• ine Rasse ist automatisch verboten wenn man beispielsweise Schnauzenlängen festschreibt.

    Außerdem sollte man jeder Rasse die Chance geben ihren Standard und die Zucht anzupassen! Es sollte nicht das Ziel sein dass es eine Rasse nicht mehr gibt, sondern das die Rassen keine Qualzucht mehr sein dürfen.


    Grundsätzlich nachvollziehbar.... aber ich denke, man muß leider beides machen, ....

    Welche Rasse wäre denn so dermassen erhaltenswert und warum, dass man noch einige Generationen mit Qualzuchtmerkmalen in Kauf nimmt?

    Wieviel Generationen von Tierleid sind denn vertretbar beim Versuch Qualzuchtmerkmale auszumerzen um eine Rasse zu erhalten?

    Genau das wäre mein Bedenken. Ja, da sind auch "ohne besondere Gesetze" (oder sagen wir, weil das TierSchG immer noch in diesem Punkt mehr als locker interpretiert wird) schon Bemühungen da, die Rassen zu retten durch eine "verlängerte Nase/ Schnauze".

    Es gibt sicherlich Rassen, die nicht so brachycephal sind, oder beispielsweise wie die armen Scottish Fold, und bei denen ist ein Züchten / eine Korrektur des Zuchtziels durchaus Sinn macht.

  • Das ist ja genau der Grund, warum Schweine jetzt 0,5 Quadratmeter mehr Platz haben als noch vor einem Jahr. Geht es den Tieren dadurch besser? Natürlich nicht. Aber die Menschen können sich hervorragend auf die Schulter klopfen und so tun, als hätten sie damit Großes erreicht.

    Eine halbe Nase mehr bringt einem Mops übrigens genauso wenig. Das Problem sitzt nicht an der Nasenspitze, sondern im gesamten Schädel. Der Nasensteg ist zu eng, die Nasenmuscheln sind deformiert, das Weichteilgewebe ist viel zu voluminös für den winzigen Kopf, das Gaumensegel zu lang, die Zunge zu groß, die Luftröhre zu schmal und die Knorpel insgesamt instabil. Wenn man da vorne ein paar Millimeter dransetzt, bleibt das komplette Innenleben trotzdem so kaputt wie vorher. Und eine Einkreuzung löst es ebenfalls nicht, weil man mit jedem brachycephalen Elterntier das komplette genetische Paket an Defekten weiterreicht und am Ende wieder an exakt dem gleichen Punkt steht.

    Und ganz ehrlich… es wirkt ein bisschen so, als würdest du Schwierigkeiten damit haben, wenn jemand einfach nicht deiner Meinung ist. Man kann ein Thema gut kennen und trotzdem akzeptieren, dass andere Menschen zu einem anderen Schluss kommen, ohne ihnen von oben herab über den Mund zu fahren.

  • oder beispielsweise wie die armen Scottish Fold, und bei denen ist ein Züchten / eine Korrektur des Zuchtziels durchaus Sinn macht.

    Bei der Scottish Fold macht eine Korrektur des Zuchtziels schlicht keinen Sinn, weil das einzige Merkmal, das diese Rasse definiert, genau das ist, was die Tiere krank macht. Die gefalteten Ohren entstehen ausschließlich durch das mutierte Fd-Gen, und dieses Gen verursacht nicht nur die Knickohren, sondern gleichzeitig eine systemische Knorpelerkrankung im ganzen Körper. Man kann dieses Merkmal nicht „ein bisschen gesünder“ machen, weil der Defekt nicht an einer einzelnen Stelle sitzt… er betrifft jedes Gelenk, jede Knorpelstruktur, die gesamte Statik.

    Nimmt man das Fd-Gen heraus, um die Tiere gesund zu züchten, dann züchtet man automatisch keine Scottish Fold mehr, sondern ganz normale Hauskatzen mit Stehohren. Lässt man das Gen drin, produziert man unweigerlich Tiere mit Schmerzen, Verknöcherungen, Arthrosen und massiven Einschränkungen. Es gibt keinen Mittelweg, kein gesundes „Fold light“ und auch keine sichere Einkreuzung, weil jedes Tier mit diesem Gen zwangsläufig erkrankt… egal wie gut man züchtet.

    Deshalb kann man hier nichts korrigieren. Entweder man verzichtet auf das Gen und damit auf die Rasse selbst, oder man nimmt bewusst in Kauf, kranke Tiere zu züchten. A und B schließen sich aus.

  • Die Scottish Fold ist da aber eine Riesenausnahme. Ein Gen, ein Problem. Bei allen Anderen ist man multifaktoriell da ist das mit dem einfach verbieten gleichzusetzen mit einem Zuchtverbot für alle Hunde. Am Ende hat jeder irgendwas :ka:

    Radikale Lösungen sind eben auch nicht die Besten. Deshalb finde ich den Ansatz mit klaren Richtlinien gar nicht so doof. Niemand sagt, dass man nur Hund mit Schnauzen - Kopf - Verhältnis S verpaaren darf und alles Andere ist egal. Man darf gerne gleichzeitig bei Farbe X noch einen Gentest, das vorhanden sein einer Rute, usw. usw. festlegen.

  • Und ganz ehrlich… es wirkt ein bisschen so, als würdest du Schwierigkeiten damit haben, wenn jemand einfach nicht deiner Meinung ist. Man kann ein Thema gut kennen und trotzdem akzeptieren, dass andere Menschen zu einem anderen Schluss kommen, ohne ihnen von oben herab über den Mund zu fahren.

    Ich schreibe einfach gar nicht von meiner persönlichen Meinung, sondern davon was eine realistische Lösung sein könnte bei einem Thema welches seit Jahren stagniert.

    Und NL ist mir der Nasenlänge ja bislang sehr gut gefahren, so verkehrt kann der Weg ja nicht sein und es ist eben ein Anfang! Einen Anfang den man hier seit Jahren nicht geschissen bekommt.


    Und allein nach der letzten „der Dackel soll verboten werden“ Geschichte müsste doch mal eingesehen werden dass man mit Verboten gesellschaftlich so richtig aufläuft. Für mich ganz persönlich könnte man die Rassen einfach verbieten, aber der Weg ist doch null zielführend wie sich gezeigt hat.


    Deshalb habe ich auch keine Antwort darauf was ich daran erhaltenswert finde, weil es für mich gar keine von diesen Rassen geben muss. Aber nun mal für andere Leute, es ist nicht mein Problem wenn diese Leute es nicht schaffen vorgegeben Merkmale einzuhalten oder wenn es absolut keine Hunde mehr gibt um diese Basis zu haben. Dann fällt ne Rasse halt weg, so what? Aber die Chance war ja da, es ist kein Verbot, es ist einfach nur sehr schwierig ;-)

  • Tut mir leid, dann habe ich den Absatz wohl falsch verstanden.

    Trotzdem bleibe ich dabei, dass Plattnasen verboten gehören, weil es eben nicht nur die kurze Schnauze ist. Selbst wenn man die Nase verlängern würde, bleibt ein ganzes Paket an Problemen bestehen,

    Beim Mops ist die Rute ein Beispiel. Diese extrem eng eingerollte Schraubrute sieht niedlich aus, bedeutet aber, dass die Wirbelsäule im hinteren Bereich deformiert ist. Das betrifft nicht nur das letzte Stück, sondern verändert die komplette Statik des Hinterkörpers. Viele dieser Hunde haben dadurch dauerhaft Schmerzen, Verspannungen und eingeschränkte Beweglichkeit… und solange diese Rute Teil des Standards ist, lässt sich das nicht gesund züchten.

    Bei den verschiedenen Bulldoggenrassen – englisch, französisch, amerikanisch – kommt das enorm hohe Kaiserschnitt-Risiko dazu. Die Köpfe der Welpen passen häufig nicht durch das viel zu enge Becken der Hündinnen. Das ist kein seltener Ausrutscher, sondern ein grundlegendes Merkmal dieser Körperform, und nichts, was man über Selektion korrigieren könnte.

    Der Pekinese wiederum ist körperlich so extrem verbaut, dass einem beim geschorenen Hund wirklich das Grauen kommt… ich habe hier ja schon Bilder dazu gepostet. Da ist nicht nur der Kopf betroffen, sondern der ganze Körper, vom Brustkorb über die Beine bis zur gesamten Statik.

    Und genau daran sieht man doch auch in den ganzen Kreuzungsprojekten der Dissidenz, dass es eben nicht funktioniert. Natürlich gibt es hier und da mal einen Hund, der wirklich gesund ist und keine größeren Probleme hat. Aber der Weg dahin produziert unzählige Welpen, die auf die eine oder andere Art massiv leiden müssen. Und das ist es doch nicht wert! Nur damit vielleicht irgendwann einmal ausschließlich gesunde Hunde herauskommen… dieser Weg ist in meinen Augen mit viel zu viel Leid gepflastert, und ich finde es wirklich schlimm, wenn man das in Kauf nimmt, nur um irgendwann vielleicht einen gesunden Hund zu erhalten.

  • Trotzdem bleibe ich dabei, dass Plattnasen verboten gehören, weil es eben nicht nur die kurze Schnauze ist. Selbst wenn man die Nase verlängern würde, bleibt ein ganzes Paket an Problemen bestehen,

    Man kann sie implizit dadurch verbieten, dass man eine gute Merkmalsliste hat die die Zucht von solchen hundeextremen einfach ganz allgemein unterbindet. Dann ist es kein explizites verbot, aber wohl ein implizites.


    Ein Mops ist doch nur ein Katalog von Qualzuchtmerkmalen.

  • Das Problem wenn du Rassen verbietet, die haben schneller einen neuen Namen als man sie verbieten kann. Man ist da immer hinterher und es ändert sich gar nix. Man denke an Doodle, Pomchis und was nicht noch alles, der Elo hat es bis zur Marke gebracht. Qualzuchtmerkmalen die verboten sind, kann man sich nicht mehr durchmogeln.

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