Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • Und dann werfe ich einen Blick aus dem Fenster oder ins Forum und in der Realität sind all die perfekten Menschen und Hunde gar nicht so perfekt

    Du verurteilst hier in genau diesem Beitrag ja auch andere (bzw ihre Handlungen) als naiv und arrogant - machst Du denn immer alles perfekt?


    Und falls Nein - warum erlaubt Du Dir als unperfekter Person das Beurteilen der Handlung anderer Menschen als naiv und arrogant, denen aber nicht das Beurteilen der Handlungen wiederum anderer Personen als pietätlos, weil sie nicht perfekt genug sind?

    Weil ich nicht perfekt bin und dazu stehe. Meine Hunde sind auch nicht perfekt. :ka:

    Du hast praktischer Weise meinen einleitenden Satz außen vorgelassen, also füge ich ihn nochmal ein:


    Was ich immer wieder abstrus und zugleich ein Stück weit verständlich finde, ist der (naive und arrogante) Selbstschutz, der in diesen Aussagen inbegriffen ist.

    Ich habe weder mich noch meine Hunde ausgenommen.


    Du kannst das gerne urteilen nennen. Für mich ist es einfach das, was ich um mich rum sehe und was ich an mir selbst beobachte.

  • Weil ich nicht perfekt bin und dazu stehe. Meine Hunde sind auch nicht perfekt

    Ja, dito, hatte ich ja auch schon geschrieben. Denn etwas falsch finden kann man eben auch in vollem Bewusstsein, dass man selber es vielleicht genau so falsch gemacht hätte.


    Daher ja: ich finde den Beitrag der Frau falsch. Ohne dabei "naiv-arrogant" davon auszugehen, dass ich an ihrer Stelle keine Fehler machen würde. Deine These, dass das zusammen gehen muss, verstehe ich nach wie vor nicht.

  • Sind wir jetzt wieder beim bagatellisieren und Whataboutism? :muede:


    SavoirVivre


    Es ist mir nicht neu, dass es Menschen gibt, die Risiken erst nicht ernstnehmen — und dann im Schadensfall tatsächlich wirklich denken, es hätte sich ein ganz seltener Zufall hart getroffen.


    Genauso wie ich nicht zum ersten Mal einen Menschen treffe, der von seinen eigenen Belangen so vereinnahmt wird, dass er einfach keine Gehirnkapazitäten mehr frei hat, sich in andere zu versetzen.


    Aber wenn ich dir bestätige, dass es mir ernsthaft ein Rätsel ist, warum sich manche so mit dieser Hundehalterin identifizieren — abgesehen von offensichtlichen Gemeinsamkeiten —

    völlig gleichgültig wie sich das jetzt so entwickelt hat,


    hast DU dann auch eine Antwort für mich?

  • Was mir an dem Statement einfach besonders sauer aufstößt; es wird behauptet, dass Verhalten der Hunde war (aufgrund des Hormonhaushalts) ganz normal. Hätte quasi jedem passieren können.

    Von einem Züchter erwarte ich insofern eine besondere Umsicht, als dass er um solche Umstände weiß (wie sie ja auch selbst schreibt). Und entsprechend agiert, sprich diesen Hund z.B. einzeln mitnimmt.

    Auch das Gericht hat festgestellt, dass der Vorfall quasi vorhersehbar war.


    Insgesamt sagt das Statement nichts aus.

  • Insgesamt sagt das Statement nichts aus.

    Naja, man kann sich jetzt natürlich total in diesen Absatz reinsteigern. Den ich auch nicht korrekt finde!


    Aber wenn man mal zurückdenkt was für eine Welle der Vorfall ausgelöst hat und wer ihn alles genutzt hat um die eigenen Interessen durchsetzen zu wollen, finde ich es total ok, irgendwann auch mal zu bekunden, dass einem Leid tut was man verursacht hat.


    Den Unfall selbst spielt sie ja auch nicht herunter, finde ich.


    Das ihr eigenes Leben so wie es vorher war vorbei ist, kann ich verstehen. Für Morddrohungen, Wohnortwechsel und co reichen heutzutage ja bereits kleinere Vergehen aus, da entstehen heutzutage schon Gruppendynamiken die absolut erschreckend sind.

  • Sie sagt "es ist nicht immer das obere Ende der Leine schuld"


    Aber dann kann das Fazit ja nur sein, dass das untere Ende schuld ist (und wenn Haltung und Zucht iO sind, was ich auch ihr und den Behörden glaube) DANN sind wohl ganz offenbar Hunde mit einer genetischen Disposition zum töten das Problem


    Oder es ist eben doch der Halter - man muss sich entscheiden

  • Vielleicht - ganz vielleicht - liegt es gar nicht in erster Linie um die HH. Sondern um einen Menschen der einen schrecklichen Fehler gemacht hat. Der sein Leben lang damit klar kommen muss, dass auf Grund dieses Fehlers ein Mensch gestorben ist.


    Ich persönlich identifiziere mich absolut Null mit dieser Frau (obwohl ich einen bösen bösen Listenhund habe). Dennoch möchte ich persönlich nie in eine solche Situation kommen, weil es Psychisch etwas macht mit einem. Und das wünsche ich niemandem. Egal ob es ein Autounfall, Reitunfall oder Hund ist. Egal wie und wo.


    Das hat also nichts mit Hundehaltung zutun. Sondern teils mit Menschlichkeit und Empathie.

  • Sie sagt "es ist nicht immer das obere Ende der Leine schuld"


    Aber dann kann das Fazit ja nur sein, dass das untere Ende schuld ist (und wenn Haltung und Zucht iO sind, was ich auch ihr und den Behörden glaube) DANN sind wohl ganz offenbar Hunde mit einer genetischen Disposition zum töten das Problem


    Oder es ist eben doch der Halter - man muss sich entscheiden

    Im Endeffekt doch eine Mischung aus beidem. Seien wir mal ehrlich, das wäre auch mit 20 Havanesern nicht passiert und sie sagt selbst, dass die Konstellation nicht ganz einfach war mit der führenden Hündin.


    Maulkorb, einzeln gehen - wären alles die Dinge die von „oben“ angebracht gewesen wären.


    Aber dass es genug Menschen gab, die das Ganze ordentlich ausgeschlachtet haben, glaube ich ihr trotzdem gerne und finde nicht, dass das sein muss. Auch der Mob kann sich da einfach etwas zusammenreißen und die Strafen der Justiz überlassen.

  • Vielleicht - ganz vielleicht - liegt es gar nicht in erster Linie um die HH. Sondern um einen Menschen der einen schrecklichen Fehler gemacht hat. Der sein Leben lang damit klar kommen muss, dass auf Grund dieses Fehlers ein Mensch gestorben ist.


    Ich persönlich identifiziere mich absolut Null mit dieser Frau (obwohl ich einen bösen bösen Listenhund habe). Dennoch möchte ich persönlich nie in eine solche Situation kommen, weil es Psychisch etwas macht mit einem. Und das wünsche ich niemandem. Egal ob es ein Autounfall, Reitunfall oder Hund ist. Egal wie und wo.


    Das hat also nichts mit Hundehaltung zutun. Sondern teils mit Menschlichkeit und Empathie.

    Und die Frau, die getötet wurde, und weder ein Mitspracherecht hatte, ob sie diesen Listenhund treffen wollte und auch sonst nichts von seiner Haltung hatte,

    ist DIE jetzt besser dran, weil die leidet nicht ihr ganzes Leben lang drunter, weil tot?!


    Jemand, dem wirklich klar ist, dass er einen schrecklichen Fehler begangen hat,

    dem fällt es normalerweise ganz leicht kleine Brötchen zu backen und die Füße still zu halten.

    Aus dem Fehlerbewusstsein heraus.


    Der will sicher nicht wieder genau so weiter machen,

    sagt „das kann jedem passieren“

    und erstellt ein Mitleid heischendes öffentliches Statement.


    Menschen die wirklich an den Konsequenzen ihres Tuns zu knabbern haben, sind normalerweise ganz ruhig und ganz sicher nicht erpicht das Ganze nochmal zu wiederholen.

  • Aber dass es genug Menschen gab, die das Ganze ordentlich ausgeschlachtet haben, glaube ich ihr trotzdem gerne und finde nicht, dass das sein muss. Auch der Mob kann sich da einfach etwas zusammenreißen und die Strafen der Justiz überlassen.

    Das ist zweifelsohne richtig - aber ich glaube, ich habe mehr Kommentare idR "Nannydog" "Kampfschmuser" "man läuft auch nicht an Hunden vorbei" "die hat die ja auch geärgert, selbst schuld" gelesen, als mobbige - aber das mag eine Verzerrung zwischen Real Life und sozialen Medien geben

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