Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • "Ohne Warnen" find ich immer witzig bis makaber. Ich wette, in 99% der Fälle warnt der Hund - nur das Gegenüber nimmt es nicht wahr oder fehlinterpretiert es.

    Nein man. Die wirklich gefährlichen Kandidaten waren nicht deutlich vor. Wenn es um fehlgeleitetes Beutefangverhalten geht dann halt auch gar nicht. Deine Erfahrung mit sorry, dem Durchschnitts Familienfiffi kannst du nicht auf diese Hunde übertragen. Diese Arroganz nervt mich

    Das hat nichts mit Arroganz zu tun, und ich weiß auch nicht, auf welche Durchschnittsfamilienfiffis ( :rolling_on_the_floor_laughing: ) Du Dich beziehst. Das ist schlichtweg Erfahrung. Bei sehr vielen Vorfällen ist es einfach so, daß die Leute einfach Dinge gemacht haben, die einen erfahrenen Hundeführer schlichtweg die Hände überm Kopp zusammenschlagen lassen. Ohne, daß den Leuten das bewußt ist. Kind mit Fremdhund allein spielen lassen. Hund von hinten anfassen - was auch immer, so Zeug halt. Wenn man auf Facebook Videos sieht, wo das Kind aufm liegenden (und schon heftig beschwichtigenden) Rottweiler rumrutscht, mit lauter Herzchen in den Kommentaren und "best friends forever"- Unterschrift - bei sowas wird mir einfach übel, allein vom Gucken, weil wenn das Kind dem Hund dabei versehentlich wehtut (und das ist ne Frage der Zeit, war´s das halt, bei dem Größen- und Kräfteverhältnis, unter Umständen.

    Ich glaube nämlich nicht, daß es so viele echt gefährliche Hunde gibt, wie die, von denen Du sprichst. Natürlich gibt es die - ich weiß schon ganz gut, wovon ich rede! Und wir haben ja gerade hier im Thread genügend Themen, wo das der Fall war. Auch mein Faro - wenn er warnt, dann sehe ich das nicht, nicht von hinten, weil der immer vor mir läuft (da seh ich nämlich, wenn ihn wer antatschen möchte!). Aber wenn er warnt, dann nur minimalst (mich nicht, weil er mit mir ok ist, ich darf alles machen), und ein Fremder wird das mit Sicherheit nicht wahrnehmen (können), weil nur minimalst, und ganz kurz. Er wird halt nur so geführt, daß er hier nie auftauchen wird. *aufholzklopf... Wenn Du also Faro als Duchschnittsfamilienfiffi bezeichnen möchtest - bitte. Kannst gern mal ne Runde mit ihm drehen, dann weißt Du, was ich meine!! Und Frieda war dasselbe Kaliber - nur, daß die ausschließlich auf Hunde gegangen wäre. Hätte sie das jemals ernsthaft geschafft, wäre ich auch mit ihr hier gelandet, weil die hatte bei Hundebegegnungen Tötungsabsichten. Bzw. in den Schlagzeilen. So viel zu meinen Erfahrungen mit meinen "Duchschnittsfamilienfiffis".

    Aber die Mehrzahl aller Vorfälle passieren einfach, weil Leute Dinge mit Hunden machen, die halt einfach leichtsinnig sind, oder den Hund schlichtweg überfordern (ich sag nur als Beispiele die Enge auf nem Weihnachtsmarkt o.ä., die nicht jeder Hund verträgt, oder sonstige Bedrängungs- oder Bedrohungsverhalten in Hundeaugen), wo man als erfahrener Halter einfach sagt: Wie kann man nur. Und bei denen sehe ICH als Fremde (!) auf 7 Meilen Entfernung, daß das, was die Leute da grad mit ihnen machen, ihnen nicht geheuer ist, und daß ein Nachvorngehen nur eine Frage der Zeit ist. Weil sie ausweichen, beschwichtigen, mit eingezogenem Schwanz rumlaufen, was auch immer.

  • BieBoss dragonwog schreibt von 'die wirklich gefaehrlichen Kandidaten'. Die haben nix mit Hunden zu tun, die auf Weihnachtsmaerkte mitgenommen werden.

    Und genau...es gibt kaum ( = nicht so viele) wirklich gefaehrliche Hunde. Deswegen sind alle Einrichtungen fuer solche Hunde voll bis unters Dach. Deswegen kamen zig solcher Hunde nach Kaernten und sind da elendig verreckt...

  • Nein man. Die wirklich gefährlichen Kandidaten waren nicht deutlich vor. Wenn es um fehlgeleitetes Beutefangverhalten geht dann halt auch gar nicht. Deine Erfahrung mit sorry, dem Durchschnitts Familienfiffi kannst du nicht auf diese Hunde übertragen. Diese Arroganz nervt mich

    Das hat nichts mit Arroganz zu tun, und ich weiß auch nicht, auf welche Durchschnittsfamilienfiffis ( :rolling_on_the_floor_laughing: ) Du Dich beziehst. Das ist schlichtweg Erfahrung. Bei sehr vielen Vorfällen ist es einfach so, daß die Leute einfach Dinge gemacht haben, die einen erfahrenen Hundeführer schlichtweg die Hände überm Kopp zusammenschlagen lassen. Ohne, daß den Leuten das bewußt ist. Kind mit Fremdhund allein spielen lassen. Hund von hinten anfassen - was auch immer, so Zeug halt. Wenn man auf Facebook Videos sieht, wo das Kind aufm liegenden (und schon heftig beschwichtigenden) Rottweiler rumrutscht, mit lauter Herzchen in den Kommentaren und "best friends forever"- Unterschrift - bei sowas wird mir einfach übel, allein vom Gucken, weil wenn das Kind dem Hund dabei versehentlich wehtut (und das ist ne Frage der Zeit, war´s das halt, bei dem Größen- und Kräfteverhältnis, unter Umständen.

    Ich glaube nämlich nicht, daß es so viele echt gefährliche Hunde gibt, wie die, von denen Du sprichst. Natürlich gibt es die - ich weiß schon ganz gut, wovon ich rede! Und wir haben ja gerade hier im Thread genügend Themen, wo das der Fall war. Auch mein Faro - wenn er warnt, dann sehe ich das nicht, nicht von hinten, weil der immer vor mir läuft (da seh ich nämlich, wenn ihn wer antatschen möchte!). Aber wenn er warnt, dann nur minimalst (mich nicht, weil er mit mir ok ist, ich darf alles machen), und ein Fremder wird das mit Sicherheit nicht wahrnehmen (können), weil nur minimalst, und ganz kurz. Er wird halt nur so geführt, daß er hier nie auftauchen wird. *aufholzklopf... Wenn Du also Faro als Duchschnittsfamilienfiffi bezeichnen möchtest - bitte. Kannst gern mal ne Runde mit ihm drehen, dann weißt Du, was ich meine!! Und Frieda war dasselbe Kaliber - nur, daß die ausschließlich auf Hunde gegangen wäre. Hätte sie das jemals ernsthaft geschafft, wäre ich auch mit ihr hier gelandet, weil die hatte bei Hundebegegnungen Tötungsabsichten. Bzw. in den Schlagzeilen. So viel zu meinen Erfahrungen mit meinen "Duchschnittsfamilienfiffis".

    Aber die Mehrzahl aller Vorfälle passieren einfach, weil Leute Dinge mit Hunden machen, die halt einfach leichtsinnig sind, oder den Hund schlichtweg überfordern (ich sag nur als Beispiele die Enge auf nem Weihnachtsmarkt o.ä., die nicht jeder Hund verträgt, oder sonstige Bedrängungs- oder Bedrohungsverhalten in Hundeaugen), wo man als erfahrener Halter einfach sagt: Wie kann man nur. Und bei denen sehe ICH als Fremde (!) auf 7 Meilen Entfernung, daß das, was die Leute da grad mit ihnen machen, ihnen nicht geheuer ist, und daß ein Nachvorngehen nur eine Frage der Zeit ist. Weil sie ausweichen, beschwichtigen, mit eingezogenem Schwanz rumlaufen, was auch immer.

    Aber wir reden eben NICHT von den "normalen" Hunden, sondern solche, die überdurchschnittlich unverhältnismäßig reagieren - wo allein der ein Sturz eines Menschen z.B. schon zu fehlgeleitetem Beutefangverhalten führt, wo ein "Angler kommt mir entgegen" ausreicht, damit ein Hund massiv beschädigt und nachsetzt.

    Das Hunde 1000fach von ihren Menschen und der Umwelt falsch behandelt werden, ist doch die bittere Realität. Aber nur ein ganz geringer Bruchteil der Hunde ist dadurch gefährlich für seine Umwelt.

    Einen wirklich gefährlichen Hund wird man wohl auf keinem Weihnachtsmarkt antreffen. Ich glaube, du sprichst von ganz anderen Hunden, als die, die wir meinen ...

    Ich verstehe deinen Punkt also nicht.

  • 'Viele' ist halt relativ. Vergleichsweise finde ich nämlich auch, dass es sehr, sehr viele Hunde gibt, die unfassbar viel über sich ergehen lassen, ohne dass es jemals zu einer Verletzung kommt.

    Die Kaliber, von denen die Rede war, sind in der Öffentlichkeit wohl eher kaum anzutreffen. Daher auch meine Frage, ob und weshalb es so schwierig ist, diese Hunde einzuschläfern. Ich finde die Doppelmoral, mit welcher wir als Gesellschaft zwischen Nutz- und Haustieren unterscheiden, nämlich kaum auszuhalten. Das fände ich als Tierarzt auch ganz schön schwierig. Ich weiss nicht, ob ich damit umgehen könnte.

  • Und ja, ich ändere meine Meinung nicht, wenn ich sage, dass Hunde, die eine massive Gefahr für ihre Umwelt darstellen, massiv beschädigen und auslösen, ohne vernünftig zu warnen für mich nicht in unsere Gesellschaft passen.

    Wenn denn sichergestellt ist, daß sie WIRKLICH nicht gewarnt haben, UND der Halter nicht in der Lage ist, den Hund ausreichend zu sichern - soweit gehe ich mit Dir sogar konform. Aber allein auf die Behauptung irgendwelcher Nichthundehalter oder sogar Halter, die den eigenen Hund nichtmal anständig lesen können (das ist ja eher die Regel denn die Ausnahme! Ich sag nur "die spielen so schön"....), daß der Fremdhund nicht gewarnt hätte - nein. Einfach nein. Und Du kannst einfach nicht wissen, ob der Hund echt nicht gewarnt hat, als Ärztin, der im Zweifelsfalle einfach nur der Hund zum Einschläfern vorgestellt wird! Du warst nicht dabei. Und trotzdem übernimmst Du allen Ernstes die Verantwortung dafür, einen Hund zu töten, der vlt. einfach nur nicht oder mißverstanden wurde?

    Verstehst Du, ich spreche Dir nicht die Erfahrung mit den Folgen schwerer Vorfälle ab. Es geht mir nur um den Punkt, daß Du nicht sicher sein kannst, wie gut der Geschädigte bzw. der jeweilige Halter den Hund tatsächlich lesen konnte oder hätte können. Und auf eine bloße unbewiesene Behauptung hin einen Hund zu töten? Ich mein, das sind doch Lebewesen. Und als Veterinärmediziner hast doch den Beruf, nein, die Berufung, Leben zu retten. Nicht zu verurteilen ohne Beweise. Das ist der Punkt, der in meinen Augen einfach nicht geht.

    Und es ist natürlich ein Unterschied, ob ich sage "nicht in die Gesellschaft passen", oder "töten". Mein Faro zB ist nicht "in der Gesellschaft", da hätte er, ganz korrekt, nichts zu suchen. Braucht er aber bei mir auch nicht. Macht ihm nur Streß. Der ist BEI MIR. Ausschließlich. Und er hats da verdammt gut. Kontakte zu meinen andren Hunden (wenn auch seit heute eine weniger :loudly_crying_face: ) und einzelnen bekannten weiteren Hunden in der Gegend, liebevoller Kontakt wenigstens zu mir, medizinische Betreuung, gutes Essen, Beschäftigung (Hundeschule wöchentlich incl.!), der kriegt regelmäßig seine Medikamente (Schilddrüse), und kommt nach draußen dreimal am Tag, kann laufen. Lebt mit in der Wohnung, nix Zwinger oder so. Weil bei mir isser unauffällig. Ich war auch schon wandern mit ihm und den andren Hunden mehrere Tage. Wald halt, weitestgehend ohne Fremdkontakte, nur mit ner Freundin. Wir haben einfach bissel Abstand gehalten, und gut war. Darf ihn halt nur niemand bedrängen oder anfassen. Da kann ich drauf gucken, und ihn in Situationen, wo es eng werden könnte, entsprechend sichern. Der hat ein komplett normales Leben hier, ich bin in der Lage, ihn zu sichern, ansonsten lebt er genauso hier wie die andren Hunde bei mir. Und wenn jemand den eigenen Hund nicht gesichert kriegt, dann gibts vlt. jemand Andren, der das kann, der zB meine aktuelle Situation hätte, sprich die Kapazitäten, die Zeit, eine Wohnung für sich alleine etc. Das sind alles Optionen, die ich ZUERST klären würde, bevor ich ein endgültiges Urteil mit einem Hund gehe und den letzten Schritt empfehlen würde.

    Ganz klar würde auch ich nicht nen Hund lebenslänglich in nen Stahlkäfig gezwungen sehen wollen, in dem Falle kann dann sicher keiner mehr was gegen ein Einschläfern sagen, wäre sogar Tierschutzgerecht, da würde ich nem Arzt, der das macht, auch nie Vorwürfe machen. Ein Arzt tut sowas ja in der Regel eher nicht aus Spaß oder als Hobby :smiling_face_with_horns:

    (und ja, ich bin mir dessen bewußt, daß solche Plätze nicht an jeder Straßenecke und für jeden Hund zu finden sind! Aber das muß man halt auch erstmal rausfinden, ob das für diesen Hund tatsächlich der Fall ist, und diesem eine Chance geben.)

    Aber vlt. habe ich Dich da nur falsch verstanden, und lese einfach rein, daß Du da nicht lange fackeln würdest, weil Du nix Gegenteiliges geschrieben hattest?

  • Wo wir wieder beim Unterschied Hund und Huhn sind.

    Es ist halt sehr moralisch dem Hund irgendwie ins Schuldkonstrukt zu quetschen. Nur hilft das bei der Lösung des Problems nicht.

    Egal wie gut führbar ein Hund ist, wenn sein Halter das nicht hinbekommt ist dieser Hund eine Gefahr. Egal wie unproblematisch ein Hund in einem anderen Leben wäre, wenn es kein anderes zu Hause gibt.

    Wir haben zu viele Hunde die beißen, egal warum.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!