Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 13

  • Ich würde bei dogorama ne Anfrage stellen da haben wir all unsere tollen Kontakte her :-)

    Sozialkontaktstunden sind schön und gut aber eigentlich eher für Hunde die schon Probleme haben im DIREKTEN Kontakt, und das scheint ja hier nicht der Fall zu sein?

    Woanders als hier (ich weiß nicht, hier läuft das irgendwie weder menschlich noch von den Hunden aus) lass ich sie gern frei in Auslaufgebieten ihr Ding machen und das läuft auch immer sehr entspannt und tut uns beiden einfach nur gut.

    Aber das sind simple Auslaufgebiete, keine explizite Hundewiesen wo alles wild herumfetzt + Spielzeug und überforderte Halter.

    Grundsätzlich find ich es aber total plausibel dass der Hund ZU WENIG Kontakt hat. Das muss auch nicht für immer so sein aber Ruby hats auch sehr geholfen sie zu Beginn mit (sinnvollen) Kontakten zu "überschütten".

  • Ok kann nicht sagen, wie das woanders ist, aber bei uns ist da alles dabei, von nett über ängstlich zu aggressiv. War mir auch wichtig, dass mein Hunde mit all dem mal umgehen kann. Sie gehört zum Beispiel zu den netten, aber musste lernen sich am Anfang zurück zu nehmen

  • @Snoopy-

    Wir waren tatsächlich vorgestern erst bei einem Trainer, da wir auch das Thema Frust bei Hundebegegnungen haben.

    Er meinte, dass es von meinen Erzählungen her wohl daran liegt, dass mein kontaktfreudiger Hund zu wenig Kontakt hat. Er hat mir empfohlen öfter mal auf eine Hundewiese zu gehen und den Hund die Erfahrung sammeln zu lassen (natürlich mit Eingriff falls nötig). Das habe ich bis dato nie gemacht, da zu viele negative Berichte gelesen. Hat leider dazu geführt, dass mein Hund nur zwei Hundefreunde hat, die wir nicht unbedingt wöchentlich treffen.

    Ich soll also ihn laufen lassen und zwischendurch immer wieder zu mir holen und an der Brust festhalten, bis er sich etwas beruhigt hat.

    Das habe ich gestern auch ausprobiert. Natürlich war er beim „ruhig sein“ und festhalten gefrustet. Teilweise hat er sich zumindest kurz abgelegt und war nicht mehr ganz so angespannt. Immer mal wieder hat er gefiept, ein paar mal auch gebellt, was ich abgebrochen habe.

    Ich bin irgendwie am Zweifeln, ob das der richtige Ansatz ist oder ich den Frust ggfs. sogar verstärken könnte. Click für Blick machen wir seit Monaten, aber hier gibt es keine effektiven Verbesserungen was den Frust angeht. Orientierung ist dadurch trotzdem etwas besser geworden… Was sind denn eure Meinungen dazu?

    Ich habe grade meinen 6. Hund und das erste mal echt wenig Hundekontakte. Ich geh mit dem Welpen in moderierte Spielstunden. Zusätzlich! Da lernt man auch André kennen und kann sich verabreden.

    Die Moderation braucht’s auf Hundewiesen für Menschen! Sonst sammeln die Hunde viele Erfahrungen. So als würde man einen 12 jährigen zum Spielen in die Hafenkneipe schicken

  • Ich finde viele und vielfältige Hundebegegnungen auch sehr wichtig. Natürlich nur mit grundsätzlich sozialisierten Hunden, diese dürfen aber ruhig sehr unterschiedlich sein. Je nach Alter und körperlichen Verhältnissen muss man natürlich schauen und ggf. eingreifen.

    Wir haben hier recht viele Hunde, die wir regelmäßig auf der Standard-Gassirunde treffen. Einer ist leider sehr laut und aggressiv an der Leine, mit dem gibt es keinen Kontakt, mit eigentlich allen anderen schon. Unsere Kleine (4,5 Monate, gute 10kg) lernt dabei total viel, beispielsweise,

    - wie man sich Welpe gegenüber erwachsenen Hunden verhält

    - dass manche eine geringe Toleranzschwelle haben und sie schon anschnauzen, wenn sie nur freundlich schnuppern kommt (die fragt sie nicht weiter als Spielpartner an)

    - dass andere hingegen völlig immun bis stoisch reagieren und ihre Avancen komplett ignorieren

    - dass manche genauso gerne rennen wie sie

    - dass andere lieber raufen und toben (das macht sie bei halbwegs passenden Gewichtsverhältnissen mittlerweile total gerne mit, erst gestern hat sie ausgiebig und wild mit einer erwachsenen Beagledame gerauft)

    - dass andere Hunde auch Dinge tun, die einem selbst etwas unheimlich sind (z.B. in Gewässer gehen)

    - dass man nicht jeden Hundekumpel näher kennenlernen muss, weil manche einfach uninteressant bis unfreundlich sind (wir haben da so kleine kläffende Spezialisten...)

    - usw.

    Wichtig finde ich, dass man das Spiel bzw. den Kontakt aus eingreifbarer Nähe beobachtet und abbrechen kann, wenn es z.B. zu unausgeglichen ist, ein Hund stehend K.O. ist, aber trotzdem weitermachen möchte etc.

    Was die Häufigkeit betrifft: Neben der wöchentlichen Welpengruppe mit gleichaltrigen Spielepartnern schauen wir, dass es möglichst täglich mindestens einen positiven oder wenigstens neutralen Hundekontakt gibt. Bei dem schönen Wetter klappt das hier bei uns auch sehr gut, wir wohnen allerdings auch ideal dafür.

    Also ja, unbedingt regelmäßige gute Kontakte ermöglichen, da bin ich ganz bei dem Trainer. Ob das eine Hundewiese sein muss... Das kommt sehr auf die Wiese bzw. deren Nutzung an. Wir haben auch eine in der Nähe, aber die wäre noch gar nichts für einen unerfahrenen (jungen) Hund.

  • Theoretisch finde ich Hundekontakte wichtig, praktisch kenne ich kaum souveräne Hunde die sauber kommunizieren. Gab also immer sehr wenig Fremdhundkontakt :ka: lieber keine Kontakte, als Doofe.

    Hier wird eher "zusammengeführt" seien es eigene Hunde, die der Familie oder eben, man sieht sich täglich am Stall und es ist für alle entspannter wenn das klappt.

    Erna hat für meine Verhältnisse ungewöhnlich viele Kontakte. Die ist aber auch echt sozial und außer ein bisschen lenkend eingreifen braucht es da Nichts. Das ein junger Hund gerne mal stänkern und mobben würde und sich da ausprobiert halte ich für normal. Sie lässt es aber, wenn man es ihr sagt. Auf der anderen Seite kann sie sich unheimlich gut auf ihr gegenüber einstellen und von Kleinhund bis Tüddelsenior ist da unter Aufsicht viel möglich.

    Echte Fremdhundekontakte gäbe es hier genau zwei Varianten, wenn ich das einfach laufen lasse. Ungespitzt in den Boden rammen oder kleine Brötchen backen, sie weiß mit wem sie es machen kann. Da legen wir beide so gar keinen Wert drauf. Dabei empfinde ich sie als echt verträglich und mir würde bisher kein Hund einfallen, mit dem sie nicht klargekommen ist, wenn man sich denn vorher in Ruhe kennenlernen konnte.

  • Es ist bei Hunden wie bei Menschen: Wertvoll ist ein Freundeskreis mit verschiedenen Charakteren, den man regelmäßig trifft. Und, wo der Kontakt angeleitet verläuft. Ständig neue Hunde treffen und auf einer Wiese rumballern, führt eher dazu, dass Hunde asozial werden ... oft endet es im Jagdverhalten ausleben. Oder sie steigern sich ins Sexualverhalten rein.

    Verabreden und zusammen spazieren gehen, das wäre sinnvoll. Dabei sollte entspanntes miteinander laufen und Zeitung lesen langfristig überwiegen.

  • In Bewegung bleiben (auch in Auslaufgebieten bzw vor allem da!) war auch hier ganz ganz wichtig. Dieses "ohh lass mal die Hunde machen und wir stehen da und quatschen" ging immer mit ner Portion Spannung einher. Nicht selten ist es gekippt was überhaupt nicht hätte sein müssen.

    Laufen, Laufen, Laufen, wenn beide Hunde ruhig nebeneinander herdödeln konnten war das für mich perfekt.

  • João durfte von Welpe an so viele Hundekontakte haben wie irgend möglich.

    Möglich waren Kontakte mit netten Hunden, wo ich dann die Annäherung und auch den Kontakt sorgfältig angeleitet habe.

    Dadurch konnte ich dann die Grundregeln

    - wir rennen nicht zu anderen Hunden hin

    - erst lesen, dann handeln

    - nicht so netten Hunden wird aus dem Weg gegangen

    etablieren.

    João ist jetzt, mit seinen 10 Monaten, ein artgenossenfreundlicher Hund, der zurückhaltend ist wo es dem Gegenüber angebracht ist, der auf eine Distanzeinforderung mit Distanzeinnehmen reagiert, und der spielerisch interagiert wenn sein Gegenüber das auch will.

    Dabei wird er maximal bei echtem Spiel taktil, so lange sein Gegenüber nicht körperlich unterlegen ist. Bei körperlich unterlegenen Hunden achtet er darauf, auch nicht versehentlich zu berühren, auch nicht im Spiel.

    "Hundewiesen" meide ich wie die Pest, gerade beim Welpen - denn in diesem Tumult sind Erfahrungen für Rücksichtslosigkeit vorprogrammiert.

    Ob sich seine bisher positive Entwicklung festigt, weiß ich allerdings erst wenn wir durch die Pubertät durch sind.

    Bis dahin habe ich sehr ein Auge darauf, das bisher "erarbeitete" auch strikt einzuhalten, und lieber ein mal zu oft als ein mal zu wenig aus dem Weg zu gehen.

  • Ich habe zu 98% nur ausgewählten Kontakt in der Welpen- und Junghundezeit zugelassen, er reagiert für einen Retriever ganz gut auf Hundesprache (könnte besser sein, er ist ein bisschen naiv, aber "lass mich in Ruhe" von anderen Hunden nimmt er an) und trotzdem rennt mein Hund gerne zu anderen hin. Er hat grundsätzlich ein großes Interesse an anderen Hunden, also managen wir so lange und üben im privaten Umfeld, bis irgendwann der Gehorsam besser sitzt.

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