Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 13

  • Aber genau das ist doch der Punkt und keine Gassigänge oder Apportiersachen.

    Das war mein erster Beitrag zu dem Hund

    Bei mir würde das Tierchen in einen absolut stressfreien Raum kommen( mit mir oder ohne mich), wo nur Zeug ist zum Schreddern.

    Und was haben jetzt Spaziergänge und Apportieren damit zu tun?


    Ja, Räume schaffen macht Sinn, vor allem in Phasen wo der Hund kognitiv noch gar nicht wirklich verstehen kann was er falsch macht (ganz typisch die Welpenzeit) und wo sich verhalten festigt. Den halben Tag irgendwas schreddern lassen würde ich ihn aber auch nicht, also ich finde nicht dass man das noch extra fördern muss. Eine ganz normale Aufzucht würde sicherlich reichen, das muss nun auch nicht klinisch stressfrei sein.

  • Für mich liest sich das nach viel Druck ohne den Druck rauszunehmen.

    Kann sein, dass ich Kopfkino hatte und der Hund mehrmals am Tag im Freilauf einfach Hund sein kann, zudem ab und an andere Hundekumpels zum Spielen hat und gespielt wird fröhlich mit dem Hund und es wird Dummytraining genannt.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Fragestellerin da massenweise Dummys wirfst und den Hund unter Zwängen zum Apport bringt.


    Meistens hat die Bezeichnung Dummytraining sowieso wenig damit zu tun, und der normale Rumänische Straßenhund wird sicherlich gut alleine ein Ende finden.


    Denke da ist man mit Border Collie auch gerne etwas vorgeprägt, auch was das Thema Zwangsverhalten angeht. Bei anderen Typen ist das einfach nicht so ein riesiges Thema.

  • Denke da ist man mit Border Collie auch gerne etwas vorgeprägt, auch was das Thema Zwangsverhalten angeht. Bei anderen Typen ist das einfach nicht so ein riesiges Thema.

    Meinst du mit „man“ mich?

    Also dass ich „vorgeprägt“ bin?😂

  • Vielleicht sollte ich das nochmal klarstellen. Wir machen Montag bis Freitag jeden Tag 10 Minuten Dummyübung im Garten. Das bedeutet ich werfe den Dummy ca. 5 Mal und sie bringt ihn mir mit Belohnung (das übrigens auch für die körperliche Auslastung, weil sie viel Bewegungsdrang hat, aber nach 2 Monaten noch nicht abrufbereit ist - vor allem bei allem was neu ist) und dann darf sie ihn noch 3-4 Mal suchen. That‘s all. Danach lässt auch die Konzentration nach. Samstags gibts eine Stunde Junghundekurs.


    Der Hund zerstört nicht den ganzen Tag alles. Auf keinen Fall, aber, wenn sie in Spielilaune ist, schnappt sie sich eben alles, was sie super findet, aber eben ich nicht und die angebotenen Alternativen haben bisher nix gebracht.


    Sie hat regelmäßig Hundebegegnungen in Maßen und nur dann, wenn sie möchte bzw. wenn ich es möchte. Denn die Spiellaune schlägt auch gern mal in Blödsein um. Einmal am Tag, meist abends, wenn alles verarbeitet wird, müssen wir den Exorzisten rufen, weil die so richtig dumm wird. Nach 5 Minuten rumgespinne geht sie dann ins Körbchen und pennt bis zur eigentlichen Schlafenszeit.


    Auch ich habe das als ganz normales Verhalten eines Junghundes wahrgenommen. Ich habe nur das Gefühl, dass man bei Straßenhunden eben an manche Themen anders rangehen muss als bei einem Welpen vom Züchter, den man schon von Anfang an hat - wie oft beim Kenneltraining, was bei vielen Straßenhunden ein riesiges Trauma ist und mitunter einfach keine Option ist.

  • Denke da ist man mit Border Collie auch gerne etwas vorgeprägt, auch was das Thema Zwangsverhalten angeht. Bei anderen Typen ist das einfach nicht so ein riesiges Thema.

    Meinst du mit „man“ mich?

    Also dass ich „vorgeprägt“ bin?😂

    Ich bin es definitiv. Bei jungem Straßenhund mit Zerstörungswut denke ich an, einfach zu viel von egal was, es braucht ein Ventil.

    Mit Zwangsverhalten hat das absolut Nichts zu tun und Stress kann jeder Hund haben, das ist kein Hütehundprivileg.


    Dieser, reizoffene Hunde mit Hang zu selbstverletzendem Verhalten Blick, war übrigens eines der wenigen Dinge den ich als nützliches Werkzeug bei der Rumänin empfand. Sehen was geht, was geht nicht, was geht manchmal. Und es ist so cool, wenn man feststellt, das es kein Tanz auf Messers Schneide ist, ob man zu viel oder zu wenig oder das Falsche macht, sondern das alles riesige Bereiche sind, in denen man sich relativ frei bewegen kann. Trotzdem gibt es irgendwo Grenzen und es war hilfreich die frühzeitig wahr zu nehmen.

    Vielleicht habe ich meinen Hund manchmal zu sehr in Watte gepackt, hat aber wenn ich mir das Ergebnis anschaue keine negativen Folgen. Die macht immer noch riesige Fortschritte, die ist alltagstauglich und sie hat nur zwei "Macken". Kinder, weil ich keine passenden Trainingsmöglichkeiten hatte und mir das Thema zu heikel zum pfuschen ist und Busse, klarer Fall von mein Fehler, weil ich dachte, das geht schon, da muss sie durch. Und ja, das Busthema läuft ganz klar unter, gestresste, überforderte Hunde lernen immer auch Dinge von denen man nicht möchte, das sie gelernt werden und wenn ein Hund schon mit negativen Gefühlen in eine Situation geht, ist das ein blödes Setting. Damit macht man dem Hund und sich selbst das Leben schwer.

    In der Hinsicht bin ich dann gerne ein, bloß nicht zu viel, ab in die heile Welt Schaffer :ka:

    Nicht zu verwechseln mit, nicht dran arbeiten. Wenn ich meinen Hund gelassen hätte wie sie wollte, bin ich mir nicht sicher ob sie das Grundstück jemals verlassen hätte, aber pöbeln hätte sie perfektioniert.

  • Hmh, zitiere mal den Beitrag von gestern:


    Ich kann dir zwar überhaupt keinen Rat geben - sorry - aber dir sagen, dass es bei uns ähnlich schwer ist und ich manchmal einfach nur auf dem Sofa sitze und heule.


    Wir haben einen 9 Monate alten Junghund seit 2 Monaten bei uns. Vorher war sie als Straßenhund unterwegs. Aktuell ist sie fast ausschließlich im Wohnzimmer und im Rest der Wohnung nur an der Leine, weil sie unsere Katzen immer noch jagt. Sie ist seit Beginn regelmäßig kurz alleine - schon allein, weil ich das Wohnzimmer verlassen muss, um zu duschen oder aufs Klo zu gehen. Zwischenzeitlich hat es ganz gut funktioniert. Seit einer Woche ca. kann ich den Raum kaum 20 Sekunden verlassen ohne dass sie kläfft und Dinge zerstört.


    Ich glaube auch, dass der Faktor Zeit eine große Rolle spielt. Ich kann aber auch mitfühlen, dass man irgendwann gern wieder ein "normales" halbwegs selbstbestimmtes Leben führen möchte. Meine Kollegin trainiert das seit mittlerweile 4 Jahren mit ihrer Hündin und ist alleinstehend. Ich weiß gar nicht, wie sie das so lang ausgehalten hat und habe den größten Respekt dafür.

    Vielleicht wäre es wirklich gut, mal ein Tagebuch für den aktuellen Stand zu machen. Ohne Wertung in „gut“ oder „schlecht“, sondern einfach eine Bestandsaufnahme, was ist. Damit Ihr einschätzen könnt, wo Ihr den Hund abholen müsst.

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