Lebensfroher Junghund nur im Bei Fuß?

  • Hallo ihr Lieben


    Ich bin momentan bei meinen Eltern zu Besuch. Meine Mutter und ich haben im September zeitgleich Hunde aus Rumänien bekommen.

    Ihre Hündin war bei Ankunft etwa ein Jahr und komplett das Gegenteil von dem was geschildert wurde. Vom ersten Moment raus aus dem Trapo versucht sie an allen Menschen hoch zu klettern, hat meine Mutter schon nach 1 1/2 Stunden gegen meine Hunde verteidigt und als ihre Reccource angesehen und hüpft wie ein unbedarftes Energiebündel durch die Weltgeschichte.

    Meine Mutter hat das getan, was sie in über 40 Jahren mit Hunden noch nie getan hat und sich sofort bei einer Hundeschule angemeldet, was ich ja an für sich super finde.

    Allerdings erschließt sich jetzt nach 3 Monaten überhaupt nichts was sie in dem Training lernt und ich rate ihr immer wieder sich eine Einzeltrainerin zu suchen. Vielleicht bin ich aber falsch gepolt.

    In der Hundeschule machen sie seit 3 Monaten immer haargenau das Selbe. Bei Fuß laufen und meine Mutter soll dabei in der gebückten Haltung laufen (Hund ist sehr klein), Sitz an jeder grade Pylone, Platz an jeder ungeraden Pylone.

    Auspowern soll meine Mutter die Hündin im Garten mit Reizangel und beim Spazieren gehen soll sie sie nur am Halsband führen und immer mit Leckerli am Bein.


    Ich sage und denke, dass ein junger Reizempfänglicher Hund das gar nicht einen ganzen Spaziergang so durchhalten kann und das Hinterherrennen der Reizangel sie nur noch mehr aufputscht.


    Wenn sie an Menschen hochspringt (was sie den halben Tag macht) oder andere Hunde anbellt soll meine Mutter so lange laut und deutlich "Nein" sagen bis sie reagiert.

    Ich muss glaub ich nicht sagen, dass das Training meiner Mutter keinen Spaß macht (und dem Hund auch nicht).


    Ich habe meiner Mutter geraten mit Halsband und Geschirr zwischen "Bei Fuß" Training und Schnüffeln ect. unterscheiden soll und die Bei Fuß Einheiten nicht zu lange machen soll. Außerdem soll sie sich spannend machen mit Leckerli verstecken, über Baumstämme klettern ect. Die Hündin springt da super drauf an und lässt ihre Energie total leicht umleiten, aber sie hat halt Energie. Auch meine Mutter blüht damit mehr auf. Die Trainerin sagte sie solle nie am Geschirr führen sondern immer am Halsband und nichts üben außer bei Fuß gehen.

    Macht das Sinn? Also wir reden hier nicht von einem 40kg Molloser der andere schreddern möchte, sondern von einer quirligen sehr unerzogenen 9kg Hündin mit viel Jagdtrieb und Lust auf Beschäftigung.

  • Das macht sowas von übethaupt gar keinen Sinn..... Was soll der Hund dadurch lernen?? Daß er mit Deiner Mutter keinen Spaß haben darf?

    Wenn dem Trainer nix Andres einfällt, soll sie sich nen andren Verein suchen. Vielleicht hört sie ja auf Dich?

    Is natürlich blöd, weil's gut gemeint war, mit dem Hund was zu machen. Aber hilft ja nix, so werden die Beiden nicht glücklich miteinander... ;-(

  • absolut sinnloses Programm.


    Wo sind die Lerninhalte?


    Sag deiner Mutter, wenn schon am Anfang keine Erfolge sichtbar sind, werden diese in so einer Hundeschule auch nach Monaten nicht kommen.


    Schade ums Geld, die Nerven, die Zeit… und nur Stress für beide.

  • Danke ich sehe das echt auch so.


    Ich finde es total schade, weil die auf der Homepage echt cool klangen mit Krimiwanderung und Mantrailing und longieren und sie aber wohl sagen solange der Hund nicht am Bein klebt darf sie keine anderen Kurse besuchen.

  • Wenn es eine gute Hundeschule ist, wird es vermutlich darum gehen, dass der Hund erst einmal lernt, an Deiner Mutter orientiert zu sein. Denn wenn das nicht möglich ist, machen andere Dinge meiner Erfahrung nach auch echt wenig Sinn. Wie soll ein Hund z.B. ans Mantrailing herangeführt werden, wenn er nicht an seinem Halter orientiert ist?

    Ob der Hund dafür "am Bein kleben" muss, darüber lässt sich streiten. Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass genau das bei meinen beiden Hunden (und sie sind total unterschiedlich!) tatsächlich der Durchbruch und die Basis für mehr Freiheit usw. war.

    (Und es ist tatsächlich auch so, dass es für einige Hundesportarten unerlässlich ist, dass der Hund ohne Leine geführt werden kann und bei einem bleibt. Sonst haut er ständig ab und rennt zu den anderen Hunden hin)


    Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Hundeschule rät, dass der Hund auf jedem Meter des Spaziergangs "am Bein klebt", weil er sich dann ja nicht mal lösen könnte... Das ergibt ja keinen Sinn.

    Da könnte Deine Mutter ja mal genauer nachfragen, wie sich die Hundeschule die ca. 1,5 bis 2 Stunden, die Deine Mutter vielleicht mit ihrer Hündin draußen ist vorstellt. Ggf. gibt es da einfach Missverständnisse?!


    Bei uns wird das so empfohlen, dass die Hunde v.a. am Anfang eines Spaziergangs in einer strengen Leinenführigkeit laufen sollen (orientiert am Halter), weil alles, was danach kommen könnte sonst im Chaos enden kann (Hund trifft eigene Entscheidungen, pöbelt rum, jagt, usw.).

    Meine Hunde sind noch nie geplatzt, nur weil sie mich eben nicht gleich zum ersten Busch zerren dürfen, sondern wir einfach erst mal fünf Minuten ruhig an lockerer Leine laufen.


    Seit ich mich daran halte, ist mein Junghund nach diesen fünf Minuten fast immer im Freilauf und sehr gut orientiert und mein Ersthund pöbelt fast gar nicht mehr und versucht nicht, irgendwelchen Katzen hinterher zu jagen.

    Sie sind beide ruhiger und viel weniger anfällig für Außenreize geworden.


    Trotzdem haben wir Spaß zusammen, aber eben WEIL sie orientiert sind. Dann ist es auch möglich, auf dem Spaziergang mal eine Objektsuche, ein Spiel oder ein paar Tricks einzubauen usw. Davon haben sie meiner Meinung nach mehr, als wenn sie sich mit dem Abschnüffeln von Wühlmausnestern abschießen.


    Mit der Reizangel trainieren wir auch, das heißt nicht, dass sie hochgepusht werden, sondern dass sie Impulskontrolle und Frustrationstoleranz lernen - und DANN zur Belohnung auch mal der Reizangel hinterher jagen dürfen, aber mit dem Ziel, dass sie dabei auch auf Kommandos hören.


    Natürlich bringt das alles nichts, wenn es den Hund maßlos überfordert oder wenn man es nicht richtig macht.


    Übungen in Hundeschulen wirken leider oft ein wenig realitätsfern, aber sie sind eben der Einstieg in etwas, was sich dann im Alltag hoffentlich auszahlen sollte.

  • Ich trainiere auch mit der Reizangel. Meiner Mutter wurde aber explizit gesagt sie soll den Hund draußen nur im Bei Fuss haben, nur kleine Runden laufen so ca 20 min und den Hund im Garten auspowern und lösen lassen.


    Die kleine ist sehr quirlig und sehr außen orientiert, lässt sich aber immer ansprechen.


    Das ständige "NEIN" sie laut sagen soll wird entweder ignoriert oder pusht sie erst recht.

    Für mich gehört bei jemandem wie meiner Mutter vor allem ein ordentliches Körpersprache unterrichten dazu, da meine Mutter weder ihre noch die des Hundes im Ansatz einschätzen kann.

    In den letzen Jahren hatte sie immer Tierschutzhunde mit Behinderungen oder alte Hunde aus dem Bekanntenkreis zur Sterbebegleitung und da war das einfach etwas zweitrangig. Jetzt wollte sie endlich einen Hund mit dem sie in der Rente was machen kann, deshalb finde ich es so schade, dass beiden so der Spaß genommen wird und Zusammenhänge nicht erklärt werden.

    Ich denke bei so einem Hund müsste man komplett anders ansetzen und zuhause ohne Reize mit dem Training anfangen und erst mal an Frustration und Aufmerksamkeit arbeiten bevor man sagt übe im Wald mit Eichhörnchen und power im Garten hirnlos aus.

  • Klingt absolut null sinnvoll was da veranstaltet wird und hat auch eher nicht mit Erziehung sondern mehr mit Dressur zu tun.

    Erschliest sich mir alles überhaupt nicht und tut mir leid für deine Mutter vor allem aber für den Jungspund.


    Sie sollte dringend einen anderen Trainer aufsuchen

  • Mein Weg wäre, erstmal die Trainerin zu fragen, was die "Philosophie" hinter ihrem Training ist. Warum der Hund beim Gassi am Bein kleben soll. Was der Hund dabei lernen soll, und wie lang das so gehen soll.


    Ist schwierig hier im Forum, wir haben jetzt deine Schilderungen pony82 , die von deiner Mutter kommen, um zwei Ecken herum, und bei jedem entstehen andere Bilder im Kopf.


    Deshalb kann ich jetzt nicht komplett verteufeln, was diese Trainerin da verzapft. Vielleicht hat sie dazu Hintergedanken und einen Plan für diesen speziellen Hund.

    Aus dem, was du schreibst, hört es sich natürlich nicht gut an, aber es kann auch neutral betrachtet ganz anders sein.


    Deshalb wäre es der Job deiner Mutter, zu gucken, was ihrem Hund gut tut (3 Monate nur Gassi an der kurzen Leine wäre es jetzt bei mir nicht) und dann auch der Trainerin Feedback geben, dass sie unzufrieden ist und der Plan überarbeitet gehört, falls es einen Plan überhaupt gibt und nicht ein Patentrezept über alle Hunde gestülpt wird.


    Ich kenne auch jemanden, der lässt die Hunde immer kurz angeleint hinter sich herschleichen, und ab und an dürfen sie an der Wiese dem Ball hinterher rennen, bevor es wieder kurz angeleint im Schleichgang hinter ihm heimgeht.


    Das ist nicht das, was ich unter Gassi verstehe, da soll mein Hund zusammen mit mir die Seele baumeln lassen, entspannen und Neues aufnehmen.


    Wenn der Hund jetzt keine größeren Baustellen hat, die so ein krasses Eingreifen in die Freiheiten des Hundes beim Gassi erforderlich macht, seh ich da keinen Sinn darin.


    Aber wie gesagt, besser ist, die Trainerin direkt zu fragen, warum und weshalb.

  • Hm, mein Pudel würde da komplett durchdrehen.

    Ich kenne einige Junghunde die auf die Beschreibung passen. Wir haben immer Folgendes gemacht:

    - In übersichtliches Gelände fahren, möglichst lange Schleppleine dran und Hund darf sich auspowern

    - alle paar Tage an kurzer Leine kurz üben, sich zu benehmen

    -alle paar Tage/einmal die Woche drinnen was fürs Köpfchen

    -draußen ruhiges Schnüffeln loben und gemeinsames Erkunden fördern

    -einfach Spaß miteinander haben

    - bei Hunden mit Jahdtrieb alles vermeiden, was das Hetzen fördert (Bälle werfen, Reizangel, hinterherrennen) und alles loben, was zB ruhiges Anzeigen von Wild, Anzeigen von Fährten etc ist (zB stehen bleiben und anzeigen, Lob, Keks abholen)


    Ruhiger werden die eh von alleine, und ein Junghund mitten in der Pubertät darf finde ich auch mal außenfokussiert sein. Zwischendurch macht man dann was zusammen, geht mal gemeinsam hinter einen Busch gucken oder ein Kaninchenloch untersuchen, solche Sachen. Aber warum sollte ein junger Hund nicht die Umwelt erkunden? Dazu macht man ja Spaziergänge :denker:

  • Meine Mutter ist nicht der Typ die was sagt.

    Ich wollte ja auch nur wissen, ob ich mit meiner Ansicht total falsch liege.


    Der Wunsch meiner Mutter war wohl auch die Möglichkeit zu haben mal in einem eingezäunten Gelände den Hund rennen zu lassen und spielen, aber das dürfen Hunde da nur bis zu einem Jahr und da sie schon ein Jahr war bei Beginn darf sie nicht mit ihr zu den Junghunden und alle drüber dürfen nicht frei laufen miteinander.

    Ich denke so ist es auch extrem schwierig zu lernen den Hund bzw allgemein Hunde zu lesen.


    Ich wünsche euch schöne Restweihnachten.


    Liebe Grüße

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