Welpe wird nicht akzeptiert. Aggression und Eifersucht. Hilfe!

  • Ja, das hatte ich schon mitbekommen. Ist halt nicht jedermanns Sache, sich dann komplett konsequent durchzusetzen. Und der Gedanke, daß der Ersthund mal Prinz(essin) ist/sein sollte (die Kleinen sind halt immer so niedlich - halt nur net für den Ersthund *gg), und der Neuzugang erstmal beim Halter auch gründlich die zweite Geige spielen sollte, um den Ersthund nicht sauer zu fahren (wegen der Konkurrenz), kommt einem halt dann oft zu spät..... Zumal die Kleinen halt viel Aufmerksamkeit brauchen, weil sie dauernd sich irgendeinen Mist ausdenken, der dann korrigiert werden muß. Und schon ist wieder die Aufmerksamkeit beim Welpen....


    Das war gut gemeint, den Kleinen zu beschützen, ganz klar - aber damit rüttelt man halt an der Prinzessinnenposition und fährt den Ersthund sauer, und dann is halt zu spät..... Das läßt sich der Ersthund dann nicht mehr bieten. Und das dann wieder rauszukriegen, ist - ähm, naja... je nach Kombination nicht immer vielversprechend, drücken wir´s mal so aus.


    Hätte die TS das vorher gewußt, das wäre möglicherweise (nicht zwingend! anders ausgegangen, aber sie hat´s ja nicht aus bösem Willen gemacht ;-) Passiert ihr bestimmt auch kein zweites Mal mehr....


    Ich reagiere hier auch nicht immer richtig, oder zweifle, was richtig wäre: Bossi fiddelt oft auf Teufel komm raus. Faro findet Hektik und Streß aber scheiße. Also geht er drauf und fixiert Bossi mit den Zähnen im Genick, wenn der net aufhört mit dem depperten Gehüpfe. Passiert nix, außer naßgesabbertem Bossi. Is einfach ne deutliche Korrektur. Terrier halt. So benimmt man sich einfach net, so ein Rumgehupfe (Bossi macht mich nebenbei gesagt manchmal auch mega genervt damit*gg). So - ich möchte aber nicht, daß Faro das korrigiert, ICH bin hier der Chef und entscheide: der fast 17jährige braucht keinen Jungterrier im Genick sitzen zu haben, wo dann am Ende sich irgendwas verrenkt im Rücken oder der Hüfte. Und den Streß braucht er gleich dreimal net. Andererseits: Faro hat ja eigentlich Recht. Der will einfach nur Ruhe und keinen Streß. Soll ich ihn jetzt dafür korrigieren?? Ich löse das dann halt so, daß ich rechtzeitig abbreche, und einen der Beiden woanders hinschicke oder ausm Zimmer bringe, bevor Faro zur Korrektur greifen muß (draußen haben die Beiden übrigens überhaupt kein Problem miteinander, die laufen synchron nebeneinander her auf Tuchfühlung, trotz Spielraum an den Leinen, pinkeln zusammen denselben Baum an, und wenn sie dürften, würden sie gemeinsam alles jagen, was nicht bei 3 aufm Baum ist *gg). Ist also nicht ganz einfach, immer richtig zu reagieren, schon gar nicht, wenn man nciht drauf gefaßt ist. Das nur zum Trost an Dich, liebe TS! ;-)


  • Wie gut, dass du keinen Pudel oder Spaniel hast, da würde wahrscheinlich der Faro dezent den Verstand verlieren :ugly:

  • Ich weiß nicht... Das Hauptproblem war doch, dass die Hündin sich so arg zurückgezogen hat. Ob es es da richtiger macht, so konsequent und koste es was es wolle durchzugreifen? Ja, bei der Welpenfuttersituation würde ich da mitgehen. Aber wenn die Hündin sich eh schon immer weiter zurückzieht?


    Ich habe hier ein ähnliches Thema. Meine mittlere Hündin zieht sich zurück, wenn der Welpe ihr zu sehr auf die Pelle rückt. Da nehme ich Rücksicht, weil sie sehr, sehr sensibel ist und ich wüsste, wenn ich da nicht aufpasse, dauert es Monate, bis sie sich wieder "erholt".


    Meine große Hündin maßregelt den Welpen zu viel. Und da sage ich selbstverständlich, dass sie sich mäßigen soll. Sie darf natürlich maßregeln und ein Stück weit erziehen, aber das muss alles im Rahmen bleiben. Und sie kann damit gut umgehen, wenn ich mal unfreundlich werde. Meine mittlere Hündin kann das nicht.


    Und so bestimmt tatsächlich meine mittlere Hündin das Tempo der Zusammenführung. Ob das richtig ist? Keine Ahnung. Aber es passt für uns und vor allem ALLE Hunde.

  • Ich oute mich da als Prinzessin. Nie hätte ich damit leben können, wenn mein Ersthund sich wegen "der neuen" nicht mehr wohl gefühlt hätte.


    Da bin ich absolut Fraktion Rosa Einhornpups und da steh ich auch zu.

  • > Nie hätte ich damit leben können, wenn mein Ersthund sich wegen "der neuen" nicht mehr wohl gefühlt hätte.


    ... ich will's nicht zu weit treiben, zumal solche Diskussionen "in real life" besser zu führen sind, aber: Genau darum geht es ja auch. "Einnorden" gibt einem Hund eben auch Sicherheit. Mensch = Cheffe = verlässlich.

    Man muss lernen, eine klare Ansage zu machen und danach sofort wieder abzukühlen und entspannt zu sein. Hunde machen das auch: Wenn ein anderer Hund zu weit geht, kriegt er einen Schnapp/Bell - und dann ist sofort wieder gut, wenn der Hund "korrekt" reagiert. Dieses Verhalten zu lernen lohnt sich für den Menschen. Dann fühlt der Hund sich tatsächlich auch wohl.


    > Da bin ich absolut Fraktion Rosa Einhornpups und da steh ich auch zu.


    Völlig OK - solange alle Beteiligten damit gut leben können!


    Und auch dies nochmal ganz klar: Solche Aussagen (auch von mir!) können immer nur Standpunkte sein, nicht "Wahrheiten" oder "das muss so!" Felsen. Es geht um Facetten, es geht um Perspektiven.

    Ich kenne viel zu viele Hunde, die alles dürfen, "damit sie sich nur wohl fühlen" - und bei ihren Halterinnen fühlt sich dann kaum noch ein Mensch wohl und andere Hunde erst recht nicht. Kein Vorwurf gegen hier Schreibende, nur eine Beobachtung ... den richtigen Weg zu finden für sich und seine Hunde UND für die Umgebung - das ist das Ziel.

    Und manchmal helfen beim Zielfinden eben auch ... andere Ansichten.


    Ich will, dass meine Hunde sich absolut wohl fühlen. Darum halte ich mehr als einen Hund, so schwer das manchmal ist. Und darum zwinge ich mich manchmal "hart" (deutlich - wie schreibe ich das am diplomatischsten?) durchzugreifen, auch wenn ich lieber Einhornpupsi wäre :-)



    Marc Albrecht

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!