Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 13

  • Danke für die Klarstellung und ganz viel Freude mit dem völlig normalen Hund.

    Ich werd zukünftig einfach meine vorgeprägten Impulse bei mir behalten.



  • Mehrhund Ich finde deine Einschätzung auch vollkommen in Ordnung. Natürlich kannst du es nur aus meinem Geschriebenen ableiten. Das ist ja nur eine kleine Momentaufnahme. Aber ich werde es dennoch weiter beobachten 😊


    Märchen

    In der Regel gehen wir 2x am Tag ca. 20-30 Minuten ihre Wohlfühlrunde. Da wird viel Geschnüffelt. Wenn wir Hunde treffen und sie möchte, gibt es Kontakt und auch mal Spielen, aber nur an der lockeren Leine. Da aber aktuell jeder Mensch und Hund interessant ist, üben wir auch mal das Daran-vorbei-Gehen (aktuelles Thema in der Hundeschule). 1x am Tag gibt es einen längeren Spaziergang (30-45 Minuten) meist mit Schleppleine. Wenn wir im Wäldchen sind und keine Hunde in der Nähe, lasse ich die Schleppleine los und sie herumflitzen. Das macht sie dann am Anfang kurz und danach hält sie sich trotzdem im Scheppleinenradius bei mir auf. Dann üben wir auch den Abruf.

  • Ich finde das alles ganz schön viel für so einen jungen Hund.

    Und das ist dann der Grund, warum sie statt super müde zu sein, eher Unfug macht, weil es zu viel Input war? Ich kann ja die Gassirunden kürzen und mal schauen, ob sich etwas ändert.

    Nach müde kommt blöd.

    Bei Mensch, Hund und BC😂

    Und auch bei völlig normalen Rassen und Mixen .😂

    Nicht unbedingt die Länge des Gassies oder Dummytrainings, sondern auch wie viel Aufregung.

    Ich war gestern mit einem Hund (9 Monate-Rasse ist geheim) in der Junghundegruppe und es ist über ihre Konzentrationsgrenze gegangen. Danach zuhause, hat „der Hund“ gebellt und wollte nach oben. (oben ist nichts los und sie ist dort alleine).

    Sie kann das, weil sie die Strategie sich zurückzunehmen und rauszunehmen lernen konnte.

    Jetzt wieder ein BC Beispiel: ein anderer Hund, der mich 14 Jahre begleitet hat im Leben, nicht der „Knabberer“, die hat den Kopf ins Dunkle gepackt um abzuschalten.

    So hat jeder Hund eine andere Strategie. Rasseunabhängig😂

  • Unsere Junghündin ist auch 9 Monate alt (in 2 Tagen). Sie geht 1x am Tag eine große Runde spazieren (groß heißt je nach Hirnnutzbarkeit und Zeit zwischen 30min und 2h und je nach Aufnahmefähigkeit im Freilauf oder an der Schleppleine), dabei werden die Basics geübt (mal mehr und mal weniger) und sie zockt vormittags mit ihrem Riesenschnauzerkumpel durch Stall und Garten während mein Schwiegervater den Stall macht. Dazu mache ich alle paar Tage etwas Kopfarbeit mit ihr - Medical Training, Apportieren, Unterordnung, etc.

    Abseits davon liegt sie bei mir im Büro oder irgendwo im Haus rum und darf im Garten tun worauf sie Lust hat (und das nimmt sie sehr ernst - sie buddelt, erntet Stöcke, schläft in der Hecke, lässt sich einschneien,...).

    Maze ist behütet aufgewachsen und kennt das Leben bei uns in der Art seit sie 9 Wochen alt ist und das beim Züchter war nicht viel anders.

    Wenn wir dann aber mal etwas unternehmen, was sie selten sieht (also zB Stadtbesuch, Baumarktbesuch, Lokalbesuch, etc.) und sie sich wirklich konzentrieren muss, dann ist sie auch mal überfordert/überwältigt, wenn es zu viel war. Das ist nicht schlimm. Das gehört zum Erwachsenwerden bzw. zum Leben. Sie schläft dann den restlichen Tag und am nächsten Tag ist sie wieder wie neu.

    Aber euer Hund ist in einem völlig anderen Umfeld aufgewachsen. Der steckt ständig in neuen Situationen und kann sich nie richtig davon erholen, weil eine überwältigende Situation auf die andere folgt.


    Ich hab nicht viel Erfahrung mit Tierschutzhunden, aber meine erste Hündin war auch ein ehemaliger Straßenhund und sie war ein absoluter Freigeist.

    Sie musste über Monate erstmal lernen, dass es toll ist einen Menschen zu haben, der sich um einen kümmert. Ich schwöre, dass Finya in den ersten Monaten draußen nicht wusste, wofür ich überhaupt da bin, schließlich ist sie früher ja auch alleine klar gekommen.

    Alleine die Tatsache, dass der Hund dadurch nicht mehr tun kann, worauf er Lust hat, sondern an seinen Menschen gekettet ist und tun muss, was dieser sagt, ist für einen ehemaligen Straßenhund eine große Umstellung, die ich nicht unterschätzen würde.

  • Ja, vermutlich ist genau das der Trugschluss: Der Hund braucht Action um ausgelastet zu sein und ist vermutlich durch die neue Umgebung schon ausgelastet.


    oregano Von deiner Schilderung her klingt das Actionlevel bei euch unserem aber ähnlich. Ich kann unsere halt nicht unbeaufsichtigt im Garten toben lassen, weil der nur durch (noch sehr mickrige) Hecken begrenzt ist. Deshalb nutze ich eben 10 Minuten am Tag den Dummy. Ansonsten arbeite ich ja auch den Tag über und Schnurribert muss hier rumliegen. Die Spaziergänge gibt es morgens, mittags und am frühen Abend.


    Was bei uns sicher der Stressfaktor ist, sind die Katzen, die ihre ganze Aufmerksamkeit fordern, wenn sie mal im gleichen Raum sind 😢

  • Was bei uns sicher der Stressfaktor ist, sind die Katzen, die ihre ganze Aufmerksamkeit fordern, wenn sie mal im gleichen Raum sind 😢

    Zum Beispiel. Nicht die Ideologie oder der Mensch entscheidet, was eine Herausforderung für den Hund ist, sondern der Hund. Und wenn sie Katzen ertragen anstrengend findet ist das so.



    Deshalb nutze ich eben 10 Minuten am Tag den Dummy.

    Da würde ich nochmal drüber nachdenken. Dummytraining ist toll, nur das was du beschreibst liest sich nach Dummy statt Ball werfen und das hilft dir auf vielerlei Ebenen nicht.

    Vollgas starten, stoppen in Dauerschleife ist ungesund. Außerdem kannst du deinen Hund nicht beobachten, um zu lernen, wie groß sein Bewegungsbedürfnis eigentlich ist. Lass sie machen was sie will und wenn sie lieber schnüffeln oder beobachten will ist das auch in Ordnung. Bei dauerhaftem im Kreis Gerenne gilt das Gleiche wie beim Kauen, mal rennen ist gesund, macht Spaß, gehört zum Leben dazu, nur noch rennen kann ein Zeichen für Hund sucht sich ein Ventil zum Stressabbau sein.

    Du baust dir eine Erwartungshaltung, im Garten gibt es immer Aktion. Das muss kein Problem sein, nur der Sommer kommt und es gibt Menschen, die sitzen gerne draußen, Gärtnern, usw. Da wünscht man sich für gewöhnlich das der Hund mit kann und gelernt hat, dass man im Garten auch andere Dinge tun kann. Dann fällt der nächste Schritt, bei langen Aufenthalten kann man auch draußen dösen leichter.

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