nicht schlecht, um es mal auf Englisch zu versuchen. Habe ich aber auch schon häufiger von Harry Potter gehört (das ich selbst nie gelesen habe, in egal welcher Sprache)
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und obwohl Pratchetts Wortwitz natürlich im englischen Orginal am allerbesten rüberkommt, sind auch die deutschen Übersetzungen sehr gut.
Ich denke, die Geschmäcker sind auch hier unterschiedlich. Ich glaube, es gibt aber auch eine Neuübersetzung?
Ich hatte mich mehrmals gewundert, warum Leute, denen ich Pratchett empfohlen habe (damals, als er hierzulande noch unbekannt war - ist 30 Jahre her...) die Bücher nicht mochten. Bis ich selbst eins auf deutsch in die Hand genommen habe und es einfach nur platt und unwitzig fand.
Aber natürlich gibts ne Menge Leute, die die Bücher auch übersetzt mochten.
Was sehr hilft, ist, elektronisch zu lesen - ein Wort, dass man nicht kennt, antippen, und schon bekommt man die Übersetzung.
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Die allerersten Bücher von Prattchet sind auch in meinen Augen eher platt und unwitzig, unabhängig von Englisch oder Deutsch. Eine einzige gehetzte Abfolge von rasender Action und Gags. Anscheinend versuchte er damals, seinen überbordenden Einfallsreichtum möglichst dicht in das jeweilige Buch zu packen.
Richtig gut und dann auch humorvoll werden die Geschichten erst, wenn P anfängt, seine Charaktere als Personen ernstzunehmen und zu entwickeln, anstatt sie nur als Pöppel oder Witzfiguren durch die Handlung zu treiben. Dadurch entsteht Tiefe, ohne die echter Humor nicht möglich ist. Deshalb empfehle ich immer, nicht mit den allerersten Bänden anzufangen, sondern am besten mit "Wachen, Wachen!", "Gevatter Tod" oder "MacBest".
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Das mache ich auch so. Die ersten Bände sind nicht so richtig gut.
Hat aber mit meiner Einschätzung der Übersetzung nix zu tun, das war nicht einer der ersten. Ist ja egal.
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Kirsty Capes – Careless
"Um 15.04 Uhr an einem heißen, schwülen Tag im Juni erfährt Bess, dass sie schwanger ist.
Sie könnte es ihrem Sozialarbeiter Henry sagen, aber er ist nutzlos.
Sie sollte es ihrer Pflegemutter Lisa sagen, aber die würde es nicht verstehen.
Eigentlich sollte sie es Boy sagen, aber sie hat seit Wochen nicht mehr mit ihm gesprochen.
Bess weiß besser als jeder andere, dass Liebe nicht ohne Bedingungen zu haben ist.Aber dies ist keine Liebesgeschichte..."
Bess ist 15 und wächst in den frühen 2000er Jahren in einer englischen Kleinstadt in Pflegefamilien auf. Als sie realisiert, dass sie schwanger ist, muss sie die Herausforderungen des Erwachsenwerdens, des Sozialamtes, der Freundschaft und der Identität bewältigen, während sie ihre Situation vor allen anderen verheimlicht. Die Geschichte erforscht ihre Beziehungen, insbesondere zu ihrer besten Freundin Eshal, die ebenfalls mit dem Druck ihrer eigenen Familie und kulturellen Erwartungen konfrontiert ist. Bess' Erzählstimme ist intim und unmittelbar und fängt die Dringlichkeit und Verwirrung des Teenagerlebens meiner Meinung nach gut ein. Es gibt nur wenige Rückblenden, die aber ein ausreichend greifbares Bild von Bess' Vergangenheit zeichnen. Ich habe die Komplexität von Bess, von ihren Beziehungen – vor allem Boy – und dem Teenagerleben an sich, sehr gemocht, es war eine spannende und emotionale Reise, eher ruhig, sehr glaubwürdig und auf einer hoffnungsvollen Note endend.
In dem Buch werden viele Formen von Care erforscht:
Pflegeeltern und Zugehörigkeit: Der Roman schildert die Instabilität des Pflegesystems und die Sehnsucht von Bess nach Familie, Bindung und Liebe.
Adoleszenz und Identität: Bess' Reise zum Erwachsenwerden dreht sich darum, ihre Stimme und ihren Einfluss in einer Welt zu finden, die junge Menschen wie sie oft ignoriert.
Weibliche Freundschaft: Ihre Freundschaft mit Eshal bietet sowohl Trost als auch Spannung und zeigt, wie sich Mädchen im Teenageralter unter Druck gegenseitig unterstützen und im Stich lassen.
Klasse und soziale Unsichtbarkeit: Capes hebt hervor, wie Armut und Vernachlässigung das Leben prägen und wie die Gesellschaft verletzliche junge Frauen oft übersieht.
Mutterschaft und Wahlfreiheit: Bess' Schwangerschaft wird zu einem Objektiv, durch das Fragen der Fürsorge, Verantwortung und Autonomie erforscht werden.
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Sagt mal, lest ihr alle überwiegend auf englisch? Immer wenn ich hier herein schaue werden englisch sprachig Büchern vorgestellt.
LG
Franziska mit Till
Wenn Englisch die Originalsprache ist, dann lese ich am liebsten Englisch. Und dann bedaure ich manchmal, dass mir die Zeit für einen zweiten Durchgang mit der Übersetzung fehlt.
Bei allen anderen Sprachen bedaure ich, das Original nie erleben zu können. -
Und zwei andere sind durch:
The Knight and the Moth - Rachel Gillig
“I confess horses are not the intelligent beasts I imagined them to be. Though I don’t think that merits the abuse they suffer postmortem.”
That one took me a moment.
“No one actually beats dead horses, gargoyle. It’s an... expression.”
“Really? How morbid.”Das Buch spielt in der mystischen Welt Traum, im Steinwasserkönigreich. Sybil Delling, ein Findelkind, dient seit neun Jahren zusammen mit ihren Freundinnen, den Weissagerinnen in der heiligen Kathedrale von Aisling. Sie legten ihr altes Leben ab, ihre Namen, und werden fortan nur noch in Zahlen benannt - Eins bis Sechs. Sybil, Sechs, versucht alles, um der Äbtissin der Kathedrale, gefällig zu sein, zu weissagen, auch, wenn der Prozess furchtbar ist und mit Schmerzen verbunden. Als der geheimnisvolle Ritter Rodrick zusammen mit dem neu gekrönten Knabenkönig in der Kathedrale auftaucht, um zu sehen, wie die sechs Omen der Welt über seine Herrschaft weissagen, wird ihr Leben komplett aus den Fugen gerissen. Nicht nur verspottet "Rory" sie; er glaubt ferner nicht an Omen und Visionen und macht ihr das bei jeder Begegnung deutlich. Bevor die beiden jedoch in einen handfesten Streit geraten können, verschwindet plötzlich eine der Weissagerinnen nach der anderen, bis nur noch Sechs übrig bleibt. Es geht etwas unheiliges vor, und seltsame Träume, sowie die Gespräche mit ihrem Freund, einem Gargoyle, sowie der Wunsch, ihre Freundinnen wieder zu finden lassen Sechs ein Bündnis mit Rory und dem Knabenkönig eingehen - dass sie ihnen hilft, die Omen zu finden, und sie ihr helfen, die anderen Weissagerinnen aufzuspüren. Eine verhängnisvolle Reise beginnt.
Ich habe bereits die erste Duologie von Rachel Gillig gerne gelesen. Sie hat einfach einen ganz wunderschönen, etwas blumigen aber sehr bildhaften Schreibstil und sie schafft es, wie kaum jemand sonst, eine sehr märchenhafte, gothische Fantasywelt aufzubauen und mit vielen, neuen Elementen auszustatten, die man so noch nicht gelesen hat. Die Atmosphäre ist dicht und ein wenig wie ein düsteres Grimm-Märchen. Ich fand die Protagonistin in diesem Buch auf den ersten 100 Seiten wirklich etwas unausstehlich, aber ich denke, das soll so sein. Die Charaktere entfalten sich erst nach und nach, agieren sehr plausibel miteinander und die Unwissenheit von Sechs ist gleichzeitig die Unwissenheit des Lesers. Sowas mag ich, besonders im World Building, immer ganz gerne und wurde gut gelöst. Besonders schön ist die Figur des Gargoyles, von dem man am Anfang nicht weiß, was man von ihm halten soll, der sich aber sehr schnell als mein Liebling herausgestellt hat. Die Dialoge sind alle wunderbar, präzise und unterhaltsam, das ist Gilligs Stärke, auch schon in der Shepherd-Duologie. Wieder zu kurz kommt das World Building; es wird alles etwas grob gehalten und geht nicht in die Tiefe, hier erwarte ich von Band II dann wieder mehr, das war auch bei den ersten Büchern genau so.
Insgesamt war es wunderbares Buch, hat genau in diese Septemberzeit gepasst und war gleichsam schön, märchenhaft schauerlig und traurig zugleich.
starke 8/10
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Der Gott des Waldes - Liz Moore
"Wenn du dich verloren fühlst, setz dich hin und schrei."
In Der Gott des Waldes geht es in ein abgelegenes Feriencamp in den Wäldern des Adirondack Mountains des US-Bundesstaats New York. Es ist August 1975, und Barbara Van Laar liegt eines Morgens nicht mehr in ihrem Bett, sondern ist verschwunden. Sofort beginnt eine große Suche nach der aufsässigen 13-jährigen, denn Barbara ist nicht nur ein Kind im Camp, sie ist auch die Tochter der reichen Familie Van Laar, der das Camp und das Land der umliegenden Wälder gehören. Und sie ist die Schwester von Bear Van Laar, dem Sohn der Familie, der ebenfalls seit 14 Jahren vermisst wird. Ihr Verschwinden versetzt die ganze Gemeinschaft in Aufruhr, reißt alte Wunden auf und lässt Familie, Angestellte und Polizei immer wieder in die Vergangenheit zurückblicken. Liegt der Schlüssel zu Barbara in dem, was vor 14 Jahren passiert ist, oder ist sie einfach nur eine Ausreißerin, die genug vom engen Korsett ihrer altmodischen Familie hat? Und was hat der aus dem Gefängnis entflohene "Schlitzer" mit allem zu tun?
Ein wunderbarer Spätsommerroman, ich glaube Estandia hat ihn auch schon erwähnt, um die Familie Van Laar, ihre Kinder, ihre Angestellten und die ermittelnde Polizei. Die Autorin verwebt verschiedene Perspektiven und Zeitebenen und beleuchtet das komplizierte Geflecht aus Familienbanden, Erwartungen, Schuld und Geheimnissen, dass sich über Generationen aufgebaut hat. Das Buch hat eine starke Atmosphäre, die Figuren sind sehr vielschichtig, glaubhaft und einzigartig. Während ich mit Alice Van Laar, der Mutter beider Kinder, wenig Geduld hatte, weil ich mich nur schwer mit dem Frauenbild der 1970er abfinden kann, waren Figuren wie T.J., die Campleiterin, oder auch die Ermittlerin Judytta, einfach ganz wundervoll für mich. Es geht um Verlust und Veränderung, um das Frauenbild, aber auch um Machtmissbrauch in der Gesellschaft und soziale Ungleichheit. Und am Ende darf man sich selbst eine Frage stellen, die sich auch eine der Figuren stellen muss. Schön geschrieben, manchmal höchstens etwas langatmig, aber das trägt zur dichten Atmosphäre bei.
9/10
Next up sind dann Alchemised und Project: Hail Mary

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Uhi, ok, dass ist ja dann doch der überwiegende Teil, der auf englisch liest.
Irgendwie sehr schade, dass die eigene Sprache so wenig wertgeschätzt wird und oftmals als nicht ausreichend empfunden wird.LG
Franziska mit Till
- Vor einem Moment
- Neu
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