Ich habe keinen passenden (aktuellen) Thread gefunden, sorry falls es schon einen geben sollte.
[media]https://www.youtube.com/watch?v=4SwCsisuP3k[/media]
Schlussfolgerung wäre für mich:
1. Barfen birgt (zu) hohe Risiken.
2. Die Grundannahme, Rohfleischfütterung bei Hunden sei der am meisten "artgerechte" Weg, ist falsch
1) sagt halt nicht irgendwer, sondern u.a. die Oberärztin der Abteilung für Ernährungsberatung an der Medizinischen Kleintierklinik in München. Zitat:
"Ältere Tiere entwickeln öfter Leber- und Nierenschäden, da sie wegen des hohen Fleischanteils in den Rationen doppelt so viel Eiweiß bekommen wie notwendig. Blasensteine gehen meist auf übermäßige Fütterung von Knochen und Innereien zurück. Wir sehen auch Erkrankungen der Knochen, Schilddrüse, Fell- und Hautprobleme. Junge Hunde kommen mit Skelettdeformationen. Das passiert, wenn die Kalzium- und Phosphor-Zufuhr nicht gut aufeinander abgestimmt ist"
Allein, dass die Bewegung das Ganze "Born again raw feeders" genannt hat, spricht doch schon Bände über die Wissenschaftlichkeit aus.
Barf ist so stark verbreitet ...aber ich glaube kaum, dass die Barfer alle auf Paleo-Diät sind? Wäre doch nur konsequent, dahinter steckt eine ähnliche Argumentation.
Man kann mit Barfen ja gute Erfahrungen haben. Und es gibt natürlich ganz viele Beispiele dafür. Und angeblich gibt es für zig Hunde natürlich kein Alleinfuttermittel, das gut war, sondern nur Barfen hat alle Probleme auf einmal behoben - das sind aber Anekdoten und wissenschaftliche Studien wie die im Youtube-Video verlinkten kommen nicht zu diesem Ergebnis.
Ich finde es einfach sehr schwierig, dass Barfen von vielen so stark promotet wird und irgendwann stellt man dann fest, dass der Ursprung irgendeine Esoterik-Philosophie war und es gewichtige medizinische Gründe gibt, die einfach dagegen sprechen. Und auch wenn man der Futtermittelindustrie nicht über den Weg traut und ganz üble Inhaltsstoffe vermutet - es gibt doch für jede Nische inzwischen ein zertifiziertes Alleinfuttermittel auch von kleinen Familienbetrieben.
Vielen Menschen ist die moderne Welt zu kompliziert und man sehnt sich nach Ursprünglichkeit / Natürlichkeit, aber wenn sowas zu Masernpartys, Impfgegnern oder eben massenweise barfen führt, dann ist das für mich eine sehr ungesunde Wissenschaftsfeindlichkeit.