Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • Aber meiner Meinung nach lässt sich aus dieser Statistik auch nicht heraus lesen, dass Staffordshire Terrier nun signifikant gefährlicher wären, als z. B. Schäferhunde.

    Statistik hat mit Meinung nichts zu tun - für Menschen ist der Staff mehr als doppelt, für Tiere mehr als dreimal so gefährlich


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    NRW hat, meine ich, eine Liste, in der Vorfälle ins Verhältnis gesetzt werden zur Gesamtzahl, da ist das nach meiner Erinnerung genau so.

    Genau so ist es

  • Aber meiner Meinung nach lässt sich aus dieser Statistik auch nicht heraus lesen, dass Staffordshire Terrier nun signifikant gefährlicher wären, als z. B. Schäferhunde.

    Durch Staffordshire Terrier Kreuzungen wurden genauso viele Hunde wie durch Deutsch Drahthaar getötet....was lässt uns das schlussfolgern?

    Wahrscheinlich nichts. Sofern die Population beider Rassen in etwa gleich hoch ist könnte man davon ausgehen, dass in Hessen Deutsch Drahthaar und AmStaff gleich gefährlich sind. In Anbetracht der Gesamtzahl der angemeldeten Hunde finde ich die Summe aller Vorfälle nicht relevant um in irgendeiner Weise Maßnahmen ergreifen zu müssen. Obwohl natürlich jeder Vorfall für den einzelnen Betroffenen schrecklich ist.

    Ergänzung, weil noch etwas nachkam:

    Bei einer Chance von 0,1% (wenn ich die Statistik richtig lese) von einem beliebigen Hund gebissen zu werden sind für mich jegliche Maßnahmen unnötig.

    Ich wurde bisher 2 mal gebissen. Einmal Chi, einmal was großes Wuscheliges. Beide Male eigene Doofheit und nur Kratzer. Das heißt ich müsste insgesamt 3000 Hunden begegnen um den nächsten Biss statistisch zu erhalten.

    Hm... Das dauert noch.

  • NRW hat, meine ich, eine Liste, in der Vorfälle ins Verhältnis gesetzt werden zur Gesamtzahl, da ist das nach meiner Erinnerung genau so.

    Nein, eben nicht.
    Beispiele aus https://www.mlv.nrw.de/wp-content/upl…t_2020_2021.pdf
    (inkl. Zusammenfassung 2012-2021 -- 10 Jahre):

    "Beißvorfälle Mensch in v.H. bezogen auf die gemeldete Population der jeweiligen Jahre"
    Am. Staffordshire Terrier 0,26

    Rottweiler 0,31

    Dobermann 0,26

    Schäferhund 0,22

    Dogo Canario 0,23

    Hier gibt es einen deutlicheren Unterschied:

    "Beißvorfälle mit Verletzungen bei anderem Tier i.v.h. bezogen auf die gemeldete Population der jeweiligen Jahre"

    Am. Staffordshire Terrier 0,50

    Rottweiler 0,41

    Dobermann 0,25

    Schäferhund 0,29

    Dogo Canario 1,55


    Ja, der Am. Staffordshire Terrier ist sehr auffällig. Aber eben kaum weniger auffällig als "Deutscher Schäferhund" oder "Rottweiler".


    Übrigens wird immer die "Anzahl Beißvorfälle" gezählt, nicht "Anzahl beteiligter Hunde". Ein einziges Exemplar, was für viele Vorfälle verantwortlich wäre, könnte bei der geringen Anzahl an Fällen daher die Rasseeinschätzung deutlich beeinflussen.

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    Beissstatistik 2022 Hessen

    Das ist auch mal eine interessante Auflistung.

    - 12 von 17 schweren Verletzungen (70%) wurden von Hunden verursacht, die meines Wissens nirgendwo auf der Liste stehen.

    - Schon bei den mittelschweren Verletzungen haben wir eine sehr bunte Durchmischung der Rassen.

    - Und auch bei den getöteten Hunden, 20/26 Vorfällen (77%) fallen auf in Deutschland nirgendwo gelistete Hunde.

    - Unter den 7 nach §14 Abs. 2 (Link) eingeschläferten Hunden gehört genau ein einziger einer gelisteten Rasse an.

  • Aber meiner Meinung nach lässt sich aus dieser Statistik auch nicht heraus lesen, dass Staffordshire Terrier nun signifikant gefährlicher wären, als z. B. Schäferhunde.

    Statistik hat mit Meinung nichts zu tun - für Menschen ist der Staff mehr als doppelt, für Tiere mehr als dreimal so gefährlich

    als?

    Das ist nämlich die entscheidende Frage. Um zu zeigen, dass eine oder mehrere Rassen eine signifikant höhere Gefährlichkeit aufweisen, ist eben nicht zu zeigen, dass sie x-Mal über der Gefährlichkeit eines Durchschnittshundes liegen, sondern dass sie im Vergleich zu ALLEN nicht-gelisteten Rassen ein signifikant höheres Gefährdungspotential haben.

  • Es gibt keine Inferenzstatisitk und keine Angaben zur Dunkelziffer hinsichtlich der Population, von daher ist da nichts auf die Grundgesamtheit zurückschließbar. Das ist ja halt das Problem

    Und dann kommen die Hasileins dieser Welt und denken, sie können daraus irgendwas ableiten. Leider. (sage ich als große SoKa Verachterin :p)

  • Wenn der Landtag NRW selbst angibt, dass die Dunkelziffer der der nicht angemeldeten Hunde in NRW geschätzt bei 30% liegt, sagt diese Statistik halt absolut Null aus. :tropf:

  • Ein Yorki kann sicher eingestuft werden, und dem Gerechtigkeitssinn wird damit Rechnung getragen, aber gefährlich ist der nicht ernsthaft.

    Und wieder werden Kinder vergessen. Er ist deiner Ansicht nach vielleicht nicht fuer DICH gefaehrlich, aber fuer kleine Kinder ggf. schon. Und laut Gesetz ist es auch einfach egal, wer hier welche Hunde fuer gefaehrlich haelt, ab wann ein Biss eine Einstufung rechtfertigt. Beisst der Hund (oder hetzt der Hund) kann er eingestuft werden. Vom Teacup-Chi bis zur Dogge.

    Murmelchen Danke dafür!

    Und das finde ich auch richtig.

  • Und auch wenn man daran nicht stirbt kann eine vom JRT-Mix zerlegte Hand oder durch Hackenbiss beschädigte Achillessehne dich monatelang außer Gefecht setzen bzw ein:e Selbständige:n ruinieren.

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