• Beim Pferd war das, wenn ich mich recht erinnere, aber immer nur kurzfristig. Also eine Nottracheotomie bei einer Verlagerung der Trachea oder bei einem Fremdkörper. Wenn da die Ursache beseitigt war, wurde die Kanüle wieder entfernt und das "Loch" konnte wieder zuwachsen. Meines Wissens nach wurde das nicht gemacht, um das Pferd jahrelang mit einer Trachealkanüle rumlaufen zu lassen.

    Von meinem medizinischen Wissen wäre das definitiv logisch - aber das Pferd hatte es dauerhaft. Man findet tatsächlich auch Infomationen, dass es mal bei einem Rennpferd gemacht wurde, damit es weiter Rennen laufen kann (beiseitige Larynxparese). Ich denke mir, dass an sich die Probleme beim Hund und beim Pferd, was die Hygiene angeht, ähnlich sein dürften - aber ich erinnere mich dennoch dunkel, dass es da ein Schulpferd gab, dass dauerhaft so rumlief. (was ich überhaupt nicht mehr erinnere ist, wie lange es am Ende gelebt hat, leider keine Ahnung.)

    Dauerhaft habe ich noch nie gehört. Finde ich auch schrecklich. Alleine schon der Staub vom Heu, Stroh und dem Reitplatz, alles ungefiltert in die Lunge. Mir gruselts. Das würde ich auch nicht wollen, das arme Pferd.

  • Von meinem medizinischen Wissen wäre das definitiv logisch - aber das Pferd hatte es dauerhaft. Man findet tatsächlich auch Infomationen, dass es mal bei einem Rennpferd gemacht wurde, damit es weiter Rennen laufen kann (beiseitige Larynxparese). Ich denke mir, dass an sich die Probleme beim Hund und beim Pferd, was die Hygiene angeht, ähnlich sein dürften - aber ich erinnere mich dennoch dunkel, dass es da ein Schulpferd gab, dass dauerhaft so rumlief. (was ich überhaupt nicht mehr erinnere ist, wie lange es am Ende gelebt hat, leider keine Ahnung.)

    Dauerhaft habe ich noch nie gehört. Finde ich auch schrecklich. Alleine schon der Staub vom Heu, Stroh und dem Reitplatz, alles ungefiltert in die Lunge. Mir gruselts. Das würde ich auch nicht wollen, das arme Pferd.


    Ohne Frage - ich fand es schon damals befremdlich, jetzt als Tierärztin um so mehr. War ja auch kein Privatpferd, sondern ein Schulpferd. Keine Ahnung, warum das länger so gehalten wurde. Aber nachdem man sich das bei diesen Hunden auch fragt....

  • Ich frage mich halt, wenn die Alternative die Euthanasie oder eine weitere Qual im Ringen um Atemluft ist, was hat der Hund zu verlieren. Einschläfern kann man ihn immer noch. Ich tu mich aber ohnehin schwer damit, ein krankes Leben gegen ein gesundes zu stellen, denn die Alternative ist ja in der Regel eben kein gesundes Leben, sondern einfach nur der Tod. Und die Frage nach der Lebensqualität lässt sich als Außenstehender ohnehin schwer und online sowieso nicht beantworten.

  • Ich frage mich halt, wenn die Alternative die Euthanasie oder eine weitere Qual im Ringen um Atemluft ist, was hat der Hund zu verlieren. Einschläfern kann man ihn immer noch. Ich tu mich aber ohnehin schwer damit, ein krankes Leben gegen ein gesundes zu stellen, denn die Alternative ist ja in der Regel eben kein gesundes Leben, sondern einfach nur der Tod.

    Ich kann die Schwierigkeit verstehen.... ich finde es auch gut, wenn man für seinen Hund vieles möglich machen möchte. Aber ich finde schon, dass das Leben eben nicht nur "einfach Leben", sondern auch "lebenswert" sein sollte. Das bedeutet für einen Hund eben, dass er schnüffeln darf/ kann, dass er rumtoben kann ohne Atemnot (und ohne Infekte, wenn ich an die "Trachys" denke), dass er das machen kann, was ein Hundeleben eben ausmacht. Ja, jedes Tier hat nur ein Leben, und eine Chance kann man ihm geben - aber mit solchen Massnahmen hätte ich dennoch Probleme.

    Ich habe im Studium in einer Klinik erlebt, dass ein Pferd mit einer Kehlkopflähmung (im Sinne von nicht mal Schlucken ist möglich, Pferd hat eine Nasenschlundsonde von außen in den Oesophagus eingenäht bekommen und wurde darüber ernährt, und stand entweder mit Maulkorb in der Box, oder angebunden ohne Maulkorb, um definitiv dauerhaft "eigenmächtiges" Fressen zu vermeiden, weil das eben nicht funktionierte. Hier war unklar, ob eine Besserung eintreten könnte, und wenn ja, wie lange es bis dahin dauern würde. Die Besitzerin wollte alles tun (und ist auch mit ihm "grasen gegangen" , und wir hatten später dann das hustende und würgende Pferd zu pflegen, weil es eben nicht grasen konnte / durfte), und hat für sich die Aussage "es kann bis zu XX Monate dauern, bis so ein Nerv regeneriert, wenn er regeneriert" eben so interpretiert, dass sie "einfach nur" durchhalten muß. Mit Blick auf die Wundpflege, die Lebensqualität und Co hätte ich als Besitzerin das nicht wochenlang, oder gar monatelang durchgezogen. (wie lange es am Ende ging, kann ich nicht sagen, weil die Besitzerin das Pferd irgendwann abgeholt hat, weil sie nicht aufgeben wollte, die Besitzer aber wohl wirklich im Zweifel diesen Zustand auch für längere Zeit als akzeptabel angesehen haben.)

    Ich denke einfach, wenn man ein Leben nur um des Lebens willen erhält, und es im Grunde ohne Lebensqualität ist - ist es dann so zwingend besser, zu leben als zu sterben?

  • Ich denke einfach, wenn man ein Leben nur um des Lebens willen erhält, und es im Grunde ohne Lebensqualität ist - ist es dann so zwingend besser, zu leben als zu sterben?

    Natürlich nicht. Ich stelle nur infrage, dass es pauschale Antworten gibt und auch, dass man sich online dazu eine abschließende Meinung bilden kann, ohne dass man die individuelle Situation und den Hund/das Tier kennt.

  • Es gibt keine pauschale Antwort. Was man in meinen Augen für eine etwas sachlichere Sicht heranziehen könnte, wäre das Abklappern der Funktionskreise und wirklich Mal aufzuschreiben, was das Tier da noch kann.

    Ich persönlich habe durch meine Schafhaltung vermutlich generell eine andere Sicht, weil ich bei den Schafen ganz klar sage, dass ich medizinisch nicht so weit gehe, dass es teuer wird. Aber hier leidet auch kein Schaf. Dann wird es getötet.

  • Ich denke einfach, wenn man ein Leben nur um des Lebens willen erhält, und es im Grunde ohne Lebensqualität ist - ist es dann so zwingend besser, zu leben als zu sterben?

    Natürlich nicht. Ich stelle nur infrage, dass es pauschale Antworten gibt und auch, dass man sich online dazu eine abschließende Meinung bilden kann, ohne dass man die individuelle Situation und den Hund/das Tier kennt.

    Nicht über andere, aber doch für sich selbst. Also ich zb weiss, dass ich das für mich und meinen Hund nicht will. Das gibt mir natürlich kein Recht, über andere bzw dieses diskutierte Beispiel zu (ver)urteilen..Weder darüber, was sie tun, noch wie sie damit umgehen, da hast du wirklich recht.

  • ich sehe bei sowas wie dem Fall mit dem Frenchie keinen Grund das Individuum live kennen zu lernen um für mich zu sagen das mir dieses Prozedere zu weit geht.
    Es ist zwar faszinierend das man sowas machen kann, aber für mich geht das am Tier vorbei und ist etwas was man als Halter tut weil man nicht los lassen kann.

    Niemand auch nicht der Halter kann das Tier fragen ob es so leben will, diese Möglichkeit gibt es schlicht nicht. Darum muss man ja nach dem beurteilen was man selber meint und wir reden ja nun mal von einem geliebten Haustier, da wird man auch mal Blind für "was ist noch zum Wohle des Tier" und "was mache ich nur noch für mich". Und wenn dann noch das Internet sagt "ja du bist so toll" dann wird es nochmal schwerer den vermeintlich richtigen Weg zu wählen.

  • Manchmal denke ich mir bei Fällen wie diesen, daß das die Leute ohne Internet vielleicht gar nicht machen würden. Aber so haben sie halt ihre moderne Kuriositätenshow, haben Follower, die ihnen auf die Schulter klopfen und um den Hund selbst und sein Wohlbefinden geht es im Grunde genommen eh nicht.

    Und Gaffer gibts genug, die einen schauen zu und regen sich auf, die anderen schauen zu und finden es toll

  • Am Ende gehe ich davon aus, dass jeder für seinen Hund tut, was er für das beste hält. Ist vielleicht naiv, aber daran möchte ich glauben.


    Wenn das dann ausserhalb der Norm fällt, also ausserhalb dessen, was "jeder so machen würde", bietet das natürlich immer Raum für Kritik (auch durchaus böse).


    Ich persönlich fahre inzwischen am besten damit, auf mein Gewissen zu hören und auszublenden, ob und wie anderen das gefällt. Immer freundlich nicken und lächeln.


    Wenn sich nun also jemand dazu in der Lage fühlt, einen tracheotomierten Hund sinnvoll zu pflegen, dann soll es so sein. Wir sehen ja immer nur Ausschnitte aus einem ganzen Hundeleben, was vielleicht viel besser ist, als wir uns das vorstellen können.

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