Begegnung mit autistischem Kind

  • Wie an andere Stelle bereits angesprochen, hat der Nachbarssohn eine Form von Autismus. Bisher war er meiner Hündin gegenüber eher skeptisch und ging ihr aus dem Weg. Seit kurzem scheint er aber sehr an ihr interessiert.


    Heute morgen als er uns gesehen hat, rannte er auf meine Hündin zu und gestikulierte dabei laut. Seine Mutter hat ihn zurückgehalten, weil sie sich nicht sicher war, wie er damit umgeht und auch meine Hündin nicht kennt. Meine Maus war ebenfalls neugierig und wollte unbedingt zu ihm hin - ich musste sie zurückhalten.


    Die Mutter war von seiner Reaktion überrascht, da er sonst mit Tieren nichts anfangen kann. Nun stellt sich die Frage, ob man so eine Begegnung einmal wagen sollte und wie man eine diese am besten gestaltet. Wenn das dem Jungen hilft oder sogar einen positiven Effekt hat und das für meine Maus ebenfalls passt, wäre ich einer vorsichtigen Annäherung nicht abgeneigt.


    Meine Maus ist ausgesprochen Menschen orientiert, lässt am liebsten stundelang Streicheln und möchte auch immer zu anderen Menschen hin. Wir treffen oft ältere Menschen aus der anliegenden Klinik oder dem Pflegeheim, dabei geht es auch regelmässig ziemlich grobmotorisch zu und her. Ihr macht das nichts aus, geniesst jede Zuneigung und will auch immer zu den Leuten hin. Einmal wurde es ihr vermutlich zu viel, dann watschelt sie einfach zur Person nebenan und liess sich dort weiterstreicheln.


    Gibt es Leute mit entsprechenden Erfahrungen, die von ihren Erfahrungen berichten können? Was erwartet mich oder was haltet ihr von der Idee? Gibt es etwas zu beachten oder wie gestaltet man eine solche Begegnung idealerweise?

  • Ich würde es einfach mal probieren, wenn dein Hund - so wie es klingt - eh so entspannt ist.
    Man merkt dann ja schnell ob es zu viel ist/wird und kann abbrechen, die Mutter wird ja dabei sein.

    Ich hatte damals mit mehreren Autisten zu tun (alles erwachsene und ich bin keine geschulte Person oder so, die wohnten da wo ich wohnte in der Gegend) und eine war dabei, die durfte nach kurzem an testen leider keinen Kontakt zu meinem Hund, sie war zu grob, zu übergriffig. Das war für sie traurig, aber sie durfte den Hund wenn sie ihn draußen sah von der Ferne rufen und hat sich gefreut wenn er sie angeschaut hat. Das war ne Lösung mit der wir alle gut konnten.
    Ansonsten gab es einen Mann, der manchmal Kontakt wollte, manchmal nicht. Wenn er wollte, durfte er Leckerlie vor den Hund werfen. Mir ist sowas lieber als anfassen (mein hund ist aber mit 2 Kilo auch klein und zerbrechlich)

  • Mein Sohn ist ja wahrscheinlich auch Autist. Ihm helfen die Hunde oft runter zu kommen. Er grabbelt beim tv gucken ständig an der Hündin rum und kann so dtl ruhiger sitzen.

    Er ist aber auch oft sehr stürmisch. Da hilft es nur ihn eng zu gebleiten, erklären, ruhig bleiben.

    So ein Treffen würde ich als Mutter also planen - dann kann ich vorher genug erklären :-)

  • Byte


    Zu beachten ist, dass teilweise die Bewegungen der Kinder sehr „eckig“ sein können. Oder sehr abrupt.

    Die Autismus Begleithunde in Allschwil lernen daher, mit komischen Bewegungen des Menschen klar zu kommen und das auszuhalten. Oder aus der Situation gehen wenn es zu viel wird etc.

    Wenn es dich tiefer interessiert, meld dich per Mail bei der Autismus Hunde Ausbildungsgruppe in Allschwil. Die sind mega nett und können dir bestimmt sehr gute Tips geben, wie ihr das gemeinsam sinnvoll angehen könnt. Die Kinder profitieren so sehr davon!

  • Hallo!

    Meine Töchter sind (Asperger) Autisten, vor allem meine ältere Tochter kommt zeitweise besser mit Tieren als mit Menschen zurecht.

    Ich würde einen Kontakt, wenn du ein gutes Gefühl hast, zulassen, aber eben unter guter Moderation durch dich und die Mutter.

    Liebe Grüße

  • Ich habe ja zwei Jungs im Spektrum und einer hat zusätzlich noch adhs.

    Bei uns ist es etwas anders als von dir beschrieben. Mein jüngster 8 j. ist allgemein sehr impulsiv und recht laut. Er hat sich nie für meine Hündin interessiert,das kam erst bei Jonna.

    Und jetzt ist Phoebe da und auch bei ihr zeigt er Interesse. Sie geht aber noch von ihm weg und zeigt das sie verunsichert ist. Es wird zeit brauchen bis sie sich daran gewöhnt hat.

    Vor einer kontaktaufnahme zwischem dem Kind und deinem Hund würde ich mit der Mutter sprechen um einzuschätzen,wie das Kind reagieren könnte und ob dein Hund das so mit macht. Wir besprechen täglich die Regeln und den Umgang,oft genau in der situation. Ich erkläre viel,damit mein Sohn hoffentlich ein Verständnis für ihr Verhalten entwickelt. Aber jeder Autist ist anders und dieses Kind braucht evtl etwas anderes um das zu begreifen oder umzusetzen.

  • wildsurf Du glaubst nicht, wen wir eben getroffen haben! :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Wir waren auf einer tollen Runde, kaum Leute und treffen auf einem Feldweg eine HH mit einem schönen schwarzen Retriever. Wir laufen gemeinsam weiter, da sich unsere Hunde gut verstehen und rummrennen. Da erwähnt sie plötzlich, dass sie ihren Hund von der Blindenschule Allschwil hat! Wieeeee bitte?! :flushed_face::exploding_head:


    Stellt sich raus, der ist aus der eigenen Zucht von dort. Wenn ich sie richtig verstanden habe, hat er damals die Eignung nicht bestanden und konnte anschliessend auch nicht bei der Familie bleiben. Dann haben sie ihn übernommen. Inzwischen hat er eine Sozialhunde-Ausbildung absolviert. :smiling_face_with_hearts:


    Das Leben ist manchmal verrückt. Bis Du es erwähnt hast, habe ich von Allschwil noch nie was gehört und nun treffen wir einen Hund von dort. Die wohnen nur gerade 2 Kilometer Luftlinie von mir. Verrückt. :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Ich würde das auf keinen Fall machen. Gerade, wenn es laut, wild, unberechenbar wird, auch mal grob hingepackt werden könnte. Wenn dann was passiert im Schreck oder weil Aua, hast Du die A...karte.

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