Züchterbesuch - auf was muss ich achten?

  • Hallo zusammen,


    wir besuchen am Sonntag einen Züchter und seine Erwachsenen Hunde. Welpen sind derzeit nicht vor Ort, der nächste Wurf wäre - sofern alles klappt - im Sommer 2023.

    Ich habe bereits mit mehreren Züchtern telefoniert, alles irrsinnig tolle und informative Gespräche, jetzt hat sich relativ kurzfristig dieses Treffen ergeben und ich frage mich:

    Woran erkennt man einen guten Züchter?

    (Natürlich hab ich das gegoogelt und man findet viele Ergebnisse, ich dachte mir aber, da hier auch Züchter unterwegs sind bekomme ich vielleicht den ein oder anderen Tipp :relieved_face:)


    Dieser Züchter hat am Telefon mit medizinischen Untersuchungen über die Vorgaben des VDH hinaus geworben, lässt man sich die medizinischen Dokumente wirklich zeigen oder vertraut man darauf? Versteht man diese Gutachten als Otto-Normal-Verbraucher?


    Sieht ein Zuchtwart wirklich genau hin oder ist es möglich, dass der Sepp von nebenan dann und wann ein Auge zudrückt?


    Ist es bedenklich wenn bewusst ein Rüde aus dem Ausland gewählt wird?


    Sympathie wäre sicher schön, ist für mich aber kein Muss (ich hoffe das klingt jetzt nicht doof… soll einfach heißen, dass es mir hauptsächlich um empirische Fakten gehen soll)


    Ich danke euch :star_struck:

  • Also wenn ich einen Züchter besuche, dann schau ich mir erstmal seine Hunde an.

    Ich weiß jetzt nicht, welche Rasse bei dir einziehen soll ...

    Aber mir wäre wichtig, dass sich die erwachsenen Hunde der Rasse entsprechend verhalten.

    Sie sollten einen gesunden, fitten Eindruck machen.

    Außerdem ist es immer ganz gut, wenn der Züchter auch irgendwie nen alten Hund im Rudel hat. Das suggeriert, dass er die alten Tiere nicht weggibt.

    Das ist natürlich kein Muss ... kann ja wirklich sein, es gibt grad keinen alten Hund im Rudel.


    Dann sollte der Züchter nicht zu viele Hunde haben. Ich kann da jetzt keine bestimmte Zahl nennen, was zu viel ist.

    Die Menge an Hunden sollte halt schon zu den Lebensumständen des Züchters passen.

    Die Hunde sollten Familienanschluss haben.

    Dann gehört bei mir eine ganze Portion Bauchgefühl dazu. Ich muss das Gefühl haben, der Züchter macht das wirklich aus Leidenschaft.

    Sowas kann man nicht an Fakten festmachen, das merkt man.


    Gesundheitsnachweise würde ich mir zeigen und erklären lassen. Das schafft Vertrauen und man merkt, ob der Züchter weiß, wovon er redet.


    Wenn ein Rüde aus dem Ausland gewählt wurde, ist das für mich garnicht bedenklich. Im Gegenteil ... das zeigt, dass der Züchter sich Gedanken über den Rüden gemacht hat und auch weite Strecken in Kauf nimmt für diesen Wurf. Gedanken würde ich mir eher machen, wenn der Züchter plant, nur mit den eigenen Hunden (also Rüde und Hündin) zu züchten.


    Das sind so die ersten Gedanken, die mir einfallen.

  • Um welche Rasse handelt es sich denn? Da könnte man je nach Rasse wahrscheinlich noch weitere Tipps geben bezüglich VDH oder nicht oder ob ein Zucht rüde aus dem Ausland besonders viel Sinn macht. Ansonsten wäre mir noch wichtig für die Hunde im Haus der Züchterin leben, wo die Welpen die ersten Wochen auf wachsen werden und würde fragen wie sie die Welpen in den ersten Wochen sozialisiert. Viel Spaß beim Besuch.

  • Negativ würde ich einen Rüden aus dem Ausland nie bewerten (außer es handelt sich um einen Hund, der in D mit gutem Grund keine Zulassung bekommen hätte).


    Zu den Gesundheitsuntersuchungen... Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wenn man halbwegs weiß, welche Erkrankungen für die Rasse typisch sind, kann man in der Regel auch etwas mit den Gutachten anfangen. Wobei ich da llerdings hinzufügen muss, dass mich zB zu viele unsinnige Untersuchungen eher stutzig machen.


    Ansonsten sehe ich es wie Wonder2009. Es sollten nicht zu viele Hunde beim Züchter leben und die, die da sind sollten sich rassetypisch verhalten.

  • Negativ würde ich einen Rüden aus dem Ausland nie bewerten (außer es handelt sich um einen Hund, der in D mit gutem Grund keine Zulassung bekommen hätte).


    Zu den Gesundheitsuntersuchungen... Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wenn man halbwegs weiß, welche Erkrankungen für die Rasse typisch sind, kann man in der Regel auch etwas mit den Gutachten anfangen. Wobei ich da llerdings hinzufügen muss, dass mich zB zu viele unsinnige Untersuchungen eher stutzig machen.

    Den Rüden hatte der Züchter bereits mehrmals auf Ausstellungen getroffen und das Wesen hat ihn beeindruckt (Erklärung Züchter) und um den Gen-Pool zu erweitern. (Würde ich jetzt positiv bewerten)


    Laut Zuchtzulassung der Dalmatiner-Vereine sind wohl nur HD und AEP vorgeschrieben.

    Und eben Teilnahmen an Ausstellungen.


    Was würde deiner Meinung nach noch Sinn machen?

  • Ich bin da auch völlig bei Wonder2009. Mir persönlich ist dazu auch wichtig, wie die Welpen aufwachsen, ist aber vermutlich auch etwas Rasse-abhängig. Ein Dalmatinerwelpe wird ja sehr sicher eh nicht nur Haus sehen, bei einem Sheltie kann das leider auch anders sein... Ich finde es immer gut, wenn der Umzug des Welpen kein völliger Kulturschock wird, wesensfest hin oder her. Also der Welpe in Ansätzen kennt, was ihn nach seinem Umzug erwartet. Bei Peaches z.B. (Sommerwelpe, Sheltie), die hatten ein riesen Abenteuer-Grundstück ab alt genug und konnten rein und raus wie sie wollten, kannten verschiedene erwachsene Hunde, ländlich und keine überambitionierten Züchter, die schon sonst was mit den Welpen gemacht haben. Außer den Bezugs-"Wesen" hat sich da nach dem Umzug wenig dran geändert. So halt, lebt ja jeder anders, nur als Beispiel.


    Ansonsten ist für mich immer ein wenig die Frage: möchte ich einen Hund, der so ist wie die Mutterhündin/sonstige im Haushalt lebende Verwandte. Klar kriegt man keine Kopie, aber das muss für mich passen.


    Und ich finde immer einen gemeinsamen Spaziergang gut! Da bekommt man von den Hunden des Züchters durchaus noch mal einen ganz anderen Eindruck...


    Und ja, ich kauf auch nicht bei einem Züchter, der seine Hunde nur zu Zuchtzwecken hält bzw. nichts rassegerechtes mit ihnen macht. Und ab einer gewissen Anzahl von Hunden glaube ich da nicht mehr dran.


    edit: wenn die Gesundheitsauswertungen auf der HP genannt sind, lasse ich sie mir nicht zeigen. Ich unterstelle dem Züchter nicht, zu lügen. Beim Welpenkauf gab es die allerdings, meine ich, eh in der Welpenmappe immer mit dabei :???:

  • Wonder2009 hat es perfekt auf den Punkt gebracht!


    Ich hab mir die Hunde genau angesehen (was einfacher ist, wenn aktuell keine Welpen da sind |) ) Alte Hunde, um die sich auch nach der Zuchttauglichkeit gekümmert wird, find ich persönlich auch sehr aussagekräftig.


    Ob das Wohnzimmer aufgeräumt ist oder nicht, ob die Schuhe der Züchter geputzt sind oder Hundehaare rumfliegen, ob der Futternapf aus Plastik oder mit Diamanten besetzt ist, all das find ich komplett unwichtig!


    Da schau ich viel mehr drauf, wie der Umgang mit den Hunden ist (authentisch und echt und es werden auch Grenzen gesetzt). Ob die Hunde sicher und offen sind, ob die Hunde geschützt werden (wir haben 4 Kinder und ein no go wäre gewesen, wenn die Hunde zum Kontakt gezwunden worden wären). Dass Fragen beantwortet werden ohne dass man es als Zumutung empfindet und man selbst Fragen gestellt bekommt, diese aber nicht untergriffig oder allzu persönlich sind. Ob die Hunde frei von Filz, Ekzemen usw. sind und "gesund" riechen. Das wären mal die Grundparameter, wenn ich mir einen Überblick verschaffen wollen würde.

  • Hallo,


    sind die Welpen schon da? Das meiste kannst du auf den Ahnentafeln der Eltern rauslesen da es dort vermerkt wird. Ansonsten könntest du noch nach der Zuchtzulassungsprüfung fragen, dort wird das Wesen beurteilt.


    Momentan schauen die meisten Dalmatiner Züchter das sie ausländisches Blut rein bekommen. Viele gehen nach Tschechien/Dänemark. Meine Hündin kommt aus einer Englischen Linie. Daran ist auch erstmal nichts verkehrt. Sie frischen mit passendem Blut und Ahnen den Genpool auf.


    Viele Züchter lassen die Eltern mitlerweile auch auf ED,Schilddrüse untersuchen. Manche machen noch mehr, aber mit HD;ED;AEP; Schilddrüse sind die wirklich relevanten Sachen abgedeckt. Für die Zuchtzulassung kommt es auf den Verein an, in meinem dürfen nur 2 Zähne fehlen und in einem anderen bis zu 6 da dies auch so in der VDH Verordnung noch als ok angesehen wir. ( Kann man drüber streiten)


    Die Zuchtwarte schauen schon genau hin, dafür sind sie augeblidet und die die ich kenne sind da sehr genau. Es wird auch genau Vermerkt welcher Welpe Platten/Monokkel oder andere relevante "Fehler" hat.


    Und da ich sehr neugierig bin, vielleicht magst du mir ja (gerne auch per PN) verraten um welche Zucht es geht.

  • Nein die Welpen sind noch nicht da, haben uns aber ganz bewusst dafür entschieden bereits vor einem Wurf zu gucken.


    Ah na guck, da kann doch noch einiges getestet werden. Danke für die Info Lokuspokus80


    Ich schicke dir den Züchter privat, denn unabhängig wie das Treffen ausgeht habe ich im Anschluss bestimmt noch fragen :winking_face:


    King-Kong danke für den Riechtest. So banal und so genial.

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