Hund beißt heftig in die Leine

  • Hi

    unser kleiner 7 Monate alter Junghund hat den Tick entwickelt, dass er irgendwann während des Spaziergangs anfängt in die Leine zu beißen (1-2 mal die Woche). Ich denke das macht er als Übersprungshandlung wegen Stress.

    Gerade eben war es wirklich sehr schlimm, mein Mann konnte ihn nicht mehr davon abhalten, er hat immer wieder nachgesetzt.

    Der Spaziergang gerade eben war vielleicht 10-15 Minuten lang, den wir dann deswegen Abbrechen mussten. Wir hatten keine Hundebegegnung, also nichts was ihn eigentlich überfordern sollte. So schlimm wie heute war es noch nie. Mein Mann musste ihn dann mit Leine im Maul nach Hause "zerren". Waren zum Glück nur wenige Meter.

    Habt ihr da Tipps für uns?

  • LauraSchott

    Hat den Titel des Themas von „Hund beißt in die Leine“ zu „Hund beißt heftig in die Leine“ geändert.
  • Hallo Laura,

    Übersprungshandlung wegen Stress klingt schon ziemlich plausibel. Stress muss ja nicht wegen anderer Hunde sein - da reicht es ggf. schon, wenn er länger an der kurzen Leine laufen musste und das seine Konzentrationsfähigkeit überstiegen hat. Es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten. Du hast ja einen anderen Thread wegen aktueller Magen- oder Darmproblemen, das würde ich auch im Hinterkopf behalten. Meine Zündschnur wird auch kürzer, wenn ich Magenschmerzen habe...

  • Wenn Lumi sehr freudig aufgeregt ist, macht(e) er das auch. Passiert eigentlich gar nicht mehr.


    Ich habe 3 Dinge gemacht:

    -Bei Leinenbeißen komplett ignorant sein. Stehen bleiben und ihn spinnen lassen. Nur festhalten ohne Gegenzug. Weiter gings erst, wenn er aufgehört hat. Das wird sehr schnell langweilig, wenn keiner mitspielt. Dann ein Stück rennen oder spielen oder Leckerlis werfen, damit die Energie raus kann. (Nur keine ungünstige Verhaltenskette entstehen lassen 😂)

    -Das Stresslevel bzw. die Erwartungshaltung beim Spaziergang generell senken. Bewusst langsam machen. Hinsetzen und einfach nur warten, bis Hund ein bisschen runterkommt. Pattern Games helfen auch sehr.

    -Ihm Zerren und Stoppen auf Signal beigebracht, erst mit Spielzeug, dann auch mit der Leine. Ja, bei manchen Leinen wärs ein bisschen schade drum, aber andererseits ist es einfach sehr praktisch, wenn man in Form von der Leine immer ein Spielzeug zur Hand hat. Und man kann Zerren halt einfach abbrechen, wenn man das gut unter Signalkontrolle hat. Aber: wenn der Hund Stress hat, behandelt das halt nur das Symptom, nicht die Ursache.


    Edit: ich habe gerade nochmal gelesen, ich dachte er macht das vor allem zu Beginn des Spaziergangs und aus Aufregung. Wenn das mehr zwischendurch ist und nicht unbedingt positiver Stress, würde ich vor allem daran arbeiten das Stresslevel insgesamt zu senken. Siehe Punkt 2. Und ich würde kritisch überprüfen, wo ich den Hund überfordere, was er beim Spaziergang leisten muss und ob es andere Dinge gibt, die Stress verursachen wie Schmerzen.

  • Hallo Laura,

    Übersprungshandlung wegen Stress klingt schon ziemlich plausibel. Stress muss ja nicht wegen anderer Hunde sein - da reicht es ggf. schon, wenn er länger an der kurzen Leine laufen musste und das seine Konzentrationsfähigkeit überstiegen hat. Es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten. Du hast ja einen anderen Thread wegen aktueller Magen- oder Darmproblemen, das würde ich auch im Hinterkopf behalten. Meine Zündschnur wird auch kürzer, wenn ich Magenschmerzen habe...

    Ja genau, er hat die Magen-Darm Probleme. Ich denke deswegen war es heute auch so heftig, dass wir ihn gar nicht mehr von der Leine wegbekommen haben. Aber die Problematik hatte er früher auch schon ab und zu, aber halt nicht so heftig

  • Meiner war auch sehr leicht reizbar und hat einiges an Übersprungshandlung gezeigt, als er Schmerzen hatte. Inzwischen hat er keine mehr und ist vieeeeel entspannter geworden (trotzdem manchmal noch Anflüge von Quatsch oder Pöbelei, aber mit 14 Monaten muss er sich auch noch nicht perfekt im Griff haben. Wir arbeiten dran).

    Uns hat geholfen, dann für die längeren Spaziergänge raus zu fahren wo nix los ist, und ansonsten nur Lösegänge zu machen (also 20 Meter zum nächsten Grün, Hund pinkelt, und dann wieder rein).

    Wenn das Problem unabhängig von den Schmerzen auftritt würde ich versuchen mehr Bewegung in reizarmer Umgebung zu versuchen, ggf mehr Kopfarbeit (hilft unserem auch beim Entspannt sein) je nachdem wie viel ihr da grade macht, zwischendurch auch mal ein absoluter Ruhetag an dem GAR NICHTS außer Pinkelrunden passiert. Insgesamt bisschen rumprobieren bis man ein gutes Maß findet, bei dem der Hund ausgeglichen ist. Das ändert sich in dem Alter aber auch regelmäßig, also ruhig anpassen wenn er älter wird und je nachdem, ob die Pubertät grade richtig reinkickt oder es ein entspannter Tag ist


    Gute Besserung! :pfeif:

  • Edit: ich habe gerade nochmal gelesen, ich dachte er macht das vor allem zu Beginn des Spaziergangs und aus Aufregung. Wenn das mehr zwischendurch ist und nicht unbedingt positiver Stress, würde ich vor allem daran arbeiten das Stresslevel insgesamt zu senken. Siehe Punkt 2. Und ich würde kritisch überprüfen, wo ich den Hund überfordere, was er beim Spaziergang leisten muss und ob es andere Dinge gibt, die Stress verursachen wie Schmerzen.

    Es ist halt seine Standardroute heute gewesen. Da ists schwierig herauszufinden was ihn wirklich überfordert. Meinst du ich sollte mehr Ruhephasen in den Spaziergang einbauen?


    Das Problem ist aber halt auch, dass wir ihn heute gar nicht mehr abhalten konnten, das ging echt ewig so weiter

  • Wie lang ist denn die Strecke, die er bei der Standardroute an der kurzen Leine laufen muss, bis Freilauf/Schleppleine möglich ist? Hier wären 15 min an der kurzen Leine in dem Alter schon viel gewesen... Und wie oft geht ihr pro Tag?

  • Wie lang ist denn die Strecke, die er bei der Standardroute an der kurzen Leine laufen muss, bis Freilauf/Schleppleine möglich ist? Hier wären 15 min an der kurzen Leine in dem Alter schon viel gewesen... Und wie oft geht ihr pro Tag?

    Die Standardroute dauert so 30-35 Minuten - da sind je nach Route so ca. 1,5-1,8 km. Er muss davon vielleicht 3-500m neben mir laufen (ohne schnuppern) und den Rest darf er auch vor laufen ohne zu ziehen. Hier darf er auch schnuppern und ich warte ich dann immer bis er fertig ist.


    Freilauf bekommt er immer nur am Nachmittag/Abend. Da fahren wir immer in den Wald oder woanders hin. Das geht bei uns in der Stadt leider nicht so gut.

  • Edit: ich habe gerade nochmal gelesen, ich dachte er macht das vor allem zu Beginn des Spaziergangs und aus Aufregung. Wenn das mehr zwischendurch ist und nicht unbedingt positiver Stress, würde ich vor allem daran arbeiten das Stresslevel insgesamt zu senken. Siehe Punkt 2. Und ich würde kritisch überprüfen, wo ich den Hund überfordere, was er beim Spaziergang leisten muss und ob es andere Dinge gibt, die Stress verursachen wie Schmerzen.

    Es ist halt seine Standardroute heute gewesen. Da ists schwierig herauszufinden was ihn wirklich überfordert. Meinst du ich sollte mehr Ruhephasen in den Spaziergang einbauen?


    Das Problem ist aber halt auch, dass wir ihn heute gar nicht mehr abhalten konnten, das ging echt ewig so weiter

    Man muss sich halt immer das Gesamtbild anschauen. Wie ist sein Stresslevel generell. Ich denke schon, dass es auch stark an seinen Verdauungsproblemen liegen könnte. Bei Lumi merk ichs sofort an seinem Verhalten, wenn der Bauch zwickt oder sowas.


    Also ich finds generell gut, wenn ein Junghund lernt, bei einem Spaziergang zwischendurch einfach mal runterzufahren, sich entspannt hinzulegen und einfach nur zu gucken. Was zum Kauen hilft auch dabei runter zu kommen und Stress abzubauen. Genauso wie Gelegenheiten das in Bewegung umzusetzen.

  • Bei uns hat geklappt, nicht drauf eingehen und ein Alternativverhalten abzufragen. Nando hat allerdings nicht nur in die Leine gebissen, wenn es richtig schlimm war, waren auch meine Arme dran.


    Jetzt mit zwei Jahren macht er das schon lange nicht mehr.

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