Welpe wird nicht akzeptiert. Aggression und Eifersucht. Hilfe!

  • Naja wenn man das liest stellt man fest dass doch echt viel schief gelaufen ist :


    - Die Hündin ist selber noch sehr jung und garnicht richtig erwachsen


    - dann hat man den Welpen einfach in die Wohnung/in ihr Territorium gesetzt und sie soll damit klar kommen


    - es gab anscheinend keine Regularien


    - man hat bzgl Ressourcen keine Vorsicht walten lassen


    - und wenn die Hündin dann auch noch sagt dass der Zwerg nicht an ihr Futter oder ihren Platz darf, kriegt sie auf den Deckel



    Es ist alles viel zu viel für sie, mit zu wenig Regeln, zu einem unpassenden Zeitpunkt.

    Mit dem Biss in den Bauch ist dann im Grunde schon alles in den Brunnen gefallen.

    Reibereien sind normal, aber sobald für einen Hund eine Gefährdung vorhanden ist, halte ich es nicht für sinnvoll es weiter zu versuchen.

    Ist im Endeffekt ein bisschen wie mit einer WG - mit jemanden dem man mag kriselts evtl mal wenn man aufeinander hängt, aber mit jemandem den man nicht da haben mag ist es nurnoch stressig. Dass man sich da dann nicht die Köppe einschlägt liegt einzig und allein daran dass Menschen keine Hunde sind.


    Ich finde, wenn mehrere Hunde zusammen leben sollen, dann sollte zumindest die Grundsympathie passen.


    Ich hatte die Kombination Junge Hündin + Alte Hündin - die haben nie zueinander gefunden, bis es irgendwann geknallt hat. Von da an hatten die keinerlei Kontakt mehr zueinander.

    Mittlerweile hab ich die Kombination junge, aber "Erwachsene" Hündin und Rüde ( damals Welpe, mittlerweile Junghund).

    Beim Bub war die Sympathie seitens meiner Hündin aus von Anfang an da die zwei mögen sich, und sie verstehen sich.


    Trotzdem - wäre sie in dem Alter deiner Hündin gewesen, hätte auch diese Kombi mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht funktionieren können. Die war in dem Alter einfach so im hormonellen Umschwung/mit dem erwachsen werden beschäftigt, dass ein neuer Hund viel zu viel gewesen wäre.



    Versuche dich in beide hinein zu versetzen :

    Die Hündin möchte ihn nicht.

    Und der Welpe verdient ein sicheres Umfeld.

    Man hat doch selber sicher auch weder Lust auf einen ungewollten Mitbewohner, noch auf jemanden der einen ein Messer in den Bauch sticht.

  • Ich bin durchaus ein Mensch, der sagt: Mein Haus, meine Regeln, der gehört jetzt dazu und Ende. Akzeptiert es, kommt klar. Was ich hier rein setze, steht unter meinem Schutz. Ihr müsst euch nicht lieben, aber jeder ist nett zum anderen und zeigt es deutlich in angemessenem Ton oder geht, wenn es ihm zu viel ist. Ich sorge dafür, dass keiner genervt oder überfordert ist, du musst selbst nicht über die Maße regeln.


    Aber das muss man auch etablieren und durchsetzen können...


    Ich hatte diese Situation übrigens als Züchter, dass man kurz davor war den Welpen wieder zurück zu bringen, weil der Ersthund zu Beginn so gestresst war, dass der nächste Krankheitsschub kam. Für mich persönlich war das gar kein großes Thema. Ich habe gebeten, dass sie einen kurzen Zeitrahmen ausmachen und sie mir dann sagen, ob ich losfahren soll oder nicht. Nach einiger Zeit waren die dann zusammen ganz happy und das Problem löste sich auf. Da war es aber auch nie so, dass der vorhandene Hund den neuen angriff. Für mich stand das Wohl des Welpen vorn und wenn die alle zu aufgeregt oder gestresst wären, hätte ich ihn halt abgeholt, ein wenig behalten und ein neues Zuhause wäre auch schon gefunden gewesen. Also so schlimm ist das für den Welpen nicht, wenn man das nicht ewig hinausschiebt und auf Teufel komm raus daran herumprobiert und alles versucht, weil man es als Besitzer selbst gerne so hätte.

  • @Cookie00

    Als mein 1. Hund ca. 2 Jahre alt war, haben wir, notfallmäßig, einen gleichaltrigen Hund aufgenommen. Ich habe meinen Hund bis dahin nie aggressiv erlebt, er hatte zuvor nie Probleme mit Ressourcen. Eifersucht habe ich nie an ihm erlebt. Er liebte alle anderen Hunde und hat wahnsinnig gerne mit ihnen gespielt. Ich hätte also nie gedacht, dass er Probleme mit einem weiteren Hund haben würde.

    Zunächst war alles auch absolut problemlos. Bis zu dem Tag an dem sich der Neuzugang aus den Familienmitgliedern ebenfalls mich als Hauptbezugsperson ausgesucht hatte. Von diesem Tag an habe ich meinen Hund nicht wiedererkannt....

    Er ist den anderen Hund zwar nie angegangen und Aggressionen hat er nicht gezeigt, aber ansonsten waren seine Reaktionen ähnlich. Extremer Rückzug, kein kuscheln, ungehorsam, obwohl er bis dahin sehr gut gehört hat, Sturheit die ich bis dato nie bei ihm kannte etc.

    Wir haben das Problem gelöst in dem sich ein anderes Familienmitglied verstärkt um den Neuzugang gekümmert hat und wir ihn dahin orientiert haben. Kurze Zeit später hatte dieser dann auch das entsprechende Familienmitglied als sein Frauchen akzeptiert und mein Hund war von da an wieder der Alte.

    Glücklicherweise lief von da an wieder alles entspannt zwischen den Beiden. Selbst wenn ich mit dem Neuzugang gekuschelt oder gespielt habe war es für meinen Hund kein Problem mehr. Die beiden Hunde hatten wieder ein gutes Verhältnis zueinander. Es ging da offensichtlich einzig um mich.

    Von daher wäre meine Frage ob man den Kleinen an jemand Andern im Hause orientieren kann.


    LG


    Franziska mit Till

  • Riot ist seit einem Monat hier und seit etwa 3 Wochen gibt es diese Probleme. Heute Nacht hat June wieder ganz neues Verhalten gezeigt. Sie hat geheult wie ein Wolf, minutenlang vor der Schlafzimmertüre. Aktuell schläft Riot ja bei mir im Bett und June muss leider draußen bleiben, bis jetzt schien es kein Problem zu sein, aber heute Nacht war es ein Drama.


    Denkt ihr dass es besser wäre, wenn Riot älter ist? Also, ich überlege ob ich Riot während der Welpenzeit zu Familie gebe und ihn in ein paar Wochen wieder zu mir hole.


    Ich weiß dass ihn ganz abgeben vermutlich das vernünftigste wäre, aber ich will Möglichkeiten ausschöpfen. Vielleicht klappt es ja, wenn Riot kein Welpe mehr ist?

  • Warum sollte es später besser klappen?

    Aus Hundesicht ist die Konkurrenzsituation dann ja nur noch grösser.

    Von Junes Warte aus ist dein Verhalten ihr gegenüber auch höchst unfair. Da ist es kein wunder, dass sie den Neuzugang doof findet.

    (Ich meine das nicht böse, nur nüchtern)

  • Bis jetzt hat sie durch ihn nur Nachteile.

    Das wird sie sich merken.


    Er darf bei dir im Arbeitszimmer sein, sie muss draußen bleiben.

    Er darf zu dir ins Schlafzimmer, sie muss wieder draußen bleiben.

    In seiner Gegenwart hat sie Anschiss bekommen, usw usw.


    Wenn du ihn vorübergehend wo anders unterbringst und in der Pubertät oder als Erwachsenen wieder holst, wird es vermutlich mal ordentlich scheppern, weil er sich dann auch nicht ans Bein pinkeln lassen wird und alt genug ist, sich zu wehren.

    Das halte ich persönlich für keine gute Idee.


    Entweder jetzt dran arbeiten oder jetzt zum Züchter zurückgeben.


    Ehrlich gesagt tut mir June unfassbar leid... Sie versteht nicht, warum sie plötzlich ausgegrenzt wird.

    Der Biss war nicht schön, aber gewissermaßen sogar noch höflich von ihr. Wenn sie gewollt hätte, hätte das der Kleine nicht überstanden.

  • Denkt ihr dass es besser wäre, wenn Riot älter ist?

    Nein.

    Dann kommt zu der Tatsache, dass deine Hündin keinen zweiten Hund in ihrem Revier haben will, die Tatsache, dass der Kleine dann groß und selbstbewusst ist, um sich zu wehren und dann wird es richtig lustig.


    Deine Hündin zeigt dir aktuell quasi mit jedem Atemzug, dass sie sich in der aktuellen Situation unwohl fühlt. So wie sich das liest, war sie bisher die absolute Nummer eins in deinem Leben und hat nicht wirklich gelernt, auch mal zurückzustehen. Natürlich kann man versuchen den Welpen jetzt auszulagern und der Hündin erst beizubringen, dass sie nicht im Mittelpunkt steht, dass sie auch mal zurücknehmen und abgetrennt vom Rest der Familie bleiben muss, damit ihr dann später mit Riot getrennt in der Wohnung leben könnt.

    Denn du soltest dich nicht drauf verlassen, dass das dann schon wird mit der Zeit. Ich kenne einige Fälle, wo ein Hundeleben lang getrennt werden musste, egal wie viel Training man investiert hat.


    Das sollte dir bei aller Bemühung immer bewusst sein. So wie es aktuell aussieht, wirddas erreichbare Ziel lauten: Hunde leben getrennt im selben Haus, ohne dabei durchzudrehen. Und da muss man sich fragen, ob man das will.

    Ich finde ja auch die Reaktion der Züchterin, bedenklich. Hast du erwähnt, dass deine Hündin den Welpen so verletzt hat, dass der tierärztlich versorgt werden musste? Denn wenn man das als normal und "gib ihnen noch etwas Zeit" abhakt, würde mir das große Sorgen machen.


    Ja, Mehrhundehaltung ist schön, wenn sie harmonisch abläuft, aber manche Hunde können darauf einfach mit Kusshand verzichten. Hier wird zB nach dem Tod meiner alten Hündin auch kein neuer Hund mehr einziehen und mein Rüde wird Einzelhund bleiben, weil mir die Vergesellschaftung mit einem Welpen einfach zu risikoreich ist.

  • aber heute Nacht war es ein Drama.

    Denkt ihr dass es besser wäre, wenn Riot älter ist? Also, ich überlege ob ich Riot während der Welpenzeit zu Familie gebe und ihn in ein paar Wochen wieder zu mir hole.


    Ich weiß dass ihn ganz abgeben vermutlich das vernünftigste wäre, aber ich will Möglichkeiten ausschöpfen. Vielleicht klappt es ja, wenn Riot kein Welpe mehr ist?


    Nein, ganz klares NEIN.

    In der Regel wird es eher schlimmer, wenn es einmal Probleme gibt und die Hunde dann trennt. Die finden nicht mehr zusammen. Aus Hundsicht hat der Ersthund den Feind ja erfolgreich vertrieben.

    Wenn er dann plötzlich wieder zurück kommt, eskaliert es oft erst recht.

    Wir haben genau sowas schon zweimal durch, beides Konstellationen zwischen alt- und Junghunden, die sich nicht wieder ins positive entwickelt haben. Die betreffenden Hunde leben strikt getrennt.


    Das Problem war, da hätten von Anfang an Regeln aufgestellt werden sollen. Der Althund muss geschützt werden, aber der Welpe eben auch eingeschränkt, wenn er den alten nervt. Hunde sollten gerade in der Eingewöhnungszeit nicht zuviel konflikte miteinander klären dürfen, damit sie erstmal eine positive Grundlage entwickeln.


    Wenn es da nie ne positive Basis gab, dann ist die Chance eigentlich fast garnicht vorhanden, dass sich das kitten lässt.

    Und weil der Welpe schon Verletzungen am Bauch hat, wenn Hunde im Konflikt in den Bauch beissen, ist es ernster.

    Für den Welpen ist diese Konstellation lebensgefährlich, denkt bitte über Abgabe nach. Der Kleine hat jetzt vielleicht noch die Chance, sich zu einem unbeschwerten Hund zu entwickeln. Wenn er aber noch mehr Erfahrungen in dieser Art macht, kann es sein, sass du ihm für sein Sozialverhalten damit das komplette zukünftige Leben verbaust. Was der Kleine jetzt braucht, sind positive Kontakte und souveräne Althunde.


    Wo kommst du her?

  • Ich denke auch, dass da am Anfang bereits zu viel falsch gelaufen ist.

    Wenn du einem Hund einen zweiten vor die Nase setzt, egal ob jetzt Welpe oder erwachsen, dann setzt das voraus, dass dein Ersthund gelernt hat, dass du in deinem Haus die Regeln machst. Dazu gehört auch, dass du von Anfang an ganz klare Regeln setzt, wie man sich beim Zusammenleben zu verhalten hat. Da muss man am Anfang jede Begegnung moderieren, die Hunde begrenzen und die Interaktionen steuern.

    Ich glaube, da waren die Voraussetzungen auch beim Ersthund noch gar nicht da.

    So wie es jetzt läuft, ist es für deine Hündin echt bescheiden. Gerade dass du sie so sozial so ausgrenzt, ist zutiefst unfair ihr gegenüber.

    Tut mir Leid, wenn ich das so hart sage, aber für mich ist das in erster Linie ein Halterfehler, wenn man so einfach einen zweiten Hund dazu setzt und dann nicht die erzieherischen Mittel hat, das Zusammenleben von Anfang an sinnvoll zu regulieren.

    So wie sich die Situation im Gesamten darstellt, halte ich es auch für richtig, denn Welpen zurück zum Züchter zu geben.

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