Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 13

  • 1. Ein Kommando was beinhaltet "Leg dich irgendwohin und nerv nicht". Da fehlt mir die Idee, wie ich ihm das beibringen kann. Decke kennt er und klappt auch. Aber von mir aus muss er auch nicht auf der Decke liegen, er darf sich auch umlegen. Soll aber halt mal Pause machen.

    Evt. operant konditionieren? Immer wenn er sich hinlegt "Pause" sagen?


    2. Ihm nochmal klar zu machen, dass er eben auch mal nicht dran ist, er mich in der Zwischenzeit auch einfach nicht nerven soll. Das finde ich eigentlich schlüssiger, weil ich denke, es ist eher ein Beziehungsproblem und ein neues Kommando löst es nicht.

    Hier überlege ich das wegschicken nochmal konsequenter durchzuziehen. (Leider war es gesundheitlich etwas schwierig und ich dadurch inkonsequent) Und ihm körpersprachlich zu erklären, dass er mir nicht hinterherzulaufen hat.


    Wie würdet ihr es machen, oder habt es schon gemacht?

    1. Irgendwas zum Kauen geben, womit er sich alleine beschäftigen kann.

    2. Einfach gar nichts machen, Hund ignorieren und sich anderen Dingen zuwenden. Meiner legt sich dann meistens neben mich und schläft. Wenn nicht, schicke ich ihn kurz aus dem Raum und mache die Tür zu. Meistens legt er sich dann hin und schläft/döst, dann lasse ich ihn wieder rein und er legt sich zu mir.

  • Major (BC, 17 Monate, rüde) hat gerade bei ungefähr 50-52 cm 16,5 kg.

    Unser voriger Hund Smartie (jagdhundmischling) hatte mit um die 48cm im Idealgewicht 20kg - er hatte aber eine völlig andere Statur.

    Bei uns gibts gerade, seit die Hormone rein kicken und die Umwelt scheinbar nochmal ganz neu wahr genommen wird, wieder viel mehr Leckerli (bzw. seine Futterration) draußen.

    Für mich ist es, wie Training unter neuen Umweltreizen - nur das ICH halt das „neu“ nicht sehe - aber für ihn ist es da.

    Wir hatten eben den tollsten Spaziergang ever.

    Major hat sich alle paar Schritte von sich aus zu mir orientiert, war durchgehend ansprechbar, hat nicht überdreht, war nicht übertrieben guckig, im Dorf war die Leine immer locker :cuinlove:

    Zurück am Grundstück hat der Nachbar seine Hunde laufen lassen. Die (ich schätze 6 oder 7) sind in die nachbarshündin gelaufen - es gab also große Unruhe. Major saß an lockerer Leine und hat sich das angeschaut.

    Er war aufgeregt, wäre gerne dazu gerannt, aber er blieb sitzen :cuinlove:

    ich denke, ansprechbar wäre er in diesem Tumult nicht gewesen, aber ich freue mich schon über um-fiepiges-Sitz 😅

  • War auch mein erster Gedanke.

    Ignorieren.

    Meine legt sich dann ab und pennt. Kann aber vorher oft sehr penetrant sein, da schau ich sie nicht mal an.

    Meine ist jetzt übrigens offiziell mit 15 Monaten im der Pubertät.

    Vorher habe ich davon absolut nichts gemerkt.

    Aber jetzt klappen die banalsten Dinge gerade nicht. Und vorallem bei anderen Leuten, reagiert sie aktuell nicht mal auf Sitz oder ihren Namen ect. Gleichzeitig total nähebedürftig, und andererseits fängt sie draußen an selbstständiger zu werden.

    Ach und sie wacht und wird etwas terretorial.

    Bisher war es so, sie sieht im Dorf einen fremden Menschen und schlägt kurz an, dreht sich aber gleichzeitig um, welcher Hund gebellt hat :rolling_on_the_floor_laughing: .

    Also nicht Fisch und Fleisch.

    Jetzt ganz plötzlich kommt es sehr gezielt und bewusst.

    Alle Junghunde um uns herum sind deeeeeutlich eher pubertär gewesen.

    Ist meine wirklich so spät? Oder geht der Trend zu Frühreif? :face_with_monocle:

    Aber ich mag das ja, ich hoffe nur der Kindskopf in ihr verschwindet nicht so schnell. Ich liebs einfach an ihr.

  • Mir fällt beim Lesen sofort was auf: Draußen willst Du genau das, was Du drinnen nicht willst.

    ich kann dir nicht ganz folgen, wie meinst du das?

    Draußen beim Spaziergang gibt es von mir wenig Beschäftigung oder Ansprache. Ich wollte von vornherein da keine übermäßige Erwartungshaltung und kein "an mir kleben" befördern. D.h. wir laufen zusammen durch den Wald, er schnüffelt, rennt rum, guckt und hat einen recht großen Radius.

    Rückruf gibt's halt mal weil jemand kommt, mal einfach so. Dafür gibt's entweder Leckerlie, verbales Lob, oder wir rennen kurz.

    Ansonsten nehme ich ihn rechts oder links in eine Art "Fuß", wenn jemand kommt. Dafür gibt's Leckerlie oder ein verbales Lob.

    Sehr selten lasse ich ihn mal ein Leckerlie suchen.

    Zu Hause. Wenn einfach ignorieren funktionieren würde, wäre ich sehr froh 😩 Im Ignorieren sind wir hier echt gut, durch unseren ersten Hund schon.

    Klar lässt er es dann irgendwann und legt sich hin. Aber sobald jemand nur zuckt ist er wieder da. Egal ob Katzen, Kind, Erwachsene.

    Bis vor ca. 3 Wochen ging das auch noch gut. Er kam gut zur Ruhe, hat sich durchs ignorieren irgendwo hingelegt und ist auch nur in die Küche mitgekommen, da gibt's halt auch Futter.

    Seit ein paar Wochen ist es erst so schwierig.

    Ich werde ihn dann jetzt öfter wegschicken, und das hinter laufen unterbinden. Aus dem Raum schicken und Tür zu machen ist auch eine gute Idee.

    Er ist gerade sehr hypersexuell unterwegs, hatte ich hier ja auch schon drüber geschrieben. Etwa seit hier alle läufig sind, ist es echt anstrengend.

    Leider auch auf der Arbeit, da war das sonst nie Thema.

  • Ich mach auch nen Haken an den Tag ey, heut war alles irgendwie anstrengend … :pleading_face: Merlins Fußarbeit ist für den Arsch zurzeit, teilweise guckt er mich an als hätte er davon noch nie was gehört. Dann war ich grad bei der letzten Runde, dem Hund fiel noch ein, ein Haufen zu legen und ich hatte nur ne ältere und zerschlissene Tüte dabei. Während ich also im Grünstreifen hockend das Häufchen in diese Tüte friemel, kommen wie in einem Cartoon zwei Singende und scherzende Damen ausm Schwabenland aus einer Gasse. Schnalzen und locken sofort nach dem Hund, ich kraxel mich hektisch hoch, krieg ihn dann noch hinter mich ins Sitz aber die beiden etwas distanzlosen Frauen haben schon mit ihrem „Oooohhhhh süß! Keine Angst haben…!“ angefangen, so schnell konnte ich gar nicht regieren, da war Merlin schon am Hibbeln und als eine Dame dann die Hand nach ihm ausstreckt war’s natürlich mit der Selbstkontrolle vorbei und er begrüßt die Frau überschwänglich, als wär es ne gute Freundin die er 100 Jahre nicht gesehen hat … :stock1: naja gut, Hund wieder zu mir ins sitz geholt? Wollte natürlich immer wieder nach vorn ausbrechen, bis ich mich dann endlich loseisen konnte. Er ist ja auch wirklich freundlich und nett und die Dame wollte das ja auch, aber irgendwie sind diese heftigen Reaktionen auf fremde Menschen sowieso unser Hauptthema und gefühlt komm ich nicht wirklich weiter. Solang sie den Hund nicht ansprechen ist alles fein, aber wehe die Stimme geht hoch und die Person beugt sich hin und spricht ihn mehrfach an, dann denkt er einfach, es ist Party und nur für ihn allein. Da krieg ich ihn auch nicht dazu, im Sitz zu bleiben. Meist geh ich einfach dann weg aus der Situation, also raus, dann ist es gut, aber grad lhabe ich nicht rechtzeitig geschaltet und war auch irgendwie nicht drauf eingestellt. Fruuuuust…

  • aber irgendwie sind diese heftigen Reaktionen auf fremde Menschen sowieso unser Hauptthema und gefühlt komm ich nicht wirklich weiter.

    Du bist nicht allein! Ich hab innerlich schon Puls bekommen bei deiner Erzählung. Hab auch noch nicht den ultimativen Weg für uns gefunden...

  • aber irgendwie sind diese heftigen Reaktionen auf fremde Menschen sowieso unser Hauptthema und gefühlt komm ich nicht wirklich weiter.

    Das haben wir hier auch!

    Wenn wir an Menschen nur vorbeigehen ist es mittlerweile gut aber wehe sie wird angesprochen und am schlimmsten mit hoher Stimme. 🙄

    Ich weiß hier auch noch nicht wie ich am besten damit umgehe, wenn es doch zum Kontakt kommt. Wenn es zu doll wird nehme ich sie halt weg. Ich glaube tatsächlich das was bei ihr ganz gut wirken würde, wenn der andere Mensch einen Schrit auf sie zumacht und quasi körpersprachlich auf Distanz halten möchte. Aber das kann man halt schlecht den anderen Menschen als "Auftrag" geben, schicken sie den Hund erst weg und wenn er ruhig wartet laden sie ihn ein 😅

  • ich kann dir nicht ganz folgen, wie meinst du das?

    Ich meinte das hier:

    In der Regel habe ich Leckerlies dabei, aber auch nicht immer. Ich erwarte von meinem Hund, dass er hört, auch wenn ich nichts dabei habe.
    Aber da ich eh ein riesen Fan der intermittierenden Verstärkung bin, passt das ja auch perfekt.

    Es gibt auch nicht für jeden Rückruf einfach ein Leckerlie, manchmal rennen wir ein Stück, manchmal einfach verbales Lob, usw.

    Zu Hause. Wenn einfach ignorieren funktionieren würde, wäre ich sehr froh 😩

    Geht bei meinen auch nicht. Da muss ich schon unmissverständlich (also über Strafe) klar machen, dass man Dunstkreis jetzt tabu ist.

    Er ist gerade sehr hypersexuell unterwegs, hatte ich hier ja auch schon drüber geschrieben. Etwa seit hier alle läufig sind, ist es echt anstrengend.

    Da hilft ein klarer Rahmen sehr gut, meiner Erfahrung nach. Also wirklich ganz klar Ansagen, was man darf und vor allem, was nicht.

    Gassiwege ändern, Gassilänge ändern, Hirnschmalz bei anderem verbrauchen ist manchmal auch gut.

    Ich mach auch nen Haken an den Tag ey, heut war alles irgendwie anstrengend … :pleading_face: Merlins Fußarbeit ist für den Arsch zurzeit, teilweise guckt er mich an als hätte er davon noch nie was gehört. Dann war ich grad bei der letzten Runde, dem Hund fiel noch ein, ein Haufen zu legen und ich hatte nur ne ältere und zerschlissene Tüte dabei. Während ich also im Grünstreifen hockend das Häufchen in diese Tüte friemel, kommen wie in einem Cartoon zwei Singende und scherzende Damen ausm Schwabenland aus einer Gasse. Schnalzen und locken sofort nach dem Hund, ich kraxel mich hektisch hoch, krieg ihn dann noch hinter mich ins Sitz aber die beiden etwas distanzlosen Frauen haben schon mit ihrem „Oooohhhhh süß! Keine Angst haben…!“ angefangen, so schnell konnte ich gar nicht regieren, da war Merlin schon am Hibbeln und als eine Dame dann die Hand nach ihm ausstreckt war’s natürlich mit der Selbstkontrolle vorbei und er begrüßt die Frau überschwänglich, als wär es ne gute Freundin die er 100 Jahre nicht gesehen hat … :stock1: naja gut, Hund wieder zu mir ins sitz geholt? Wollte natürlich immer wieder nach vorn ausbrechen, bis ich mich dann endlich loseisen konnte. Er ist ja auch wirklich freundlich und nett und die Dame wollte das ja auch, aber irgendwie sind diese heftigen Reaktionen auf fremde Menschen sowieso unser Hauptthema und gefühlt komm ich nicht wirklich weiter. Solang sie den Hund nicht ansprechen ist alles fein, aber wehe die Stimme geht hoch und die Person beugt sich hin und spricht ihn mehrfach an, dann denkt er einfach, es ist Party und nur für ihn allein. Da krieg ich ihn auch nicht dazu, im Sitz zu bleiben. Meist geh ich einfach dann weg aus der Situation, also raus, dann ist es gut, aber grad lhabe ich nicht rechtzeitig geschaltet und war auch irgendwie nicht drauf eingestellt. Fruuuuust…

    Da bin ich völlig schmerzbefreit. Wer meinen jungen Hund anquiekt und ihm auf die Pelle rückt, muss damit klarkommen, dass er ihm die Hose versaut oder im Gesicht hängen hat. Meine Hunde dürfen bei so was immer ihr Kommando brechen, denn ich möchte, dass sie wissen, dass sie handeln dürfen. Ich verlange bei so was kein Sitz. Aber was ich übe, damit das für meine Hunde zukünftig "schöner" wird: Ich beobachte, wann sie Abwenden zeigen, markere und belohne das. Wenn ich das aversiv aufgebaute Wegschicken irgendwann auch unter Ablenkung gut verwenden kann, nutze ich auch das. Also ich übe bei meinen Hunden, dass sie zukünftig "Distanz vergrößern" bei Lockern und Quietschern. Damit sie selbst handlungsfähig werden aus der Misere rauszukommen. Denn die Hunde machen das Anspringen ja aus der Not und nicht, weil sie sich freuen.

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