Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 13

  • Willkommen im Junghundethread:winken:

    Was mich tierisch nervt sind andere Hundebesitzer die einfach oft stehen bleiben. Egal ob deren Hund an der Leine hoch geht, oder ruhig ist. Oder wie Grisbert schreibt, ohne Leine laufen lässt. Was soll ich da tun? Das Cupertino ruhig im Sitz, Platz bleibt, keine Chance. Da ist der Reiz viel zu groß.

    Das kann er auch noch nicht.

    Mein persönliches probates Mittel, um es meinem Hund und mir leicht zu machen:

    Größtmöglicher Abstand zu diesen Reizauslösern.

    Entweder in einem sehr großen Bogen ausweichen (im Wald gehe ich ins Unterholz), oder mit großem Abstand warten bis das andere Hund-Halter-Gespann uns passiert hat (auch hier gehe ich im Wald gerne ins Unterholz), oder aber ich wende mich ab und entferne mich von diesem Reiz (wenn ich zum Beispiel eine Stelle suchen muss, wo ich den nötigen Abstand einhalten kann).

    Bei zu nahem Abstand ist der Druck auf Cuper einfach zu groß, um daraus irgend etwas lernen zu können.

    Außerdem dürfte bei Cuper rassetypisch das Bedürfnis nach Kontakt zum anderen Hund (oder auch Menschen) sehr groß sein.

    Meine Welpen und Jungspunde haben die Lektion, dass nicht jeder Hund (und auch Mensch) kontaktiert werden muss, bei mir ganz einfach schwarz-weiß gelernt:

    Nähern wir uns an, gibt es Kontakt (nach meinen Regeln, die parallel etabliert werden).

    Weiche ich aus, gibt es keinen Kontakt.

    Um das so klar wie möglich für den Jungspund zu machen, habe ich deutlich Abstand genommen.

    Mittlerweile benötige ich diesen Abstand nicht mehr immer.

    Bei Hunden die schon sichtbar Krawall androhen gehe ich immer noch auf deutlichen Abstand.

    Ich habe einfach keinen Bock auf Stress, dafür ist mir das Leben meiner Hunde einfach zu kurz, um mich über solche Sachen ärgern zu müssen.

  • Klein Junik hat seine erste Begegnung gehabt mit einem kleinen Hund.
    Er fand das äusserst spooky und hatte den Kamm fast an den Ohren vorne.

    Der Kleine irgendwas war allerdings im Geiste mindestens so gross wie ein Dobermann und extrem souverän. Der liess den aufgeregten Teenager abblitzen, blieb ruhig, unaufgeregt und hatte die Situation voll im Griff. So ein 5kg Stinker 😄 und als Junik wichtig markierte, stand er daneben und scharrte gross und wichtig, weil... eben...Rüden 🤣

    Danach fand Junik, dass der toll ist undwollte mit ihm spielen. Darauf hat sich der kleine Gernegrosse allerdings nicht eingelassen. Worauf wir dann gegangen sind 😀

  • Klein Junik hat seine erste Begegnung gehabt mit einem kleinen Hund.
    Er fand das äusserst spooky und hatte den Kamm fast an den Ohren vorne.

    In der Hundschule ist ein Chihuahua-Mix, der die anderen Hunde strammstehen lässt. Er tänzelt auch gerne auf 2 Beinen herum. Talisker ist fasziniert von ihm und beobachtet ihn immer mit schräg gelegtem Kopf. Gleiches Verhalten zeigt er, wenn im TV etwas Interessantes für ihn zu sehen ist.

  • Ich belohne von Anfang an jedes Abwenden von vorbeigehenden Hunden hin zu mir. Das selbstständige Umorientieren haben die hier total schnell drauf, das wird konsequent belohnt. Jedes Mal.

    Gerade bei Hunden, die potentiell großes Interesse zu connecten haben, hab ich so früh einen Fuß in der Tür.

  • Den Hund auf der abgewandten Seite am Halsband festhalten, und ihn mit Leckerchen umlenken.

    Gehorsam geht in dem Alter einfach noch nicht.

    Klar kannst du da auch mit Einschränkung und Druck agieren - aber was "lernt" der Hund dann?

    "Es gibt Ärger mit meinem Menschen, wenn ein anderer Hund kommt!"

    Ich vermittel meinem Hund lieber: "Der Hund ist für uns uninteressant, dir passiert ganz sicher nichts Schlimmes, sondern ganz im Gegenteil: Dir passiert etwas Gutes (eben deshalb auch Leckerchen*), wenn du meinem Beispiel folgst und ihn auch ignorierst."

    Damit baue ich Vertrauen zu meinem Hund auf, und auch die Basis, dass es sich lohnt mir zu vertrauen.

    Wir können unseren Hunden nicht mit der Sprache erklären, was wir von ihnen wollen - sie verstehen uns nicht.

    Um uns für den Hund verständlich zu machen, müssen wir Umwege gehen, über viele Wiederholungen etablieren, was wir uns vorstellen an Verhalten.

    *Leckerchen sind in solchen Situationen zunächst erstmal keine Belohnung, sondern ein Medium dessen wir Menschen uns bedienen, um überhaupt erst ein Umlenken im Verhalten zu initiieren. Wem diese Erklärung zu kompliziert ist, bitte gerne nachfragen.

  • Hund = zu mir abwenden. Das lernen hier alle meine Hunde sehr frueh (bzw. eigentlich bei jedem Reiz). Und nein, d.h. nicht, dass die nicht schauen duerfen, im Gegenteil.

    Will ich an dem anderen Hund vorbei, gehen wir einfach dran vorbei. Heisst, ich sag meinen 'Zwerg' dass er jetzt neben mir laufen soll und jedes ruhige laufen ohne zu fixieren, losduesen wollen, usw. wird bestaetigt. Wendet er den Blick komplett ab vom anderen Hund (und schaut dafuer mich an), gibts noch ein extra Lob.

  • Ergänzend etwas zur menschlichen Körpersprache in diesen Situationen:

    Ich wende mich meinem Hund zu, konzentriere mich auf ihn, voll und ganz.

    Ich wende dem anderen Hund dadurch meinen Rücken zu (zumindest zum großen Teil), positioniere mich so, dass ich maximal durch ein Kopfwenden den anderen Hund kurz im Blick habe, nur um meinem Hund zu signalisieren: "Es ist alles gut, dir droht keine Gefahr, ich habe den Hund im Blick, kümmere mich aber nicht um ihn."

    Körpersprachlich signalisiert das meinem Hund: Einer Gefahr wendet man nicht den Rücken zu - tue ich das, droht auch keine Gefahr.

    Dabei nehme ich den Raum zwischen meinem Hund und dem anderen Hund (beim Passieren) ein.

    Nur der Führende nimmt den Raum VORNE ein, wenn ich übernehme bekommen meine Hunde ein "Fuß" oder auch ein "Hinter".

    Ich bleibe mit meinem Fokus (und damit meinem Körper) bei meinem Hund.

    Ich erlebe oft, dass Menschen sich in dem Moment selber ablenken lassen durch Umweltreize, und frage mich, wie sie erreichen wollen dass der Hund mit seiner Aufmerksamkeit bei ihnen bleiben soll, wenn sie es selber nicht fertig bekommen, mit ihrer Aufmerksamkeit bei ihrem Hund zu bleiben.

    Wenn ich dieses Passieren oder Passieren-Lassen übe, ignoriere ich absolut konsequent alles andere und konzentriere mich völlig auf meinen Hund.

  • Wir sind Team “kein Fremdhundekontakt” und dementsprechend ist eins der ersten Dingen, die Hunde hier lernen “Bogen laufen” und “Umorientierung”.


    Klein-Trudy hatte eine aufregende Woche.

    Mittwoch wurde sie das erste Mal gesittet und hat das echt entspannt gemeistert. Ein Freund hat auf die zwei Hunde aufgepasst (bei uns zuhause” wahrend wir Menschen im Heide Park waren.

    Freitag waren wir auf einer Halloween-Party, beide Hunde dabei. War in einer Kleingarten-Siedlung, komplett neu für Trudy. Die erste halbe Stunde war sie noch sehr hektisch, hat aber sehr schnell gecheckt dass es Karotten am Buffet gab. Da war es vorbei mit der Schüchternheit.
    Sie hat zwischendurch unterm Tisch gedöst und ist mit uns eine kleine Runde durch die Siedlung spaziert.

    Und gestern war sie wieder beim Foodsharing mit dabei und danach noch mit auf Parzelle einer Bekannten und ihrer zwei Rüden. Die hatte sie vorher schon mal gesehen aber es gab kein Kontakt. Gestern dann also ihr erstes “richtiges” Treffen mit anderen Hunden außer Naruto. Sie war erst etwas ängstlich, ist aber schnell aufgetaut und mit den zwei durch den Garten gerannt.

    Dementsprechend ist heute Pause-Tag.

    Ansonsten hat sie gelernt dass sie an die anrichte kann und dort essen klauen kann… bis jetzt hat sie nur Hunde-Essen erwischt |) Das erste Mal habe ich sie nur beim fressen am Boden erwischt, das zweite Mal mit dem Kopf auf der arbeitsplatte, das gab eine kurze Ansage:rotekarte:

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