Welpe trainieren/ Fragen über Fragen

  • Hallöchen Ihr Lieben,

    Woche zwei mit Hundebaby(12 Wochen) hat begonnen und obwohl wir schon einen Hund hatten, bin ich trotzdem abundzu überfordert mit dem neuen kleinen Familienmitglied.

    Wir haben einige Baustellen und ich mache mir selber irgendwie Druck, dass ich es versäume, den Welpen vernünftig zu trainieren. Eventuell könnt Ihr mir ja bei einigen Sachen helfen.

    1) alleine bleiben trainieren- nachdem ich hier schonmal einen auf den Deckel bekommen habe bzgl. Boxentraining (ich habe da falsch angesetzt) :shushing_face:, gehen wir die Sache ja nun anders an. Aber es will einfach nicht klappen.

    Er hat im Haushaltsraum seinen Ruheplatz mit Kissen, Kuscheltier sowie trink- und futterstelle. Er fühlt sich also generell wohl da, zumindest wenn ich dabei bin.

    Bevor ich ihn (kurz) alleine lasse (angefangen bei 1 min, dann 2 min,das höchste war 4min) lege ich ihm ein paar leckerchen auf seinem Platz aus und lege ggf. noch einen gefüllten Kong mit rein). Damit ist er dann kurze Zeit beschäftigt. Ich bleibe dabei im Haus, bringe höchstens den Müll mal raus. Er fiept ununterbrochen und sitzt genau hinter der Türe. Ich versuche vor dem Türe öffnen immer abzuwarten, bis er etwas ruhiger ist und öffne dann wortlos die Türe und ignoriere ihn kurz.

    Werd ich es wohl schaffen, dass der Hund sich irgendwann gemütlich hinlegen wird ohne zu weinen? Das bereitet mir irgendwie Angst, dass man womöglich immer einen Hundesitter brauchen wird. :dizzy_face: Ich habe nämlich öfter schon einmal von Hunden gehört; die nie alleine bleiben können...


    2) wenn wir auf die Wiese gehen, schnappt er immer irgendwas auf und wenn ich dann laut „aus“ rufe, ist das für eine Aufforderung zum Spiel und er beginnt wegzurennen. Wir üben aktuell mit der Schlepp-Leine, aber da wird er oft ganz panisch und beißt nur in die Leine rein.

    Wie übe ich das Kommando „aus“ am besten und wann hört die Zeit auf; wo er alles was er findet in den Mund nimmt? :thinking_face:


    3) er kratzt an Türen, da sage ich auch laut „Nein“, das wird aber meist ignoriert. Aufhören tut er leider nicht.


    Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe einfach Angst etwas zu versäumen, was mir das Zusammenleben mit ihm erschweren könnte. Deshalb möchte ich so viel wie möglich, richtig machen.


    Die Nächte sind gut, er geht freiwillig abends (nur abends!) in seine Box und schläft bis morgens durch. 9 Stunden um den Dreh.


    Und wenn ich schonmal dabei bin, welche Kauartikel eignen sich für einen so kleinen Havaneser-Welpen ohne Gefahr, verschluckt werden zu können? Fressnapf hat mir von Multifit die dentastix empfohlen. Was sagt ihr dazu? Von nylabone habe ich auch gelesen, aber leider auch, dass die nicht so dolle sind und sich schnell abnutzen.


    Wäre total dankbar für ein paar Hilfestellungen. Im Moment hat mich der Welpenblues voll im Griff und ich frage mich manchmal, ob ich mich wirklich richtig entschieden haben, nochmal so ein kleines Wesen bei uns aufzunehmen. (Bitte nicht hauen :loudly_crying_face:)



  • Eventuell wäre eine gute Hundeschule, Welpenkurs, bzw. jetzt ist es ja eher schon fast Junghundegruppe eine gute Idee für Dich?

    Dann hast Du direkt einen Trainer, der Dir hilft.

    Du mußt erst einmal den Druck herausbekommen. Denn Druck wird Dir nicht beim Welpen / Junghunde Erziehung helfen!

  • Warum setzt Du Dich und den Welpen so unter Druck?

    Vieles lernt das Hundekind ganz nebenbei im Alltag durch das positive Bestätigung vom Gewünschten und das Unterbinden von Unerwünschtem.

    Kein Trainieren, kein Üben- einfach nur ganz schnöder Alltag und viel gegenseitiges Kennenlernen.

  • Ich glaube beim Thema alleine bleiben ist der Funke noch nicht ganz bei dir übergesprungen. Du überspringst immer noch wichtige Schritte.


    Fang doch mal damit an, dass der Hund auf seinem Platz bleibt, während du im Raum bist. Du erwähntest in deinem anderen Thread ja, dass der dir schon öfter hinterher läuft. und DA fängt das alleine bleiben an. Wenn der Hund nicht auf seinem Platz entspannen kann während du im Raum bist, wie soll er es, wenn du raus gehst? Erst wenn das funktioniert, gehst du mal zur Tür, dann irgendwann mal raus und kommst direkt wieder rein.

    Bei deinem Hund scheinen die kleinen Schritte extrem wichtig zu sein, bitte übergeh die nicht!


    Ein Aus oder nein kann man gut üben, indem man ein Leckerchen in die Hand nimmt und er das erst auf dein Kommando nehmen darf. So hat Daisy gelernt, gar nichts erst vom Boden zu fressen, ohne mein ok.


    Wann genau kratzt er an der Tür?


    Daisy (Shih-Tzu also relativ ähnliche Rasse) hatte in dem Alter ehrlich gesagt ganz normale Rinderhaut Kauknochen, die sind etwas weicher aber sie hatte gut damit zu tun. Ich würde nur von allem wirklichen hartem Abstand nehmen. Ich hab ihr damals einen zu harten richtigen Knochen gegeben, an dem sie sich ihren Milchzahn ausgebissen hat (es ging ihr gut, war trotzdem blöd) und zum kauen allgemein gibt es ja so viele Spielzeuge, die extra für Milchzähne sind


    Und sonst: entspann dich! Komplett alles richtig machen ist nicht möglich. Mir hat damals die Welpengruppe auch echt gut getan (ich hab auch echt ne tolle erwischt) aber alleine der Austausch vor Ort mit den anderen Hundehaltern war schon echt schön

  • Er hat im Haushaltsraum seinen Ruheplatz mit Kissen, Kuscheltier sowie trink- und futterstelle. Er fühlt sich also generell wohl da, zumindest wenn ich dabei bin.

    Im Haushaltsraum?

    Wieso genau dort?

    Da ist doch meist gar nix los - kein Familienleben, keine öftere Anwesenheit von Personen?

  • Alleine bleiben - Ich weiß gar nicht, ob es so hilfreich ist, immer Leckerlie+Kong hinzulegen. Du machst damit auch aus dem Gehen eine ziemlich große Sache, obwohl es ja eigentlich etwas ganz normales sein sollte, dass du mal (kurz) gehst. Ich würde da jetzt im ersten Schritt noch gar nicht so viel machen, sondern einfach leben. Also nichts hinlegen wenn du gehst, nicht Minuten stoppen oä. Das rausgehen zum Müll (oder ins Bad, oder oder oder) solltest du auch selbst als etwas normales Empfinden, sonst merkt dein Welpe das. Ähnlich mit dem Hinterhergehen. Ich finde nicht, dass du das permanent unterbinden musst. Aber du solltest halt normal deinen Alltag leben und dem Hund dabei nicht ständig Ansprache geben. Dann tapert er mal mit und mal nicht. Nur, wenn das wirklich dazu führt, dass er tagsüber gar nicht schläft, würde ich über Deckentraining arbeiten. (Das ist aber auch sicher Typsache, ich bin einfach nicht so Typ Deckentraining).

    Also leb relativ normal und mach dir nicht den Druck, jetzt alles 'richtig' machen zu müssen. Das kann man eh nicht und das musst du auch nicht.


    Sachen aufnehmen - Was sind das denn für Dinge, die er aufnimmt?


    Türen kratzen - In welchen Situationen passiert das?

    Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe einfach Angst etwas zu versäumen, was mir das Zusammenleben mit ihm erschweren könnte. Deshalb möchte ich so viel wie möglich, richtig machen.

    Du wirst nichts versäumen. Es gibt keine Stoppuhr, die irgendwo abläuft und sagt "Ups, jetzt ist der Hund 4 Monate und da er noch nicht gelernt hat, nicht an Türen zu kratzen, wird er es niemals lernen.". Selbst wenn am Anfang jetzt was 'schief' geht, dann ist das nicht für immer verloren, sondern dauert vielleicht einfach ein bisschen länger im Training.

  • Bitte, ich mein das jetzt echt nicht bös: bitte bring dich selber erstmal runter.


    Mir wird beim lesen ganz schwindlig, das liest sich alles sehr gehetzt und gehuddelt und als wär da furchtbar viel Druck im Kessel.....so wird das nix.


    Das was du da alles von dem Hundekind verlangst kann er nach 2 Wochen doch noch gar nicht können.


    "Aus" und "nein" - wie hast du das denn bisher geübt? Weiss der Kleine tatsächlich schon, was du damit meinst? Ich glaub eher nicht.


    Wie man das "Alleine bleiben" richtig aufbaut, wurde dir ja schon erklärt - auch ich les raus, dass du da viel zu schnell und in zu großen Schritten rangehst. Geh ein paar Schritte rückwärts und lass dir und dem Hund da viel Zeit.


    Normalerweise schreib ich in Treads dieser Art immer "Ruhe lernen ist erste Welpenpflicht" - aber in diesem Fall ändere ich das um in: "Ruhe bewahren ist erste Welpen/Junghundhalterpflicht"


    Und das singst du jetzt mehrmals täglich als Mantra.... ;)


    Aber nochmal ganz im Ernst: bring in dich mehr Ruhe rein und gib den Großteil deiner Erwartungshaltung auf. Expresserziehung klappt nie.

  • "Aus" lernt man dem Hund indem man mit ihm tauscht. Er findet was, du bietest ihm was besseres an und verwendest das Kommando Aus, wenn er seins hergibt. Momentan weiss der Hund ja gar nicht, was du von ihm eigentlich willst. Er merkt nur, dass Herrchen sich aufregt, da sollte man vielleicht besser erstmal weglaufen.


    Selbes gilt für "Nein". Weiss dein Hund was du bei dem Kommando von ihm willst? Wenn nicht, natürlich ignoriert er es. Wenn dir jemand was auf chinesisch zuruft - sofern du es nicht beherrschst- wirst du die Person auch erstmal ignorieren.


    Sowas braucht ausserdem Zeit. Ein 12 Wochen alter Hund sollte erstmal nur die Welt erkunden und langsam an Kommandos herangeführt werden.

  • Er fiept ununterbrochen und sitzt genau hinter der Türe. Ich versuche vor dem Türe öffnen immer abzuwarten, bis er etwas ruhiger ist und öffne dann wortlos die Türe und ignoriere ihn kurz.

    Ist das die Tür vom Laufstall oder vom Hauswirtschaftsraum? Und warum ist er denn so "ausgelagert" ...?

  • Wieso sagst Du *laut* "Aus" oder "Nein", ist Dein Welpe schwerhörig? :winking_face_with_tongue: Dein Welpe ist gerade mal 2 Wochen bei Dir - kennt er diese Kommandos überhaupt schon, d.h. habt ihr das erstmal in Ruhe geübt, was "Aus" oder "Nein" eigentlich bedeuten sollen? Wenn Du einfach nur laut und mit strafendem Tonfall irgendwelche Geräusche machst, kann er doch nicht wissen, was er jetzt genau machen soll.


    Selbst mit bewusstem Üben bringt man da als Anfänger übrigens seinem Welpen auch gerne mal unabsichtlich die beklopptesten Verhaltensketten bei (ok, Du bist jetzt kein Hundeanfänger, aber scheinst mit Welpen auch nicht viel Erfahrung zu haben). Ich habe meinen Welpen, als er auch so 14-15 Wochen alt war, versehentlich zum perfekten FFP2-Masken-Suchhund ausgebildet. Ich fand es sehr eklig, dass er mit Vorliebe die herumliegenden, benutzten FFP2-Masken am Wegesrand ins Maul nahm. Also habe ich ihm "Lass Das!" beigebracht, wobei er jedesmal ein Leckerli bekam, wenn er die FFP2-Maske eben wieder losließ (oder erst gar nicht ins Maul nahm) und zu mir schaute. Mein cleverer Welpe suchte daraufhin den ganzen Spaziergang lang sehr gründlich die Umgebung nach herumliegenden FFP2-Masken ab (und davon gab es Ende 2021 echt Unmengen auf jeder Gassirunde), stupste sie mit dem Maul an, wartete auf mein "Lass das!" und holte sich sein Leckerli ab. War für ihn total logisch - er dachte, er soll jetzt eben alle FFP2-Masken finden und anzeigen, schließlich hatte ich genau das immer beachtet und belohnt. :smiling_face_with_sunglasses: Die Story ist nur als Vorwarnung gedacht, wenn Dein Welpe dann beim Beibringen von bestimmten Kommandos oder Verhaltensweisen anders reagiert als Du das geplant hast - meist tut er nur das, was Du ihm unbewusst beigebracht hast.


    Mein Hund fand als Welpe die beiden weicheren Kauknochen des "Welpensets" von Nylabone ganz toll - ob das jetzt uneingeschränkt gut ist, den Hund auf Plastik herumkauen zu lassen, muss jeder mit sich selbst ausmachen, wir haben es zugelassen.

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