Wie bringt man richtig eine Kritik an, das sie auch fruchtet ?

  • Das kommt auf den Typ Mensch drauf an und wie sehr überhaupt etws geändert werden soll, aus Eigenmotivation.


    Gibt halt Kritik und Kritik.


    Wenn mich unterwegs jemand anmachen würde, weil er irgendeinen Blödsinn "kritisiert" den ich anders sehe und auch gar nicht verändern möchte, dann könnte das noch so höflich formuliert werden, es käme genau gar nicht an wie vom Sender erhofft.

  • kommen diese Leute beruflich zu dir?
    wenn das nur freunde sind, würde ich das einmal konkret sagen was dich stört, das die Tiere leiden und da was passieren muss und wenn das nicht passiert den Kontakt abbrechen.

  • kommen diese Leute beruflich zu dir?
    wenn das nur freunde sind, würde ich das einmal konkret sagen was dich stört, das die Tiere leiden und da was passieren muss und wenn das nicht passiert den Kontakt abbrechen.

    Das sind meine Freunde und halt Ex Mitbewohnerin und mein ist halt Bewohner der WG meines Freundes.


    Deswegen ist das Thema bei mir auch immer Omni Präsent

  • Hm,

    jetzt habe ich wieder so bißchen Bauchschmerzen.

    Ich bin davon ausgegangen, daß dieser Thread eher allgemein gemeint ist, so wie Du einen anderen als Beispiel herangezogen hattest. Jetzt wird mir das etwas zu persönlich, geht mir zu sehr rüber ins Reden über Dritte.



    Ganz allgemein: wieso manche Kritiken nicht ankommen:

    - der Ton macht die Musik

    - wer immer wieder das Gleiche sagt, hat so ein Nervfaktor, auch wenn derjenige schon Recht hat, wird leicht ausgeblendet

    - wer zu sanft redet, kommt wohl eher unterwürfig rüber, als ob man um was bittet, oder bettelt,

    - wer zu harten Worten greift, dann schaltet der Verteidigungsmodus ein

    - so eine Art "Baron Münchhausen Stellvertreter Syndrom", denn man bekommt genug Aufmerksamkeit

    - manchmal stimmen eigene Vorstellungen nicht mit denen der anderen überein (bestes Beispiel, was mir so gerade einfällt, Besuch der Eltern "Ach Kind, wie sie es denn bei dir aus? Kannste nicht aufräumen / sauber machen?" und für das Kind ist es ordentlich und reinlich genug)

    - oder es ist eine Krankheit dabei im Spiel, aber das ist dann ein Fall für den Spezialisten!

  • Das finde ich interessant und könnte passen.


    Eigentlich ging es mir schon um das Thema allgemein, finde ich einfach mega Interessant und würde mir auch Allgemein weiter helfen.


    Das es so abgerutscht ist tut mir Leid, das Nachfragen hat dezent meine Frustration getriggert, die ich sehr lange unterdrückt hatte.


    Reicht für mich persönlich heute auch über diesen Bereich weiter zu denken.

    Ich nehme jetzt schon manches mit und versuch es mal auf diese Art.


    Und versuche mal drauf zu achten.


    Ich bin trotzdem noch für Allgemeine Tipps und Tricks offen :tropf:

  • Wie bringe ich diesen Menschen also die Probleme nahe die sie nicht sehen ?

    Wenn ein Mensch ein Problem nicht sehen will, dann kannst du die ausgefeilteste Rhetorik haben, es wird sich nichts ändern, weil er das Problem wunschgemäß nicht sieht.


    Man kann Menschen nicht davon abhalten, eigene Entscheidungen zu treffen und damit auch Fehler zu machen.


    Manches ist Interpretation, wann besser wäre einzugreifen und wann nicht, aber wenn jemand nicht will, dann ist das erstmal so.


    Dann grenze ich mich ab. Und sage zb beim Filzhund, der ja wirklich leidet, ich passe auf deinen Hund gern auf, aber nur, wenn der zum Groomer geht mit seinem Filz/wenn ich den scheren darf, weil [Begründung].


    Wird da nicht drauf eingegangen, dann zieh ich mich zurück. Ich kann dann auch nicht immer das leidende Tier sehen, und meine Gefühle der Ohnmacht tun mir dann selber nicht gut.



    (Wirklich gravierende Fälle, wo Ämter informiert werden müssen, weil schwerwiegend, mal außen vor).

  • Ja, da muss man auch echt auf sich achten! Man kann halt niemanden gegen seinen Willen therapieren und eine fette Verdrängung auflösen, geht schon in die Richtung.

  • Mir sind meine Zeit und meine Nerven dafür zu schade.

    Werde ich gefragt, dann rate ich durchaus und ansonsten halte ich mich da raus.


    Nicht mein Zirkus und nicht meine Affen.

  • Nach dem ich zum Teil seit Jahren versucht habe, einzelne Kunden zur Vernunft zu bringen, das sie ihren Hund beim TA vorstellen um die Zähne machen zu lassen oder sie mehr bürsten müssen oder die Krallen zu lange sind hab ich den für mich richtigen Weg gefunden...

    Ich kläre einmal freundlich und fachlich auf und biete meine Hilfe an oder empfehle gute Tierärzte oder Physiotherapeuten oder Trainer.

    Ich kläre auch ein zweites Mal auf, weniger freundlich und sehr deutlich und wenn sich bis zum nächsten Mal nichts geändert hat, vergebe ich an diese Leute keine Termine mehr. 🤷🏻‍♀️

    (Zum Verständnis, ich rede hier schon von schlimmen Fällen, nicht von mal ein bisschen moppelig oder nem Knoten hinterm Ohr)

  • Es gibt durchaus Schemata, an die man sich halten kann, wenn man Kritik so anbringen möchte, dass sie möglichst offen und respektvoll diskutiert werden kann, z.B. das geWIEVte Feedback (Friedemann Schulz von Thun). Das "wiev" in dem Wort ist eine Abkürzung und steht für das Vorgehen, bei dem Anbringen von Kritik:


    W = Wahrnehmung

    Zuerst schildere ich möglichst sachlich und kurz das, worum es geht.


    I = Interpretation

    Anschließend kommt meine Interpretation, warum das so gewesen sein könnte, und zwar - das ist wichtig - eine Interpretation die meinem Gegenüber das allerbeste unterstellt. Damit bau ich eine goldene Brücke, derjenige muss sich nicht schlecht fühlen, sondern kann immer noch offen zuhören.


    E = Emotion

    Jetzt kann ich sagen, was das, was ich da beobachtet hab, in mir auslöst, warum ich das Beobachtete doof finde. Dabei bleib ich bei mir.


    V = Verhaltenswunsch

    Schließlich beschreibe ich, wie ich mir die gleiche oder eine ähnliche Situation in der Zukunft vorstellen könnte, was ich mir von meinem Gegenüber dann konkret wünschen würde.



    Ich zieh das mal bissl an den Haaren herbei und lass den aktuellen Border Collie Thread durch dieses geWIEVte Feedback laufen, das könnte z.B. so aussehen:


    "Hi, (Wahrnehmung:) Du schreibst, dass Euer Hund sich viel weiter vom Hof entfernt, als es Euch lieb ist. (Interpretation:) Bestimmt habt Ihr Euch darauf verlassen, dass es der junge Hund vom alten lernt, weil Ihr das bei Euren bisherigen Hunden so erlebt habt. (Emotion:) Von außen betrachtet denke ich, dass bei diesem Junghund ganz andere Faktoren zusätzlich eine große Rolle spielen. Ein Border Collie tickt so und so, ... (da könnte man bissl erzählen, warum der Hund wohl so handelt, wie er es gerade tut). (Verhaltenswunsch:) Am einfachsten wäre es in Eurer Situation, einen guten Trainer hinzuzuziehen, der viel Ahnung von Border Collies hat und zu Euch vor Ort kommen kann.



    Oder: (Wahrnehmung:) Du schreibst, dass Euer Hund draußen Kindern in manchen Situationen in die Schuhe kneift. (Interpretation:) Bestimmt habt Ihr das bisher noch nicht als so schlimm eingeschätzt, sonst hättet Ihr das ja schon unterbunden. (Emotion:) Dieses Verhalten hat beim Border Collie allermeistens folgende Ursache: ... (erläutern) (Verhaltenswunsch:) Darum wäre es dringend nötig, an dem Verhalten mit einem Trainer zu arbeiten und ansonsten den Hund so zu halten, dass er nicht mehr in diese Situation kommen kann.



    Das ist alles natürlich keine Garantie, dass es auch ankommt, aber durch den sachlichen Beginn und gleich danach die goldene Brücke bietet es eine Chance, das Gegenüber für Argumente zu öffnen.

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