Richtiges Eingreifen im Freilauf

  • Eine Freundin von mir ging Anfang des Jahres mit ihrem 16 Jahre alten Tibet Terrier an der Flexi Gassi (Hund ist taub, daher kein Freilauf mehr möglich), da kommen um eine Ecke herum 5 leinenlose Pitbulls und der erste greift sich ohne viel Tamtam ihren Hund. Die Besitzerin kam dann auch irgendwann, als meine Freundin schon auf ihrem Hund lag, um ihn zu schützen. Fazit: Meine Freundin hatte mehrere Bisswunden, ist gerade in einer Chemotherapie und das heilt alles nicht wirklich gut, ihr Seniorhund im Nacken, Rücken und Bauch Bisse. Er hat es wundersamerweise überlebt, war aber extrem traumatisiert.

    Diese Leute betrieben eine liebevolle Hobbyzucht mit ihren Hunden. Ist in Brandenburg gar nicht erlaubt so ohne weiteres, man muss es wohl anmelden, wenn man Sokas züchten möchte. Das war aber nirgends gemeldet. Die Halterin war genaugenommen die Freundin des Besitzers, die Hunde hören nicht auf sie, ihr war es aber zu anstrengend ne Leine dran zu machen, weil die so ziehen.

    Es handelt sich um ein Nest in Brandenburg, wo man halt selten unterwegs jemand trifft, das war auch ausserhalb des Ortes. Aber sowas von unnötig und unbedacht...

  • Das Problem is doch, man selbst weiß, wie sein Gassigebiet aussieht, was da für Leute/Hunde/Wild unterwegs sind/ist und beschreibt das Bild, was man dazu im Kopf hat. Dass das wiederum ein anderes Bild bei einer fremden Person in ihrem Kopf erzeugt, steht auf einem anderen Blatt oder einfach - was hier im DF durchaus auch vorkommt - schlichtes falsch verstehen. Und wenn das häufiger vorkommt, dann wird es einfach mühsam.

    flying-paws korrigiere mich bitte, wenn das nicht auch dein Problem ist.


    Beispiel: ich schreibe, dass ich i.d.R. meine Hunde beim Gassi um mich rum habe und sie nicht vor laufen dürfen.


    MEINE Realität dazu: wir gehen (oder fahren mit dem Rad) morgens zum Sonnenaufgang rund 2 Stunden durch den Wald, alle Hunde offline (auch die mit Potenzial oder durchaus jagdambitionierte), Kreuzungen nicht einsehbar (so dass man durchaus mal unvermittelt vor Wild/Passant/Auto oder Hund ohne Halter steht), Weg ist 2,5 -3m breit, direkt daneben ist das Unterholz.

    Ab und zu springt nen Reh in 3 Meter Entfernung auf den Weg, es grunzt direkt neben mir im Unterholz oder ne Rotte rennt vor uns über den Weg, Füchse laufen vor uns, Hasen hoppeln über den Weg, ab und an kreuzen/passieren uns mal Forstamtautos oder die Jäger in ihren PKW.

    Ab und an blödeln wir rum und wenns passt, z.B. bei so wunderbaren langen Pfützen, wo die Hunde Wasser spritzen&Pfützen flitzen machen können - verweilen wir, dann wird ne Runde gezockt oder auch, wenn wir auf den Sandweg kommen und ne Runde flitzen für gute Laune sorgen oder auf ner Wiese, wo das Gras nicht hoch steht, kein Wild aufgeschreckt wird etc.


    In das hier: "meine Hunde beim Gassi um mich rum habe und sie nicht vor laufen dürfen" vielleicht sogar noch aus einem 5Minuten Video - wird dann oft ein "die Hunde dürfen nix, die werden gedeckelt, dürfen sich nicht frei bewegen, dürfen nicht rennen etc." hineininterpretiert, was so gar nichts mit der Realität zu tun hat, weil weder 5 Minuten Video 2h Gassi wiedergeben können, geschweige denn ich in einen Satz meinen Alltag mit Hund und meine Lebensbedingungen reinquetschen kann.


    Erlebt man das im Laufe der Forumszugehörigkeit immer und immer wieder in den gleichen Themen oder auch von den gleichen Personen - dann vergeht einem ehrlich gesagt, die Lust, noch irgendwas zu erklären. Zumal ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass die allermeisten Menschen durchaus in der Lage sind, zu ahnen, dass es mehr als Schwarz-weiß gibt, in Grautönen zu differenzieren und nicht zu pauschalisieren.

  • Erlebt man das im Laufe der Forumszugehörigkeit immer und immer wieder in den gleichen Themen oder auch von den gleichen Personen - dann vergeht einem ehrlich gesagt, die Lust, noch irgendwas zu erklären. Zumal ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass die allermeisten Menschen durchaus in der Lage sind, zu ahnen, dass es mehr als Schwarz-weiß gibt, in Grautönen zu differenzieren und nicht zu pauschalisieren.

    :bindafür:

  • Mich irritiert, dass man aus besagtem Statement die Annahme entwickelt flying-paws ist/wäre auf ihren Hunderunden immer gegen alle entgegenkommende Hunde brutal drauf?

    Naja, weil sie das so geschrieben hat:


    Ich lasse keine fremden Hunde (bestimmten Typs schon gar nicht) an sie ran. Wenn welche ohne Besitzer kommen, bewerfe ich die mit Stöcken, kommen sie näher, schlage ich mit Stock oder Leine oder trete sie weg. Ja, klingt echt eklig, aber die Gefahr, dass mein flüchtender, junger Hund zum Jagdopfer wird, ist hoch. Das Risiko gehe ich nicht einmal. Einmal passend zugepackt und geschüttelt, dann ist mein zarter Hund Geschichte.

    Nun kann man die Anforderung an Leser*innen haben, daraus telepathisch zu erahnen, dass man in Wirklichkeit sehr differenziert und situationsadäquat reagiert (aber das steht halt überhaupt nicht da…) oder man gibt sich Mühe, differenziert zu formulieren. Aber das dreht sich wirklich im Kreis und ist auch langsam OT.

  • Für mein Leseverständnis Ariodante, beißt du dich mehr fest, als dass ich völlig untelepathisch betrachtet auffassen könnte oder auch wollte, beschriebene Situation sei Alltäglichkeit :ka:

  • edit, mir fällt gerade ein, dass ich selbst das, auch noch mal differenzieren müsste:

    Beispiel: ich schreibe, dass ich i.d.R. meine Hunde beim Gassi um mich rum habe und sie nicht vor laufen dürfen.

    Nach

    - Potenzial des Hundes

    - Problematik des Hundes

    - Art des Hundes (HSH, Hüti, Hirtenhund, Husky, Galgo, Setter oder Deutsch Drahthaar .......)


    Denn auch da gibt es unglaublich viele Feinabastufungen, Grauzonen, die sich im Laufe der Zeit des Hundes bei mir auch ändern, so dass es tatsächlich einfacher ist, ein Pauscheles "dass ich i.d.R. meine Hunde beim Gassi um mich rum habe und sie nicht vor laufen dürfen" zu schreiben.

  • Für mein Leseverständnis Ariodante, beißt du dich mehr fest, als dass ich völlig untelepathisch betrachtet auffassen könnte oder auch wollte, beschriebene Situation sei Alltäglichkeit :ka:

    Ja, vielleicht, mich triggert es tatsächlich, wenn jemand schwarz-weiß formuliert, auf Rückfragen nicht reagiert und sich dann beschwert, man werde schwarz-weiß gelesen. Ich lasse es dann auch mal gut sein…

  • Da hab ich ja eine Diskussion ausgelöst 😅


    Das Auslaufgebiet ist hier zum Glück sehr groß und ich kann auch so unterwegs sein, dass wir keinen/kaum Hunden begegnen. Ich werde mir aufjedenfall eure Ratschläge zu Herzen nehmen und das ganze anders strukturieren und Aufbauen. Mein Plan wäre den Fokus mehr auf Schleppleinentraining im Auslauf und gehorsam zu legen. Sprich Fuß muss super sitzen und gerne noch ein "Safe" Kommando- Hund hinter mich schicken oder mittels Handtouch hinter mich. Das scheint mir passend.


    Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich mir nun wirklich große Sorgen mache, da ich wieder einen unsicheren Hund habe mit Tendenz nach vorne zu gehen (bei Menschen ist das Verhalten schon offensichtlicher zu beobachten- hierzu findet sich ein Thema von mir im Welpen- Junghunde Bereich). Und auch Angst habe es nicht zu packen und diese Angst wird gerade größer. Andererseits ist sie ja noch jung und ich will ja so schnell wie möglich gegenwirken.

    Ich bin momentan auf der Suche nach einer/einem passenden Hundetrainer/in im Raum Berlin, damit ich hier die bestmögliche Grundlage für mich und meine Hündin schaffen kann. Ich bin nur wirklich sehr bestürzt, dass ich im Grunde vor dem gleichen Problem (nur in anders) sitze wie mit meinem Rüden damals. Ich denke ich trage hier wirklich einen großen Einfluss zu ihrer Unsicherheit bei, obwohl ich mich so bemühe alles richtig zu machen.


  • Hier fällt mir immer mehr auf, dass ich da Defizite habe zu unterscheiden was wann zu viel ist.

    In meiner Erfahrung ist das erste Bauchgefühl oft richtig*.

    Sich weiterzubilden ist trotzdem natürlich super! Aber trau dir ruhig zu, einzugreifen, wenn dein Bauchgefühl dir sagt, dass deine Hündin Unterstützung braucht.

    Ich würde es auch so sehen: Wenn du dich verschätzt und einmal zu viel eingreifst - wie dramatisch ist das dann überhaupt? Eigentlich überhaupt nicht. Im Zweifel lernt dein Hund halt, dass man eben manchmal Kontakt unterbrechen und weitergehen muss. Ist doch eh hilfreich :D

    Andersrum verschätzen (nicht eingreifen, obwohl dein Hund Unterstützung braucht) ist im Zweifel weniger schön.


    *Zumindest bei Besitzer:innen, die grundsätzlich aufmerksam und empathisch auf die Situation gucken und versuchen, zu erkennen, wie es ihrem Hund geht. Und so klingst du in deinem Post auf jeden Fall.

  • Ich bin momentan auf der Suche nach einer/einem passenden Hundetrainer/in im Raum Berlin, damit ich hier die bestmögliche Grundlage für mich und meine Hündin schaffen kann.

    Ich weiß nicht in welchem Bezirk du wohnst, diesen Trainer habe ich gefunden und der soll sehr gut sein. Er bietet auch Einzeltraining im Grunewald oder woanders an.


    Der Hundetrainer

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