Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 23
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Ich denke, BettiFromDaBlock hat einen Punkt: Weiße Personen sind vielleicht nicht wirklich die beste Anlaufstelle, um die Aussage zu beurteilen.
DAS ist eine rassistische Aussage. Also wenn weiße Menschen zB in gewissen ostasiatischen oder afrikanischen Ländern Rassismus erleben, sind sie trotzdem nicht in der Lage solche Aussagen zu beurteilen, weil die Hautfarbe dafür sorgt, dass sie dazu nicht im Stande sind oder wie genau meinst du diese Aussage? Denn dein Kriterium Rassismus beurteilen zu können ist ja offensichtlich die Hautfarbe und nicht die Frage ob diese Person schonmal Opfer oder zumindest direkter Zeuge von Rassismus war.
So würde man nicht über weiße Babys reden.
Falsch, so würde man in Zentraleuropa, wo weiß nunmal die vorherrschende Hautfarbe und damit der Standard ist, nicht über Babies reden. Hellhäutig ist hierzulande nunmal ein ziemlich nutzloses Kriterium um jemanden zu beschreiben, weil das auf die überwiegende Mehrheit zutrifft. Das ist genauso wie wenn ich nach Südostasien oder wo fliegen würde und dort eine Person die ich suche mit "hat (fast) schwarze Haare" beschreibe. Haben dort fast alle. Nutzloses Kriterium.
Jetzt flieg mal nach Zentralafrika, wo dunkelhäutig der Standard ist, und unterhalte dich da mal über das gleiche Thema und sag mir was du feststellst. -
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Hi
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Aber wo grenzt man den optische Präferenz von Rassismus ab? Ich finde zum Beispiel phänotypisch asiatische Menschen im Allgemeinen anziehender als kaukasische Menschen. Bin ich dadurch ein Rassist, weil ich etwas optisch einfach schöner/niedlicher finde?
Die Vermischung von - ich nenn es jetzt mal - historischen Wunden, echtem Rassismus und optischen Präferenzen ist halt gefährlich, weil es das tatsächliche Problembewusstsein verwässert (beispielsweise direkte Abwehrhaltung bei denjenigen, die eine vermeintlich rassistische Äußerung getätigt haben).
Ja. Wie gesagt: Es ist schwierig. Wichtig finde ich dabei, im Bewusstsein zu haben, dass die Schwierigkeiten nicht von der Bewegung her kommt, die Sensibilität in der Sprache fordert. Sondern aus der Historie und den weiter bestehenden Verhältnissen, die strukturelle Diskriminierung hat entstehen lassen und am Laufen hält.
Wie willst Du es abgrenzen? Eine quasi „Gewissensprüfung“ dabei kannst Du nur für Dich selbst leisten, indem Du Dich fragst, was die Wurzel Deiner optischen Präferenz ist. Das ist Deine Privatsache, da brauchst Du Dir auch nichts unterstellen lassen
Im vertrautem Umfeld unter Freunden, auch solchen asiatischer Herkunft, die Dich kennen, die Du kennst, kannst Du in der Regel unbefangener sprechen. Weil ein gemeinsamer Hintergrund da ist und eine individuelle zwischenmenschliche Wertschätzung als gegeben und empfunden vorausgesetzt werden kann (zumindest sollte). Die vertraute gemeinsame Kommunikation ist unbefangener.
Wenn Du in den öffentlichen Diskurs gehst, hast Du das Problem, dass Sprache in diesem Bereich „verbrannt“ ist. Wie gesagt, nicht als Folge von Wokeness, sondern weil unsere Sprache diskriminiert. Auch da kannst Du natürlich Deine Präferenzen äußern. Aber mit der Gefahr, dass es beim Hörer Assoziationen hervorruft, die Du nicht beabsichtigt hast. Du kannst keine neutrale Sprache haben, wenn sie aus nicht neutralen Verhältnissen hervorgeht.
Das ist unangenehm. Mit ein Grund, warum der Versuch bewussten nicht diskriminierenden Sprechens auch gerne in verschiedenster Form abgewertet wird. Schade nur, dass dann diese Abwertung den Versuch der „Heilung“ betrifft und nicht die ursprüngliche Wunde.
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Das ist unangenehm. Mit ein Grund, warum der Versuch bewussten nicht diskriminierenden Sprechens auch gerne in verschiedenster Form abgewertet wird. Schade nur, dass dann diese Abwertung den Versuch der „Heilung“ betrifft und nicht die ursprüngliche Wunde.
Wie kann man bewusst nicht diskriminierend Sprechen? Scheitert doch schon an der Bezeichnung von dunkelhäutigen Menschen. PoC passt auch nicht jedem und bezeichnet zum Beispiel nicht nur dunkle Haut. Schwarz? Auch wieder falsch? Farbig? Naaa...
Also, ich finde den Versuch schon schwierig, wenn auch löblich. Aber selbst ich, als eine bewusst nicht rassistische Person (ich betone "bewusst", denn durch Sozilisation und Umfeld kann sich wohl keiner von einer gewissen rassistischen Färbung frei machen, in verschiedenen Abstufungen), habe Probleme dabei, in jeder Situation nicht rassistisch zu reden. Wie gesagt, alleine die optische Präferenz kann rassistisch ausgelegt werden (obwohl, wie bereits hier von jemand anderem angemerkt, auch Blond oder Brünette optische Präferenzen sind, und dabei weitestgehend nicht rassistisch konnotiert).
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Das ist unangenehm. Mit ein Grund, warum der Versuch bewussten nicht diskriminierenden Sprechens auch gerne in verschiedenster Form abgewertet wird. Schade nur, dass dann diese Abwertung den Versuch der „Heilung“ betrifft und nicht die ursprüngliche Wunde.
Wie kann man bewusst nicht diskriminierend Sprechen? Scheitert doch schon an der Bezeichnung von dunkelhäutigen Menschen. PoC passt auch nicht jedem und bezeichnet zum Beispiel nicht nur dunkle Haut. Schwarz? Auch wieder falsch? Farbig? Naaa...
Also, ich finde den Versuch schon schwierig, wenn auch löblich. Aber selbst ich, als eine bewusst nicht rassistische Person (ich betone "bewusst", denn durch Sozilisation und Umfeld kann sich wohl keiner von einer gewissen rassistischen Färbung frei machen, in verschiedenen Abstufungen), habe Probleme dabei, in jeder Situation nicht rassistisch zu reden. Wie gesagt, alleine die optische Präferenz kann rassistisch ausgelegt werden (obwohl, wie bereits hier von jemand anderem angemerkt, auch Blond oder Brünette optische Präferenzen sind, und dabei weitestgehend nicht rassistisch konnotiert).
Ja und ja. Es ist ein Krampf, schwierig und gelingt meistens nur semi. Und wird sich erst ändern, wenn die Grundlage des Problems nicht mehr gegeben ist.
Bis dahin tragen wir das mit uns. Nur wie gesagt: Die Ursache liegt nicht in der Sensibilität, sondern im Rassismus. Wie in der Debatte um gendergerechte Sprache auch. Der Krampf ist erst vorbei, wenn in unserer Sprache nicht mehr zementierte Machtstrukturen mit ausgedrückt werden.
Bis dahin ist es noch ein weiter, weiter Weg. Nur zu sagen: Wir verzichten darauf, eins der Instrumente zu nutzen, das uns ganz vielleicht etwas auf diesem Weg voranbringt, um den kulturellen Krampf nicht aushalten zu müssen: Das wäre für mich die schlechteste Lösung.
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Wie kann man bewusst nicht diskriminierend Sprechen? Scheitert doch schon an der Bezeichnung von dunkelhäutigen Menschen. PoC passt auch nicht jedem und bezeichnet zum Beispiel nicht nur dunkle Haut. Schwarz? Auch wieder falsch? Farbig? Naaa...
Also, ich finde den Versuch schon schwierig, wenn auch löblich. Aber selbst ich, als eine bewusst nicht rassistische Person (ich betone "bewusst", denn durch Sozilisation und Umfeld kann sich wohl keiner von einer gewissen rassistischen Färbung frei machen, in verschiedenen Abstufungen), habe Probleme dabei, in jeder Situation nicht rassistisch zu reden. Wie gesagt, alleine die optische Präferenz kann rassistisch ausgelegt werden (obwohl, wie bereits hier von jemand anderem angemerkt, auch Blond oder Brünette optische Präferenzen sind, und dabei weitestgehend nicht rassistisch konnotiert).Ich denke, eine bestimmte Gruppe Mensch hübscher zu finden, ist nicht gleich rassistisch, aber wenn man dann bestimmte positive Vorurteile pflegt, auch unbewußt, weswegen man dann zb Asiaten hübscher findet, dann sollte man nachdenken.
Und wo Hautfarbe eine Rolle spielt - die betroffenen Menschen teilen einem schon mit, wie sie dann bezeichnet werden wollen :)
Ich glaube, man sollte sich da dennoch frei machen von einem Perfektionismus, nur ja nie einen Fehler zu machen.
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Allerdings käme ich auch nicht auf die Idee das irgendwie ständig zu erwähnen.
Das ist für mich tatsächlich ein entscheidender Unterschied.
Ich überlege nun auch schon die ganze Zeit wo man sowas erwähnen würde.
Klar, wenn man über Babys spricht kann es zur Sprache kommen, aber auch da kein Muss. Beim Angucken von Babybildern, also wenn man mir ein Bild eines dunkelhäutigen Babys zeigt, ja, da würd ich sicher rumquietschen mit "Oh, diese schöne Haut, und guck doch diese Kulleraugen!" mit Herzchen in den Augen. Bei nem kaukasischen Baby würd ich dann eben mit "Oh wie süß, diese blauen Babyaugen und guck mal diese Näschen!" oder so sagen, asiatische Babys haben übrigens immer die entzückendsten Stupsnasen überhaupt.
Es hat also schon was mit der... äh... nennt man das noch Ethnie? Jedenfalls damit zu tun. Ich persönlich liebe die Vielfalt die wir Menschen haben, und hoffe einfach das ich damit halbwegs safe bin in Sachen Rassismus.
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Am besten ist, man sagt dazu gar nichts mehr, wenn man auf der sicheren Seite sein will.
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Wie kann man bewusst nicht diskriminierend Sprechen? Scheitert doch schon an der Bezeichnung von dunkelhäutigen Menschen. PoC passt auch nicht jedem und bezeichnet zum Beispiel nicht nur dunkle Haut. Schwarz? Auch wieder falsch? Farbig? Naaa...
Also, ich finde den Versuch schon schwierig, wenn auch löblich. Aber selbst ich, als eine bewusst nicht rassistische Person (ich betone "bewusst", denn durch Sozilisation und Umfeld kann sich wohl keiner von einer gewissen rassistischen Färbung frei machen, in verschiedenen Abstufungen), habe Probleme dabei, in jeder Situation nicht rassistisch zu reden. Wie gesagt, alleine die optische Präferenz kann rassistisch ausgelegt werden (obwohl, wie bereits hier von jemand anderem angemerkt, auch Blond oder Brünette optische Präferenzen sind, und dabei weitestgehend nicht rassistisch konnotiert).Ich denke, eine bestimmte Gruppe Mensch hübscher zu finden, ist nicht gleich rassistisch, aber wenn man dann bestimmte positive Vorurteile pflegt, auch unbewußt, weswegen man dann zb Asiaten hübscher findet, dann sollte man nachdenken.
Und wo Hautfarbe eine Rolle spielt - die betroffenen Menschen teilen einem schon mit, wie sie dann bezeichnet werden wollen :)
Ich glaube, man sollte sich da dennoch frei machen von einem Perfektionismus, nur ja nie einen Fehler zu machen.
Wobei ich irgendwie finde dass es auch nochmal nen Unterschied macht was man als schön erachtet und was man anziehend findet.
Ich kann bspw jemanden der/die blond ist als schön empfinden auch wenn das nicht meinem Typ Mensch entspricht.
Oder auch jemanden für mich unattraktiv empfinden obwohl diese Person optisch eigentlich meinem Typus entsprechen müsste.
Im Umkehrschluss bezogen auf andere Themen kann man bspw jemanden mit anderer Hautfarbe attraktiv finden auch wenn man normalerweise eher auf eine andere steht und andersrum.
Da bleibt also immer eine gewisse Variabilität drin.
Für mein Empfinden wäre es also bspw nicht rassistisch zu sagen dass man bspw eigentlich eher nicht auf Menschen bestimmter Herkunft steht weil das tendenziell einfach nicht den Typ trifft.
Rassistisch wäre es bspw wenn man jemanden aufgrund ethnischer Herkunft ausschließen würde weil man dahingehend ein grundlegend negatives Bild hätte.
Ebenso scheiße wäre es wenn man jemanden ausschließen, bevorurteilen oder sonst was würde weil die Person einen optisch nicht zu sagt. Weil dafür wo man her kommt und in vielen Punkten auch dafür wie man aussieht kann man ja nix.
Also nicht für sich selber attraktiv finden - ok.
Jemanden deswegen schlechter oder anders behandeln - scheiße.
Schlussendlich will ja denke ich erstmal jeder als den Menschen gesehen werden den er/sie ist, und nicht als die Optik oder die Herkunft die man hat.
Aber so ansonsten find ich das Thema auch schwierig. Da gibt's irgendwie so wahnsinnig viele Dinge die falsch sind oder falsch aufgefasst werden können dass es denk ich normal ist da nicht so richtig durchblicken zu können.
Als Beispiel:
Ich denke, BettiFromDaBlock hat einen Punkt: Weiße Personen sind vielleicht nicht wirklich die beste Anlaufstelle, um die Aussage zu beurteilen.
DAS ist eine rassistische Aussage. Also wenn weiße Menschen zB in gewissen ostasiatischen oder afrikanischen Ländern Rassismus erleben, sind sie trotzdem nicht in der Lage solche Aussagen zu beurteilen, weil die Hautfarbe dafür sorgt, dass sie dazu nicht im Stande sind oder wie genau meinst du diese Aussage? Denn dein Kriterium Rassismus beurteilen zu können ist ja offensichtlich die Hautfarbe und nicht die Frage ob diese Person schonmal Opfer oder zumindest direkter Zeuge von Rassismus war.
Das wäre jetzt was das ich auch so sehe, trotzdem is das etwas womit man sich für gewöhnlich schnell in die Nesseln setzt weil es immer wieder heißt dass hellhäutige Menschen davon nicht betroffen sein können.
Also Gott bewahre - wieder eine Ansicht die man nicht vertreten kann weil man damit ja offenkundig Rassist wäre.
Dabei sind das an sich eben Menschen die beziehen das erstmal unabhängig von der Hautfarbe rein auf die Kriterien warum sich jemand entschließt jemanden scheiße zu behandeln.
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Ich finde eine Aussage darüber, Menschen einer bestimmten Hautfarbe/Haarfarbe/Augenfarbe schöner als andere/am schönsten zu finden, Unfug und ja, unangenehm verallgemeinernd.
„Ich steh auf Inder“ - Echt? Es gibt 1,5 Milliarden Inder. Die findest du alle schöner als die restlichen 7 Milliarden Menschen? Wieso? Sehen die alle gleich aus?
„Blonde Frauen sind schöner als…“ Wieder - echt alle? Würde wohl ernsthaft niemand behaupten.
Jedem wird klar, wie unsinnig die Orientierung an einem einzelnen optischen Merkmal ist, wenn man bei Tinder liest „Ich date keine Männer unter 1,85m.“ (Kein Witz.)
PS: Fenjali - ich weiß, es ist vermutlich sinnlos, aber ich hätte ja zu gern mal eine Liste von, sagen wir mal, zehn Wörtern, die du gerne benutzen würdest aber heute als verboten empfindest…
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(edit - finde meinen Ursprungs-Gedanken zu unvollständig ausgedrückt, bin aber zu müde für ‚richtig‘, daher bleibt nur das erste Edit:)
Fenjali - ich weiß, es ist vermutlich sinnlos, aber ich hätte ja zu gern mal eine Liste von, sagen wir mal, zehn Wörtern, die du gerne benutzen würdest aber heute als verboten empfindest…
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