Keine "Erziehung" beim Hunde-Sitting? Wie soll das gehen?

  • Die Besitzer meiner ehemaligen sitterhündin wollten auch nicht, dass ich irgendetwas erziehe. Das waren Menschen, die nach dem Motto „mit Liebe geht alles“ dachten.

    Nun leider hatten sie aber eine junge bordercollie Hündin die sie zum balljunkie gemacht haben, absolut Leinenaggresiv war und alles vehement gejagt hat, was sich bewegt hat.

    Ich hab es ein halbes Jahr lang so mitgemacht wie sie nun mal war, an der Straße hab ich sie doppelt und dreifach gesichert und nicht nur einmal hat sie es fast geschafft mit ihren geschätzt 18 kilochen mich erwachsene kräftige Frau mit Erfahrung vors Auto zu ziehen.

    Nun ja, ich habe es so lange mitgemacht, bis sie aus Frust wegen einem ruhigen am Zaun stehenden Hund so ausgerastet ist, dass sie erst mich gebissen hat (ok dann kriegt sie halt einen MK auf, mir egal) aber dann hat sie beim nächsten mal den kompletten Frust an Chako ausgelassen, und dann bin ich geplatzt. Ich hab mit ihr bis zum Ende ausdiskutiert dass sie die Schnauze zu halten hat, und ab diesem Tag bin ich mit ihr so umgegangen, als wäre sie mein eigener Hund. Innerhalb weniger Monate wurde sie dann zu einem Super leinenführigen Hund, der keine Autos mehr gejagt hat, keinen Frust mehr geschoben hat und normal an dem Zaun mit dem ruhigen Hund vorbei laufen konnte. Die Besitzer konnten es einfach nicht fassen als ich ihnen Videos geschickt habe von ihr, und haben sich dann sogar von mir zeigen lassen wie man es wirklich macht.

    Also, kurz und knapp, wenn ICH einen Hund sitten soll, dann läuft der Hund unter MEINEN Regeln. Wer das nicht will, muss sich jemand anderen suchen.

    Was ich aber tatsächlich nie machen würde ist, mit einem Sitterhund bestimmte Dinge zu trainieren. Zb Dummytraining, Trick dogging oder was auch immer die Besitzer mit dem Hund machen. Mal Physiotherapie wenn’s neu ist oder neue Tricks wie Kopf ablegen gerne, aber ich versau niemandem etwas, was er hart erarbeitet hat.

  • Hier gibt es klare Absprachen wenn sowas stattfindet und ich wäre extrem sauer wenn sich da nicht dran gehalten werden würde oder mehr gemacht werden würde.

    Ich halte mich auch an Absprachen mit den Hunden die ich Mal in welcher Form auch immer betreue , ist nicht schwer.

    Dinge die mich stören sind dann halt n paar Tage so und solange ich oder meine Hunde nicht versucht werden als Frust Ablasser benutzt zu werden isses mir egal .

  • Hier hat es variiert: Als ich als Schülerin/Studentin meine Finanzen mit Hundesitting aufgebessert habe, waren das zahlende Kunden, und ich hab mich strikt an deren Wünsche gehalten. Wenn sie es schön fanden, dass ihr Hund an der Leine zog, kläffte und ansprang, bitte - ich war den ja nach der Runde wieder los und hatte mein Geld, meinen Hund und meine Ruhe. Meist lief es aber so, dass ich noch was obendraufgelegt bekam, um mit dem Hund ein bißchen zu üben - Hundeschulen, Trainer & Co gab es ja noch nicht.


    Privat läuft sowas generell nur ,wenn ich mit den Leuten eh auf einer Wellenlänge bin, und dann wurden/werden die Gäste behandelt wie ein eigener Hund, Verhaltensregeln eingeschlossen. Umgekehrt ist es für mich auch völlig OK, wenn meine Freunde dasselbe mit meinem Hund machen - ohne das Grundvertrauen ,dass da kein Mist passiert/dass ich keinen baue, würde ich solche Arrangements gar nicht erst eingehen.

  • Ich gebe meine Hunde nur zu Leuten, bei denen sowieso das gleiche Grundverständnis herrscht.

    Da bin ich dann locker drauf, die machen das schon.

  • Die Person muss nicht alles so handhaben, aber für mich müsste es schon eine Person sein die eben grundsätzlich ähnlich tickt wie ich.


    Ich würde meine Hunde zu niemandem geben der meint, Hunde klären alles unter sich, oder selbst grob im Umgang mit seinen Vierbeinern ist, bei dem Leinenruck zum Tagesprogramm gehört oder nicht eingreift, wenn zu wildes Spiel sattfindet.


    Das sind so die Basics die passen müssen.

    Und wenn die passen, kann diese Person ein seinem Rahmen eben auch mit meinem Hund umgehen wie er es für richtig hält.

    So machs ichs ja auch.


    Wenn man dann, on top noch wichtige Regeln im Umgang mit dem zu betreuenden Hund hat, akzeptiere ich die und halte mich daran.

    Ich betreue aber auch keine Hunde wo ich gegen meine eigenen Prinzipien handeln muss oder die Betreuungssituation in Stress für alle Beteiligten endet.

  • Wo ich auch richtig sauer werden würde wäre wenn sich die Betreuung meint aufspielen zu müssen und Situationen provoziert die Zuhause schlicht egal sind aber provoziert und rumerzieht weil man ja so viel Plan hat.

    Geht für mich gar nicht und ich weiß wieder wieso entweder nur ganz bestimmte Personen auf die Hunde aufpassen bzw die in Zwinger in Ner vernünftigen Pension gehen.

  • Ich wäre eigentlich nur sauer, wenn mein Hund gesittet wird und mir dann danach aufgezählt wird was man alles wie besser machen kann etc.


    Sonst kann ich mir bei erwachsenen Hunden kaum vorstellen, was man rumerziehen könnte bei einem Gastauftritt von sag mal 2 bis 3 tagen.


    Ich denke da nun an eher unerwünchtes verhalten wie am tisch betteln, an der leine ziehen, andere HUnde draußen anbellen etc. Die zeit würde nicht reichen um da groß zu erziehen.


    Wenn man meinem Hund einen harmlosen trick beibringt würd ich mich, sofern ich davon wind bekäme, höchstens wundern. Würds mich stören? denke nicht, solang es dem hund nicht irgendwie schadet.


    Wenn mein Hund fremd betreut wird, dann kriegt der Sitter regeln mit, an die er sich halten muss: Leine bleibt dran, kein Kontakt zu anderen Hunden, keine weitergabe zwecks wieder fremd betreuen. Futter, dass ich zur Verfügung stelle muss gegeben werden, kein anderes.


    Sonst hat man relativ freie hand und ich mische mich da nicht ein. Darf der Hund vor ort nicht aufs sofa oder ins bett, dann darf der Sitter das gern mit meinem Hund ausdiskutieren. Ich gebe das Hundetier eh nur in Hände wo ich sicher sein kann, dass da mit Herz und Liebe gelebt wird. Konsequenz darf sein. Der sitter muss seinen Alltag ungehindert leben können.


    Wenn ich Hunde Sitte, dann kenne ich sie in der Regel und weiß um ihre eigenheteiten im Besten Fall bescheid bzw erwarte ich, dass man mir das ehrlich sagt.


    Ich passe öfter auf den Hund einer Bekannten auf, ist der Bruder von meinem Hund, der läuft hier einfach mit. Dem hund ist eh alles egal und er nimmt die Dinge wie sie sind. Einzig was ich hasse ist seine ständige abschleckerei, das unterbinde ich für mich und an mir persönlich. Ob er seine Besitzerin dann daheim ablutscht ist mir völlig egal. Ich sage ihr auch nicht, was ich davon halte.


    Einmal hatte ich einen jungen fast-noch-welpen zu Gast, das war anstrengend. War nicht stubenrein und wir wussten das nicht. Fands auch schade für die Hündin, dass die Besitzer diese wundervolle und prägende Zeit nicht miterleben konnten, weil zwei Wochen im Urlaub relativ kurz nach Anschaffung des jungen Tierchens. Ist schon recht lange her, erzieherisch hab ich mich glaube ich so weit es ging zusammen gerissen, aebr hier hat sie grundlegende Dinge gelernt, stubenreinheit, vernünftig an der Leine gehen, Hunde draußen nicht fressen, möbel nicht anknabbern, ein bisschen alleine bleiben für Alltagsgeschichten usw. Ergab sich so, weil sie hier mit uns leben musste und ich diesen Einfluss zwangsläufig hatte. Sie war sehr jung, wissbegierig,.. quasi neu in der Welt, woher sollte sie all das wissen?


    Aber sonst was weitreichenderes wie Kommandos und Tricks lernen oder sonst was wär mir nicht eingefallen.


    Einen "fertigen Hund" mit unarten wie z.B an der Leine ziehen würde ich glaube ich einfach akzeptieren und auch nur nehmen, wenn ich sicher weiß dass ich ihn halten kann.


    Würde so ein Hund bei mir am Tisch betteln käms drauf an wie ich reagiere. Sabbert er unterm tisch? ja soll er.. vl würd ich darauf achten, dass er keinen Stress dadurch bekommt. Bedrängt er uns am tisch und will klauen? Dann würde ich handeln. Aber solche Dinge würd ich dann nicht so eng sehen, als Sitter muss man seinen Alltag ungehindert eben leben können, dem Gasttier die Hausregeln erklären ist voll okay.


    Sowie Gastkinder z.B hier auch die Schuhe ausziehen müssen, egal ob sies daheim anders kennen. Wenn sich ein Gastkind bei mir schlecht benehmen würde, würde ich allerdings keine "Strafen" wie z.B Smartphone wegnehmen oder so was setzen, würde mir das nicht anmaßen.


    würde was grundlegendes schief gehen würd ich die Eltern informieren oder im Hundefall die besitzer, je nach dem wie schlimm der vorfall war muss es konsequenzen geben wie z.B zurück bringen.


    Kleinigkeiten kann man sicher mit einem Kind besprechen, ohne es quasi umzuerziehen :D und so seh ch das auch mit Gasttieren die z.B an der leine ziehen: man wird es nicht ändern können, aber vielleicht muss man einen weg suchen um damit umzugehen, damit gassigehen eben erträglich ist. Denke da z.B an Stop&go methode in der hoffnung der hund kapiert, dass das gras nicht schneller wächst wenn man dran zieht..

  • Ich sitte drei Hunde aus meiner Nachbarschaft regelmässig. Ich hole die Hunde zuhause ab und gehen einzeln spazieren die Hunde sind also nie bei mir Zuhause. Zusammen mit den Besitzern habe ich besprochen welche Routinen die Hunde haben und welche Kommandos gebracht werden. Ich halte mich da immer dran. Z.B. habe ist einer der Hunde ein pubertärer Ridgeback der immer unbedingt zu anderen Hunden möchte. Die Besitzerin hat ihn immer sitzen lassen bis der andere Hund vorrüber war und ein Leckerchen gegeben. Ich hatte den Eindruck, dass das für ihn viel ist, wenn er so unter Strom steht, habe es aber so gehandhabt wie die Besitzerin. Nun ist die Strategie "fröhlich" vorbei zu laufen an dem anderen Hund und den Ridgeback zu belonen wenns gut klappt. Das mache ich dann auch so wie sie es handhabt. Mir ist es bei meinem eigenen Hund wichtig, dass eine klare Linie gefolgt wird, daher folge ich auch genau der Methode wie der Besitzer es tut. Würde ich die Handhabung des Besitzers für grob falsch halten würde ich den Hund eben nicht sitten.


    Letztens hatte ich dann die Situation, dass eine Sitterin auf meine Hündin aufpassen sollte. Meine Hündin hat oft Angst/ist unsicher bei fremden Menschen und auch bei vielbefahrenen Strassen. Ich habe also eine Check liste gemacht und diese beim kennenlernen durchgesprochen. Meine Hündin fand die Sitterin prima, die Sitterin hatte auch Erfahrung mit ängstlichen Hunden (Pflegestelle für Tierschutzhunde). Ich war super happy. Ich habe mit ihr ein paar Dinge durchgesprochen auf die sie achten kann zwecks Körpersprache, nicht über den Hund beugen, kein langer Blickkontakt.etc. Auserdem: nur auf der meiner Hündin gut bekannten Route spazieren gehen und KEIN streicheln/kontakt mit fremden Personen. Ich hatte einen sehr guten Eindruck von der Sitterin und dachte es klappt gut. Ja dachte ich. Die Dame brachte eine Freundin mit als sie auf meinen Hund aufpassen sollte. Meine Hündin hat die Freundin nur angebellt und war super verunsichert 🙄. Die Sitterin hat sie natürlich noch gekannt und akzeptiert, die zweite Person ist nach 10 min gegangen weil meine Hündin ihr eben nicht getraut hat. Ich weiss nicht was an kein kontakt mit Fremden so missverständlich war...

  • Ich hatte erst einmal einen Hund zu Gast und das auch nur für ein paar Stunden.

    Beim Gassi hat mich das Ziehen etwas genervt und würde ich den Hund wirklich regelmäßig betreuen, würde ich daran auch vermutlich arbeiten wollen.

    Für die paar Stunden war und ist mir das aber egal, solange ich dem körperlich gewachsen bin.


    Zu Hause habe ich eigentlich wenig Regeln. Die wenigen würde ich bei einem Gasthund aber auch durchsetzen.

    Wenn ein Verhalten mir den Alltag wirklich erschweren würde, würde ich da wohl auch dran Trainieren, zumindest so weit, dass man eben halbwegs problemlos durch den Alltag kommt.


    Meine Hunde gehen ja zu einem Sitter. In Erziehungsdingen sind wir nicht immer ganz auf einer Linie, ich sehe manches einfach anders.

    Ich weiß aber, die Hunde sind dort gut aufgehoben, es wird auf ihre individuellen Bedürfnisse Rücksicht genommen und sie gehen gerne dort hin.

    Was die Hunde im Einzelnen nun in der Wohnung dürfen oder nicht, ist mir recht egal und da ich sicher bin, dass Regeln noch human umgesetzt werden, mache ich mir auch da keine Sorgen.


    Nun habe ich aber eben auch echt sehr unkomplizierte Hunde.

    Eine darf nicht abgeleint werden, weil sie jagt und das wird auch beachtet und ansonsten war es das auch schon.

    Sie sind mit Mensch und Tier ok, der Rüde kann frei laufen, sie betteln nicht und akzeptieren im Normalfall problemlos Verbote. Sie gehen nicht nach vorne oder pöbeln an der Leine und kläffen im Haus nicht rum.

    Das macht es dann natürlich einfach für den Sitter und da muss man auch nicht groß was erziehen.

    Dürften sie dort nicht aufs Sofa oder würden betteln oder den eigenen Hund mobben oder was auch immer für Fehlverhalten zeigen, dürfte das selbstverständlich “erzogen“ werden. Es sollte nur in einem dem Hund gegenüber fairen Rahmen geschehen.


    Mit meinem Rudi z.B. hätte es mehr Anweisungen geben müssen, da er eben nicht gut verträglich war und auch durchaus nach Menschen geschnappt hat.

    Den habe ich aus guten Gründen ausschließlich meiner Mutter anvertraut und den hätte die jetzige Sitterin vielleicht auch nicht bekommen, das hätte ich mir vorher sehr genau angeschaut.

  • Meine Hunde waren oft mit andern unterwegs. Familie , Freunde , Bekannte. Gern auch mal 2 Wochen mit ihnen im Urlaub. Alles kein Thema. Ebenso umgekehrt. Im Kern bleiben es immer die selben Hunde. Mmn wird dieses erziehungsdingen überschätzt. Ich mein, wenn z.b nach drei Jahren wieder von vorne begonnen werden muss, wenn ein Hund 3 Tage beim Sitter anders behandelt wurde , dann hat man sich den Falschen Hund für seine Bedürfnisse ausgesucht , weil im Grunde alles nur auf Kante genäht. Okay , kann auch sein , dass manche drauf stehen bzw. Das ein Bedürfnis ist.

    Wäre mir persönlich viel zu stressig immer und ewig alles kontrollieren zu müssen.

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