Ressourcenverteidigung bei 10 Wochen altem Welpe

  • So vielleicht mal jemand mit einem ähnlichen Typ Hund:

    Ihr seit da völlig falsch ran gegangen. Lass den Zwerg ankommen und Sicherheit finden. Nehmt nichts weg. Lasst ihn in Ruhe fressen.


    Und ein wichtiger Punkt - straft die Vorstufen einer Warnung niemals ab!!!

    Der Klassiker. Hund friert ein und wird ignoriert. Beim nächsten mal knurrt er nach dem einfrieren (weil wird ja ignoriert) und wird abgestraft. Da baut man sich ganz schnell einen Hund auf, der mal eben ein paar Warnzeichen überspringt und direkt nach vorne geht. Und dann gibt es einen Biss ohne Vorwarnung. Ganz dumme Idee!!!


    Bringt den Mini gar nicht in die Situation. Und macht euch bewusst, dass ist erst der Anfang. Besonders schön wird es, wenn der Zwerg später was unterwegs findet, es als tolle Ressource bewertet und darüber diskutieren will. Das wird kommen!!!


    Hier wurde auch übers tauschen trainiert. Ist halt eben nicht schlimm was abzugeben. Bekommt nen Keks und oftmal die Ressource auch wieder. Gibt viele Vertrauenspunkte beim Hund. Hier war die Leere Schleckmatte so ein Thema. Ich will halt nicht das die gefressen wird. Hund findet die aber geil. Da hab ich apportieren für aufgebaut. Die Schleckmatte gab es oft mit Jogurt. War die alle musste man mir die Matte in die Küche bringen und durfte zum Schluss den Jogurtbecher auslecken. Tadaaa was meinst du wie schnell das Thema durch war. Du wirst also erfinderisch.


    Aber - glaub mal nicht das jeder dieses Vertrauen bekommt. Und hier sehe ich die Gefahr. Der Jungspund findet ein Kinderspielzeug und das Kind möchte es zurück. Selbst wenn ihr es abnehmen dürft, geht nicht davon aus, dass der Minimensch das auch darf. Da wirst du viel Management brauchen, bis der Gehorsam soweit sitzt, dass ihr entspannen könnt.


    Worauf du dich übrigens auch schon einmal mental einstellen darfst: ein Rottweiler lässt sich möglicherweise körperlich maßregeln - möglicherweise mehrfach. Dann packt er zurück. Also überlegt euch genau an welchen Trainer ihr euch wendet!!! Gerade Menschen die auf Gebrauchshunde spezialisiert sind, sind gern mal vom alten Schlag. Das kann genauso fatal werden wie Wattebauschwerfen! Und es muss nicht zwingend eine körperliche Korrektur sein. Manche Modelle reagieren so auch auf Verbote und Abbrüche. Setz dich damit schon einmal auseinander, damit dich so eine Reaktion später nicht wieder so aus der Fassung bringt!

  • franziundluna Also ich kenne Ressourcenverteidigung auch schon bei noch jüngeren Welpen und bei allen möglichen Rassen und Mixen. Das ist nichts, was den ach so krassen Hunden vorbehalten ist.


    Trotzdem kann ich gut verstehen, dass dich das erstmal geschockt hat. Ich würde aber mit dir darauf wetten: Vor 3 bis 4 Jahren wäre deine Reaktion nicht ganz so emotional ausgefallen. Bei euch ist ein Kind involviert und das macht empfindlicher und vorsichtiger. Ich find es also normal, dass du erstmal innerlich erschreckt bist.


    Zu den Tipps:


    Ich lege sehr viel Wert darauf, dass ich meinen Hunden absolut immer, absolut alles abnehmen kann. Nicht, weil ich mich dann mächtig fühle. Sondern, weil ich einfach unfassbar viel Angst davor habe, dass sie irgendwas Gefährliches aufnehmen. Zusätzlich hab ich mehrere Hunde und absolute keinen Bock, immer alles getrennt füttern zu müssen. Also ist erstens wichtig: keine begrenzten Ressourcen schaffen.


    Mache ich zum Beispiel so: Ich geb keine komplette Portion Futter auf einmal auf den Teller. Sondern: Das Futter auf dem Teller nähert sich dem Ende oder ist alle "Gib mal, bitte/Warte mal" - ich gehe an den Teller und fülle wieder auf. Tadaaaa, wenn ich da dran gehe ist das ne supertolle Sache. Dazu bekommen die Hunde immer satt zu essen (mehr Volumen, weniger Kalorien).

    Hat den netten Nebeneffekt, dass meine Hunde auch miteinander von einem Teller essen können. Und zwar wirklich entspannt. Gibt es Nachschlag, bis alle satt sind, ist das ganze keine Ressource mehr, bei der sich Streit lohnt.


    Bei Kaukram gebe ich Schweinenase oder weiß der Geier und geb immer mal Aufmerksamkeit dabei "Uuuuh, was hast du denn Feines? Ja zeig mal! Fein!" Ich nehme erstmal nichts weg, ich schaue nur. Dann gibt es mal "gib mal kurz" - besonderes, aber kleines Leckerli vor die Nase halten, Kaudings nehmen, Leckerli rein, Kaudings zurück geben. Tadaaa, ich bin die sicherste alle sicheren Futterspenderinnen. Kaudings wird verwahrt und es gab obendrauf Käse/Wurst/was auch immer.


    Mach ich nicht ständig, sondern einfach ab und an, wenn es sich ergibt.


    Es gibt aber auch Alarmstufe Rot. Da heißt es SPUCK ES AUS SOFORT und da gibt es keinen Tausch, kein Ladeeda und keine Diskussion. Wenn ich dem Hund dafür in den Hals greifen muss - mir egal. Obendrauf gibt es den Anschiss seines Lebens für jeden Hund, der nicht im Turbogang spuckt/fallen lässt. Brauch mir auch keiner mit Knurren anfangen.

    Das ist vorbehalten für gefährliche Dinge.

    Das ist nicht "ich hab die dickeren Eier und den dickeren Dickschädel". Obwohl oder gerade weil es so selten vorkommt und ich dabei deutlicher als deutlich bin - das sitzt richtig schnell.

    Habe ich etwas gegeben - das nehm ich nicht wieder weg. Ich addiere höchstens. Das entspannt.

    Aber wenn ich in den Kacke am Dampfen Ton verfalle, dann geht es dabei nicht um Dominieren oder Konkurrenz. Auch das nehmen Hunde deutlich wahr. (Wenn man ansonsten niemand ist, der sinnlose Machtspielchen spielt)

  • Ich habe nach hilfreichen Tipps gefragt. Stattdessen wurde zu 90% nur draufgehauen, mir durch die Blume gesagt wie ungeeignet und verantwortungslos ich doch bin und wieso es denn „unbedingt ein Rottweiler sein muss“. Wieso fragt keiner wieso es als Ersthund ein CC gemixt mit Presa Canario sein muss? Wie ist mir das wohl gelungen, den Hund in die richtige Bahn zu lenken? Weil ich so ungeeignet bin?


    Jeder, der hier meint mir zu sagen wie ich es jetzt händeln muss und was für ein „Problem“ Ich jetzt am Bein habe, was es schnellstens loszuwerden gilt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass man nur diesen kleinen Ausschnitt liest, der gestern völlig emotionsgeladen war. Mir dann zu unterstellen, die Entscheidung für einen Rottweiler sei leichtfertig gefallen hat schlichtweg nichts besseres zu tun als andere Leute zu belehren. Es mag Leute geben, die sich eine solche Rasse unüberlegt anschaffen. Aber ich frage hier nicht nach Grundlagen wie Sitz oder Platz, sondern ich frage nach einem Thema, das ich so nicht kenne und ich hatte schon mehrere Hunde auch zur Pflege. Dass ein Rottweiler prädestiniert ist für Ressourcenverteidigung habe ich noch nie zuvor gehört. Es mag sein, dass der eine mehr dazu veranlagt ist und der andere weniger, aber letztendlich liegt es doch nicht an der Rasse. Deshalb frage ich doch nach Methoden um das abzugewöhnen. Ich habe nicht nach der Meinung von Hinz und Kunz zur Gesamtsituation gefragt. Und trotzdem bekomme ich hier alles mögliche aufs Brot geschmiert. Keiner kennt unsere Situation, nur diese 20 Zeilen aus dem Eingangspost. Und um noch auf das Thema einzugehen, dass ein CC weit gutmütiger sei - mag sein, aber der Presa Canario, der noch viel stärker ausgeprägt ist, hat eine relativ kurze Zündschnur und wird in den falschen Händen definitiv zur Gefahr. Also habe ich in den letzten 7 Jahren offensichtlich einiges richtig gemacht.


    Abschließend möchte ich sagen, dass, wenn ich so verantwortungslos wäre, ich hier nicht nachfragen würde und mich schon vor Einzug des Hundes um einen Trainer gekümmert habe. Verantwortungslos ist Leuten, die an dem Problem arbeiten wollen und KÖNNEN, gesagt wird, sie sollen den Hund zurück bringen. Wenn ihr das bei jedem so macht, dann wundert es mich wenig weshalb die TH‘s voll sind.

    Hab das einfach nur zitiert um es als ein Beispiel deiner Texte zu nehmen :

    Du meintest mal im Eingangspost wärst du halt emotional gewesen.

    Wenn man die weiteren Posts von dir liest fällt auf, dass du weiterhin sehr emotional reagierst.

    Vielleicht macht es Sinn bevor du schreibst bissl zu resetten und in Ruhe zu schreiben, möglichst rein vom Kopf her, weniger mit mieser Stimmung weil du dich angegriffen fühlst.


    Niemand muss hier sofort antworten, man kann das auch erstmal auf sich wirken lassen bevor man schreibt.




    Und nochmal wie gesagt:

    Es ist noch ein kleiner 3 Käsehoch. Der muss nur erstmal in Ruhe lernen : ,,Ah ok meine Angst dass man mir alles Tolle mopst is ja voll unbegründet, ich kann ja in Ruhe futtern."

    Und danach kann man übergehen zu ,,Oh wenn man zu mir kommt stört man mich ja nicht beim Mampfen, sondern gibt mir sogar noch Guddies ! Und wenn man mir das mal abnimmt bedeutet es nicht dass ich das nicht wieder komme, nur dass ich dafür ja auch noch was bekomme ! Is ja sogar irgendwie sinnvoller das abzugeben, weil wenn ich das für mich behalte entgeht mir was !"


    So schlussendlich kommts auch einfach mal vor dass man etwas abnehmen muss. Bspw weil zu hastig das Knabberteilt gemanpft und man sich sonst dran verschluckt, oder draußen etwas aufgenommen was nicht im Hund gehört. Da kann man dann manchmal auch nicht mal eben belohnen oder so sondern muss es wegnehmen.

    Aber wenn einmal der Grundgedanke da ist dass das nicht schlimm ist geht's.


    Ansonsten ging man eben drauf ein dass da noch andere Dinge dazu kommen können. Ein Hund der Wach- und Schutztrieb hat, der ist ja schonmal genetisch so veranlagt dass er dazu neigt Dinge und Lebewesen verteidigen zu wollen, bzw im Zweifel das über Drohen bis hin Zahneinsatz zu lösen. War ja so gewollt, wenn ein Hund auf Mensch, Hof, Vieh und Co aufpassen sollte. Und da kann es eben auch vorkommen dass das auch Futter betrifft, Spielsachen, Liegeplätze, Orte an denen man sich regelmäßig oder länger als 5 Minuten aufhält, dass man Menschen als Ressource erachtet und auf die dann aufpasst...

    Und wenn man so nen Hund hat muss man eben bei all diesen Sachen wenns passiert vorgeben dass Hund das nicht regeln muss/nicht zu regeln hat. Ein Stück weit wachen bspw solange man sich an gewisse Regeln hält klar, darf man. Was soll ja auch ein Hund mit solchen Eigenschaften wenn genau das immer zu 100 % gedeckelt wird ? Aber es gibt eben Grenzen. Es ist unbegründet Futter, Liegeplätze oder Spielsachen zu verteidigen, Menschen sind keine Ressourcen, aufpassen kann der Mensch auf sich selber, den Besuch managed der Halter und nicht der Hund, usw...

    Im Gegenzug darf man bspw melden wenn was ist, Bescheid sagen wenn draußen irgendwo was komisch ist, ein Stück weit aufs Haus aufpassen,...

    Aber man darf nichts so dass es gefährlich wird, man darf nix ggü den eigenen Menschen verteidigen, und es muss handelbar bleiben.

    Das sind so Dinge, die werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen zukommen wenn man einen entsprechend gelagerten Hund hat, und bei einem Hund in der Größe ist es eben besonders wichtig dass man das hin bekommt.

    Daran Zweifeln hier eben einige.


    Aber so an sich - im hier und jetzt ist der Kerl noch ein kleiner Welpe. Ihr könnt euch jetzt Hilfe dazu holen, euch über solche Dinge näher informieren, euch weiter mit der Rasse auseinandersetzen, und dann kann das ja durchaus werden.

    Aber wenn sich da was nicht einpendeln, gibt's früher oder später eben echt große Probleme die man nunmal häufig hat wenn man bspw einen Rottweiler hat ( oder einen Presa, oder einen Riesenschnauzer, oder einen DSH bspw ).

  • Ist es denn wirklich so, dass sie Angst vor dem Welpen haben?


    Ich hab das völlig anders interpretiert,nämlich dass eher Sorge (Angst) besteht, etwas zu verpassen und nicht von Anfang an erzieherisch in die richtige Richtung lenken zu können, woraus sich dann beim älter werdenden Hund eine Problematik entwickelt.


    Korrigiert mich, wenn ich daneben liege, aber wenn nicht, ist das ein grosser Unterschied zu "Angst vor dem Welpen haben".

  • Wenn man wegen so einem Firlefanz Vertrauen verliert, klingt für mich eher nach Angst.

  • Naja bei einem Goldie ist die Wahrscheinlichkeit zu aggressiven Verhalten schlichtweg um einiges niedriger. Du hast da einen Hund, bei dem Genetik einfach viel ausrichten kann bzw. dieses Verhalten verstärkt und die Wahrscheinlichkeit, dass die gleiche Situation mit einem Rotti ein böses Ende nimmt, ist ebenfalls höher. Die beiden da zu vergleichen, macht eher wenig Sinn.

    Das beziehst du jetzt aber nicht auf meinen Beitrag - der unmittelbar vor deinem steht - sondern auf diesen Beitrag der TE, oder?

    Ich frage mich, ob die gleiche Diskussionsrunde aufgekommen wäre, wenn es sich um einen Golden Retriever handeln würde.

    Für mich persönlich gesprochen, auf diesen Beitrag der TE:

    Doch, ich hätte genauso gefragt, warum dich diese Kleinigkeit so dermaßen aus den Schuhen haut, dass du beeindruckt (=eingeschüchtert) bist.


    Nö, da würde die Frage kommen, von welchem Vermehrer der Hund kommt, denn ein solches Verhalten wäre beim Golden eindeutig massiv ungewöhnlich und würde auf ein riesiges Problem beim Charakter des Hundes hindeuten und dringenden Handlungsbedarf bei einem wirklich spezializierten Trainer bedeuten mit große Sorgen für die Zukunft hinsichtlich der Entwicklung des Hundes, wenn der sich im Welpenalter deutlich und ernsthaft ressourcenaggressiv zeigt.

    Ressourcenverteidigung(sversuche) sind bei einem GoldenWELPEN eindeutig massiv ungewöhnlich?


    .....


    Halte ich für ein Gerücht :hust:


    Es ist welpentypisch, dass Welpen unterschiedliche Verhaltensweisen ausprobieren, eben auch, etwas in ihren Augen und in diesem Moment besonders Hochwertiges nicht abgeben zu wollen, und dazu Aggression einsetzen, als Drohung.


    Keiner meiner Welpen war vom Vermehrer.


    Das ist ein bisschen überspitzt, hier so zu tun als würden Golden-Welpen von einem seriösen Züchter mit fantastischer Elternauswahl und Aufzucht keinerlei Aggression mehr zeigen (dürfen).


    In einem gesunden genetischen Bauplan ist Aggressionsverhalten ein fester, unauslöschlicher Bestandteil.


    Womit du natürlich Recht hast (und ich vermute, das meinst du eigentlich auch): Die Reaktionsnorm für Aggressionsverhalten ist bei einigen Hunderassen (dem GR z. B.) niedriger angelegt als bei anderen Hunderassen (dem Mali z. B.).


    Trotzdem: Es geht um einen Welpen, der welpentypisch den ihm zur Verfügung stehenden Verhaltensbaukasten ausprobiert - und DAS sollte einen nicht aus den Schuhen hauen.


    Ressourcenaggression ist keine erbliche Charaktereigenschaft, sondern das Ergebnis von Erziehungs-/Erfahrungslernen.


    Das steht nicht im Widerspruch zu der Tatsache, dass manche Rassen empfänglicher dafür sind zu lernen, alles Mögliche zu "Meins!" deklarieren zu können.


    Wie man dieser Entwicklung entgegenwirkt, ihr erst gar keinen Raum zum entwickeln gibt, hast du ja schon gut erklärt.

  • Die meisten Gebrauchshunderassen werden über Generationen genau darauf gezüchtet (daraus erwächst viel erwünschte Veranlagung), es ist auf keinen Fall nur "Erziehung ".

  • Ressourcenverteidigung(sversuche) sind bei einem GoldenWELPEN eindeutig massiv ungewöhnlich?

    Wenn ein Golden die selbe Aggressionsbereitschaft zeigt wie ein Rottweiler, egal in welchem Alter?

    Ja, dann hat der Golden einen an der Waffel.

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