Hund leidet unter Baby

  • Hallo zusammen,


    Ich bin momentan in einer Situation, die gleich mehrere Baustellen beinhaltet und ich nicht weiß,wie ich sie lösen soll.


    Mein Mischling, bisschen mehr als 10 Jahre alt, kämpft massiv mit der Situation, da wir seit 4 Monaten Nachwuchs zu Hause haben. Er ist und war immer schon ein charakterlich schwieriger Hund (schlecht verträglich mit anderen Hunden, Fremden in der eigenen Wohnung äußerst defensiv gegenüber) gleichzeitig innerhalb der Familie absolut treu und loyal und sogar in den letzten Jahren viel verschmuster als je erwartet 😅.


    Die ersten 2 Monate waren erstaunlich gut mit Baby, sehr interessiert und ruhig, obwohl bis dato keine positive Erfahrung mit Kindern und Babys vorhanden war. Wenn es ihm zu laut geworden ist, hat er sich auch zurückgezogen, so gut es bei einer 2 Zimmer Wohnung möglich ist. Als Ausgleich ist er oft von früh morgens bis abends bei meinen Eltern mit Haus, Garten und Feld. Das kennt er seit klein auf und genießt es zum Energie abbauen.

    Das eigentliche Problem:

    Seit 2 Monaten hat er aber immer öfters Durchfall, tageweise gut, dann aus dem nichts kommt massivster Durchfall, bei dem auch keine Medikamente helfen. Beim Futter haben wir über die Jahre aufgrund von Unverträglichkeiten einiges ausprobiert und das funktioniert einwandfrei.

    Beim TA waren wir auch schon, Kotprobe, großes Blutbild etc. alles in bester Ordnung.

    Vielleicht hat hier jemand noch einen Tipp, was man untersuchen sollte oder was man probieren kann.. abgesehen von div. Medikamenten, da habe ich schon eine Latte an Schulmedizin und pflanzlichen Wirkstoffen probiert und nichts hat auf längere Sicht geholfen??


    Ich persönlich tippe auf Stress aufgrund des Babys, aber gesundheitlich baut er gefühlt ab aufgrund der Thematik mit dem Durchfall.In einem Monat ziehen wir dann auch noch um , was zusätzlichen Stress bedeutet, da er einen Umzug vor einigen Jahren schon nicht gut verkraftet hat und das wird im Alter bekanntermaßen nicht besser. Positiv ist aber, dass die Wohnung deutlich größer ist, mit einem richtigen Rückzugsort für ihn.Fix zu meinen Eltern ist keine Option, was ich natürlich absolut verstehen kann aber ich fürchte, dass er die Gesamtsituation auf Dauer nicht aushält 😕


    Langer Text, ich hoffe, dass ich nichts vergessen habe aber ich bin mittlerweile einfach überfragt..


    Vorab vielen Dank für Eure Tipps!

    • Neu

    Hi


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    • Ich tippe auch auf Stress.

      Erstmal, falls sich medizinisch nicht noch mehr ergibt.


      Vielleicht könnte ihm so eine tägliche Extrazeit helfen, nur der Hund und du, ohne den Nachwuchs.

      Das muss nicht lange sein, aber ausschließlich und könnte helfen damit er sich wieder angenommen und gewertschätzt fühlt.


      Alles Gute für euch und Glückwunsch zum Baby.

    • Hi, danke für die Info . Ja, das machen wir abends immer seine halbe Stunde/Stunde extra, wo wir zu zweit auf der Couch liegen und kuscheln, vor allem seit das Baby da ist...

    • Auf dem Sofa liegen und kuscheln ist super, als Ergänzung fände ich auch eine aktive Einheit schön.

      Also etwas, was ihr vor dem Baby mit ihm aktiv gemacht habt.

      So etwas wie Tricks üben, gemeinsam nach Mäusen buddeln .... was auch immer.


      Ich wünsche euch viel Kraft. Gestresster Hund, Baby und Umzug sind ja schon ein ganz gewaltiges Paket!

    • Kann es denn vielleicht sein, dass er unbemerkt bei deinen Eltern irgendwas frisst, was ihm nicht bekommt? Wenn er da unterwegs ist? Schimmeliges Fallobst oder irgendein Kot? Das klingt so nach Bauernhof bei deinen Eltern?

      Meine Hündin früher hatte immer Durchfall, wenn sie ne alte Maus von meinem Mietzekater irgendwo gefunden und gefressen hat *schüttel*


      Also, nur als Alternativüberlegung oder Zusatz zum Stress?

    • Bei der Art von Durchfall muss ich immer an Giardien denken. Auch wenn der erste Test evtl. negativ war/ist. Manchmal hat man trotz Sammelprobe das Pech nur unbelastetet Kot einzusammeln obwohl Giardien den Darm komplett durcheinander bringen.

    • Erstmal herzlichen Glückwünsch zum Baby :herzen1:.


      Vor langer Zeit war ich auch in der Situation dass ich meinem damals 10 Jahre altem Hund ein Baby zugemutet habe.

      Genauso hat er es empfunden, denn er war nie ein Kinderfreund, hatte tatsächlich auch schon mal ein Kind gebissen...

      Außerdem war er zwei Jahre lang vorher von seinem gemütlichen Landleben auf einem recht einsamen Bauernhof in die Großstadt verfrachtet worden (zu einem schlecht gelaunten Kater, aber das ist eine andere Geschichte....).

      Mir war von Beginn der Schwangerschaft an klar, dass er mein "Erstgeborenes Kind" ist. Klingt komisch, ich weiß, aber unsere Beziehung war sehr eng, er war ein ausgesprochener 1-Frau-Hund.

      Praktisch hieß das, dass er Priorität hatte. Dass das Baby eben um 7 Uhr mit Gassi muss, weil die Zeiten fix waren. Dass alle Gassigänge dann eben mit Baby startfanden, und ich mit ihm genauso gespielt habe wie vorher.

      Ich hatte den Zwerg dann entweder im Kinderwagen oder im Tragetuch dabei.

      Das tolle war, dass 2 meiner Hundefreundinnen zur gleichen Zeit Kinder bekamen, so dass alle auf ihre Kosten kamen.


      Eltern oder andere denen ich Hund oder Kind abgeben konnte, hatte ich nicht. Nur mein Mann, aber der war viel in der Arbeit.


      Keine Frage, das war sehr anstrengend, aber ich war (gezwungenermaßen) die bestorganisierte Mutter in der Krabbelgruppe...


      Was ich dir damit sagen will:

      Wenn die Probleme deines Hundes keine körperlichen Ursachen haben, braucht der vielleicht einfach nur dich, seinen Bezugsmenschen.

      Mir hat es wirklich geholfen mein Baby als mein zweitgeborenen Kind zu sehen. Das meine Aufmerksamkeit mit jemandem teilen muss.

      (Als ich dann nach 20 Monaten ein zweites Baby bekam, war das für meinen "Großen" dann auch nicht so traumatisch, weil er war das Teilen ja schon gewohnt. Er wusste dass sich nicht die ganze Welt um ihn dreht. Wir hatten z. B. auch nie ein Eifersuchtsproblem, was viele in meinem Bekanntenkreis hatten...)


      Ich habe das damals als eine Art Versicherung für mein Kind gesehen, dass es meinem Hund gut geht. Denn mir war immer klar dass er im Notfall auch beißen könnte.

      Aber das ist nicht ansatzweise passiert.


      Die Krabbelphase war nochmal richtig schwierig. Da durfte der Hund dann zum ersten Mal aufs Sofa, weil da das Baby nicht hinkam. Außerdem hatten wir eine Laufstall für das Baby.

      Das war immer der sichere Raum, auch später vorm kleinen Bruder 😉...


      Also, mein Appell an dich:

      Verbringe schöne Zeit mit deinem Hund, mache die schöne Dinge mit ihm die ihr schon immer gemacht habt, nicht nur nebenbei kuscheln (vielleicht gibt es einen Papa der mal das Kind für eine Stunde übernehmen kann, oder die Großeltern).

      Das wird auch dir gut tun und dir Kraft für die anstrengende Baby Arbeit geben.

      Ich habe dieses Auszeiten immer sehr genossen.

      So sehr dass nach dem Tod des Hundes wieder ein Welpe einzog, obwohl meine Kinder damals 1 und 3 Jahre alt waren...


      Nebenbei, dieser Hund fand die Kinder immer ziemlich überflüssig, hätte sie jederzeit jedem mitgegeben. Aber er hat es akzeptiert, dass sie zur Familie gehören und hat ihnen niemals auch nur ansatzweise etwas getan.


      Alles gute für euch alle!

    • Kann es sein, daß der Hund einfach sich "zu kurz gekommen" fühlt?


      Ich würde erstmal strikte Routinen einführen, um ihm Sicherheit zu geben. Also gleichmäßiger Tagesablauf, immer dieselben Gassizeiten und -dauern. Rituale im Alltag einführen, feste Zeiten: von...bis... ist Ruhezeit für den Hund. Und dann aber auch: von y... bis y... Uhr ist Hundezeit! Und das nicht nur am Abend kurz auf der Couch, sondern mitten am Tag, vlt. wenn Baby schläft, eine Spieleinheit, wo man toben kann, tricksen o.ä., was halt dem Hund Spaß macht, als Qualitätszeit mit Hund. Also sich gezielt Zeit nehmen für den Hund, der bis dahin wahrscheinlich immer im Mittelpunkt gestanden war. Und das dann GENAU SO in der neuen Wohnung auch beibehalten.


      Dann vlt. besondere Erlebnisse mit Kind und Hund. Vlt. daß der Hund immer nur aufm Gassigang MIT Kind Freilauf kriegt. Oder immer gefüttert wird, wenn Kind mit im Raum ist (in Deinem Arm). Einfach, damit er das Kind positiv verknüpft. Oder immer mal, wenn Du das Kind im Arm hast, ihm n Leckerlie reichen. Nach Motto "ich weiß, Du bist auch da, und Du bist mir auch wichtig". Oder so.


      Das fiele mir jetzt so spontan ein, um dem Hund bissel den Streß zu nehmen. Ist natürlich schwierig, grad mit so kleinem Kind, die haben ja oft noch keinen Rhythmus. Daher würd ich hat nicht genau definieren "um 12 ist Spielrunde mit dem Hund", sondern eher "wenn Baby Mittagsschlaf macht, ist Spielzeit mit Hund". Um Dich nicht selbst unter Druck zu setzen durch die Routinen. Quasi den Ablauf Kind schläft mittags (irgendwann)--> Hundespielzeit etablieren, ohne dabei aber nen Stundenplan mit Zeiten aufzustellen, die dürfen bzw. müssen sogar flexibel bleiben, damit das mit Kind durchführbar ist.


      Schläft das Kind mit im Bett? Wenn nicht, darf das vlt. der Hund jetzt? Die Nähe könnte ihm seine Sicherheit wiedergeben, und signalisieren, daß er trotzdem noch wichtig ist für Euch. Wenn Kind im Bett ist, Hund vlt. wenigstens mit ins Schlafzimmer lassen? (wenn er das noch nicht durfte bisher)


      Nichtsdestotrotz würde ich weiter gucken, wegen des Durchfalls - sei es, mal auf Verdacht gegen Giardien zu behandeln, wenn dem Doc nix mehr einfiele, oder mal einfach ne Ausschlußdiät zu machen - vlt. gibt´s tatsächlich Dinge, die er einfach nicht verträgt. Und wenn er öfter bei den Eltern ist, man weiß ja nie, was da alles in den Hund wandert.... Vlt. als Experiment Hund mal 4 Wochen nur bei Euch lassen, und gucken, ob immer noch Durchfall - wenn nicht, läge der Verdacht ja nahe, daß er bei den Eltern Dinge bekommt, die er vlt. nicht so verträgt, und Ihr müßtet Euch keinen Streß machen, ob der Hund vielleicht gestreßt sei, weils dann definitiv ne Unverträglichkeit wäre, die den Durchfall provoziert.


      Zum künftigen Umzug: ich weiß nicht, wie weit vorher Ihr die neue Behausung zur Verfügung stehen habt, könnt Ihr da vorher rein, schonmal was renovieren oder so? Da würd ich den Hund mitnehmen, während Ihr da drin was macht, und ihm schon gleich mal sein Körbchen und Napf etc. in die Ecke stellen, die dann seine werden wird. Damit er mit "seiner" Ecke schonmal vertraut wird. Und dann ab und an mal hier ne Kommode, mal dort n paar Dinge aus der alten Wohnung mitnehmen und schonmal dort plazieren. Einfach, damit der vertraute Geruch und vertraute Gegenstände schonmal da sind. Die Lieblingsdecke fürs Körbchen darf sofort mit umziehen (und dort bleiben!)- weil dort ist es dann voll toll, weil die Lieblingsdecke dort schon liegt.

      Ansonsten ihn einfach dort laufen lassen, während Ihr arbeitet, der soll ruhig erkunden und geruchlich "in Besitz nehmen". Und dabei würde ich auch drauf achten, wo er sich wohlfühlt oder freiwillig hinlegt, und überlegen, ob man da die künftige Hundeecke plazieren könnte, wenn er sich da wohlfühlt.


      Also würd ich da auf langsame Gewöhnung setzen. Und diese Ecke würde ich dann auf Dauer so gestalten, daß sie sein Rückzugsort werden kann, auch wenn das Kind dann mal krabbelt und es ihm zu viel wird. Also mit Box, die immer offensteht, oder als Kennel-Ecke sozusagen, wo man ein Gitter davorstellen kann, sodaß das Kind nicht drangehen kann. Das gibt ihm die Sicherheit, daß er da safe ist, und mit dem Kind nicht muß, wenn er nicht will.


      Wenn Ihr nicht vorher rein könnt, sondern von jetzt auf Gleich einfach umziehen müßt, würde ich ihm jetzt sofort daheim ne Höhle bauen, als Zufluchtsort - und diese dann im neuen Heim genauso aufstellen, damit er dort was Vertrautes hat.


      Und auch da werden Euch feste Abläufe helfen. Wenn Hundi gelernt hat, daß Babyschlafzeit SEINE Spielzeit ist, und er das im neuen Heim auch bekommt, ändert sich nur die Umgebung, aber die vertrauten Abläufe sind da. Ist das in der Nähe, könnte man im selben Gassigebiet unterwegs sein wie jetzt in der alten Wohnung? Wäre auch wieder was Vertrautes für ihn, so für die erste Zeit.


      Viel Erfolg auf jeden Fall, ich hoffe Ihr könnt eine Ursache ausmachen - so nicht zu wissen, was es ist, auf das der Hund reagiert, ist echt saublöd.... ;-( Weil man net weiß, was man dem Hund Gutes tun kann, damits verschwindet.

    • Gibt es denn außer dem Durchfall noch andere Anzeichen dafür, dass er gestresst ist?

      Für mich klingt das jetzt in erster Linie auch nicht so ganz nach Stress.

      Ich wüsste daher auch gerne, ob es noch andere Anzeichen dafür gibt.

      Das merkt man einem Hund oft ja sehr gut an, wenn er mit einer Situation nicht klar kommt.


      Ich würde da dennoch an was Gesundheitliches denken.

      Vor allem aber würde mich interessieren, was Du damit genau meinst:

      aber gesundheitlich baut er gefühlt ab aufgrund der Thematik mit dem Durchfall

      Nur Gewicht? Oder muskulär? Wie genau baut Dein Senior ab?


      Wenn es wirklich am Stress liegt, ist der Umzug natürlich mehr als unpassend.

      Kann der Hund vorübergehen, bis die stressigste Phase vorbei ist, denn zu Deinen Eltern?

      Wie gesagt- nicht dauerhaft, nur, bis sich das alles mit Baby und Umzug gelegt hat.




      Anderer Denkansatz (eigentlich genau das Gegenteil sogar):

      Kann es sein, dass Deinem Hund auch genau das zu viel ist?

      Dieses "einmal da, dann wieder dort,....".

      Weg von zu Hause, dann wieder da sein....?

      Ich weiß nicht, um welche Rasse es sich bei Deinem Hund handelt, aber manche Hunde sind da im Alter nicht mehr ganz so flexibel.

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