Erziehung gut oder schlecht?

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    ich hoffe, ihr könnt mir mit meinem 12 Wochen alten Rottweiler helfen, der schon viele Grundkommandos wie "Bleib", "Sitz", "Platz" und "Komm" gut meistert. Wir besuchen regelmäßig eine Welpenschule und hatten auch schon einen von Martin Rütter ausgebildeten Hundetrainer zuhause. Trotzdem gibt es noch ein paar Herausforderungen, bei denen ich eure Ratschläge bräuchte.


    Zunächst einmal hat unser Kleiner die Angewohnheit, immer wieder in die Füße zu beißen. Es ist schon besser geworden, seit wir ihm auf Anraten unseres Trainers ein Stopp-Signal geben und ihn mit einem Leckerli belohnen, wenn er aufhört. Er sitzt dann brav da und nimmt das Leckerli, hört aber nicht vollständig damit auf. Habt ihr vielleicht Tipps, wie wir dieses Verhalten weiter verbessern können?


    Ein weiteres Problem ist, dass er manchmal aggressiv wird, wenn ich ihn aus dem Garten hochtragen möchte. Da er dann in meinen Armen ist, fühle ich mich ziemlich hilflos. Wie sollte ich in solchen Situationen am besten reagieren?


    Außerdem möchten wir, dass er nie seine Zähne gegen Menschen einsetzt. Wenn er aufgeregt ist und ich ihn kurz festhalte, um ihn zu beruhigen, wird er manchmal noch wilder. Ich habe überlegt, ihn in solchen Momenten anzuleinen. Wäre das eine gute Idee oder gibt es vielleicht andere Methoden, die wir ausprobieren sollten?


    Vielen Dank im Voraus für eure Tipps und Erfahrungen!


    Liebe Grüße!

  • Du bekommst sicher noch viele gute Tipps aber zum Thema hochheben und tragen würde ich dir raten das kleinschrittig aufzubauen. Nicht jeder Hund mag so engen Körperkontakt geschweige denn einfach plötzlich in die Luft gerissen zu werden. Der versteht ja gar nicht was das soll... Handlungen generell anzukündigen kann auch sehr helfen. Ich würde also nicht IN der Situation erst was ändern sondern schon vorher.


    Und dann find ich es relativ "normal" dass junge Hunde viel mit den Zähnen agieren zudem es ja auch generell sehr maulaffine Hunde gibt. Ich würde grundsätzlich Alternativen bieten zum drauf rumkauen.



    Wenn der Hund sanft(!) knabbert oder wir aktiv rangeln ist es bspw für mich(!) total okay wenn da Zähne im Spiel sind. Hunde entwickeln mit der Zeit auch erst die Beißheimmung und werden im Regelfall sanfter. Da muss jeder seine eigene Grenze definieren, aus der Situation rausgehen und den Hund nicht weiter zum Erfolg kommen lassen find ich schonmal nen guten Ansatz.


    Festhalten oder wie wild herumfuchteln und nein rufen (gibt's ja genug die das so machen) dürfte viele Hunde eher noch mehr aufstacheln.


    Desweiteren würde ich den Hund nicht mit zig Signalen überfordern.

    Spielerisch Rückruf und Name lernen, vielleicht ein Abbruchkommando solide anfangen aufbauen und ansonsten die Welt und Alltagsregeln kennenlernen. Gibt so viel Spannenderes in dieser Zeit als tausend Kommandos :-)

  • Nun ja, du hast da ein sehr maulaffines Kerlchen. Warum beißt er denn in eure Füße!?


    Aggressiv würde ich so ein Mini noch nicht betiteln. Wir hatten auch mal so eine Phase, als wir noch Treppen tragen mussten. Uns hat geholfen:

    Ankündigen, dass es jetzt hoch in die Luft geht und auch, wenn man wieder absetzt. Wir haben allerdings vorher auch mit Trainer sichergestellt, dass wir korrekt heben. Vielleicht fühlt er sich auch unwohl, weil du ihn unglücklich hebst!?


    Zum runterfahren: es gibt verschiedene Wege die nach Rom führen. Hier hat die Hausleine geholfen. Allerdings auch mit entsprechend drauf stellen. Einen Mini der eh schon in Füße hackt - ich weiß nicht ob das so klappt. Hat man euch schon in der Hundeschule das "einparken" zum runterfahren gezeigt? Das wäre vielleicht noch eine Alternative, wenn euer Zwerg Nähe mag. Bei uns war es völlig ungeeignet. Allerdings verstehe ich nicht ganz, was das überdrehen mit den Zähnen im Menschen zutun hat!? Kannst du das vielleicht näher erläutern?


  • Ein weiteres Problem ist, dass er manchmal aggressiv wird, wenn ich ihn aus dem Garten hochtragen möchte. Da er dann in meinen Armen ist, fühle ich mich ziemlich hilflos. Wie sollte ich in solchen Situationen am besten reagieren?

    Der ist nicht aggressiv, der hat einfach nur keinen Bock getragen zu werden. Wie soll er es euch denn sonst klar machen? Es ist ein Hund.

    Ansonsten, der Hund ist 12 Wochen, manches (das Meiste) dauert in der Erziehung halt länger als 1-2 Wochen. Wenn der Weg mit dem Stopp-Signal Früchte trägt, dann passt das doch.

  • Wie schon geschrieben wurde, ist er bestimmt nicht aggressiv und mag es vermutlich einfach nur nicht getragen zu werden oder so überrascht zu werden.

    Was macht er in der Situation das du es als aggressiv bescheibst?

    Wie es auch schon gesagt wurde, habt ihr, so wie es sich liest, einen maulaffinen Welpen. Da kann auch Umlenken und/oder ein Stopp-Signal helfen. Vieles dauert auch mal länger als 1-2 Wochen.


    Wie lange ist er denn schon bei euch?


    Vielleicht ist er auch einfach überfordert. Er ist mit 12 Wochen in der Hundeschule, dazu noch ein Trainer zu Hause, dazu muss er schon "Bleib", "Sitz", "Platz" und "Komm" können.

    Ich finde das für einen 12 Wochen alten Welpen viel zu viel. Könnte vielleicht auch ein Grund sein das er in die Füße zwickt, nicht getragen werden möchte und man ihn "runterbringen" muss.


    In welchen Situationen ist er denn aufgeregt und warum müsst ihr ihn, wenn er aufgeregt ist runterfahren?

    Was macht ihr mit ihm am Tag?


    Darf er auch einfach nur mal Welpe sein?


    Lg
    Sacco

  • Rüdiger: gibt es einen Grund für die Wahl des Rüden aus einer Leistungszucht?

  • Ich kenne das Gefühl, bei "solchen" Rassen alles perfekt machen zu wollen und jegliche vermeintliche "Aggressivität" im Keim ersticken zu wollen.


    Dein Welpe ist 12 Wochen alt und vielleicht knabberaffiner als andere Welpen.


    Ich würde auch das Programm massiv runterfahren und dem Hund Ruhe, Ruhe und noch einmal Ruhe beibringen.


    Arbeiten tun die meisten Rottis eh mit Leidenschaft, da ist es schnell zu viel

    des Guten.


    Also Entspannung reinbringen, klare Signale, bewußte Spielsequenzen und konsequent Ruhe einfordern.


    Unser Rüde wollte nie getragen werden, war bei 40kg irgendwann auch nicht mehr möglich.

    Wilma, obwohl 43 kg, würde liebend gerne Trage- oder Schoßhund sein!


    Viel Spaß mit deinem Welpen!


    OT: Als unsere Wilma mit vier Monaten meinte, mich verteidigen zu müssen, habe ich auch kurz Panik geschoben, weil ich dachte, dass ich ihren Wach- und Schutztrieb nicht in den Griff bekommen würde.

    Aber sie geht nur ihren Rasse- und Zuchteigenschaften nach, also lag es an mir, das in von mir gewünschte Bahnen zu lenken.

  • Warum tragt ihr ihn mit 12 Wochen noch die Treppe hoch? In welchem Stock wohnt ihr?

    Kritisch ist eher das Runtergehen als das Hochlaufen von Treppen, wegen der stauchenden Belastung der Gelenke. Das Hochsteigen mit Schub aus der Hinterhand sollte kein Problem sein, wenn ihr nicht gerade im 4. Stpck wohnt.

  • Mein erster Hund war ein Rottweiler. Zum Glück war ich in allen Papieren die Eigentümerin. Ich habe damals nur einen Rottweiler genommen, weil mein damaliger Freund meinte er ist mit Rottweilern aufgewachsen, ist er auch, und weiß wie man mit denen umgehen muss usw.

    Ähm...ja....was soll ich sagen....ich habe dem damaligen Freund, obwohl ich nichts von Hunden wusste, relativ schnell ( leider auch zu spät) klar gemacht das er die Pfoten von meinem Hund zu lassen hat. Er durfte mit ihm noch Spazierengehen, wenn ich nicht konnte. Aber das war es dann auch schon so fast.


    Das ist in eine völlig falsche Richtung gelaufe wie ich denke das es hier in eine falsche Richtung läuft, aber in die andere Richtung.

    Ihr möchtet bestimmt nur das er von anfang an gut erzogen ist, weil man so viel im Netz/den Medien usw. mitbekommt. Aber meiner Meinung nach macht ihr gerade jetzt viel zu viel mit ihm.


    Lg
    Sacco

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