Reizoffen ist gar kein Ausdruck, suche nach neuem Ansatz

  • kurze Zwischenfrage, da es ein paar Mal kam: was ist "den Hund wegschicken" in einer Hundeschule? Beim Freispiel wenn es zu wild wird oder wenn er nicht vernünftig mitarbeitet oder was ist damit gemeint? Ich steh da grad ein wenig auf dem Schlauch :tropf:

    wenn ein freilaufender Hund meint an meinem Schnuppern zu müssen. War bei mir damit gemeint.

  • physioclaudi Alltag braucht ihr.

    Konsequent die Kommandos trainieren die dir wichtig sind, ich würde sagen ein neuer Abbruch und ein Rückruf wären gut. Und die eben trainieren, konsequent. Am Anfang eben echt kleinschrittig, damit weniger Frust aufkommen kann, aber im generellen würde ich bei dem auch sehr an seiner Toleranz arbeiten.


    Deine Haltung ändern. Luci ist kein süßer armer Schnuckel, der ist ein verzogener Bengel. In dem einen Video ist es so deutlich, der steht da einfach, die Leine ist locker, der Hund ist locker und du bist ihm egal.

    Konsequent sein. Macht er was das du nicht willst brich ihn ab. Nimm ihn zu dir. Ich bin ja eh böse, ich würde bei nem Schnapper voll in ihn reinlaufen. Aber ich bin auch ein Mensch der durchaus nach vorne gehen kann, ich weiß nicht wie es bei dir ist.

    Aber so wie es läuft macht der das alles weil er einfach weiß er kann es. Und du erlaubst es ihm halt.

    Wäre es eine Alternative ihm nen Maulkorb aufzuziehen, dann kann er ja nicht schnappen. Nimmt dir vermutlich dann einfach schon diese Sorge.

    Bei mir würde ihm der Himmel auf den Kopf fallen, verbal laut und deutlich, aber je nach Situation auch mit Bodyblock. Mit wegdrängen.



    Luci ist ein toller Hund, absolut! Ich find den toll. Aber ich mag halt auch so kleine Arschgeigen mit eigenem Willen. Muss ich auch, sonst hätte ich den Whippet schon längst aus dem Fenster geworfen. :lol:

    Der schnappt übrigens auch wenn er schlecht gelaunt ist und Schwiegermuttern nicht schnell genug ist beim in die Küche gehen. Würd der im Leben nicht bei mir machen! Aber Schwiegermuttern ist da halt "Ja, der hat doch so Hunger und bla bla bla" verständnisvoll weil große Augen und so, und bemitleidet den Kerl dann auch wenn ich das Verhalten mitkriege und ihm der Himmel auf den Kopf fällt. Aber hey, dann reißt er sich wieder für Monate am Riemen bei ihr.

  • nepolino danke für deinen Beitrag :gott:. Das jeder Mensch anders tickt und anders auftritt ist ja eigentlich klar. Aber jeder kann ja für sich und seine Art rauspicken und abwandeln, was man für sinnvoll erachtet. Und dafür finde ich solche Beispiele einfach sehr anschaulich und lehrreich :nicken:.

  • Ich behaupte immer, eigentlich muss Hunde/ Pferdetrainer mehr den Menschen trainieren, verstehen was bei ihm das Problem ist, was ihn hindert mit der Situation besser umzugehen. Und da dann ansetzen. So ein bisschen Psychotherapie

    Manchmal ist es wirklich nur "Werkzeug a,B,c - der Rest ist reine Übung .

    Manchmal ist es mehr, aber eigentlich ist es eher Paartherapie.=)

    Ich hab tatsächlich Stunden, da gehts nur um das. da wird durchaus nur geredet... Warum denkst du so, wie du denkst. Warum handelst du so, wie du handelst... was für eine Beziehungshistorie schmeißt du als Mensch in deine Beziehung mit dem Hund und was schmeißt der Hund mit rein? Woher stammt dein Bild von deinem Leben mit Hund? Ist es dein Eigenes? Ist es das, was dir Familie/Freunde/soziale Medien/Werbung vorgeben?

    Wie viel Verunsicherung kommt z.B. von außen? Wieviel Druck hast du im beruflichen/privaten Leben - sprich, wenn du da schon den ganzen Tag deinen Mann/deine Frau stehen musst, dich durchsetzen, perfekt sein - ist es dann verwunderlich, wenn dir dafür manchmal schlicht und ergreifend die Puste in der Hundeerziehung fehlt, die xte Diskussion zu führen?

    Oder auch: Warum gehst/stehst du so völlig anders auf deinen 2 Füßen, wenn du deinen Hund an der Leine hast als ohne?

    Woher kommt das? Wie kriegen wir das wieder hin?

    Klarheit - bist du wirklich so klar, wie du denkst? Oder hat der Hund - wie in dem Abbruchbeispiel von Anne_Boleyn vielleicht nur gelernt, dass "nein" = "Keks in der Hand is nicht" gelernt...


    Räume im Kopf öffnen. Denken lassen. Sich selbst in seiner Hundeerziehung finden lassen

    Das alles spielt bei so manchem Hund so viel mehr in die Beziehung und in die Erziehung mit rein, weil die Viecher nunmal seeeehr viel Zeit mit uns verbringen und seeeeehr gut darin sind, Mensch zu lesen. Und der Mensch ist halt nun mal einfach ein Mensch. ;)

  • Ja und dass ist aber verdammt selten in der Hundetrainerszene.. zumindest was ich kenne. Meist stehen da doch Konzepte dahinter, diese typischen "tun sie a, zupfen sie bei Neumond.. und dann.. simmsalabim.." Wunderrezepte und wenns nicht klappt, bist halt zu doof oder der Hund oder beide. |)


    Handling, Griffe- sowas lernt man. Fehler passieren auch. Aber eben dieses grundsätzliche warum, wieso will ich, ist es wirklich wichtig.. ? bleibt oft ungeklärt.

  • Ja und dass ist aber verdammt selten in der Hundetrainerszene.. zumindest was ich kenne. Meist stehen da doch Konzepte dahinter, diese typischen "tun sie a, zupfen sie bei Neumond.. und dann.. simmsalabim.." Wunderrezepte und wenns nicht klappt, bist halt zu doof oder der Hund oder beide. |)


    Handling, Griffe- sowas lernt man. Fehler passieren auch. Aber eben dieses grundsätzliche warum, wieso will ich, ist es wirklich wichtig.. ? bleibt oft ungeklärt.

    Wie in der Pädagogik - Du bist das Werkzeug


  • Ich weiß ehrlich nicht, was ich dazu sagen soll..


    „Sorry, dass ich meinen Rüden damit nicht erst habe mehrere Jahre durchkommen lassen, bis sich das Verhalten so gefestigt hat, dass er derart gefährlich ist, dass Euthanasie die einzig sinnvolle Möglichkeit ist“ - willst du das hören? :???:


    Ansonsten: bei jedem anderen Hund war es auch irgendwann mal das erste Mal - genau wie in der beschriebenen Situation mit meinem Rüden.



    bau da tatsächlich mental stark Druck auf. NEIN.. Pferde reagieren da sehr drauf, körperlich könnt ich kaum was ausrichten.


    Ich komme auch vom Reitsport und weiß SO gut was du meinst.

    Genau so gehe ich auch mit den Hunden um. :nicken:

  • „Sorry, dass ich meinen Rüden damit nicht erst habe mehrere Jahre durchkommen lassen, bis sich das Verhalten so gefestigt hat, dass er derart gefährlich ist, dass Euthanasie die einzig sinnvolle Möglichkeit ist“ - willst du das hören?

    Natürlich nicht. Es geht ja auch nicht um deinen Hund. Währet den Anfängen.

    Aber wenn sich jahrelang maligne Strukturen etabliert haben wie bei Physioclaudi, muss man da vielleicht auch anders einen Fuß in die Tür kriegen als einfach nur festhalten und warten.

  • „Sorry, dass ich meinen Rüden damit nicht erst habe mehrere Jahre durchkommen lassen, bis sich das Verhalten so gefestigt hat, dass er derart gefährlich ist, dass Euthanasie die einzig sinnvolle Möglichkeit ist“ - willst du das hören?

    Natürlich nicht. Es geht ja auch nicht um deinen Hund. Währet den Anfängen.

    Aber wenn sich jahrelang maligne Strukturen etabliert haben wie bei Physioclaudi, muss man da vielleicht auch anders einen Fuß in die Tür kriegen als einfach nur festhalten und warten.


    Ich dachte eigentlich, ich hätte mehr als deutlich gemacht, dass das definitiv KEINE Handlungsempfehlung war.


    Ich habe explizit meine Reaktion auf den Biss meines Hundes beschrieben.


    Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass man Lucifer einfach nur mal festhalten muss und dann lösen sich alle Probleme in Luft auf..


    Zumal ich eigentlich, dachte ich, auch deutlich gemacht habe, dass es nicht um den Akt des Festhaltens geht, sondern um die Einstellung dahinter. Ich kann Ares, der gerade an mich gekuschelt schläft, jetzt an genau der gleichen Stelle festhalten und er wacht dabei noch nicht mal auf..

  • Dazu noch mal ergänzend: Wenn ich Verhaltensberatung mache und mir die Hundehalter im Vorgespräch sagen, der Hund könne ein Abbruchkommando, dann ist das zu 90% nicht der Fall. Meistens funktioniert es unter geringer Ablenkung schon nicht ohne zusätzliche Korrektur. Der Hund kann es nicht wirklich. Daher ist es natürlich unter höherer Erregung nicht abrufbar. Und die Korrektur müsste dann sehr heftig und massiv sein. Aber es ist so rum nicht sinnvoll.



    Das kann ich mir auch vorstellen, dass Lucis Abbruch nicht sitzt.

    Würdest Du den dann komplett neu aufbauen mit anderem Abbruchwort quasi?

    Ich kenne halt auch nur den Aufbau der Huschu mit Keks in die Hand und Hund darf nicht dran. Hab das dann ausgeweitet, auf zb Pipistellen, wo er jetzt nicht dran darf, oder ein Spieli, was er jetzt nicht haben darf. Das ist auch alles kein Thema. Kommt aber eben Dynamik rein isses durch.



    Einzig wenn ich WIRKLICH angepisst bin (also generell, von Grund auf weil der Tag beschissen lief oder so, nicht wegen dem was der Hund da grad tut), merk ich dass da was rattert im Hundehirn von wegen "oh oh ich glaub ich mach mal lieber das was sie sagt".


    Das hat bei Lucifer auch keinen Effekt :ugly: . Wenn ich mies drauf bin, oder mich mit dem Gatten fetze, läuft Emil kreuzunglücklich herum und beschwichtigt, Luci verläßt genervt den Raum .


    Wenn Micha sich nicht massiv geändert hat, dann ist physioclaudi bei einem Trainer, der sehr wohl korrigiert und das auch kann. War zumindest früher so, als er noch in einer anderen HuSchu gearbeitet hat (nennen wir es mal so).


    Ja, deshalb bin ich da auch immer wieder. Vor 6 Jahren das erste Mal. Bei Emil war es DER Gamechanger, bei Luci bislang noch nicht.


    Ist das ähnlich wie bei Luzifer?


    Luci ist lauter und muss beim Motzen immer den Schnabel in die Luft strecken.

    Hier mal nonverbal, aber so sieht er dann aus


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    Ja, ich habe diesen Ratschlag, einfach warten bis er aufhört auch bekommen. Zwei Std hab ich nicht gewartet, war mir unangenehm. Nach einer Std bin ich mit echauffiertem Hund und eingezogenem Kopf nachhause geschlichen.


    Ich erlebe häufiger Hundeschulen als Teil des Problems, als das der Lösung - ich weiß nicht, ob du das machst, aber vielleicht passt dann Einzeltrainig besser


    Ja, viele viele Stunden, gebracht hat es nur bei Micha was und da auch nur bei Emil.

    Ermüdend, wenn man dann mit einer Trainerin spazieren geht um das Problem zu zeigen, Lucifer brüllt über die Straße, wegen weiß der Geier und die Trainerin sagt: "Du bleibst jetzt einfach ruhig stehen und sprichst ihn an" Wir standen .... lange. Der Hund brüllte. Irgendwann warf er uns einen Seitenblick zu und das sollte ich dann sofort loben und weitergehen. Aber dieser Seitenblick war keine Umorientierung, wie ich sie möchte, sondern einfach ein "Ey Alte willste Wurzeln schlagen? Ich hab fertig gemotzt."

    Und tatsächlich kenne ich diese Ansätze inzwischen alle von mehreren Trainern, es kommt immer dasselbe und ich hab keinen Bock denen für nix Geld hinterher zu werfen. Ich bräuchte da schon einen konkreten Trainer, wo man weiß, dass er einem hilft Grenzen zu setzen. So wie mir Micha ja hier von Hummel empfohlen wurde und ja, vorher KANNTE ich keinen deutlichen Abbruch.


    Aoleon ne, ich hab absolut keine Sorge, dass er mich tackert. Er schnappt ab, wenn ich ihm in die Seite greife. Aber auch nur das. Zugebissen hat er seit Welpentagen nicht mehr. Abschnappen dann auch nur, wenn er sehr drüber ist. Und da er mich dabei nicht beißt, weiche ich auch nicht zurück.

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