Seid ihr wirklich bei (annähernd) 100%?
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Was wiederum meinen Vorstellungen von einem 100% Hund total zuwider liefe. Ich will das, dass meine Hunde kreative Ideen haben, sich kleine Frechheiten ausdenken, sich auch mal an mir reiben und was ausprobieren.
Ich nehme dich Mal als Beispiel für was was mir hier schon paarmal aufgefallen ist, ist also nicht ausschließlich auf deinen Kommentar gemünzt und nicht nur an dich gerichtet.
Woher kommt diese Idee, dass ein Hund mit einem absolut verlässlichen Gehorsam mehr oder weniger gebrochen werden muss? Denn darauf läuft es doch hinaus, bei solchen Kommentaren wie, dass der Hund kreativ sein soll, sich ausleben soll, respektvoll behandelt werden soll usw.?
Ich meine, so viele machen hier Hundesport oder trainieren einfach zum Spaß täglich mit ihren Hunden. Da sollte das Konzept eigentlich nicht so fern liegen.
Wieso sollte ein Hund, nur weil er Kommandos auch in schwereren Situationen zuverlässig befolgt, sich nicht mehr trauen kreativ zu sein oder auch Mal frech zu werden? Warum ist es für manche so schwer vorstellbar, dass man einen Hund gut behandeln kann und trotzdem eben Gehorsam einfordert und einfordern kann?
Ich meine ja, 100% bekommt man als Hardcore-Wattebäuschler wohl eher selten hin. Aber nur weil man bei einem sauber trainierten, konditionierten Hund auch Mal eine Ansage macht und konsequent eine Umsetzung einfordert, bricht das weder den Hund, noch zerstört es in irgendeiner Art und Weise die Beziehung.
Ein absolut zuverlässiger Gehorsam bedeutet ja auch nicht, dass der Hund keine rotzfreche A*schbratze sein kann, die andere Leute mit anderen Erziehungsschwerpunkten vielleicht sogar als unerzogen betrachten würden. Es heißt ja nur, dass ein Kommando tatsächlich befolgt wird wenn es gegeben wird. Soweit zumindest meine Interpretation von 100%igem Gehorsam.
Ich fand es einfach schon immer schräg, wenn mein Hund bemitleidet wurde, weil er "hört wie ein Roboter". Und neben mir steht ein Hund, voller Begeisterung auf mich fixiert um sich seine Belohnung abzuholen und darauf hoffend, dass noch mehr kommt und wir jetzt was Tolles zusammen machen. Ja, armer Hund....
Und wo passt das nicht zu einem Hund der kreativ, rotzfrech und manipulativ sein kann? Wo widerspricht das einer respektvollen Behandlung?
Der steht ja nicht 24/7 im Kommando. Im Gegenteil, so einem Hund kann man sehr viele Freiheiten erlauben und ihn Hund sein lassen. Das ist ja überhaupt erst der Grund warum ich mir die Mühe mache meine Hunde so zu erziehen. Ich meine, sowas fällt einem auch bei Hunden die das anbieten normalerweise nicht einfach in den Schoß.
?????
Du hast unmittelbar zu diesem Beitrag vor mir geschrieben:
Zumindest kann man garantiert bei Weitem nicht aus jedem Hund einen 100%-Hund machen (ohne ihn zu brechen).
Genau darauf habe ich meinen Beitrag bezogen. Zu Deiner Frage also, woher diese Idee kommt: Sie kam von Dir.
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Ich dachte immer, das Frauchen wäre so ne Art Hunde-Guru. Zumal es ihr allererster Hund war.
Naja, alle Nachfolger waren natürlich ebenso wundervolle Hunde, nur keiner von ihnen war annähernd so wie der erste. Nicht annähernd.
Der war überhaupt nicht erzogen (wie sich rausstellte bei den anderen Hunden dann, hatte Frauchen davon auch gar nicht so sonderlich viel Ahnung...) - der war so, wie er war, von Anfang an
Ich denke, das hat man ab und zu.
Wenn man mich mit meinen zwei älteren Hunden sieht, denkt man das sicher auch.
Und dann sieht man uns mit Nr 3 in der Flegelphase gerade, der andere Hunde anquietscht, einen für einen leckeren Geruch ignoriert, sich und die Leinenführigkeit vergisst, auch schon mal richtig weit abgehauen ist, gerade viel an der Flexi läuft, weil ich ihm nur so weit traue, wie ich ihn werfen kann usw.
Also alles kein Drama, eben ein junger Rüde mit Flausen im Kopf. Aber in der Konstellation wirklich ein witziger Kontrast.
Man sieht ja doch immer nur eine Momentaufnahme. Selten auch den Weg dahin mit Erziehung und Reifung des Hundes. Dabei vergisst man schnell, dass das nicht immer von Anfang an so ein Superdog gewesen sein muss
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Ein nicht ausgeführtes Kommando immer durchsetzen? Ich wüsste oft nicht, wie. Weil der Hund ja per definitionem nicht in meinem Einwirkungsbereich ist, wenn er sich erfolgreich dafür entscheiden kann, diesmal vielleicht einfach nicht zu gehorchen. Und in anderen Situationen, wo ich ein nicht ordentlich ausgeführtes Kommando durchaus durchsetzen könnte, ist es mir dann nicht wichtig genug. Zum Beispiel, wenn ich an der Straße „Sitz“ sage und der Hund nur antäuscht und den Hintern sofort wieder hoch nimmt. Ist mir doch egal, wartet sie halt im Stehen, bis die Ampel grün wird.
Na aber ganz sicher. Ich gebe nicht so viele Befehle beim Gassi, aber durchgesetzt werden die zur Not. Bedingung ist natürlich, sie wurden gehört. Wenn dann jemand meint, er müsste sich nicht Platz legen oder warten (auf Distanz), dann schrumpft die Distanz sprunghaft, ich rase hin, und dann gibt es den Befehl eben nochmal. Nicht mehr ganz so freundlich. Sie müssen schon mitmachen, sonst macht Freilauf keinen Spaß. Genauso wird das selbständige Auflösen von "Platz" arg geahndet. Anschiss, herzitieren, nochmal ablegen, weggehen, reizen, zurückgehen, freigeben. Könnte halt arg gefährlich sein, wenn sie das selber entscheiden, es geht meist um Fahrradfahrer oder Reiter.
Rückruf ist bei meiner Rasse jetzt nicht so ein Riesenthema, den trainiere ich zwar anfangs sehr viel, aber durchsetzen muss ich den eigentlich nicht mehr, wenn sie dann mal freilaufen. Dee ist kreuzbrav in dem Thema, Cessna ist dadurch, dass sie so triebig ist, zwar manchmal mit dem Kopf nicht ganz bei mir, aber auf den ersten Ruf kommt sie doch. Wenn sie dann mit dem Hirn nicht dabei ist, will sie als Belohnung zB kein Futter, sondern wieder losfetzen dürfen. Ist ja auch ok. Wenns nicht geht, bekommt sie eben ein "Platz".
Wenn mir was egal ist wie in deinem Beispiel mit der Ampel, dann verlange ich auch kein Sitz. So kann Hund auch nicht feststellen: "ach, manchmal ist es ihr eigentlich wurscht".
Ich hab auch zB nie Sitz am Bordstein verlangt, ist ja für viele ein Standardding. Da, wo Bordsteine und damit Straßen sind, sind meine immer angeleint, die Frage stellt sich also nicht.Ich fand es einfach schon immer schräg, wenn mein Hund bemitleidet wurde, weil er "hört wie ein Roboter". Und neben mir steht ein Hund, voller Begeisterung auf mich fixiert um sich seine Belohnung abzuholen und darauf hoffend, dass noch mehr kommt und wir jetzt was Tolles zusammen machen. Ja, armer Hund....
Ja... +1. Find ich auch immer schräg.
-s-
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Was meint ihr? Wie geht es euch, wenn ihr das real life mit manchen Aussagen hier im Forum vergleicht?
Ich kann nur sagen, die Leute, die ich hier im DF auch persönlich kennengelernt habe, da stimmten die Aussagen. Über alles andere kann ich mir kein Urteil erlauben bzw. interessiert es mich auch nicht. Ich bin mit meinem Hund noch nie in den Wettbewerb mit anderen HH oder Usern (unbekannterweise) getreten.
Oder seid ihr bei 100% und euer Hund zeigt euch nie seine ignorante Schulter?
Ich habe meinen Hund seit Juni 2007 (da war der 2einhalb), ich bin mit dem Ende 2007 das erste Mal in die HuSchu und Frühjahr 2009 (Hundeführerschein) war der für mich fertig erzogen. Nach der Prüfung hab ich nichts Essenzielles mehr trainieren müssen, danach war alles nur noch Spiel und Spaß und Sport und Beschäftigung. Und wenn ich das alles nun Revue passieren lassen, dann muss ich sagen, ja, der hat immer gemacht was ich wollte, der war immer an allem interessiert was ich angeboten oder gefordert habe, der hat sich benommen und verhalten in dem Maße wie ich die Dinge trainiert habe. Ich bin eine ruhige und geduldige Person, ich bin kein Freund von ständigen Kommandos für zig verschiedene Dinge. Der Hund ist mittlerweile taub und erblindet langsam und seine Demenz wird auch stetig schlechter aber das was ich von ihm will funktioniert immer noch ohne Probleme. Ich kann mich nicht beschweren, irgendwas muss ich richtig gemacht haben. Ob man das 100% nennen kann, keine Ahnung. Ich habe Bokey's Namen vielleicht 5 mal in 15 Jahren gerufen und das ist kein Rückruf gewesen. Ich bin mir sicher, dass ich eine ganze Reihe an Signalen für meinen Hund nicht habe trainieren müssen wie andere sie gebraucht haben und ich erinnere mich an die Missgunst oder Neid anderer HuSchu-Teilnehmer, die grantig auf ihren Hund wurden, weil der nicht "so gut gehört hat" wie Bokey. Ich bin halt ein anderer Schnack und das hat uns glaube auch ganz viel Stress erspart, ich weiß wie gutes Training funktioniert und was ich wann vom Hund verlangen kann.
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Ich fand es einfach schon immer schräg, wenn mein Hund bemitleidet wurde, weil er "hört wie ein Roboter". Und neben mir steht ein Hund, voller Begeisterung auf mich fixiert um sich seine Belohnung abzuholen und darauf hoffend, dass noch mehr kommt und wir jetzt was Tolles zusammen machen. Ja, armer Hund....
Ich muss ja sagen mir ist das irgendwie auch nie so richtig "geheuer". Also klar, Erziehung ist erstmal was anderes wie Dressur und in zeitlich begrenztem Rahmen finde ich das auch total ok, wenn der Hund dressiert wird (wir machen hier auch ein paar Tricks und der Hund hat dabei einfach nur Spass und geiert dann auch darauf, dass ein neues Kommando kommt). Vielleicht liegt es auch daran, dass mir entsprechende Rassen auch einfach nicht so zusagen, aber ein Hund der quasi "ständig" an meinen Lippen hängt (das Kommando "schau" für mich anschauen und Aufmerksamkeit zu mir gibt es bei uns aber auch) immer unter einem Kommando steht und nur darauf wartet was ich sage finde ich irgendwie "gruselig" und löst bei mir nicht so wirklich gute Gefühle aus, obwohl ich gar nicht genau benennen kann woran das liegt. Ich gehe nicht davon aus, dass solche Hunde "gequält" werden und ein schlechtes Leben führen, weil mir auch klar ist, dass das auch sehr vom Hund abhängt, was ihm Freude macht und wie er so mit Menschen agiert. Meins ist es aber tatsächlich nicht, ich bin da eher Typ "Terrierhalter" und solange der Hund seinen Job gut macht und uns in meinem Alltag keine Probleme bereitet ist für mich alles in Ordnung.
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aber ein Hund der quasi "ständig" an meinen Lippen hängt (das Kommando "schau" für mich anschauen und Aufmerksamkeit zu mir gibt es bei uns aber auch) immer unter einem Kommando steht und nur darauf wartet was ich sage finde ich irgendwie "gruselig"
wobei ich denke, das hat Javik gar nicht gesagt/gemeint. Nur wenn ein Kommando gegeben wird, dass das dann möglichst zu 100% auch ausgeführt wird. Können ja auf einem 2-stündigen Spaziergang 3 Kommandos sein und den Rest der Zeit geht der Hund halt (in erlernten Grenzen) seinen Dingen nach.
Bei mir war es damals mit Lucy so, dass ich hohe Ansprüche an sofortiges und möglichst exaktes befolgen von Kommandos hatte zu Beginn. Erster eigener Hund, gerade erwachsen, den so semi-erzogenen Familienhund von davor noch sehr vor Augen. Nur dass Lucy halt ein recht selbständiger Berner Sennen-Mix war... So rückblickend ist sie sicher mit Schuld daran, dass meine Hunde kaum Kommandos im Alltag hören, da ich schon immer noch will, wenn ich eins gebe, dass es auch ausgeführt wird. Sonst gebe ich es halt nicht. Es kam ja das Ampel-Beispiel. Zum einen sind meine Hunde da eh angeleint, zum anderen ist es mir an sich wurscht, ob die sitzen. Also sage ich "warte" (falls sie weiter im Vorwärtsgang sind) oder nichts. In welcher Form sie warten, ist mir egal. Würde ich aber Sitz sagen, dann müssten sie es sofort tun und dürften es auch nicht selbständig auflösen. Liegt in dem Fall zum einen daran, dass es beim Start im Agi verwendet wird und der Hund willwillwill!!! los, aber er muss bombenfest bleiben, bis ich sage, es geht los. Zum anderen diskutiere ich nicht (gerne) über wirklich wichtiges mit meinen Hunden. So auch: ein Abbruch ist ein Abbruch.
Die meisten Dinge im Alltag, sind mir das aber nicht wert, es so aufwändig zu trainieren. Da reicht mir ein Warte, ein nicht wie doof ziehen, eine Umorientierung (oder zumindest ein fragender Blick) bei Reiz XY. Aber wenn ich ein festes Kommando gebe, will ich das so auch befolgt haben. Macht einen Hund sicher nicht zum Roboter.
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Blanca hört zu 90% auf den Rückruf, in den restlichen 10% hat sie sich festgeschnüffelt und bewegt sich deswegen nicht weg, da ist sie also sehr verlässlich.
Bei "Sitz" sieht es ähnlich gut aus, bei anderen Sachen nicht unbedingt, ich habe da aber auch das Gefühl, sie entscheidet sehr genau wie wichtig mir etwas ist.
Dass sie mir den Futterbeutel bringt ist z.B. längst nicht so wichtig wie ein "Warte" wenn sie zu sehr vorausläuft oder ein Rückruf.
Hier in dem Video war z.B. die Umgebung einfach spannender bzw. war es ihr wichtiger, alles im Auge zu behalten. Sie wusste da durchaus, was sie machen sollte, hat sich aber nach reiflicher Erwägung anders entschieden.
[Externes Medium: https://youtube.com/shorts/H9s0OEy1vFY?feature=share] -
Wie macht ihr (mit euren nicht 100%-Hunden bzgl. Rückruf) das denn im Alltag mit dem Freilauf?
Bei Nastro besteht immer ein Restrisiko, wenn die Leine ab ist. Sollte direkt neben ihm ein Eichhörnchen loslaufen, würde er wahrscheinlich hinterher bis zum Baum.
Ehrlicherweise gehe ich das Risiko ein und er hat trotzdem Freilauf.
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Freilauf da, wo es wirklich sicher ist (haben wir hier zum Glück, sonst hätte ich nicht so einen Flitzterrier) , immer ein scharfes Auge auf dem Hund, und im Zweifelsfall lieber einmal mehr anleinen als einmal zuwenig. Immerhin ist der Terrier, wenn nicht gerade Beute vorder Nase aufspringt, spitzenmäßig im Blitzschnell-Rückruf (natürlich gegen Barzahlung) , und so haben wir da insgesamt kein Problem.
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Freilauf da, wo es wirklich sicher ist (haben wir hier zum Glück, sonst hätte ich nicht so einen Flitzterrier) , immer ein scharfes Auge auf dem Hund, und im Zweifelsfall lieber einmal mehr anleinen als einmal zuwenig.
So mache ich das auch. Aber "wirklich sicher" ist eben auch keine 100%ige Sache.
Zumindest hier kann dir "Eichhörnchen" tatsächlich immer mal passieren. Wenn ich danach gehen würde, dürfte der Hund noch nicht mal mehr unangeleint in den Garten.
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